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Wochengottesdienste - 18. Sonntag nach Trinitatis


Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ u Treue von Anbeginn.

Dein Wort führt die Dämmrung des Abends herauf, /

+ deine Weisheit schafft beides: die Nacht und den Tag.

Du gibst den Stunden ihren Lauf, /

lässt Tage, Zeiten und Jahre einander folgen;

+ Gott Zebaoth, Herr himmlischer Heerscharen, wirst du genannt.

Du, Gott, lebendig und ewig, /

sei uns allezeit Maß und Ziel. /

Gepriesen seist du, nach deiner Weisung beginnt der Abend. /

+ Segne uns alle für Zeit und Ewigkeit. T 191.2


Dem Psalm kann der
Wochenspruch vorausgehen.

18. Sonntag nach Trinitatis - Das vornehmste Gebot

Dies Gebot haben wir von ihm, dass wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe. 

1.Joh 4,21


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Psalm 1 -  Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen  (EG.E 33) 

oder Psalm 19 B – Die Weisung des HERRN ist vollkommen (T 747)

2. Mose 20,1-17 - Die Zehn Gebote   

Epheser 5,15-19  Seht sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise

Markus 10,17-27  Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? 

[ Respons  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung  Gerhard von Rad (1901-1971) Theologieprofessor (ev.) in Heidelberg

Zu einem „Gesetz“ im engeren Sinn des Wortes, zu einer Anweisung zum moralischen 

Leben, fehlt dem Dekalog das Wichtigste: die positive Füllung, ohne die sich ein Gesetz nicht wohl denken lässt. Stattdessen verzichtet es – abgesehen von den beiden bekannten 

Ausnahmen – darauf, das Leben positiv inhaltlich zu normieren; es beschränkt sich auf einige fundamentale Negationen, d.h. er begnügt sich damit, gewissermaßen an den Rändern eines weiten Lebenskreises Zeichen aufzustellen, die der zu achten hat, der JHWH angehört... Israel hat den JHWH-Willen als äußerst beweglich verstanden, immer neu sich einstellend auf jede in religiöser oder politisch oder wirtschaftlicher Hinsicht veränderte Situation. Es gab, wenn man von der Zeit der spätnachexilischen Erstarrung ansieht, für Israel überhaupt keinen absolut über den Zeiten stehenden Rechtswillen JHWHs, den jene Generation war neu aufgerufen, auf den für sie gültigen göttlichen Willen zu hören und ihn sich zurechtzulegen. Wieder wird es deutlich: Die Gebote waren kein Gesetz, sondern ein Geschehen, dass jeder Generation von JHWH her jeweils in ihrem hic et nunc widerfuhr und dem sie sich zu stellen hatte.               G. Von Rad, Theologie des Alten Testaments, Bd. 1, München 1980, S. 200

[ Stille ] Lied: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen – EG.E 30,1-4

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765
Fürbitten  
Gott, Schöpfer des Alls. Aus deiner Liebe kommt unsere Welt. Wir bestaunen dein Werk und loben dich: Gut ist, was du geschaffen hast. Wir bitten dich: Mach uns zu dankbaren Menschen, die einander annehmen. Hilf uns, treu und sorgsam deine Erde zu verwalten. Wir rufen dich an -   R: Kyrie eleison.
Erhalte uns die Liebe zu den Menschen. Festige unsere Freude an der Natur. Bewahre in uns die Ehrfurcht vor der Schöpfung. Hilf uns barmherzig zu sein mit allem was lebt. Lass uns mit allen deinen Kreaturen warten auf die Erlösung. Wir rufen dich an – R: Kyrie eleison.
Mach uns bewusst, dass auch wir von dieser Erde sind und dir jeden Atemzug verdanken. Segne uns und alle, die nach uns kommen, dass wir inmitten deiner ganzen Schöpfung diese Erde bewohnen können. Erneuere mit dem Hauch deines Geistes diese Welt. Wir preisen dich. Wir hoffen auf dich. Wir rufen dich an   R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen
  Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. 2.Kor 13,13


Montag


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 104  - Lobe den HERRN, meine Seele!  (EG.E 89) 

oder Psalm 71 A – Bei dir, HERR, habe ich mich geborgen (T 759)
1.Thessalonicher 4,9-12  - ihr selbst seid von Gott gelehrt, euch untereinander zu lieben

[ Respons  Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Betrachtung  Martin Luther /1483-1546) Reformator in Wittenberg

Aus dem allen [in der Freiheits-Schrift Dargelegten ] ergibt sich die Folgerung, dass ein Christenmensch nicht in sich selbst lebt, sondern in Christus und seinem Nächsten; in Christus durch den Glauben, im Nächsten durch die Liebe. Durch den Glauben fährt er über sich in Gott, aus Gott fährt er wieder unter sich durch die Liebe und bleibt doch immer in Gott und göttlicher Liebe, ebenso wie Christus Joh. 5,1 sagt: „Ihr werdet noch sehen den Himmel offen sehen und die Engel auf- und absteigen über dem Sohn des Menschen.“ Sieh, das ist die rechte, geistliche Freiheit, die das Herz frei macht von allen Sünden, Gesetzen und Geboten, die alle andere Freiheit übertrifft wie der Himmel die Erde. Das gebe uns Gott recht zu verstehen und zu behalten. Amen.                    in: Von der Freiheit eines Christenmenschen

[ Stille ] Lied: Ein wahrer Glaube Gotts Zorn stillt – EG 413,1-4

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760

Fürbitten  Gott in allem Streit mit der Finsternis - in uns und um uns - sende Engel des Lichtes, deine guten Mächte, dass wir bewahrt werden in deinem Geist. - Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für die Bedrückten: Öffne die Augen, dass sie dich sehen. Wir bitten für die Gefährdeten: Nimm ihre Angst, dass sie dir vertrauen. Wir rufen -   R:   Kyrie eleison.
Wir bitten für jene, die unsicher und mutlos sind; für jene, die keinen Rat mehr wissen, für jene, die klein wurden dem Bösen gegenüber. Wir bitten für die, die meinen nur der Streit, die Unterwerfung, die Vernichtung und der Tod sei uns gewiss. Sei ihnen nahe durch alle, die dir dienen. Wir rufen    R:  Kyrie eleison.
Wir erheben unsere Stimme, Gott, inmitten der Mächte der Welt und bitten: Durchdringe uns, dass das Böse und die Furcht vor ihm klein werde und groß werde die Freude über die Zeichen deiner Macht. Wir rufen -   R:  Kyrie eleison. 

Vaterunser
Segen
  Gehen wir in der Kraft, die uns von Gott gegeben ist: einfach, leichtfüßig, zart. Halten wir Ausschau nach der Liebe. Gottes Geist geleite uns. Sinf 592


Dienstag 


Eröffnung
  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 1  - Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen  (EG.E 33)

oder Psalm 19 B – Die Weisung des HERRN ist vollkommen (T 747)

Galater 5,13-18  Das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem „Liebe deinen Nächsten.“

[ Respons  Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung Kurt Marti (1921-2017) Pfarrer (ref) und Schriftsteller in der Schweiz

Kern und Herz der Weisung [Gottes] seien, so Jesus, die beiden alttestamentlichen Gebote: „Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deinem ganzen Leben und mit deinem ganzen Denken“ und „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. (Matthäus 22,34-40) Nächster ist aber nicht bloß, wer mir verwandt, sympathisch oder ähnlich gesinnt ist, sonder ein jeder, eine jede, mit denen ich’s zu tun bekomme - und wär’s auch in Streit und Feindschaft: „Liebet eure Feinde!“ (Jesus lt. Matthäus 5.44) - Kann Liebe … geboten werden? Sie muss es sogar, solange noch Gewalt das Denken und die Schicksale von Völkern und Individuen bestimmt, solange sie auch die nichtmenschliche Kreatur terrorisiert und die Biosphäre erpresst. Nicht zuletzt, vielmehr zuerst muss Liebe den Religionen geboten bleiben, sie zu Dem rufend, der Seine Lust hat an ihrer Vielfalt, an ihren Verschiedenartigkeit, die Seine eigene Fülle und Vielfalt widerspiegeln. - Im Blick auf die von Menschen produzierten Weltzustände erscheint die Aussage, dass Gott Liebe ist, als absurd. Vielleicht hinterlässt sie als Stachel aber die Frage, ob nicht eher die Weltzustände absurd, nämlich vernunft- und lebenswidrig seien? Impliziert jene Aussage beispielsweise nicht auch eine radikale Kritik an liebesfernen, deshalb lebensfeindlichen religiösen (auch biblischen, auch christlichen!) Überlieferungen? Allerdings: Was Liebe ist, welches Handeln ihr entspricht, weiß zuverlässig nur Er, der Liebe ist. Unverzichtbar deshalb SEINE Weisung!

                      K. Marti, Von der Weltleidenschaft Gottes. Denkskizzen, Stuttgart 1998

[ Stille ] Lied  O Heilger Geist, kehr bei uns ein – EG 130,1.5-7
[ Canticum 
Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Ist Gott für uns -EG Wü 763
Fürbitten 
Lasst uns beten und miteinander um Gottes Erbarmen bitten - lasst uns rufen -
R: Kyrie eleison.
Für alle, die weinen, wie für jene, die ihr Weinen verursachen - rufen wir - R: Kyrie eleison.
Für alle, die ohne ausreichende Nahrung sind, ohne Kleidung, ohne einen schützenden Ort zum Wohnen - rufen wir -  R:  Kyrie eleison.
Für alle, die ohne Hoffnung und Sinn ihr Leben zubringen - rufen wir - R: Kyrie eleison.
Für alle, die ausgenutzt werden, weil andere ihr Spiel mit ihnen treiben - rufen wir -
R: Kyrie eleison.
Für alle, die sich selber täuschen - rufen wir –  R: Kyrie eleison.
Für alle, die Krieg und Kriegswirren ausgesetzt sind - rufen wir -  R: Kyrie eleison.
Für alle, die die frohe Botschaft des Evangelium verzerren und verdunkeln - rufen wir –
R: Kyrie eleison.
Für alle, die irdische Dinge, Menschen und Verhältnisse zu ihrem Gott machen - rufen wir -
R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen 
Die tiefe Liebe Gottes sei mit uns; der weite Friede Christi erfülle das All; die über-strömende Freude des Heiligen Geistes belebe die Menschheit. CBD 61


                                Mittwoch


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 119 C -  Ich übe Recht und Gerechtigkeit (EG.E 101)

oder Psalm 139 A – HERR, du hast mich erforscht (T 338)
Hoheslied 8,4-7 
Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. 

[ Respons   Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6

Betrachtung  Luise Rinser (1911-2002) Schriftstellerin in Rom und München
Den Nächsten lieben heißt: für ihn hoffen. Das bedeutet: ihn erkennen als Weggefährten, Schicksalsgenossen, auf den ich angewiesen bin und für den ich verantwortlich bin; dessen Last ich nach Vermögen zu tragen habe und dem auch ich Last sein darf nach dem Maß sei-ner Kräfte; den ich teilhaben lassen muss an meinem Besitz, dem materiellen wie dem gei-stigen, und von dem Gaben zu erbitten und anzunehmen ich nicht zu stolz sein darf; dem ich ganz im seinem eigenen Wesen belasse und so annehme und dem ich wie mich selbst in sei-ner Unmittelbarkeit zu Gott sehe. 

                                                in: U. Heidenreich, Worte, die begleiten, Hamburg 1998, 16.12.

[ Stille ] Lied: Freuet euch im Herren allewege – EG 239 in Auswahl

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Im Anfang war das Wort - EG Wü 783
Fürbitten  Du Gott, trägst alles, was lebt, mit deiner Gegenwart. Doch wir sind fern und abgewandt von dir. Unsere Augen sind gehalten, dass wir deinen Glanz nicht sehen. So öffne unseren Blick für deine Wunder. Wir rufen zu dir -  R:   Stärke uns den Glauben.
Erleuchte uns durch deinen Heiligen Geist. Füge zu neuer Gemeinschaft, was unter uns zerrissen ist. Heile was krank ist. Belebe, was tot ist und keine Frucht mehr bringt. Wir rufen zu dir -   R:   Stärke uns den Glauben.
Dein Licht siegt über alle Finsternis. Deine Wahrheit endet allen Irrtum und allen Wahn. Deine Liebe befreit von aller Furcht. Sende uns in diesen Tag unter dem Geleit deiner guten Mächte. Wir rufen zu dir -   R:  Stärke uns den Glauben. - ES 271 

Vaterunser
Segen 
Mögen unsere Herzen so leicht sein wie ein Lied. Mögen unsere Gedanken so frisch sein wie ein Kleeblatt. Möge jeder Tag uns strahlende Stunden bringen. IrS 3.1


                             Donnerstag 


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 1 -  Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen  (EG.E 33)  

oder Psalm 19 B – Die Weisung des HERRN ist vollkommen (T 747)

Markus 3,31-35   wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter

[ Respons   Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte - EG Wü 781.3
Betrachtung 
Thomas Waldeck () Pfarrer (ev.) in Darmstadt
Scheint es auf den ersten Blick um einen Familienstreit zu gehen, so ist tatsächlich das Problem der Perikope nicht das vierte Gebot, sondern das erste. Nicht eigentlich um die Familie geht es, nicht eigentlich um die Solidarität mit und den Gehorsam gegenüber der Mutter und den Geschwistern, sondern um den Auftrag Jesu, der alle Menschen als Schwestern und Brüder in den Blick nimmt. Die konkrete, wahrscheinlich schwierige Familiensituation wird zum Requisit, zur Illustration einer tiefer liegenden Absicht des Evangelisten: Jesus Christus ist der Messias, der Sohn Gottes, und alle Menschen sind Kinder Gottes, gehören zu seiner Familie. Die hinter dem offensichtlichen Familien-streit liegende theologische Frage heißt: Wer gehört zur familia Dei? Die Exegese zeigt in diesem 

Zusammenhang sehr deutlich, dass zur Familie Gottes „die Massen“ (ochlos – V. 20) gehören, also Straßenleute, Anständige und weniger Anständige, Zöllner und Sünder, Frauen und Kinder, Kranke und Gesunde. Da ist keine und keiner, der nicht zur familia Dei gehören könnte, ob jung oder alt, reich oder arm, verzweifelt oder humorvoll, zufrieden oder gescheitert. Gottes Familie umfasst alle, Jesus ist der Bruder aller. – Diese grenzenlose Offenheit und gleichzei-tig geforderte familiäre Bezogenheit aufeinander ist eine Herausforderung für die praktische Arbeit in unseren Kirchengemeinden stellt jedenfalls die Frage nach ihren Grenzen, ihrer Durchlässigkeit und nach ihrer Bereitschaft, offen und einladend für „die Massen“ zu sein... Die Aufgabe ... soll sein, die Liebe Gottes sichtbar im Leben und Handeln seines Sohnes Jesus, für ohne Ausnahme alle Menschen zu verkündigen.
                                                                                   in: GDP, Reihe 3, Bd. 3, 2005, S. 147 f

[ Stille ] Lied  Das sollt ihr Jünger Jesu nie vergessen – EG 221,1-3
[ Canticum 
Magnificat -  Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

            oder Christus erniedrigte sich selbst - EG Wü 764

Fürbitten  Gott, Du nährst und bewahrst alles Leben. Du erhältst uns in Zeiten der Wüste und befreist uns aus vielerlei Abhängigkeiten. Du gibst uns das tägliche Brot; du nährst uns mit dem Brot des Lebens und erhebst den Kelch des Heils für uns. Wir preisen dich für deine überfließende Liebe und rufen dich an -   R: Kyrie eleison.
Besonders danken wir (heute)
o für die Treue unserer Freunde,
o für die Liebe in den Familien,
o für Wohnung und Versorgung, die uns zuteil wird,
o für den mit der Gemeinde gefeierten Gottesdienst,
o für das Geheimnis des ganzen Lebens.
Dich rufen wir an -  R: Kyrie eleison.
Gott, du stiftest Versöhnung. Du lädst alle ein zu deinem Fest - doch nicht alle können die Freuden des Lebens genießen. Deshalb denken wir vor dir an alle, die in Not sind. Mach uns offen für das Leiden der Menschen. Wir rufen dich an -  R: Kyrie eleison.
Besonders bitten wir (heute)
o für jene, die sich unerwünscht und ungeliebt vorkommen,
o für jene, die unter Vorurteilen zu leiden haben,
o für die Einsamen, Vergessenen und Abgeschobenen,
o für alle, die sich zynisch über deine Liebe lustig machen,
o für jene, die im Dienst Christi zu leiden haben.
Wir rufen dich an -  R: Kyrie eleison. -  DP 298
Vaterunser
Segen 
Der Gott der Geduld und des Trostes gebe uns, dass wir einträchtig gesinnt seien untereinander, Christus Jesus gemäß. Röm 15,5

                                     

Freitag 


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 43 -  Schaffe mir Recht, Gott  (EG.E 55)

oder Psalm 55 - Vernimm, o Gott, mein Gebet (T 763)
Römer (14,20b-15,1)15,2-6  - Ein jeder von uns lebe so, dass er seinem Nächsten gefalle [ Respons  In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7

Betrachtung Franziskus von Assisi (1181/82-1226) Ordensgründer (Minderbrüder) in Italien

Wo Liebe ist und Weisheit, da ist nicht Furcht noch Unwissenheit. Wo Geduld ist und Demut,

da ist nicht Zorn noch Verwirrung. Wo Armut ist mit Fröhlichkeit, da ist nicht Habsucht noch

Geiz. Wo Ruhe ist und Betrachtung, da ist nicht Aufregung und unsteter Sinn. Wo die Furcht

des Herrn ist, das Haus zu bewachen, da kann der Feind keine Stelle zum Eindringen finden.

Wo Erbarmen ist und Maßhalten, da ist nicht Übermaß noch Verhärtung. 

                                                  in: U. Heidenreich, Worte, die begleiten, Hamburg 1998, 23.7.

[ Stille ] Lied  Zieh ein zu deinen Toren – EG 133,1.7.8.11-13

[ Canticum  Magnificat -  Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759

Fürbitten  Gott, du Hort des Erbarmens. Betroffen erkennen wir, wieviel Liebe

zurückgehalten, wieviel Sorgfalt nicht aufgewendet, wieviel Hilfe unterlassen wird. Behafte

uns nicht in unserem Versagen. Führe uns mit deiner Zuwendung über alte Fehler hinaus.

Wir rufen dich an - R:  Kyrie eleison.

Lass uns hinfinden zu allen, die du liebst: zu den uns Befreundeten, zu den Fremden, zu

denen, die übersehen werden, zu den Fröhlichen und zu den Belasteten. Wir rufen - 

R:   Kyrie eleison.

Wende uns deinen Menschen zu: den Großen und Umworbenen wie den Kleinen und

Ausgenutzten, den Jungen und Erwartungsvollen wie den Alten und Einsamen, denen, die

fraglos ihre Tage nutzen können und denen, die von Sorge umstellt sind, denen die

selbstverständlich im Leben stehen und denen, die dem Tod entgegensehen. Wir rufen - 

R:   Kyrie eleison.

Gott, du willst, dass wir das Leben finden. Gib, dass wir dich ehren und deinen Willen

erkennen. Hilf uns denen, die uns anvertraut sind, aus der Barmherzigkeit Jesu zum Leben zu

helfen. Wir rufen -  R:  Kyrie eleison.  -M 111

Vaterunser 

Segen  Gott, der Anfang, gebe uns einen neuen Tag. Christus, in der Mitte der Zeit, nehme

uns an die Hand. Und der Heilige Geist der Vollendung schenke uns Kraft und Frieden. 


Samstag 


Eröffnung
  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade....

Psalm 1 - Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen (EG.E 33)

oder Psalm 19 B – Die Weisung des HERRN ist vollkommen (T 747)

Matthäus 5,17-20  Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

[ Respons  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4
Betrachtung  Hans-Christoph Knuth (*1940) Bischof (luth.) in Schleswig-Holstein
Es ist immer schwerer und immer nötiger, miteinander darüber nachzudenken, was gut und förderlich ist für unser Leben, was hilfreich für den einzelnen, nötig für den Zusammenhalt aller ist. - Dabei gibt es eine ethische Grundforderung, die schon im Alten Testament gültig war, die von Jesus genial interpretiert und gelebt wurde, die das christliche Abendland geprägt hat. Sie kann gerade auch heute Orientierung geben im Stimmengewirr. – Gottes- und Nächstenliebe, die Längsachse und die Querachse unseres Lebens, geben Orientierung und legen den Grundstein für alles, was wir tun sollen und können. „Liebe und tue, was du willst!“ sagt der Kirchenvater Augustin, und selbst die Beatles fanden am Ende des 

Jahrhunderts weltweites Echo mi ihrem Erfolgsschlage „Alles, was wir brauchen, ist Liebe!“ – „das Gesetz und die Propheten“, die Grundrechte und die Menschenrechte, die Grundwerte, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind daraus abgeleitet, werden in einem Doppelgebot zusammengefasst. Sowenig Gottesliebe ohne Nächstenliebe denkbar ist, so wichtig ist 

allerdings auch die Gottesliebe für die Nächstenliebe. Bei Gott lernen wir, was Liebe ist: Er gab sich hin bis zum Tod am Kreuz. Und ebenso lernen wir, an solcher Liebe, wer Gott ist: die Macht aller Mächte, die stärker ist als die Macht des Todes. – Wer einmal ernsthaft versucht hat, dieses Gebot zu erfüllen, dem erschließen sich alle Welten des Glaubens. Wir müssen nur anfangen, es ehrlich zu wollen.

                                                   in: M.Kock (Hg), Die Wochensprüche, 2. Aufl. 2000, S. 112 f

[ Stille ] Lied  Dies sind die heilgen Zehn Gebot – EG 231,1.2.(3-10)11.12

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat - Meine Seele erhebt - EG Wü 761

Fürbitten  Gott, du mächtige Zuversicht, du Freude, die wir nötig haben, - komm. Und

bereite uns, dein Weg zu sein in dieser wartenden Welt. Wir rufen dich an – 

R:: Kyrie eleison.

Stärke unsere Hände zu Händen, die schenken. Erneuere unsere Gedanken mit dem Sinn für

Frieden. Verwandle unsere Vernunft zum Geist, der belebt. Wir rufen dich an - 

R:   Kyrie eleison.

Komm! Denn wir brauchen deine erneuernde Kraft. Wir sind die Ursache wohl, dass du noch

lange unterwegs bist auf beschwerlichem Weg in diese Welt. Wir rufen dich an -

R:   Kyrie eleison.

Wie oft haben wir dich abgewiesen. Wie leichtfertig haben wir die Kraft deines Geistes

vertan. Wieviel Mühe macht dir unser alter Sinn. Wir rufen dich an -  R: Kyrie eleison.

So komm nun, Gott, komm endgültig, damit die Hoffnung nicht vergeht, sondern Freude

auflebt und Zuversicht wächst und Friede einkehrt unter uns verängstigten Menschen auf

dieser alten Erde. Wir warten, Gott, und bitten: Komm! Wir rufen dich an -

R:  Kyrie eleison. - M 17

Vaterunser
Segen
  Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist gebe uns seine Gnade: Schutz und Schirm vor allem Bösen, Stärke und Hilfe zu allem Guten, dass wir bewahrt werden zum ewigen Leben.   Konf 73