Wochengottesdienste - Johannis-Woche
Am Vorabend und Abend des Johannistages kann mit einen Luzernar begonnen werden.
Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /
Grund allen Lebens, König der Welt
+ Du leuchtende Sonne der Gerechtigkeit..
Du hast Johannes zum Täufer berufen
+ dass er dem Heiland der Welt vorangehe und auf ihn weise.
Sein Zeugnis von Christus, dem wahren Licht, /
werde vernommen bis an die Enden der Erde
+ und erleuchte alle, die sitzen in tödlicher Finsternis.
Und wie die Sonne der irdischen Welt von nun an abnimmt, /
so werde auch uns aller irdischer Glanz gering
+ vor dem Aufgang des ewigen Tages,
der anbricht in Christus, deinem Sohn, /
der mit dir, eins im Heiligen Geist,
+ lebt und Leben wirkt in Ewigkeit. Amen. T 190.15
Dem Psalm kann der Spruch der Johannis-Woche vorausgehen.
Johannes der Täufer über Christus: Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen. Joh 3,30
Vorabend zum Johannistag (Vigil / Vesper)
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalm 85 A (EG.E 73) HERR, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande
und hast erlöst die Gefangenen Jakobs;
der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk
und all ihre Sünde bedeckt hast;
der du vormals hast all deinen Zorn fahren lassen
und dich abgewandt von der Glut deines Zorns:
Hilf uns, Gott, unser Heiland,
und lass ab von deiner Ungnade über uns!
Willst du denn ewiglich über uns zürnen
und deinen Zorn walten lassen für und für?
Willst du uns denn nicht wieder erquicken,
dass dein Volk sich über dich freuen kann?
HERR, zeige uns deine Gnade
und gib uns dein Heil!
oder Psalm 85 A – Herr, du hast dein Land begnadet (T 359)
Alttestamentliche Lesung Maleachi 3,19-24 Ich will euch senden den Propheten Elia
Epistel Apostelgeschichte 13,15-25 Johannes hat dem Volk die Taufe der Buße gepredigt
Evangelium Lukas 1,5-25 Deine Frau Elisabeth wird einen Sohn gebären
[ Respons Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6
Betrachtung Werner Milstein (* 1955) Pfarrer (ev) in Rahden (Westfalen)
Es war das letzte Mal, dass jemand auftrat, dessen Worte das Gewicht eines Propheten hatten. Johannes der Täufer ist das letzte Glied in der Reihe der Gottesboten, die von ihrem Herrn ermächtigt wurden, in ihrer Zeit sein Wort zu verkündigen. Sein Wort wog schwer, denn es sagte Gericht an; unheilvoll und unabwendbar. Er sah die Axt schon an den Stamm gelegt. Der Baum, aus dem der Spross Israel herangewachsen war, sollte unweigerlich gefällt wer-den. Johannes sagte das Gericht an, vor das zuletzt jeder gestellt würde, vor das sich jeder zu verantworten hätte. Was haben wir für ein Urteil zu erwarten? Haben wir Gott und den Men-schen gedient, waren wir frei von Selbstsucht und Neid, haben wir das Rechte getan oder wa-ren wir feige, haben wir mutig bekannt oder haben wir uns ins Schweigen, Zusehen und Zu-lassen geflüchtet? Johannes ist es ernst mit dem Gericht, er hält die Axt in der Hand, Aus-flüchte und Erklärungen helfen nicht mehr. Johannes will Buße und Umkehr, das ist unsere letzte Chance. Zu Gott sollen wir zurückkehren, nur so werden wir leben. Und zum Zechen dafür, taucht er Menschen ganz unter, tauft er sie zu Kindern der neuen Zeit. Und er weiß, sie steht unmittelbar bevor, es wird jemand kommen, der wird den Himmel zur Erde bringen und der wird über diese Welt richten. Sein ganzes Leben, all seine Worte sind zu einem einzigen Hinweis geworden. W. Milstein, Es ist ein Ros entsprungen, Göttingen 2005, S. 70
Lied Das ist köstlich, die zu sagen Lob und Preis - EG 284,1.2.4
[ Lobgesang des Zacharias - Benedictus Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Lk 1,68-79
Fürbitten
Auf der Höhe des Jahres suchen wir dich, du barmherziger Gott. Du bist unsere Zukunft und hast mit dem Kommen des Messias deinem Volk eine neue Zukunft angekündigt. Wir bitten dich: R: Lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens.
Du bist unsere Zukunft. Du zeigst deiner Kirche Johannes den Täufer als Vorbild, damit wir mutig auf Christus hinweisen und zur Umkehr rufen. Nötiger denn je brauchen wir dich.
Schenke uns Einheit, vergib uns, und hilf uns dich zu finden. Im Vertrauen auf Jesus Chris-tus, auf den Johannes gezeigt hat, bitten wir dich:
R: Lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens.
Du bist unsere Zukunft. Komm den Schwachen entgegen, damit die Trauernden getröstet werden, damit die Kranken gesunden, damit die Verletzten heil werden, damit die Gedemü-tigten aufrecht gehen. Nötiger denn je brauchen wir dich. Wir bitten dich:
R: Lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens.
Du bist unsere Zukunft. Zeige unseren Feinden den Weg zu Christus, damit die Worte des Hasses verstummen, damit die Verachtung der Schwachen und Andersdenkenden aufhört, damit sich die geballten Fäuste öffnen, damit die Waffen schweigen. Nötiger denn je brau-chen wir dich. Wir bitten dich: R: Lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens.
Du bist unsere Zukunft. Zeige aller Welt den Weg zu Christus, damit die Schuldigen Verge-bung erfahren, damit die Zerstrittenen zur Versöhnung finden, damit die Getrennten zusam-men kommen, damit die Mächtigen weise handeln. Nötiger denn je brauchen wir dich. Wir bitten dich: R: Lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens.
Du bist unsere Zukunft. Segne deine Schöpfung, damit die Ernte reift, damit auch im kom-menden Jahr Saat und Ernte nicht aufhören, damit unsere Kinder gesund aufwachsen, damit alle von ihrer Arbeit leben können. Nötiger denn je brauchen wir dich. Wir bitten dich:
R: Lenke unsere Schritte auf den Weg des Friedens. V Joh 2017
Vaterunser
Segen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes des Vaters und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. 2.Kor 13,13
*
24. Juni - Geburt Johannes des Täufers - Der Vorläufer des Herrn
Dies ist das Zeugnis Johannes des Täufers über Christus:
Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen. Joh 3,30
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalm 1 (EG.E 33) Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen /
noch tritt auf den Weg der Sünder
noch sitzt, wo die Spötter sitzen,
sondern hat Lust am Gesetz des HERRN
und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!
Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,
der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,
und seine Blätter verwelken nicht.
Und was er macht, das gerät wohl.
Aber so sind die Gottlosen nicht,
sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.
Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht
noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,
aber der Gottlosen Weg vergeht.
oder Psalm 1 – Selig der Mensch, der nicht geht nach dem Rat der Frevler (T 713)
Alttestamentliche Lesung Jesaja 40,1-8(9-11) Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott. Epistel Apostelgeschichte 19,1-7 Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße
Evangelium Lukas 1,57-66.80 Elisabeth gebar einen Sohn. ... Er heißt Johannes.
[ Respons Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4
Betrachtung Reinhard Mumm (1916-1986), Theologe, Ältester der Michaelsbruderschaft
Schon von seiner Geburt an ist Johannes auf Jesus bezogen. Lukas weiß anschaulich zu er-zählen, wie die Mütter Elisabeth und Maria sich begegnen und Johannes schon im Mutterleib vor Freude sich regt, da Elisabeth den Gruß Marias hörte. Die Evangelisten scheuen sich nicht, die tiefen Zusammenhänge zwischen Gottes Offenbarung und den natürlichen Gesche-hen der Zeugung und Geburt offenherzig und zugleich ehrfürchtig zu beschreiben... Nachdem schon früh die christliche Kirche die Geburt Jesu in den Tagen der Wintersonnenwende fei-erte, lag es nahe, den Geburtstag des Täufers Johannes mit der Sommersonnenwende zu ver-binden. Beide Daten sind von symbolischem Sinn erfüllt. Jesus gleicht der Sonne, deren Licht zunimmt. Das Geschick des Johannes war es, nur ein Vorläufer zu sein, der zurücktritt, wenn Er kommt, dem er den Weg bereiten soll... Die Lebensbahn des Täufers ... wird abneh-men; denn sein Lebensaufstieg besteht darin, auf den zu weisen, der nach ihm kommen soll. So hat Meister Matthis Grünewald Johannes auf seinem Isenheimer Altar...Dort weist er mit lang gestrecktem Zeigefinger auf den Gekreuzigten, und darüber sind die lateinischen Worte zu lesen, die auf deutsch lauten: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ – Was Johan-nes von sich sagt, gilt für alle, die Boten und Diener Jesus Christi sind, Sie erfüllen ihre Mis-sion nicht, indem sie selbst leuchten, sondern darin dass sie andere zu Jesus führen. Indem Jesus groß wird unter uns, erfüllt sich das Evangelium.
in: R.Mumm (Hg), Siehe, dein König kommt zu dir, Kassel 1982, S 147 ff
Lied Wir wolln singn ein’ Lobgesang - EG 141,1-6
[ Lobgesang des Zacharias - Benedictus Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Lk 1,68-79
Fürbitten
Ewiger Gott, immer wieder beten wir um das Kommen deines Reiches und die Verwirkli-chung deines Willen. Deine Zukunft hast du durch all die Propheten verkünden lassen (bis hin zum Täufer Johannes) und mit Jesus ist dein Reich nahe herbeigekommen: hörbar im Gleichnis, vernehmbar in seinen Zeichen, erfahrbar auf seinem Weg über diese Erde. Wir merken, wie es noch dunkel ist in uns und um uns; wie wenig wir bereit sind für sein Kom-men, wie fern uns dein Reich ist. So rufen wir miteinander: R: Kyrie eleison.
Gott, du willst uns dennoch mitnehmen auf dem Weg zu deinem großen Ziel. Du gibst uns nicht auf und lässt uns nicht zurück in unseren Verstrickungen der Angst, des Sorgens und der Schuld. Für deine Zusage, dass du uns einbringen willst in dein ewiges Reich und dass du geduldig bist mit uns fraglichen Menschen - dafür danken wir und bitten zugleich und rufen:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für die Kirche, wie sie über die Erde verstreut ist. Lass sie wachsen im Verständnis des Evangeliums. Lass sie wachsam sein gegenüber allem Unrecht. Lass sie zunehmen im Dienst der Liebe. Lass sie ohne Scheu deine Botschaft verkünden. - Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für die Mächtigen, dass sie nach deinem Willen fragen und ihre Macht nicht miss-brauchen. Wir bitten für Jung und Alt und alle Bereiche des öffentlichen Lebens um Ver-ständnisbereitschaft und guten Erwartungen aneinander. - Wir rufen: R: Kyrie eleison.
Wir bitten um Mut und Zuversicht für Einsame, Kranke und alle, die unter der Last ihres Le-bens leiden. Wir bitten um Hoffnung und Trost für Verzweifelte, Sterbende und Trauernde. - Wir rufen - R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen
Gott gebe, dass wir ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtig-keit vor seinen Augen. Lk 1,74 f
*
25. Juni (nach Johannis)
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Psalm 85 A (EG.E 73) HERR, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande
und hast erlöst die Gefangenen Jakobs;
der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk
und all ihre Sünde bedeckt hast;
der du vormals hast all deinen Zorn fahren lassen
und dich abgewandt von der Glut deines Zorns:
Hilf uns, Gott, unser Heiland,
und lass ab von deiner Ungnade über uns!
Willst du denn ewiglich über uns zürnen
und deinen Zorn walten lassen für und für?
Willst du uns denn nicht wieder erquicken,
dass dein Volk sich über dich freuen kann?
HERR, zeige uns deine Gnade
und gib uns dein Heil!
oder Psalm 85 A – Herr, du hast dein Land begnadet (T 359)
Lesung 2. Könige 2,1.6-14(15) Elia fuhr im Wettersturm gen Himmel
[ Respons Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3
Betrachtung R.B. nach verschiedenen Vorlagen
Der Prophet Elia wird als das große Vorbild für Johannes den Täufer angesehen. Jesus be-zeichnet ihn nach Matth 11,14 ausdrücklich so: "Er ist Elia, der da kommen soll." Elia stammte aus Thisbe, dem heutigen el-Istib, 5 km nördlich von 'Ajlun in Jordanien und ist dort um 912 v.Chr. geboren wurde. Um 850 v. Chr. soll er östlich von Jericho in Palästina entrückt worden sein. Sein Name bedeutet: JHWH ist mein Gott. - Elia war der größte Prophet im Nordreich Israel. Sein Anliegen war die ausschließliche Verehrung JHWHs. Er wirkte in der Zeit heftiger Auseinandersetzungen zwischen dem alten Baals-Kult und dem Glauben an den HERRN, den Gott Israels. Elia wurde durch König Ahab und dessen heidnischer Frau Isebel verfolgt, musste fliehen und wurde in der Wüste wundersam ernährt Nachdem er auch Ahabs Nachfolger Ahasja den Abfall vom Glauben an Gott vorgehalten und mit machtvollen Zeug-nissen sein Wort bestätigt hatte, wurde Elia im feurigen Wagen gen Himmel entrückt . Elia wird oft mit Mose verglichen, er war eine der volkstümlichsten Gestalten des Alten Testa-ments. Seine Wiederkunft wird im Judentum sehnlichst erwartet, sie bedeutet den Anbruch der messianischen Zeit. Auch im Neuen Testament spielt diese Erwartung immer wieder eine Rolle. Noch bei der Kreuzigung Jesu wird dessen Gebetsruf "Eli, Eli lama asabtani" (Matth 27,46) missverstanden und gedeutet: "Lasst uns sehen, ob Elia kommt und ihm helfe". RB
Lied In dich hab ich gehoffet, Herr - EG 372,1.2.4
[ Lobgesang des Zacharias - Benedictus Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Lk 1,68-79
Fürbitten
Heiliger Gott. Hingabe und Gehorsam erwartest du und manche in der Geschichte des Glau-bens haben sich, wie der Prophet Elia, deinem Anspruch mit ganzem Einsatz des eigenen Le-bens und voll Eifer gestellt. Nicht alles, wozu er sich verpflichtet sah, können wir heute noch guten Gewissens nachvollziehen. Dennoch danken wir für das beherzte Beispiel des Elia mit seinem Ruf der Hinwendung zu dir, dem einen Gott, der sein Volk aus der Knechtschaft be-freit hat. Wir rufen dich an: R: Kyrie eleison
Du hast deine Ordnungen gegeben und deinen Willen kundgetan, damit Menschen in Gerech-tigkeit und Frieden leben können. Du hast unser aller Wohl und Heil im Blick, damit wir dei-ne Größe und Barmherzigkeit erkennen. Du hast uns gegenüber Geduld erwiesen, damit dei-ne Gnade erfahren und Zeit zur Umkehr finden. Wir rufen dich an: R: Kyrie eleison
Wir bitten für alle Müdegewordenen, die meinen den Anforderungen nicht mehr gerecht wer-den zu können. Wir bitten für die Enttäuschten, die an die Grenzen ihrer Kraft stoßen und ih-re Unvollkommenheiten spüren. Wir bitten für die Zweifelnden und Kleingläubigen, denen es schwerfällt, auf deine Gnade und Vergebung zu vertrauen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Rufe uns immer neu in die Nachfolge, allen Widerstandes, allen Sorgen und Ängsten, aller Verwirrung und Unsicherheit zum Trotz. Mache uns deiner Kraft und Nähe gewiss in Jesus Christus, unserm Bruder und Herrn. ESch 126
Vaterunser
Segen
Gnade sei mit uns und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. Off 1,4
oder
25. Juni – Gedenken des Augsburger Bekenntnisses
Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen und schäme mich nicht. (Ps 119,10)
*
26. Juni (nach Johannis)
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Psalm 1 (EG.E 33) Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen /
noch tritt auf den Weg der Sünder
noch sitzt, wo die Spötter sitzen,
sondern hat Lust am Gesetz des HERRN
und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!
Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,
der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,
und seine Blätter verwelken nicht.
Und was er macht, das gerät wohl.
Aber so sind die Gottlosen nicht,
sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.
Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht
noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,
aber der Gottlosen Weg vergeht.
oder Psalm 1 – Selig der Mensch, der nicht geht nach dem Rat der Frevler (T 713)
Lesung Johannes 1,19-23 Dies ist das Zeugnis des Johannes: Ich bin nicht der Christus.
[ Respons Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6
Betrachtung Peter Gerloff (*1957), Priester (kath), Texter und Komponist in Goslar
Vorläufer sein
Vorläufer sein, fremd und allein, Zeichen am Weg, aber nicht das Ziel, Kommendes sehn, Wüsten begehn, Läufer, nicht König im großen Spiel: dazu rief der Herr der Welten ihn, Jo-hannes, in seinen Dienst, und so ließ er sein Wort gelten, als er mahnend am Fluss erschien.
Vorläufer sein, machtlos und klein vor dem, der handelt an Gottes statt, nur ein Prophet, der wieder geht, wenn er den Auftrag beendet hat: unbeirrter Wüstenrufer, treu erfüllte er seinen Teil, taufte dort am Jordanufer und bezeugte das nahe Heil.
Vorläufer sein, Gott lädt euch ein, werdet Propheten mit Wort und Tat! Gebt, was ihr seid, ihm, der befreit, er braucht zur Ernte auch eure Saat. Dieser Ruf geht um die Erde – er, Jo-hannes, ist sein Gesicht. Mit prophetischer Gebärde zeigt uns Christus, das wahre Licht! © Peter Gerloff in: Peter Gerloff - Den Glauben singen .de
Lied Kam einst zum Ufer - EG 312,1-4
[ Lobgesang des Zacharias - Benedictus Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Lk 1,68-79
Fürbitten
Jesus Christus, einst gekommen, um die Verheißungen der Propheten zu erfüllen, du wirst kommen, um herrlich zu vollenden, was du im Verborgenen begonnen hast. Wir rufen dich an: R: Kyrie eleison.
Für deine Kirche: Dass sie (- wie Johannes der Täufer -) dir den Weg bereitet, das Unrecht beim Namen nennt und Vergebung schenkt denen, die innehalten auf ihrem Weg - rufen wir dich an: R: Kyrie eleison.
Für alle, die zu bestimmen haben im wirtschaftlichen Leben: Dass sie ihre Verantwortung für die Güter der Erde und das Wohl aller Menschen nicht versäumen und bewahrt werden vor der Versuchung, ihre Macht zu missbrauchen - rufen wir dich an: R: Kyrie eleison.
Für alle, die von Rastlosigkeit und Überforderung geplagt werden: Dass ihnen Raum bleibt zur Besinnung, zur Erquickung für Leib und Seele, Zeit, das Wort des Lebens wahrzunehmen - rufen wir dich an: R: Kyrie eleison.
Für alle, die allein gelassen wurden, alle, die ihre Einsamkeit schmerzlich spüren, die gebeugt sind von Trauer und Verzweiflung: Dass sie Freundlichkeit erfahren und darin Zeichen deiner Nähe erkennen - rufen wir dich an: R: Kyrie eleison.
Und für uns alle: Gib uns wache Sinne und bereite Herzen für die Zeichen deines Kommens und für die Menschen, in denen du uns begegnest. Wir rufen dich an: R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen
Gott richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Lk 1,79b
*
27. Juni (nach Johannis)
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Psalm 85 A (EG.E 73) HERR, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande
und hast erlöst die Gefangenen Jakobs;
der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk
und all ihre Sünde bedeckt hast;
der du vormals hast all deinen Zorn fahren lassen
und dich abgewandt von der Glut deines Zorns:
Hilf uns, Gott, unser Heiland,
und lass ab von deiner Ungnade über uns!
Willst du denn ewiglich über uns zürnen
und deinen Zorn walten lassen für und für?
Willst du uns denn nicht wieder erquicken,
dass dein Volk sich über dich freuen kann?
HERR, zeige uns deine Gnade
und gib uns dein Heil!
oder Psalm 85 A – Herr, du hast dein Land begnadet (T 359)
Lesung Lukas 3,10-18 Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, der stärker ist als ich;
[ Respons Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5
Betrachtung Karl Rahner (1904-1984) Theologieprofessor (kath) in Innsbruck, Jesuit
Nun fragen ihn, diesen Prediger eines radikalen religiösen Umbruchs und Neubeginn, die Leute, was sie denn nun eigentlich tun sollen, wenn sie dieser radikalen Botschaft gehorsam sein wollen. Und wie lautet die Antwort? „Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon... wer zu essen hat, der mache es ebenso... Fordert nicht mehr, als erlaubt ist... misshandelt nie-mand...“ Scheinbar lauter moralische Banalitäten, die man auch so schon weiß und die doch nicht eingeleitet werden müssten durch eine apokalyptische Drohrede. – Wir haben sicher alle schon die Erfahrung gemacht, dass auch die scheinbar banale Alltagsmoral mit ihren For-derungen gar nicht so leicht ist... Der Alltag schon fordert dem Menschen, so wie er ist, der Mensch und der Alltag, viel ab... Ein Leben der Pflichterfüllung des Alltags, des immer wie-der erneuerten Willens, anderen gerecht zu werden und gut zu sein, ein Leben, in dem der Mensch sich nicht wegen der Unbedeutetheit seiner Tage in müde Resignation versinken lässt, ...kontrastiert doch nicht mehr so eindeutig mit der radikalen Umkehrforderung des Täufers... Was sollen wir tun? fragten die Leute nach der unheimlichen Predigt des Täufers von Sünde und unausweichlichem Gericht ... Er gibt Antwort, und plötzlich sind wir durch diese Antwort da, wo wir sowieso leben und uns plagen müssen. Aber seine Antwort besagt, dass wir gerade da das Kommen des Reiches Gottes erfahren können.
in: A. Scherer, Weihnachten entgegen, Freiburg / B. 1985 S. 52 f
Lied Kam einst zum Ufer - EG 312,1.5-7
[ Lobgesang des Zacharias - Benedictus Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Lk 1,68-79
Fürbitten
Lasst uns beten zu Jesus Christus, der Johannes als seinen Vorläufer vor sich her gesandt hat,
rufen wir ihn an: R: Du Licht der Welt, erbarme dich unser.
Durch die Botschaft des Johannes wurde dein Kommen angekündigt; sende Verkündiger dei-nes Reiches zu allen Völkern – wir rufen: R: Du Licht der Welt, erbarme dich unser.
Durch die Predigt des Johannes wurden viele zur Buße gerufen; wende die Herzen der Sün-der hin zu den Weisungen Gottes – wir rufen: R: Du Licht der Welt, erbarme dich unser.
Du hast Johannes gepriesen, der für Gottes Geboten einen schmählichen Tod auf sich genom-men hat; sei denen nahe, die um deines Namens willen in Verlassenheit sterben – wir rufen:
R: Du Licht der Welt, erbarme dich unser.
Du bist das Lamm Gottes, auf das Johannes gewiesen hat; lass niemand verloren gehen, für den du dich hingegeben hast – wir rufen: R:Du Licht der Welt, erbarme dich unser.
Vaterunser
Segen
Gott gebe, dass wir ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtig-keit vor seinen Augen. Lk 1,74 f
*
28. Juni (nach Johannis)
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Psalm 1 (EG.E 33) Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen /
noch tritt auf den Weg der Sünder
noch sitzt, wo die Spötter sitzen,
sondern hat Lust am Gesetz des HERRN
und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!
Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,
der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,
und seine Blätter verwelken nicht.
Und was er macht, das gerät wohl.
Aber so sind die Gottlosen nicht,
sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.
Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht
noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,
aber der Gottlosen Weg vergeht.
oder Psalm 1 – Selig der Mensch, der nicht geht nach dem Rat der Frevler (T 713)
Lesung Matthäus 11,2-10 Johannes im Gefängnis ließ Jesus fragen: Bist du, der da kom- men soll, oder sollen wir auf einen andern warten?
[ Respons Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5
Betrachtung Karl Hartenstein (194-1952) Prälat (ev) in Stuttgart
Ist es wirklich dieser Jesus Christus, der Kommende? ... Ist Gott wirklich erschienen in ihm, im Stall der Welt geboren, durch das große Krankenhaus der Welt gegangen, ist das der Er-löser? Und dann am Ende am Kreuz gestorben unter den Verbrechern? „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“ – Gott? Er ist unsichtbar. Der le-bendige, auferstandene Herr Christus? Du kannst ihn nur glauben. Die Welt? Es ist alles wie zuvor. Die Kirche? Eine arme, gebrechliche Sache, in der oft mehr Zank und Streit ist als Licht und Friede. Und Gott schweigt, scheint zu schweigen über dem allen. – Und wenn dann unser Verstand noch das Wort nimmt und unsere hohen technischen und naturwissenschaft-lichen Erkenntnisse, dann sagen wir, es ist eine Beleidigung, glauben zu sollen, dass in dem Stall in der Krippe – wer liegt? – der Schöpfer der Welt, dass an diesem Kreuz wer hängt? – der Erlöser der ganzen Menschheit. Und dass in dem Angesicht Jesu von Nazareth – wer uns anschaut?: „Wer mich siehet, der siehet den Vater.“ So ist es. – Keiner ist ein rechter Christ, der nicht etwas von dem Umheimlichen dieser Anfechtung erlitten hat: „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?“
Lied Mit Ernst, o Menschenkinder - EG 10,1-3
[ Lobgesang des Zacharias - Benedictus Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Lk 1,68-79
Fürbitten
Heiliger, gütiger Gott, du sendest deine Boten und Propheten aus als Künder deiner Bot-schaft, als Deuter der Zeit, als Vollstrecker deines Willens. Wir danken dir für das Zeugnis Johannes des Täufers, der zur Umkehr gerufen, Gerechtigkeit angemahnt und Jesus den Weg bereitet hat. Wir rufen zu dir: R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich für deine Kirche und Gemeinde, hier und in aller Welt: Lass uns - wie Johan-nes - zurücktreten hinter der Größe deines Auftrags. Lass uns - wie er - mit unserem Leben einstehen für Jesus Christus. Lass ihn, Christus, wachsen und uns abnehmen, wie Johannes von sich gesagt hat. Wir rufen zu dir: R: Kyrie eleison.
So erbitten wir von dir, Gott, dass vollmächtige Verkündigung geschieht. Erwecke durch deinen Geist einen neuen Sinn für die Gabe, die du uns in der Taufe zusagst. Hilf uns, mutig einzutreten für Frieden und Gerechtigkeit. Gib, dass unser Leben ausgerichtet ist auf die Herrschaft Christi. Wir rufen zu dir: R: Kyrie eleison.
Lass uns die Zeichen der Zeit verstehen als Ruf zu dir und deinem Reich. Lass uns nicht in Irrglauben und Ängstlichkeit verfallen. Lass alle, die deinen Namen bekennen, glaubwürdig sein. Wir rufen zu dir: R: Kyrie eleison.
Herr, erbarme dich und hilf uns, dir und der Kraft Christi immer mehr Raum zu geben, damit die Welt Rettung erfährt und zum Frieden findet in dir, der du - Vater, Sohn und Heiliger Geist - lebst und wirkst in Ewigkeit. K 156 Vaterunser
Segen
Christus entzünde uns mit seiner Liebe, dass auch wir wie eine helle Fackel werden, die für ihn brennt und leuchtet. vgl. Joh 5,35
*
29. Juni (nach Johannes)
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Psalm 85 A (EG.E 73) HERR, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande
und hast erlöst die Gefangenen Jakobs;
der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk
und all ihre Sünde bedeckt hast;
der du vormals hast all deinen Zorn fahren lassen
und dich abgewandt von der Glut deines Zorns:
Hilf uns, Gott, unser Heiland,
und lass ab von deiner Ungnade über uns!
Willst du denn ewiglich über uns zürnen
und deinen Zorn walten lassen für und für?
Willst du uns denn nicht wieder erquicken,
dass dein Volk sich über dich freuen kann?
HERR, zeige uns deine Gnade
und gib uns dein Heil!
oder Psalm 85 A – Herr, du hast dein Land begnadet (T 359)
Lesung Johannes 5,31-38 Johannes war ein brennendes und strahlendes Licht. Ich aber habe ein größeres Zeugnis als das des Johannes
[ Respons Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte -EG Wü 781.3
Betrachtung Heinz Grosch (1930-2018)Professor für Pädagogik und Theologie (ev)
in Schwäbisch Gmünd
Johannes weiß, dass sein Ruf zur Umkehr nur hinführen kann zu IHM, der sich selbst auf den Weg macht. Er leuchtet um so heller, je mehr SEINE Boten bereit sind, all ihre eigenen Pläne fallen zu lassen – und wären sie noch so fromm. Aber vielleicht gilt auch das Umgekehrte. Weil er bereit war, abzunehmen und unser Dunkel zu teilen, kann das Licht Gottes in unse-rem Leben zunehmen – das Licht, das uns von Himmel gegeben ist.
Gebet: Es tut gut, durch den Täufer Johannes vom Wunder deines Wirkens in dieser Welt zu hören – vom Wunder deiner Gaben an alle, die sich rufen und beschenken lassen – vom Wunder deiner Kraft in denen, die alles von deinem Sohn erwarten – vom Wunder deiner maßlosen Liebe zu denen, die dir nichts geben können als ihr Vertrauen.
H. Grosch, An deiner Hand, Frankfurt / M. 1995, S. 279
Lied Die Sonn hoch an dem Himmel steht - EG 459,1-3
[ Lobgesang des Zacharias - Benedictus Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Lk 1,68-79
Fürbitten
Gelobt seist du, Herr, du Gott Israels, dass du Johannes den Täufer zum Vorläufer deines Sohnes bestellt hast. Wir rufen dich an: R: Kyrie eleison.
Schon im Schoß seiner Mutter Elisabeth hast du Johannes berufen, deinem Sohn den Weg zu bereiten; wie er glücklich war über sein Kommen, so lass uns in Freude Christus folgen. Wir rufen dich an: R: Kyrie eleison.
Johannes war sich bewusst, dass er selbst abnehmen, aber Christus wachsen sollte; lehre uns Christus zu dienen und auf ihn zu weisen. Wir rufen dich an: R: Kyrie eleison.
Bei der Taufe im Jordan durch Johannes hast du Jesus deinen geliebten Sohn genannt; hilf uns, auf ihn zu hören. Wir rufen dich an: R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen
Gott gebe, dass wir ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtig-keit vor seinen Augen. Lk 1,74 f
oder
Apostel Petrus und Paulus
Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus,
und große Gnade war bei ihnen allen. (Apg 4,35)
*
30. Juni (nach Johannis)
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Psalm 1 (EG.E 33) Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen /
noch tritt auf den Weg der Sünder
noch sitzt, wo die Spötter sitzen,
sondern hat Lust am Gesetz des HERRN
und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!
Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,
der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,
und seine Blätter verwelken nicht.
Und was er macht, das gerät wohl.
Aber so sind die Gottlosen nicht,
sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.
Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht
noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,
aber der Gottlosen Weg vergeht.
oder Psalm 1 – Selig der Mensch, der nicht geht nach dem Rat der Frevler (T 713)
Lesung Lukas 7,24-30 Jesus über Johannes: Er ist mehr als ein Prophet. Er ist's, von dem geschrieben steht (Maleachi 3,1): »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her"
[ Respons Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4
Betrachtung Christfried Böttrich (*1959) Theologieprofessor (ev) in Greifswald
Jede Auseinandersetzung mit der Täuferfigur steht vor dem Grundproblem, seine Beziehung zu Jesus deuten zu müssen. Dafür lassen sich im Neuen Testament ...verschiedene Modelle erkennen: ... Das dominierende Modell geht davon aus, dass der Täufer als Vorläufer fungiert (Walter). Seine Aufgabe bleibt darauf beschränkt, das Kommen des Messias vorzubereiten. Dieses Modell ist bereits durch die Figur des Elia in Maleachi 3 vorgegeben. Der “Anfang des Evangeliums” (Mk 1,1)stellt diesen Zusammenhang durch eine Zitatenkombination und deren Bezug auf das Auftreten des Täufers eindeutig her (Mk 1,2-+4 ... / Lk 3,1-3..).... Dass der Täufer wie Elia vorhergesandt ist, wird dann ausdrücklich noch einmal in der Messiasan-kündigung (Mk 1,7-8 /... ) gesagt: der “Stärkere” kommt nach ihm und vollendet, was er nur ankündigt. ... Entgegen der Maxime, dass der Schüler nicht über dem Lehrer steht (Lk 6,40/Mk 10,24), wird Jesus gegenüber seinem Lehrer Johannes immer wieder als der Größere bzw. Bedeutendere bezeichnet. Gleich einleitend legen die Evangelisten dem Täufer eine Selbstminderung in den Mund, nach der er nicht einmal wert sei, dem nach ihm Kommenden die Schuhriemen zu lösen (Mk 1,7...) Der Evangelist Johannes spricht ihm sogar die Rolle des Vorläufers ab... - was bleibt, ist die “Stimme eines Rufers in der Wüste” (Joh 1,12) als Zeuge weist der Täufer lediglich auf das Licht, den Logos, den Sohn Gottes oder das Lamm hin. Dezidiert lässt der Evangelist Johannes den Täufer sagen: “Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen (Joh 3,30).” Das Zeugnis Jesu ist größer als das des Johannes (Joh 5,36). Und auch, wenn dessen Zeugnis fraglos als “wahr” gilt, so hat der Täufer doch keine “Zei-chen” getan (Joh 10,41). Diese Rangordnung, die das Lehrer-Schüler-Verhältnis umkehrt, verdankt sich spürbar schon einer christologischen Perspektive.
Ch. Böttrich, Johannes der Täufer, im Bibellexikon WIBLiLex
Lied Tröstet, tröstet, spricht der Herr - EG 15,1-4(5.6)
[ Lobgesang des Zacharias - Benedictus Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Lk 1,68-79
Fürbitten
Großer Gott, durch deine Propheten rufst du uns zur Umkehr von falschen Wegen und leitest uns zu einem rechten Leben nach deiner Weisung. Wir rufen: Kyrie eleison.
Wo Unwissenheit, Selbstliebe und Unverständnis die Gemeinschaft des Lebens gefährden, schenke dein Licht, du Gott der Liebe. Wir rufen: Kyrie eleison.
Wo Unrecht und Unterdrückung den Lebenswillen von Menschen und Völkern zerbrechen , schenke dein Licht, du Gott der Befreiung. Wir rufen: Kyrie eleison.
Wo Hunger und Armut, Krankheit und Tod das Leben zur unerträglichen Last machen, schen-ke dein Licht, du Gott der Gnade. Wir rufen: Kyrie eleison.
Wo Misstrauen, Hass und Krieg die Erwartung ans das Leben zugrunde richten, schenke dein Licht, du Gott des Friedens.Wir rufen: Kyrie eleison.
Wo Zweifel, Ängste und Sorgen dem Leben die Freude rauben, schenke dein Licht, du Gott der Hoffnung.Wir rufen: Kyrie eleison.
Wo Mühen und Vergeblichkeit, Schuld und Versagen das Leb en hart und bitter werden las-sen, schenke dein Licht, du Gott der Treue. Wir rufen: Kyrie eleison. T 190,29
Vaterunser
Segen
Christus entzünde uns mit seiner Liebe, dass auch wir wie eine helle Fackel werden, die für ihn brennt und leuchtet. vgl. Joh 5,35
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Quellen
ESch E. Scheibe, Gottesdienst feiern, Leipzig 2001
K H.Ch. Knuth, Höre uns, Herr!, Gütersloh 1982
RB Reinhard Brandhorst (neu)
T Evangelisches Tagzeitenbuch, 6. Aufl. Göttingen 2020
V Wochengebet der VELKD