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Wochengottesdienste - Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr


Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ du Herr aller Mächte und Gewalten.

Du gibst uns nicht preis einer Welt, in der Finsternis, Hass und Vernichtung regieren /

+ sondern machst uns in Christus deines Sieges gewiss.

Sind unsre Tage auch voll von Verwirrung, Unrecht und Angst ,/

du führst uns hin zu deinem Ziel /

+ und stehst uns bei durch deine guten Mächte.

Schon jetzt leuchtet deine Vollendung auf: /

Nicht Tränen noch Tod, nicht Leid noch Geschrei. /

+ Du sagst: Ich mache alle neu.

Du selbst willst uns ewig das Licht sein. /

+ Ehre sei dir, Gott, du Anfang und Ende, du Ziel und Beginn.                 T 191.17


Dem Psalm kann der
Wochenspruch vorausgehen.

Vorletzter Sonntag im KirchenjahrWeltgericht

Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.  2.Kor 5,10


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Psalm 97 - Der HERR ist König; des freue sich das Erdreich  (EG.E83)

oder Psalm 27 B – Höre, HERR, mein lautes Rufen (T 773)

Hiob 14,1-6(7-12)13(14)15-17  Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe

Römer 14,(1-6)7-13   Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. 

Matthäus 25,31-46  Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

[ Respons  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung Friedrich Wilhelm Krummacher(1796-1868) Pfarrer (ref) und Hofprediger 

in Elberfeld und Berlin

Ist das nicht eine unglaubliche Zumutung, dass die elenden, schmutzigen, kranken, vielleicht an ihrem Elend mitschuldigen Gesellen Christi Brüder sein sollen? Es ist keine Zumutung, sondern ein unerhörter Trost. Du darfst hinter jedem Elenden einen anderen schauen. Diese Jammergesichter sind wie ein Transparet, durch das ein ganz anderes Licht leuchtet. Jesu Christi Antlitz blickt dich ab, wenn du den Hungrigen, den Kranken, den Obdachlosen vor dir siehst. Das gibt allem christlichen Handeln den großen Ernst, aber auch die Vollmacht. Dann handeln wir nicht nur aus sozialem Mitleid, nicht nur um der bedrohten Menschenwürde willen, sondern wir haben es mit Jesus Christus selbst zu tun. … Die Geringsten sind Christi Königsbrüder. Es ist darum nicht verwunderlich, wenn der König im Gleichnis die zur Rechenschaft zieht, die sich an seine Brüdern vergangen haben … Jedes Versäumnis hat sein Gewicht in der Ewigkeit. Jeder verborgener Liebesdienst, auch der Becher kalten Wassers, dem Verschmachtenden gereicht, ist unvergessen bis zum Ende der Welt. Nie und nirgendwo haben wir es mit unwichtigen Menschen zu tun; in Jesu Augen gibt es kein lebensunwertes Leben … Wie ernst ist die Verantwortung für das, was wir getan und was wir nicht getan haben … Dabei geht es bei diesem veborgenen Liebesdienst zugleich um die Völker, die um den Thron der Herrlichkeit versammelt werden. Ihr Schicksal entscheidet sich auch daran, ob Barmherzigkeit und der Dienst der Liebe noch Raum haben in ihrem Leben. Wie wertvoll ist das für jeden, der in diesem Jahrhundert der Unmenschlichkeit an seinem Platz den Deich hält gegen die Fluten unbarmherziger, liebloser Mächte.

                                                        in:J. Erb, Stimmen der Väter, Konstanz 1973, S. 404

[ Stille ] Lied   Es ist gewisslich an der Zeit  - EG  149,1.3.5-7

[ Canticum  Magnificat -  Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765

Fürbitten. Treuer Gott, du bist die Macht, die den Tod überwindet. Wenn alles vergeht, bist du immer noch da. Du fängst uns im Abgrund auf. Zu dir rufen wir:
R  Komm du Trost und richte uns auf.
Treuer Gott, du siehst die Armen und die Reichen. Du zeigst den Weg zur Gerechtigkeit. Du willst, dass die Armen essen, dass die Erschöpften aufatmen und die Heimatlosen Schutz finden. Wenn die Not grenzenlos wird, brichst du mit den Hungernden das Brot, bleibst bei den Schwachen, wärmst die Obdachlosen.  Zu dir rufen wir:
R. Komm du Trost, und richte uns auf.
Treuer Gott, du siehst die Opfer und die Schuldigen. Du sehnst dich nach unserer Versöhnung. Du willst, dass die Verfolgten frei kommen, dass die Bedrängten einen sicheren Ort finden, dass sich die Herzen der Gewalttäter wandeln. Wenn der Hass wütet, lässt du Mut wachsen, baust Inseln des Friedens, heilst Erinnerungen. Zu dir rufen wir:
R. Komm du Trost, und richte uns auf.
Treuer Gott, du siehst deine weltweite Kirche. Du sprichst und richtest die Gebrochenen auf. Du willst, dass allen Menschen geholfen wird, dass wir die Wahrheit bezeugen, und dass deine Gemeinde ein Spiegel deiner Liebe ist. Wenn unser Glaube schwach ist, bleibst du uns treu, segnest uns und unsere Lieben und zeigst uns den Weg zum Leben. Zu dir rufen wir:
R  Komm du Trost, und richte uns auf.
Vaterunser      Segen  Gott, die heilige Dreifaltigkeit, erhalte uns und die ganze Menschheit, unsere Erde und das All in Liebe und Gemeinschaft. CBD 21

                                   Montag 

Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 50 - Gott, der HERR, der Mächtige, redet /  und ruft der Welt zu (EG.E 59) 

oder Psalm 50 - Gott , der HERR hat geredet (T  781)

Matthäus  25,14-30  wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben;[ Respons  Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Betrachtung  Hansjörg Haag () Pfarrer (ev.) und Supervisor in Wächtersbach (Hessen)

Durch dieses vom  Matthäus in den sog. Abschiedsreden ... überlieferte Gleichnis 

konfrontiert Jesus seine AnhängerInnen mit der „Unmittelbarkeit der sich  aufdrängenden Gottes-herrschaft, die eine andere als die totale Hingabe nicht zulässt“ (Ch. Kähler, Jesu Gleichnisse ...) Gleichzeitig steht der Ausschluss des dritten Knechtes aus der Gottesherrschaft für das schreckliche Schicksal eines Menschen: die „Gottesferne“ (ebd.)... „Jesus erklärt also, dass eine Frömmigkeit, die nur darauf bedacht ist, ja nichts Falsches zu tun, um selber einmal gerecht dazustehen, gerade am Willen Gottes vorbeigeht.“ (E. Schweizer, Das Evangelium nach Matthäus ...) Das Ergebnis einer psychologischen Exegese unterscheidet sich davon. In dem Gleichnis Jesu wird ein dramatischer „Apell zur Selbstfindung in Gott bzw. von Gott her“ laut. (E. Drewermann, Matthäusevangelium ...) Es geht darum „das eigene Wesen akzeptieren zu lernen“ (ebd...) als von Gott her zu sehen...“ Mit den Augen Gottes betrachtet, brauchst du nur zu sein, was du bist, nur zu tun, was du kannst, nur zu vollenden, was in dir angelegt ist.“(ebd....) – Die ältere Exegese deutete diese Überlieferung das Krisis-Gleichnis, von Jesus zu den religiösen Führern gesprochen, um sie angesichts der kommenden Gottesherrschaft zu befragen, inwieweit sie mit dem Gut des anvertrauten Wortes Gottes im positive Sinne „gewuchert“ haben. ((J. Jeremias, Die Gleichnisse Jesu...) Die Urkirche dann deutete das Gleichnis christologisch als Mahnung „über dem Ausbleiben der Parusie nicht lässig zu werden“ (ebd...) – Ein weiter Bogen von Auslegungen also: eine „wirklich spannende Ge-schichte, die kaum einen Zuhörer unberührt lässt.“ (Ch. Kollath …).                                               in :GDP, Reihe I, Bd. 3, 2003, S. 133 f

[ Stille ] Lied   Die ganze Welt hast du uns überlassen – EG 360 ,1.3-5
[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760

Fürbitten  In dem Bewusstsein, dass alle gesündigt haben und des Ruhmes ermangeln, den sie bei Gott haben sollten (Röm 3,23)  – bitten wir:  R: Vater vergib.
Den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse, R: Vater vergib.

Das Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr Eigen ist, R: Vater vergib.

Die Besitzgier, die die Arbeit von Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet, 

R: Vater vergib.

Unsern Neid auf das Wohlergehen und Glück der Anderen, R: Vater vergib.

Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge,

R: Vater vergib.

Die Entwürdigung von Frauen, Männern und Kindern durch sexuellen Missbrauch,

R: Vater vergib.

Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott, 

R: Vater vergib.
Gebe Gott, dass wir untereinander freundlich und herzlich seien und einer dem anderen vergebe wie auch Gott uns vergeben hat in Jesus Christus. (Eph 4,32) 

                                                     Versöhnungslitanei von Coventry (Fassung 2012 – Sinf 466)

Vaterunser
Segen
  Gott segne uns. Er stärke uns in der Liebe zu den Menschen und aller Kreatur. Er beschütze uns auf unseren Wegen durch die Zeit. ÖG 37

Dienstag 


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....  

Psalm 105 -  Danket dem HERRN und rufet an seinen Namen; (EG.E 90).

oder Psalm 77 A – Wir preisen dich, Gott, wir preisen dich (T 775)
Jeremia  8,4-8  Wo ist jemand, wenn er fällt, der nicht gern wieder aufstünde? 

[ Respons  Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung  Wolfhart Pannenberg (1928-2014) Theologieprofessor (ev) in München 

Die Sünde ist ... etwas, das zur Vorfindlichkeit des Menschen gehört. Nun pflegen wir aber mit diesem Wort den Gedanken an Schuld und Verantwortung zu verbinden. Hier erhebt sich eine ... Schwierigkeit: Wie kann jemand verantwortlich sein für etwas, das - wie die 

lchhaftigkeit - unentrinnbar zum Menschsein gehört und sogar in der biologisch feststellbaren Struktur alles animalischen Lebens verwurzelt ist? Ist es nicht eine Zumutung, verantwortlich erklärt zu werden für etwas, das man gar nicht vermeiden kann? In der Tat ist Verantwortung immer eine Zumutung. Sie versteht sich nie von selbst. Sie hat es immer mit Mut zu tun.. Und hier geht es um den Mut, im Lichte der Erkenntnis von der eigentlichen Bestimmung des Menschen die Bedingungen des eigenen Daseins auf sich zu nehmen, und zwar als etwas, das überwunden werden muss. Was diesen Mut so schwierig macht, ist der Umstand, dass die Sünde nicht durch uns selbst überwunden werden kann.

[ Stille ] Lied  Ohren gabst du mir - EG 236 in Auswahl

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Ist Gott für uns -EG Wü 763

Fürbitten. Kein Versteck wird es geben, kein Verbergen möglich sein, wenn du, Herr, kommst. Die Masken müssen fallen, das Zwielicht weicht, was vergessen war, liegt offen vor dir. Sieh uns gnädig an und heile uns. Wir rufen: R: Kyrie eleison.
So sieh in die Winkel unserer Seele, sieh auf die vernarbten Wunden, das abgespaltene Dunkel, die Verletzungen, die niemals völlig heilten. Sieh uns auf den Grund, wo das Gewissen nagt und wir dürsten nach dir. Sieh uns gnädig an und heile uns. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Sieh in die dunklen Räumel unserer Welt, dorthin, wohin die Kameras nicht reichen und woher keine Stimme zu uns dringt, auf das ungewusste Elend, auf die Totgeschwiegenen, auf die Verschwundenen. Sieh uns gnädig an und heile uns. Wir rufen: R: Kyrie eleison.

Sieh in die Keller des Vergessens, in die Archive der Verbrechen. Sieh dorthin, wo verschwiegen wird und verschleiert, wo Gewalt sich tarnt als Unwissenheit, wo Schuld verdrängt wird und kein Mitleid ist. Sieh uns gnädig an und heile uns. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Komm, Herr, komm und bringe ans Licht, wer wir sind und was uns treibt. Komm, sieh und lass uns sehen die Wahrheit unserer Schwäche und das klare, erhellende Licht deiner Liebe. 

V Vrl 2019

Vaterunser
Segen
  Jesus Christus, gestern und heute, gebe uns Frieden in ihm. Und weil wir in der Welt Angst haben, sei dies unser ewiger Trost: Er hat die Welt überwunden.  Oet 345

                    Mittwoch - Buß- und Bettag - Ruf zur Umkehr
Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Spr 14,34


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Psalm 130  - Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. / Herr, höre meine Stimme! (EG.E 106)

oder Psalm 130 – Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir (T 790)

Jesaja 1,10-17  Lasst ab vom Bösen, lernt Gutes tun! Trachtet nach Recht, helft den 

Unterdrückten, schafft den Waisen Recht, führt der Witwen Sache!  

Römer 2,1-11   Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? 

Lukas 13,(1-5)6-9  Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn herum grabe und ihn

dünge; vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.

[ Respons   Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6

Betrachtung Heinrich Bedford-Strohm(*1960), Landesbischof (ev..luth.) in München

Der Bußtag hat – wenngleich kein arbeitsfreier Feiertag mehr - nach wie vor in unserer 

Gesellschaft einen festen Platz. Der Bußtag ist ein Tag des Innehaltens. Gelegenheit für jeden einzelnen von uns, nachzudenken über Grund und Ziel unseres Lebens und über das, was wirklich zählt im Leben. Gelegenheit aber auch für unser Land, über die Richtung 

nachzudenken, die es nehmen will. Der Bußtag kann gerade jetzt ein Impuls dafür sein, dass sich eine Kultur des Zuhörens und der Nachdenklichkeit verbindet mit einer Selbstvergewisserung über die Grundorientierungen, die unser Land tragen und die gerade für uns Christen von zentraler Bedeutung sind: Die Menschenwürde, der Schutz der Schwachen und die Verantwortung gegenüber der Natur, die wir Christen als Schöpfung Gottes sehen, die uns nicht gehört, sondern anvertraut ist, dass wir sie bebauen und bewahren. Vielleicht kann auch von diesem Bußtag ein kleiner Energiestoß für eine am Gemeinwohl orientierte politische Kultur ausgehen.                               H.Bedford-Strohm, Zum Buß- und Bettag 2017

[ Stille ] Lied  Aus tiefer Not schrei ich zu dir (EG 300,1-3)

Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Im Anfang war das Wort - EG Wü 783

Fürbitten   Zu dir, Gott,  väterlich-mütterlich, gütiger Grund allen Lebens, / Zu dir, Christus, Bruder auf Erden und Herr auf ewig, / Zu dir, Heiliger Geist Gottes, tröstend und ermutigend, / Zu dir, Gott, einig und dreifaltig - rufen wir:

R: Kyrie eleison

In unserer Verlorenheit, unseren Grenzen, unser Schuld, / In unserer Zuversicht und unserem Vertrauen, / In unserer Bedürftigkeit, vergänglich, gebrochen, getrieben, / In unserer Sehnsucht nach gelingendem Leben - rufen wir:

R: Kyrie eleison

In unserem Glauben an dein Erbarmen, / In unserer Hoffnung auf deine ewige Vollendung, / In unserer Liebe zu dir und allem Leben - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Über die Kinder, die auf dieser Erde geboren werden, / Über ihre Mütter in der schweren Stunde der Geburt, / Über alle die sterben, lebenssatt oder vor der Zeit, / Über alle, die trauern um geliebtes Leben - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Über die Armen und Mühseligen, / Über alle die hungern und dürsten müssen, / Über die Geplagten und Zerschlagenen, / Über alle, die verachtet sind und gemieden werden - rufen wir: 

R: Kyrie eleison

Über die Verfolgten und Gefangenen, / Über alle, die dem Bösen ausgeliefert sind, / Über alle, die schreien und niemand hört sie, / Über alle, die unter der Last ihres Lebens zerbrechen - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Über alle, die ohne Liebe aufwachsen, / Über alle, die gestoßen, verjagt und ohne Heimat sind, / Über alle, die böse und falsch werden, / Über alle, die niemandem trauen können - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Über die Verirrten und vom bösen Geist Geplagten, / Über alle, deren Seele in Abhängigkeiten gefangen ist, / Über alle, die blind sind für das Licht des Glaubens, / Über alle, die vom Wahn verführt sind - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Über alle, die in diesem Tal der Tränen weinen, / Über alle, die bangen um geliebtes Leben, / Über alle, die der Tod beraubt hat, / Über alle, die in Kampf und Todesnot sind - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Über die Kirche in ihrer Zertrennung und Bedrängnis, / Über jede und jeden, die in ihrem Auftrag stehen, / Über die Christenheit in aller Welt, / Über ihr Zeugnis, ihre Gemeinschaft, ihren Dienst - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Erweise dich gütig, du unser Gott.  Mach ein Ende aller Not, du Retter der Welt. Lass anbrechen dein ewiges Reich, du Geist des Lebens - so rufen wir:

R: Kyrie eleison                                                               R.B. nach verschiedenen Vorlagen

Vaterunser
Segen
. Der Herr segne uns mit allem Guten und bewahre uns vor allem Bösen. Er erleuchte unsere Herzen mit der Einsicht, die zum Leben führt. Er begnade uns mit ewiger Erkenntnis und erhebe sein huldvolles Angesicht für uns zum ewigen Frieden. Hess 390                                        

Donnerstag 


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....
Psalm 145 -  Ich will dich erheben, mein Gott, du König, (EG.E 111)

oder Psalm 60 – Gott, du hast uns verworfen und zerstreut (T 777) 

2. Thessalonicher 1,3-12   euer Glaube wächst sehr und eure gegenseitige Liebe nimmt zu bei euch allen. Darum rühmen wir uns euer unter den Gemeinden Gottes 

[ Respons   Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte - EG Wü 781.3

Betrachtung Leonhard Boff (*1938), Befreiungstheologe (kath.) in Brasilien
Gebet:
Vater – du bist nicht an erster Stelle unser Richter und Herr, sondern – unser Vater, denn du hörst das Schreien deiner unterdrückten Kinder – Du bist im Himmel, wohin wir im Kampf unseren Blick richten – Geheiligt werde befreiendes Eingreifen gegen die, die in deinem Namen die Menschen unterdrücken – Es komme zu uns, angefangen bei den Verarmten, deine Gerechtigkeit – Es geschehe die Befreiung durch dich, angefangen auf der Erde bis hin zum Himmel – Das tägliche Brot, das wir gemeinsam bereiten, gib uns und lass es uns auch gemeinsam essen – Vergib uns unseren Egoismus- in dem Maße, in dem wir den kollektiven Egoismus bekämpfen – Und führe uns nicht in Versuchung, die Menschen auszu-beuten, um Reichtum anzuhäufen – Sondern befreie uns von der Rache und Hass gegen den Bösen, der unterdrückt und erdrückt. – Amen                 in: Laienbrevier I, 123

[ Stille ] Lied   So wahr ich lebe, spricht dein Gott - EG 234 in Auswahl

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

            oder Christus erniedrigte sich selbst - EG Wü 764

Fürbitten

Du allein willst unser Gott sein, aber wie selten richten wir unser Leben an deinem Willen aus. Wir können nur rufen: R: Erweise uns deine Gnade.

Du bist uns nahe, auch ohne ein festes Bild, aber wie leicht zweifeln wir, wenn dein Weg nicht unseren Vorstellungen entspricht. Wir können nur rufen: R: Erweise uns deine Gnade.

Du hast uns deinen Namen offenbart, aber wie oft haben wir ihn gedankenlos verwendet oder für eigene Zwecke missbraucht. Wir können nur rufen: R: Erweise uns deine Gnade.

Du lässt uns ausruhen von unsere Arbeit und deine Gegenwart feiern, aber wie selten berührt uns dein Wort. Wir können nur rufen: R: Erweise uns deine Gnade.

Du hast gewollt, dass wir geborgen aufwachsen, aber wie wenig haben wir gedankt für Hilfe, Geduld und Verständnis, die uns geschenkt werden. Wir können nur rufen:

R: Erweise uns deine Gnade.

Du trittst ein für das Lebensrecht aller Geschöpfe, aber wie leichtfertig setzen wir deine Gabe aufs Spiel und gefährden sie durch Bequemlichkeit, aus Selbstsucht oder Hass. Wir können nur rufen: R: Erweise uns deine Gnade.

Du hast uns zur Gemeinschaft in Liebe und Treue einander anvertraut, aber wie oft sind wir nicht achtsam, wie leicht suchen wir unseren Vorteil und die eigene Befriedigung. Wir können nur rufen: R: Erweise uns deine Gnade.

Du gibst Sicherheit durch Eigentum und Ordnung, aber wie gern nutzen wir Rechte aus, wie bedenkenlos leben wir auf Kosten anderer, wie wenig kümmert uns fremde Not. Wir können nur rufen: R: Erweise uns deine Gnade.

Du willst, dass wir die Wahrheit gelten lassen; aber wie ehrlich ist unser Wort, wie sorgsam unser Urteil, wie verlässlich unser Versprechen, wie ernstgemeint unsere Vergebung. Wir können nur rufen:R: Erweise uns deine Gnade.

Du rufst uns zu einem Miteinander ohne Neid und Missgunst; aber wie wenig achten wir unsere eigenen Grenzen und gönnen anderen ihr Glück. Wir können nur rufen:

R: Erweise uns deine Gnade.

An deinen Geboten, Gott, erkennen wir, dass wir immer wieder versagen. Wir leben nicht so, wie es der Liebe entspricht. Wir werden schuldig vor dir und bleiben unseren Nächsten vieles schuldig. Gott, sei uns Sündern gnädig. Wir können nur rufen:R: Erweise uns deine Gnade.

Vaterunser

Segen  Möge der Morgen uns begrüßen voll Sonne. Möge der Mittag uns freundlich stim-men. Möge der Abend uns zufrieden heimkehren lassen. Möge die Nacht uns erquickendem Schlaf bescheren.  IrS 23.2.

Freitag 


Eröffnung
  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 50 -  Gott, der HERR, der Mächtige, redet / und ruft der Welt zu  (EG.E 59) 

Hebräer 13,17-21 Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt 

[ Respons  In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7

Betrachtung  Friedrich von Bodelschwingh (1877-1946) Pastor (ev), Leiter der 

Bethelschen Anstalten in Bielefeld

Es ist nicht wahr, dass die Ewigkeitshoffnung die Christen zu Träumern und Phantasten macht. Im Gegenteil – je entschlossener wir auf die neue Welt warten, desto praktischer, nüchterner, schlichter wird sich unser Leben hier gestalten. Nun bleibt keine Möglichkeit, unsere Zeit zu vertändeln und unsere Kraft zu zersplittern. Sowohl an die Arbeit wie an das Leiden, das uns aufgetragen ist – auch das ist heilige und nötige Arbeit -, setzen wir unsere gesammelte Energie.              in: Evangelisches Gesangbuch für Württemberg (2007) S. 329

[ Stille ] Lied  m Herr Christ, ich bin dein eigen - EG 204, 1-4

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759

Fürbitten  Du Gott bist unsere Zukunft. Dir vertrauen wir. Wir bitten dich für alle, die Macht haben. Heute bitten wir besonders für die Regierenden in unserem Land. Mache sie zu demütigen und weisen Machthabern, der ihre Verantwortung für die Menschen und deine Schöpfung erkennen und wahrnehmen. Wir rufen - R: Kyrie eleison.

Du Gott bist unsere Hoffnung. Auf dich setzen wir. Wir bitten dich für alle, die bedrängt und eingeschlossen sind. Heute bitten wir dich für die Menschen, die in der Gewalt von Diktatoren und Terroristen gefangen sind. Befreie sie, heile ihre Wunden und entreiße den Mördern die Waffen. Wir rufen - R: Kyrie eleison.

Du Gott bist unsere Zuversicht. Deine Geduld brauchen wir. Wir bitten dich für deine Schöpfung. Heute bitten wir dich für alle, die sich um die Entwicklung des Weltklimas sorgen, besonders aber für alle, die ihre Augen vor dem Klimawandel verschließen und sich ihrer Verantwortung entziehen. Mahne sie und führe sie zur Umkehr.

Wir rufen - R: Kyrie eleison.

Du Gott bist unser Licht. Deinen Trost haben wir nötig. Wir bitten dich für die Traurigen. Heute bitten wir dich für alle, die in diesen dunklen Tagen des Weltgeschehens verzweifelt sind und niemandem mehr trauen. Du kennst sie beim Namen. Wische die Tränen von ihren Augen und lass ihre Herzen aufleben.  Wir rufen - R: Kyrie eleison.

Du Gott bist Ursprung und Ziel. Deine Liebe umhülle alle, die zu uns gehören. Deine Gerechtigkeit überwinde alle Spaltung. Deine Versöhnung schaffe Frieden in uns und durch uns überall.  Wir rufen - R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen.
Gott zeige uns im Dunkel Wege zum Licht. Er sei bei uns in Trauer und Schmerz. Er verwandle unsere Ohnmacht in Zuversicht und segne uns mit seinem Frieden. Bg 336


Samstag

 

Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....
Psalm 122 -  Ich freute mich über die, die mir sagten: (EG.E 103)

oder Psalm 82 – Der HERR steht in der Versammlung der Götter (T 779)

 2. Petrus 3,(13)14-18 - während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden gefunden werdet,

[ Respons  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4

Betrachtung Getrud von Le Fort (1876-1971) Schriftstellerin (kath.) in Oberstdorf (Bayern)

Wir stehen heute, darüber kann kein offenes Auge täuschen, dem vollen Zusammenbruch der bürgerlichen Moral gegenüber, und es erweist sich, dass man diese weithin für die christliche gehalten hat. Dies ist aber ein Irrtum. Wir sagen nichts gegen die bürgerliche Moral, gut, es bedarf der Ordnung – oh, wie sehr bedarf es ihrer! Wir sagen lediglich, dass sie nicht mit der christlichen Moral identisch ist.  Jene ist eine Moral der Gerechten im Reiche der Welt, für die christliche Moral aber ist das Wort von den Zöllnern und Sündern, die dem Reiche Gottes näher sind als sie. Nun, auch dem Dichter  sind sie näher: Dichtung hast eine 

unwiderstehliche Neigung, sich der Fragwürdigen, der Angefochtenen, ja der tragisch Gescheiterten anzunehmen – unangefochtene, moralisch geglückte Existenzen haben für sie nur geringe Anziehungskraft. An diesem Punkt wird das eigentümliche Paradox des Dichterischen klar, aber ist es nicht zugleich das Paradox des Christlichen? Fällt es nicht zusammen mit eben jenem Wort von den Zöllnern und Sündern, die dem Reich Gottes näher sind als die Gerechten? Allein wer ist denn nun eigentlich gerecht, und wer gehört zu den Zöllnern und Sündern?           in: W. Brinkel, Dem Leben auf der Spur, Gütersloh 1996, 23.10.

[ Stille ] Lied  Ich wollt, dass ich daheim wär - EG 517 in Auswahl

[ Canticum  Magnificat  Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat: Meine Seele erhebt - EG Wü 761

Fürbitten. Weil Christus verheißen hat: Ich bin das Licht der Welt.; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wir das Licht des Lebens haben, - bitten wir für unsere Welt, verdunkelt durch Krieg und Terror, Vertreibung und Flucht, Lebensangst und Verzweiflung (und rufen:) G: schenke dein Licht, du Gott der Liebe.
Wo Unwissenheit, Selbstliebe und Gleichgültigkeit lebendige Gemeinschaft zerbrechen,
G:  schenke dein Licht, du Gott der Versöhnung.
Wo Ungerechtigkeit und Unterdrückung ganzen Völkern den Lebensmut nehmen,
G: schenke dein Licht, du Gott der Befreiung.
Wo Hunger und Armut, Krankheit und Tod das Leben zur unerträglichen Last machen,

G:  schenke dein Licht, du Gott des Erbarmens.
Wo Misstrauen und Hass, Streit und Krieg deine Güte in Frage stellen,

G:  schenke dein Licht, du Gott des Friedens.

dass es auf unserer Erde hell werde und menschliches Leben in deinem Licht erstrahle, so bitten wir um Jesu willen.  - ÖRK,  S. 24, 32

Vaterunser
Segen 
Gnade sei mit uns und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. Offb 1,4