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Wochengottesdienste - Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr


Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ du Herr aller Mächte und Gewalten.

Du gibst uns nicht preis einer Welt, in der Finsternis, Hass und Vernichtung regieren /

+ sondern machst uns in Christus deines Sieges gewiss.

Sind unsre Tage auch voll von Verwirrung, Unrecht und Angst ,/

du führst uns hin zu deinem Ziel /

+ und stehst uns bei durch deine guten Mächte.

Schon jetzt leuchtet deine Vollendung auf: /

Nicht Tränen noch Tod, nicht Leid noch Geschrei. /

+ Du sagst: Ich mache alle neu.

Du selbst willst uns ewig das Licht sein. /

+ Ehre sei dir, Gott, du Anfang und Ende, du Ziel und Beginn.                 T 191.17


Dem Psalm kann der
Wochenspruch vorausgehen.


Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr - Im Frieden Gottes

Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Mt 5,9


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Psalm 85 B  - Könnte ich doch hören, was Gott der HERR redet, (EG.E 74)

oder Psalm 85 B – Ich will hören, was Gott sagt (T 780)

Micha 4,1-5(7b) Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des HERRN gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! 

Römer 8,18-25 auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der 

Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.
Lukas 17,20-24(25-30)  sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

[ Respons  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung  Rudolf Spieker (1889-1981) Pfarrer (ev) in Hamburg

Wir sind „geschaffen samt allen Kreaturen“, und der Fluch, der von „Adams“ Fall her auf dem Menschgeschlecht lastet, schlägt auch die „Natur“ in ihren Bann. Leiden, Grausamkeit und sinnlose Zerstörung in der äußeren Welt sind das Anzeichen, dass alle Kreaturen Anteil haben an der Not des Menschen. Die Natur wartet nicht nur auf den Menschen, der sie in seinem Dienst gebraucht, ihr dient oder sie missbraucht, sondern zugleich auf den Menschen, an dem die uranfängliche Bestimmung des Menschen in der geschaffenen Welt sichtbar wird. Das „ängstliche Harren der Kreatur“ streckt sich der Erlösung entgegen, die in dem Men-schen anheben will. In den „Zeichen“, die der Herr an der äußeren Natur vollbringt, wird offenbar, dass auch die Mächte der „Natur“ ihren wahren Herrn erkennen und sich ihm unterwerfen. Denn es ist der Ratschluss Gottes, nicht den Menschen von der Natur, sondern die Natur samt dem Menschen und durch ihn zu erlösen.                                   R. Spieker, Lesung für das Jahr der Kirche, 2. Aufl. Berlin 1950,  S. 59 [ Stille ] Lied  Wir warten dein, o Gottes Sohn - EG 152,1-4
[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6 oder Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765.                                                   Fürbitten Treuer Gott du Lebensquelle, du bist die Hoffnung für uns und alle Welt.
R:  Komm mit deinem Trost und erbarme dich.
Du spürst unsere Sehnsucht. Versöhne, wo uns Schuld und Versagen quälen. Du fühlst unsere Schmerzen. In deinem Herzen ruhen unsere Erinnerungen. Heile, wo Hoffnungen keine Erfüllung finden.R:  Komm mit deinem Trost und erbarme dich..
Du leidest mit den Opfern von Unrecht und  Gewalt. Du hörst die Schreie der Verletzten, der Vergewaltigten, der Gefolterten. Befreie sie aus der Macht ihrer Peiniger. Du erträgst mit den Geschundenen den mörderischen Hass. Du siehst die Grausamkeit, die Menschen einander antun. Entmachte Gewalttäter.R:  Komm mit deinem Trost und erbarme dich.
Du seufzt mit deiner Schöpfung. Du siehst die Angst vor Dürre und Überflutung Führe die Menschen guten Willens zusammen. Du hoffst mit unseren Kindern. Du siehst wie deine Kraft in den Schwachen mächtig ist. Du siehst wie die Liebe nicht aufhört. Locke alle Welt, damit sie zu dir umkehrt. R:  Komm mit deinem Trost und erbarme dich.
Du sprichst zu uns durch dein Wort. Du siehst den Glauben derer, die auf dich hoffen. Du siehst wie die bedrängten Gemeinden dir treu bleiben. Stärke unseren Glauben. Du erlöst uns durch deinen Sohn Jesus Christus. Du begeisterst uns durch deinen Heiligen Geist. Für uns und alle, die zu uns gehören, warten wir darauf, dass deine Liebe uns verwandelt und alles neu macht.R:  Komm mit deinem Trost und erbarme dich. -. V Vrl 2017
Vaterunser Segen 
Jesus Christus, gestern und heute, gebe uns Frieden in ihm. Und weil wir in der Welt Angst haben, sei dies unser ewiger Trost: Er hat die Welt überwunden. Oet 345

Montag

Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 37 - Hoffe auf den HERRN und tue Gutes, (EG.E 52) 

oder Psalm 44 B – Du hast uns verstoßen und mit Schande bedeckt (T 776)

1.Mose 33,1-4(5-7)8-11   ich sah dein Angesicht, als sähe ich Gottes Angesicht, und du hast mich freundlich angesehen. 

[ Respons  Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Betrachtung Henri J.M. Nouven (1932-1996) Priester (kath.) und Psychologe 

in den Niederlanden

Sind die großen Visionen vom ewigen Frieden unter allen Völkern und der ewigen Harmonie der ganzen Schöpfung nur utopische Märchen? Ein, durchaus nicht! Sie entsprechen dem tiefsten Verlangen des menschlichen Herzen und weisen auf die Wahrheit hin, die darauf wartet, jenseits allen Lug und Trugs offenbart zu werden. Diese Visionen nähren unser geist-liches Verlangen und stärken unser Herz. Sie geben uns Hoffnung, wenn wir verzweifeln möchten, ermutigen uns, wenn wir versucht sind, unser Leben aufzugeben, und geben uns Vertrauen, wenn Misstrauen die vernünftigste Haltung zu sein scheint. – Ohne diese Visionen verkümmert unser tiefstes Streben, das uns die Kraft gibt, Schwierigkeiten zu überwinden und schmerzliche Niederlagen zu ertragen, ohne sie wird unser Leben schal, langweilig und schließlich destruktiv. Unsere Visionen befähigen uns, das Leben in seiner Fülle zu leben

                                 H.J.M. Nouwen, Leben hier und jetzt, Freiburg./B. 4. Aufl. 2000, S. 374

[ Stille ] Lied   Es wird sein in den letzten Tagen - EG 436,1-3

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760
Fürbitten Wir sind für mehr da als für den Stumpfsinn unserer Tage. Dein Name, Gott, soll geheiligt werden. Wir aber lassen uns gedankenlos treiben. Wir nehmen diese Welt für selbstverständlich hin. Wir wehren uns gegen deinen Anspruch auf unser Leben. - Überwältige uns, Gott. Du kannst uns ändern. Öffne uns für deine verborgene Gegenwart. lass uns das Staunen von neuem lernen. Mach uns bescheiden. Mit Ehrfurcht vor deinem Namen rufen wir dich an:  R: Kyrie eleison

Wir sind für mehr da als für den raschen Augenblick. Dein Reich, Gott, soll kommen. Wie tun wir uns so schwer mit Liebe und Gerechtigkeit. Wie stoßen wir so schnell an Grenzen unserer Kraft. Wie bringen wir uns häufig zur Verzweiflung. - Führe uns heraus, Gott. Du kannst uns helfen. Öffne uns für deine beginnende Zukunft. lass uns dich einsatzbereit erwarten. Mach uns doch mutig. Aus Hoffnung auf dein Reich rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison

Wir sind für mehr da als für ein zufälliges Geschick. Dein Wille, Gott, soll geschehen. Zwar kreisen wir um uns selbst und unsere Wünsche. Zwar werden in uns Zweifel wach angesichts von so viel Elend. Zwar drohen wir zu verbittern, wenn Fragen ohne Antwort bleiben. - Komm du uns nahe, Gott. Du kannst uns trösten. Öffne uns für deine Wege mit der Welt. lass uns Tag um Tag dich besser begreifen. Mach uns geduldig. Im Zutrauen zu deinem Willen rufen wir dich an: R: Kyrie eleison - RB
Vaterunser

Segen  Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit aller Freude und Frieden im Glauben durch die Kraft des Heiligen Geistes. Röm 15,1


                      Dienstag 


Eröffnung
  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 85 B  - Könnte ich doch hören, was Gott der HERR redet, (EG.E 74)

oder Psalm 85 B – Ich will hören, was Gott sagt (T 780)

Jesaja 57,17-19(20.21) - Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der HERR; ich will sie heilen. 

[ Respons  Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung  Jürgen Moltmann (1926 - 2024) Theologieprofessor (ev.) in Tübingen

Im Kreuz Christi hat das Reich Gottes seinen Platz auf dieser Erde gefunden, und in der 

Auferstehung entwirft es einen Horizont der Hoffnung über diese im Kreuz angenommene und in ihrem Elend entblößte Erde.... Wenn aber das Reich Gottes im Kreuz Christi auf dieser Erde gegenwärtig ist, was soll das heißen? - Es heißt, dass diese Hoffnung keine Vertröstung dar-stellt, mit der man über das Leiden hinwegkommt. Sie bringt vielmehr die Kraft, dieses Leben hier mit seinen Dunkelheiten, in seiner Zerrissenheit, mit den Fragen ohne Antwort - aufzunehmen. Sie bringt die Kraft, das Leiden auf sich zu nehmen, das die Liebe einbringt, die Liebe zum Erniedrigten und Beleidigten. Das aber heißt, dass sie Hoffnung, die die 

Ankunft des Reiches Gottes im Kreuz erblickt, bereit macht, das Kreuz der Wirklichkeit zu tragen.

[ Stille ] Lied  Gott, unser Ursprung, Herr des Raums - EG 431,1-3

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Ist Gott für uns - EG Wü 763
Fürbitten
Wir sind bewahrt geblieben in mancher Gefahr. Du bist bei uns gewesen und hast uns beschützt, allmächtiger Gott. Vergib uns unsere Angst, unsere Sorgen, unseren Unglauben. Wir rufen - R:  Kyrie eleison.
Du bist unser Halt, der Grund, der uns trägt, das Dach, unter dem wir wohnen, der Frieden, in dem wir ruhen. Wir danken dir, Gott, für alle deine Wohltaten. Wir rufen - R:  Kyrie eleison.
Wir bitten dich für die Menschen, die keinen Frieden finden; für die Verirrten, Verstrickten und Verzweifelten; für die Zerstrittenen, die unfähig sind, sich zu versöhnen; für die Schuldiggewordenen, die an Vergebung nicht glauben können. Überwinde ihre Not durch deine Güte. Wir rufen -  R:  Kyrie eleison.- ES 215
Vaterunser
Segen.
Die Fürsorge Gottes sei um uns. Die Güte Christi bestimme unseren Alltag. Der Hei-lige Geist führe uns auf dem rechten Weg. ÖG 37


                            Mittwoch
 


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 138 - Ich danke dir von ganzem Herzen, (EG.E 107) 

oder Psalm 77 A -  Ich rufe zu Gott, ich will schreien (T 776)

 Sacharja 8,11-17 - Rede einer mit dem andern Wahrheit und richtet wahrhaftig und recht, schafft Frieden in euren Toren; 

[ Respons   Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6

Betrachtung  4.Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen Uppsala 1968
Kein Lebensstil kann christlich genannt werden, der gegenüber dem Leiden anderer 

Menschen indifferent ist. In den Opfern von Krieg und Ausbeutung ..., in hungrigen Kindern, in Prostituierten, die als Person anerkannt werden möchten, in dem jungen Mann, der nach Wissen dürstet – in all diesen Menschen begegnet uns Jesus Christus. ... Ob wir reich oder arm sind: in der Solidarität mit den Benachteiligten findet unsere Existenz Richtung und Ziel. So entdecken wir die wunderbare Wahrheit der Verheißung, dass derjenige sein Leben finden wird, der es um Christi willen verliert. ... Wir sind konfrontiert mit dem kollektiven Bösen. Wenn etwas mit Gewalt erworben wurde, besteht die Neigung, es mit Gewalt zu erhalten. Das gilt von der Vergangenheit, insofern sie zur gegenwärtigen Weltunordnung geführt hat, und für die Zukunft, insofern sie von Revolutionären und Guerillas vorbereitet wird. 

Revolutionen sind gewöhnlich Reaktionen gegen herrschende Gewalttätigkeit, wo andere Möglichkeiten zur Veränderung versagt werden. Hier steht die Relevanz unseres Glaubens auf dem Spiel. Christlicher Machtgebrauch zielt darauf ab, den Kreis zu sprengen, in dem Gewalt neue Gewalt gebiert. Das gilt von den Mitteln wie von den Zielen. Unser Ziel ist Freiheit für die Menschen im Zusammenleben in gegenseitiger Achtung. Wer mit sich selbst im Frieden lebt und nicht das Eigene sucht, sondern von einem brennenden Durst nach Gerechtigkeit getrieben wird, kann anderen Frieden bringen.
                          Bericht aus Uppsala 1968 – Sektion VI, Nr. 14,15, Genf 1968, S. 97

[ Stille ] Lied   Komm, Herr, segne uns – EG 170,1-4

Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Im Anfang war das Wort - EG Wü 783
Fürbitten
Lasst uns im Frieden Gott anrufen: Um seinen Frieden, dass wir Frieden finden für unser Leben und Frieden schaffen unter den Menschen. Lasst uns rufen: R:  Kyrie eleison.

Für alle, die Trauer tragen um die Opfer der Kriege, um den Verlust der Heimat, um den Abschied von einem nahen Menschen, dass sie weiterleben können ohne Verzweiflung und ohne Resignation. Lasst uns rufen: R:  Kyrie eleison.

Für alle, die gegenwärtig leiden müssen, die inmitten von Krieg und Bürgerkrieg leben, für die Hungrigen und die Unterdrückten, für die, die gefoltert werden, dass ihr Elend ein Ende hat, dass sie satt werden, ungefährdet und frei. Lasst uns rufen: R:  Kyrie eleison.

Für uns und alle Menschen, die wir im Schatten des Todes leben, dass wir endlich Heil und Erlösung finden. Lasst uns rufen: R:  Kyrie eleison.- W 274,51

Vaterunser

Segen  Gott gebe uns viel Barmherzigkeit und Friede und Liebe . Jud 2

Donnerstag 


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 85 B - Könnte ich doch hören, was Gott der HERR redet, (EG.E 74)

oder Psalm 85 B – Ich will hören, was Gott sagt (T 780)

Lukas 9,51-56  - Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und sie verzehre. Jesus aber wandte sich um und bedrohte sie. Und sie gingen in ein anderes Dorf.

[ Respons   Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte - EG Wü 781.3

Betrachtung  Natan Söderblom (1866-1931) Erzbischof (ev.luth) in Uppsala
Soll der Friede auf Erden Wirklichkeit werden, so muss er in den Herzen der Menschen begründet sein. Auch eine äußere Rechtsordnung, die über genügend Macht und Autorität verfügte – sie wäre nur eine leere Schale, wenn nicht die Liebe und Gerechtigkeit des Evangeliums dem Teufel entgegenträten. 

                                 in: Rummelsberger Brevier, Ausg. 2008, Bd. 2, Gütersloh 2008, S. 1001 

[ Stille ] Lied  Suchet zuerst Gottes Reich in dieser Welt – EG 182,1-5(6)

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

            oder Christus erniedrigte sich selbst - EG Wü 764

Fürbitten  Herr, mache uns zu Werkzeugen deines Friedens, dass wir lieben, wo man sich hasst, dass wir verzeihen, wo man sich beleidigt, dass wir verbinden, wo Streit ist, dass wir die Wahrheit sagen, wo Irrtum herrscht, dass wir Glauben bringen, wo Zweifel droht, dass wir Hoffnung wecken, wo Verzweiflung quält, dass wir ein Licht anzünden, wo die Finsternis regiert, dass wir Freude bringen, wo der Kummer wohnt. Zu dir wenden wir uns und bitten:

R:   Lass leuchten dein Angesicht.

Herr, lass du uns trachten, mehr als dass wir getröstet werden, dass wir trösten; m ehr als dass wir verstanden werden,  dass wir verstehen,; mehr als dass wir geliebt werden, dass wir lieben. Zu dir wenden wir uns und bitten:  R:  Lass leuchten dein Angesicht.

Denn wer sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt (in dir), der erwacht zum ewigen Leben. Zu dir wenden wir uns und bitten: R:  Lass leuchten dein Angesicht.  - Franz v. Assisi zugeschrieben)

Vaterunser
Segen
. Gott zeige uns im Dunkel Wege zum Licht. Er sei bei uns in Trauer und Schmerz. Er verwandle unsere Ohnmacht in Zuversicht und segne uns mit seinem Frieden. Beg 336


Freitag 


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 103 A - Lobe den HERRN meine Seele, (EG.E 87) 

oder Psalm 6 – HERR, strafe mich nie in deinem Zorn (T 778)

Johannes 18,10.11 Jesus sprach zu Petrus: Steck das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gegeben hat?

[ Respons  In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7
Betrachtung Heinz Zahrnt (1915-2003), Theologe (ev) und Publizist in Hamburg
Die Stimme der Ehrfurcht vor dem Leben hat eine lange Geschichte. „Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden“, so ertönt sie am Anfang in der Urgeschichte der Bibel. – „Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer nach dem Schwert greift, der wird durch das Schwert umkommen“, so setzt es sich im Munde Jesu fort, und immer noch wird sie nicht gehört. Das ist die Welt, in der wir leben. Gott liebt diese Welt und hält ihr die Treue, auch wenn die Menschen böse sind. Aus diesem Grund schließt er mit Noah und seinen Söhnen einen ewigen Bund, der aber nicht nur ihre Sippe, auch nicht nur Israel oder die Christenheit, sondern die ganze Menschheit, sogar alle Kreatur umfassen soll. Als Zeichen dieses Bundes stellt Gott seinen Kriegsbogen in die Wolken: „Meinen Bogen habe ich in die Wolken gestellt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen in den Wolken sehen. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier.“ 

                                              in: W. Brinkel, Dem Leben auf der Spur,, Gütersloh 1996, 18.7.

[ Stille ] Lied   Gib Frieden, Herr, gib Frieden - EG 430,1-4

[ Canticum  Magnificat-  Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759
Fürbitten
Wir bitten Gott um den Anbruch seines Reiches in unserer Welt. Christus hat uns gelehrt, Gott in allem zu vertrauen. Wir nehmen ihn beim Wort und machen uns seine Bitte zu eigen: R: Dein Reich komme (dein Wille geschehe)

Wo Nationen für den Krieg wirtschaften, während Christus spricht: „Stecke dein Schwert in die Scheide.“ - Wo Länder Lebensmittel vernichten und die Mode anhimmeln, während Christus sagt: „Ich war hungrig, ... ich war nackt...“ - rufen wir: 

R: Dein Reich komme (dein Wille geschehe)

Wo Mächtige und Regierende für ihre Politik den Segen Gottes beanspruchen, während die Bibel erklärt, dass vor Gott kein Ansehen der Person gilt - rufen wir:

R: Dein Reich komme (dein Wille geschehe)

Wo Christen das Reich Gottes nur in der Gestalt ihrer eigenen Kirche suchen, als ob Christus gekommen wäre, Grenzen zu errichten, statt sie einzureißen - rufen wir:

R: Dein Reich komme (dein Wille geschehe)

Wo Frauen ihre eigene Würde nicht verwirklichen können, wo Männer Angst haben, auch schwach und zärtlich zu sein, wo sich Erwachsene nicht trauen, wie Kinder zu werden - rufen wir:R: Dein Reich komme (dein Wille geschehe)

Wo unsere Gebete stocken, unser Vertrauen schwindet, unser Herz sich verhärtet, unser Licht schwach wird - rufen wir: R: Dein Reich komme (dein Wille geschehe)

Vaterunser

Segen  Der Herr richte unsere Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi.  2.Thess 3,5


Samstag 


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 85 B - Könnte ich doch hören, was Gott der HERR redet, (EG.E 74)

oder Psalm 85 B – Ich will hören, was Gott sagt (T 780)

2. Petrus 3,(1-3)14-1 seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden gefunden werdet, und erachtet die Geduld unseres Herrn für eure Rettung,

[ Respons  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4

Betrachtung  Johannes Kreidler (* 1946)  Weihbischof (kath.) in Rottenburg / N.

Wir wenden im religiösen Bereich gerne den listigen Satz an: „Man kann alles auch 

übertreiben.“ Was wir aber nie übertreiben können, ist die Liebe zu Gott, der geliebt sein will aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele, ganzem Gemüt und mit allen unseren Kräften. Wunder zu wirken oder Visionen zu haben, gehört nicht zu den Voraussetzungen der Heiligkeit. Die be-steht im grenzenlosen Vertrauen auf die Liebe Gottes und in dem Verlangen, am eigenen Platz Gottes Willen zu tun.. Vor lauter Eifer über hochgesteckte Ziele, die zudem oft genug die Möglichkeiten des einzelnen überfordern, vergessen wir, dass es vor allem darauf 

ankommt, gute Menschen zu sein; und zwar jetzt und hier, wo wir leben und arbeiten, lieben und leiden. In unserem Alltag also, der mit seiner Gewöhnlichkeit uns allzu leichz
„gewöhnlich“, das heißt, rücksichtslos, ungeduldig, grob macht. Die Aufgabe für uns Christen besteht darin, die Gewöhnlichkeit des Lebens und des Miteinanders zu meistern. Der gewohnte und gewöhnliche Raum soll wohnlich bleiben, also vertraut, lieb und teuer. Doch zu solcher Gewöhnlichkeit gehören die Tugenden des Alltags.               in:  A. Seeberger (Hg) Anteil am Erbe der Heiligen, Ostfildern 1995, S. 143f

[ Stille ] Lied   Herr Jesu Christ, dich zu uns wend – EG 155,1-4

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat - Meine Seele erhebt - EG Wü 761

Fürbitten Gott, lass vom Glanze dessen, was kommt, Licht fallen auf uns und unsere Gegenwart, dass wir weiter schauen können und selbst zum Licht werden für die Umdunkelten dieser Erde. Wir rufen dich an: R:  Kyrie eleison

Bedenke, Gott, wir lieben das Leben und hoffen auf Gelingen. So bewahre uns vor der Taubheit, die dich nicht vernimmt, bewahre uns vor der Blindheit, die dein Kommen übersieht. Und schütze uns vor der Versuchung, statt nach deinem Willen zu fragen, nur selbstgesuchte Ziele zu verfolgen. Wir rufen dich an: R:  Kyrie eleison

Im Vertrauen auf deine Zukunft bitten wir dich, Gott, für die Glücklichen, dass du sie anrührst mit deiner Barmherzigkeit; für die Gesunden, dass du sie erhältst in deinem Frieden, für die Verbitterten, dass du ihnen nahekommst mit deiner Hoffnung, für die Sterbenden, dass du sie an der Hand führst in die Vollendung. Wir rufen dich an: R:  Kyrie eleison

Wir bitten dich für deine Kirche, überall auf Erden; für die Vielfalt der Gemeinden hier in ...; für die Welt unserer Tage mit ihren Gefährdungen und Katastrophen, ihrem bedrohten Frieden: Tritt mitten unter uns mit deinem Reich. Wir rufen dich an: R: Kyrie eleison - M 135
Vaterunser
Segen
. Mögen wir stets gesegnet werden mit einem Morgen voller Erwartung, mit einem Mittag voller Taten, mit einem Abend voller Erfüllung, mit einer Nacht voller Dank. IrS 21.4.