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Wochengottesdienste - 6. Sonntag nach Trinitatis


Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist, du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, nig der Welt, /

+ du unsere Rettung und unser Heil.

Du hast die Bande des Todes zerrissen /

und aus der Finsternis des Grabes Christus heraufgeführt /

+ das Licht der Welt, zu erleuchten alle Völker.

Wie Israel einst hindurchgeführt durch die Wasser des Todes, /

sind auch wir in der Taufe zu Kindern des Lichtes geworden /

+ und stimmen ein in das Siegeslied des neuen Lebens.

Vollende uns zur herrlichen Freiheit deiner Kinder /

+ und dem ängstlichen Harren der Kreatur schenke deine Erlösung

Sei gepriesen durch Christus, in dem deine Fülle wohnt; /

sei gepriesen im Geist, deiner Erstlingsgabe an uns; /

+ sei gepriesen Gott, du alles in allem.


Dem Psalm kann der Wochenspruch vorausgehen.


6. Sonntag nach Trinitatis
- Leben aus der Taufe

So spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: 

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; 

ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. Jes 43,1


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalm 139 A (EG.E 108) H
ERR, du erforschest mich

und kennest mich.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;

du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich

und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge,

das du, HERR, nicht alles wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich

und hältst deine Hand über mir.

Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch,

ich kann sie nicht begreifen.

Wohin soll ich gehen vor deinem Geist,

und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?

Führe ich gen Himmel, so bist du da;

bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.

Nähme ich Flügel der Morgenröte

und bliebe am äußersten Meer,

so würde auch dort deine Hand mich führen

und deine Rechte mich halten.

Spräche ich: Finsternis möge mich decken

und Nacht statt Licht um mich sein –,

so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir,

und die Nacht leuchtete wie der Tag.

Finsternis ist wie das Licht.

oder Psalm 139  B – HERR, du hast mich erforscht (T 712)

Alttestamentliche Lesung  Jesaja 43,1-7  Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; Epistel  Römer 6,3-8(9-11)  die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft

Evangelium  Matthäus 28,16-20   Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 

[ Respons  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung Magdeburger Erklärung zur wechselseitigen Anerkennung der Taufe 

29. April 2007

Jesus Christus ist unser Heil. Durch ihn hat Gott die Gottesferne des Sünders überwunden (Römer 5,10), um uns zu Söhnen und Töchtern Gottes zu machen. Als Teilhabe am Geheim-nis von Christi Tod und Auferstehung bedeutet die Taufe Neugeburt in Jesus Christus.. Wer dieses Sakrament empfängt und im Glauben Gottes Liebe bejaht, wird mit Christus und zu-gleich mit seinem Volk aller Zeiten und Orte vereint. Als ein Zeichen der Einheit aller Chris-ten verbindet die Taufe mit Jesus Christus, dem Fundament dieser Einheit. Trotz Unterschie-den im Verständnis von Kirche besteht zwischen uns ein Grundeinverständnis über die Taufe. - Deshalb erkennen wir jede nach dem Auftrag Jesu im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes mit der Zeichenhandlung des Untertauchens im Wasser bzw. des Übergießens mit Wasser vollzogene Taufe an und freuen uns über jeden Menschen, der ge-tauft wird. Diese wechselseitige Anerkennung der Taufe ist Ausdruck des in Jesus Christus gründenden Bandes der Einheit (Epheser 4,4-6). Die so vollzogene Taufe ist einmalig und unwiederholbar. -Wir bekennen mit dem Dokument von Lima: Unsere eine Taufe in Christus ist „ein Ruf an die Kirchen, ihre Trennungen zu überwinden und ihre Gemeinschaft sichtbar zu manifestieren.“ (Konvergenzerklärungen der Kommission für Glaube und Kirchenver-fassung des Ökumenischen Rates der Kirchen, Taufe, Nr. 6).

               in Württembergisches Gottesdienstbuch „Die Heilige Taufe“, Stuttgart 2018, S. 132
Lied  Ich bin getauft auf deinen Namen - EG 200 in Auswahl
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765

Fürbitten

Gott, Schöpfer des Alls. Aus deiner Liebe kommt unsere Welt. Wir bestaunen dein Werk und loben dich: Gut ist, was du geschaffen hast. Wir bitten dich: Mach uns zu dankbaren Men-schen, die einander annehmen. Hilf uns, treu und sorgsam deine Erde zu verwalten. Wir rufen dich an -  R: Kyrie eleison.
Erhalte uns die Liebe zu den Menschen. Festige unsere Freude an der Natur. Bewahre in uns die Ehrfurcht vor der Schöpfung. Hilf uns barmherzig zu sein mit allem was lebt. Lass uns mit allen deinen Kreaturen warten auf die Erlösung. Wir rufen dich an – R:  Kyrie eleison.
Mach uns bewusst, dass auch wir von dieser Erde sind und dir jeden Atemzug verdanken. Segne uns und alle, die nach uns kommen, dass wir inmitten deiner ganzen Schöpfung diese Erde bewohnen können. Erneuere mit dem Hauch deines Geistes diese Welt. Wir preisen dich. Wir hoffen auf dich. Wir rufen dich an  R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Hei-ligen Geistes sei mit uns allen. 2.Kor 13,13 *

Montag 


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Psalm 23 (EG.E 40) Der HERR ist mein Hirte,

mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir,

dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch

im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl

und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

oder Psalm 104 B – Lobe den HERRN, meine Seele (T 332)

Lesung   2.Mose 14,15-22   die Israeliten gingen hinein mitten ins Meer auf dem Trockenen, 

y

Betrachtung Gebet an der Taufstätte (sog. Sintflutgebet) in der Tauf-Liturgie:
Allmächtiger, ewiger Gott, im Anfang der Schöpfung schwebte dein Geist über dem Wasser. Du hast in der Sintflut die Welt gerichtet  und Noah in der Arche gerettet. / Du hast dein Volk Israel durch das Schilfmeer in die Freiheit geführt. / Dein Sohn tauchte ein ins Jordanwasser, als er sich taufen ließ und sich uns Sündern gleichstellte. / Durch die Taufe befreist du uns aus der Gewalt des Todes. / Du lässt alles untergehen, was uns von dir trennt,  und erweckst uns zum ewigen Leben.
Wasser wird ins Taufbecken gegossen.
Wir bitten dich: Sende deinen Heiligen Geist aus, damit N. N. durch die Taufe mit Christus zum neuen und ewigen Leben auferstehen möge. Wir rühmen und preisen dich durch Jesus Christus, deinen Sohn, in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes,  heute und allezeit und in Ewigkeit.                                                                 Taufbuch der VELKD (2018) S:36 / 347

Lied  Christ, unser Herr zum Jordan kam - EG 202,1.2.4.5.7
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760
Fürbitten
Du, unser Gott. Jesus hat seine Freude „Licht der Welt“ und „Salz der Erde“ genannt. Wir möchten dazugehören. Entzünde uns mit deinem Wort. Mach uns bereit, uns einzusetzen für Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Gib Klarheit über das, was dir gefällt. Wecke uns auf zum Leben. Wir rufen dich an: R Kyrie eleison.

Wir bitten dich für alle Menschen, deren Leben dunkel ist: für Kinder und Jugendliche, die unglücklich sind; für Familien, die sich streiten; für unsere kranken Nachbarinnen und Nach-barn und alle, die traurig sind. Wir möchten Licht bringen mit einem Leben als deine Kinder. Wir rufen dich an: R Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Menschen, die dich nicht kennen: Wir möchten ihnen dein Wort sa-gen. Zeige uns, wie wir glaubwürdig auf dich weisen, dass sie dich als Vater erkennen und dir danken. Wir rufen dich an: R Kyrie eleison.

Wir bitten dich für uns selbst; denn auch in uns ist es oft dunkel. lass uns Menschen begeg-nen, von denen dein Licht ausstrahlt. Mache unser Leben hell. Wir rufen dich an:
R Kyrie eleison.

Vaterunser
Segen
Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit Frieden im Glauben, dass wir neue Kraft spüren durch die Gegenwart des Heiligen Geistes.                                                   Sinf 526

*

Dienstag 


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Psalm 139 A (EG.E 108) HERR, du erforschest mich

und kennest mich.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;

du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich

und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge,

das du, HERR, nicht alles wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich

und hältst deine Hand über mir.

Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch,

ich kann sie nicht begreifen.

Wohin soll ich gehen vor deinem Geist,

und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?

Führe ich gen Himmel, so bist du da;

bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.

Nähme ich Flügel der Morgenröte

und bliebe am äußersten Meer,

so würde auch dort deine Hand mich führen

und deine Rechte mich halten.

Spräche ich: Finsternis möge mich decken

und Nacht statt Licht um mich sein –,

so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir,

und die Nacht leuchtete wie der Tag.

Finsternis ist wie das Licht.

oder Psalm 139  B – HERR, du hast mich erforscht (T 712)

Lesung  1.Mose 32,23-32(33) Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; 

[ Respons  Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung Bernhard Butzke, Theologe (ev) in Berlin
Auf die Frage, was Beten ist, wird man sich als Christ mit dem Satz von der „Hinwendung zum höchsten Wesen“ nicht zufriedengeben dürfen. Hier wäre Beten nur Reaktion... Sicher kommt das Antworten beim Gebet ins Spiel. Aber vor allem doch wohl so, dass der Mensch in seinem Zwiegespräch mit Gott zu der konkret geäußerten Zusage dieses Gottes Stellung nimmt. Das hat der Mann Jakob gemacht, der seinen Gott in einer solchen besitzergreifenden Totalität umfasste, dass er ihn nicht wieder loslassen wollte, es sei denn Gott segnete ihn zu-vor. Das Gebet streitet mit Gott um die Konkreta... Es geht bei ihm um das ganz konkrete, um das fassbare Noch–nicht im Gegensatz zu zugesagten, zu versprochenen Noch–nicht. Deshalb bittet es nicht um eine heile Welt... , im Streit mit dem persönlichen Gott fordert es ihn auf, zu den von ihm gesetzten Gegebenheiten des Tages zu stehen. – Dass Gott selbst Gebet so verstanden hat, kann nachgelesen werden: „Der H
ERR aber redete mit Mose von An-gesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet.“ (2. Mose 33,11) Dabei kommt dann gewiss alles zusammen, was menschenmöglich ist: Freude und Leid, Leben und Tod, Hell und Dunkel, Gutes und Böses. Alles wird sagbar, weil alles gehört werden will. Dies unterscheidet das Beten vom anderen Reden der Menschen untereinander: dass da keine Vorbehalte zu sein brauchen, weil es keine Vorurteile gibt.                                            in: H. Nitschke (Hg) Worte zum Tage, Gütersloh 1973, 9.1.

Lied  Gott, Vater, du hast deinen Namen (EG 208,1(2)3)
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland- EG Wü 781.6

oder Ist Gott für uns - EG Wü 763

Fürbitten
Lasst uns beten und miteinander um Gottes Erbarmen bitten - lasst uns rufen - 

R: Kyrie eleison.
Für alle, die weinen, wie für jene, die ihr Weinen verursachen - rufen wir - R: Kyrie eleison.
Für alle, die ohne ausreichende Nahrung sind, ohne Kleidung, ohne einen schützenden Ort zum Wohnen - rufen wir -  R:  Kyrie eleison.
Für alle, die ohne Hoffnung und Sinn ihr Leben zubringen - rufen wir - R:  Kyrie eleison.
Für alle, die ausgenutzt werden, weil andere ihr Spiel mit ihnen treiben - rufen wir -
R: Kyrie eleison.
Für alle, die sich selber täuschen - rufen wir – R:  Kyrie eleison.
Für alle, die Krieg und Kriegswirren ausgesetzt sind - rufen wir - R: Kyrie eleison.
Für alle, die die frohe Botschaft des Evangelium verzerren und verdunkeln - rufen wir –
R: Kyrie eleison.
Für alle, die irdische Dinge, Menschen und Verhältnisse zu ihrem Gott machen - rufen wir -
R: Kyrie eleison.
Vaterunser 

Segen
Die tiefe Liebe Gottes sei mit uns; der weite Friede Christi erfülle das All; die überströmende Freude des Heiligen Geistes belebe die Menschheit. CBD 61 *


Mittwoch 


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Psalm 19 A (EG.E 36)

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes,

und die Feste verkündigt seiner Hände Werk

Ein Tag sagt’s dem andern,

und eine Nacht tut’s kund der andern,

ohne Sprache und ohne Worte;

unhörbar ist ihre Stimme.

Ihr Schall geht aus in alle Lande

und ihr Reden bis an die Enden der Welt.

Er hat der Sonne ein Zelt am Himmel gemacht; /

sie geht heraus wie ein Bräutigam aus seiner Kammer

und freut sich wie ein Held, zu laufen die Bahn.

Sie geht auf an einem Ende des Himmels /

und läuft um bis wieder an sein Ende,

und nichts bleibt vor ihrer Glut verborgen.

oder Psalm 147 A – Lobt den HERRN (T 336)
Lesung  Apostelgeschichte 16,23-34   Der Kerkermeister ließ sich und alle die Seinen sogleich taufen 

[ Respons   Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6

Betrachtung  Rainer Volp, (1931-1998) Professor  (ev) für Praktische Theologie in Mainz

Die Taufe war im Urchristentum das vorherrschende Sakrament. Auch wenn Paulus selbst nicht taufte, so wäre seine Theologie ohne die Taufe nicht zu verstehen. Auf ihre Taufe spricht er die Gemeindeglieder in Rom an: “Wisst ihr nicht, dass alle, die in Jesum Christum getauft sind, die sind in seinen Tod getauft?” Wohl hatte die antike Welt ihre Mysterien, Ri-ten des Untertauchens und des Abwaschens. Sie stellen deutlicher dar, was der Glaube meint, als umständliche Erklärungen. Dies ist ihnen mit der christlichen Taufe gemein. Doch die christliche Taufe hat ihr eigenes Gesetz: Auf Jesus taufen ist ein Eintauchen in das Gesetz des Erlösers, in sein Sterben und Begrabenwerden, wie Paulus an derselben Stelle sagt. In jedem Augenblick, auch dem unserer tiefsten Niederlagen, gilt, was von ihm gilt: Gott kann aus dem Nichts erwecken, kann den Unfähigen fähig, den Stummen reden und den Toten leben-dig machen. Durch die Taufe ist der Christ nicht an ein Ideal gebunden, welches ihn neuro-tisch macht, weil er es doch nicht erreichen kann. Ihn trägt nur die eine Gewissheit, dass jedes Nein, welches wir empfinden, eingetaucht ist in ein Ja zu den Möglichkeiten, die uns für diesen Tag real gegeben sind. Sie liegen schon im nächsten Gruß, den wir bieten; und sie gehören zu jenem “neuen Leben”, dem Gesetz des Christus. Denn in der Taufe sind seine Leute mit ihm nicht nur begraben, sondern auch auferstanden. Dies, und nur dies sollten wir uns öfter bewusst machen. Wir würden auch künftig “Ströme in der Einöde” entdecken. 

                                        in: H. Nitschke (Hg) Worte zum Tage, Gütersloh 1973, 9.1.

Lied  Du hast mich, Herr, zu dir gerufen (EG 210,1-5)

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü7 81.6

oder  Im Anfang war das Wort - EG Wü 783

Fürbitten
Du Gott, trägst alles, was lebt, mit deiner Gegenwart. Doch wir sind fern und abgewandt von dir. Unsere Augen sind gehalten, dass wir deinen Glanz nicht sehen. So öffne unseren Blick für deine Wunder. Wir rufen zu dir -  R:  Stärke uns den Glauben.
Erleuchte uns durch deinen Heiligen Geist. Füge zu neuer Gemeinschaft, was unter uns zer-rissen ist. Heile was krank ist. Belebe, was tot ist und keine Frucht mehr bringt. Wir rufen zu dir -  R: Stärke uns den Glauben.
Dein Licht siegt über alle Finsternis. Deine Wahrheit endet allen Irrtum und allen Wahn. Die-ne Liebe befreit von aller Furcht. Sende uns in diesen Tag unter dem Geleit deiner guten Mächte. Wir rufen zu dir -  R:  Stärke uns den Glauben.                                          ES 271 

Vaterunser
Segen
Mögen unsere Herzen so leicht sein wie ein Lied. Mögen unsere Gedanken so frisch sein wie ein Kleeblatt. Möge jeder Tag uns strahlende Stunden bringen.                             IrS 3.1 *


Donnerstag 


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Psalm 139 A (EG.E 108) H
ERR, du erforschest mich

und kennest mich.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;

du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich

und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge,

das du, HERR, nicht alles wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich

und hältst deine Hand über mir.

Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch,

ich kann sie nicht begreifen.

Wohin soll ich gehen vor deinem Geist,

und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?

Führe ich gen Himmel, so bist du da;

bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.

Nähme ich Flügel der Morgenröte

und bliebe am äußersten Meer,

so würde auch dort deine Hand mich führen

und deine Rechte mich halten.

Spräche ich: Finsternis möge mich decken

und Nacht statt Licht um mich sein –,

so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir,

und die Nacht leuchtete wie der Tag.

Finsternis ist wie das Licht.

oder Psalm 139  B – HERR, du hast mich erforscht (T 712)

Lesung  Matthäus 18,1-6   Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. 

[ Respons   Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte - EG Wü 781.3

Betrachtung  Margot Käßmann (*1942) Landesbischöfin i.R. (ev) in Hannover
Segenskreis des Glaubens (Gebet)
Wenn wir dich sehen, kleines Menschenkind, wird uns die Verletzbarkeit des Lebens so sichtbar vor Augen geführt. Ein Wunder bist du, ein Geschenk Gottes. Wir wollen dich schüt-zen und sehen doch unsere Grenzen. Die Taufe nimmt dich hinein in den Segenskreis des Glaubens. Du bist nun Teil der Familie der Kinder Gottes in aller Welt. Nein, das ist keine Magie, das wird dich nicht vor Verwundungen schützen. Aber Gott wird dich begleiten. Menschen werden dir zur Seite stehen in den Höhen und Tiefen des Lebens. Geh darauf zu, werde, wer du schon bist: Ein Kind Gottes, getauft auf deinen ganz eigenen Namen.

                                                    in: Frei und unverzagt, Gebete, Hamburg 2017, S. 51

Lied  Voller Freude über dieses Wunder (EG 212 in Auswahl)
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus erniedrigte sich selbst  - EG Wü 764
Fürbitten
Gott, Du nährst und bewahrst alles Leben. Du erhältst uns in Zeiten der Wüste und befreist uns aus vielerlei Abhängigkeiten. Du gibst uns das tägliche Brot; du nährst uns mit dem Brot des Lebens und erhebst den Kelch des Heils für uns. Wir preisen dich für deine überfließende Liebe und rufen dich an -  R:  Kyrie eleison.
Besonders danken wir (heute)
o für die Treue unserer Freunde,
o für die Liebe in den Familien,
o für Wohnung und Versorgung, die uns zuteil wird,
o für den mit der Gemeinde gefeierten Gottesdienst,
o für das Geheimnis des ganzen Lebens.
Dich rufen wir an - R: Kyrie eleison.
Gott, du stiftest Versöhnung. Du lädst alle ein zu deinem Fest - doch nicht alle können die Freuden des Lebens genießen. Deshalb denken wir vor dir an alle, die in Not sind. Mach uns offen für das Leiden der Menschen. Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison.
Besonders bitten wir (heute)
o für jene, die sich unerwünscht und ungeliebt vorkommen,
o für jene, die unter Vorurteilen zu leiden haben,
o für die Einsamen, Vergessenen und Abgeschobenen,
o für alle, die sich zynisch über deine Liebe lustig machen,
o für jene, die im Dienst Christi zu leiden haben.
Wir rufen dich an -  R:  Kyrie eleison.                                                               DP 298

Vaterunser
Segen

Der Gott der Geduld und des Trostes gebe uns, dass wir einträchtig gesinnt seien unterein-ander, Christus Jesus gemäß. Röm 15,5

*


Freitag
 


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Psalm 32 (EG.E 47) Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind,

dem die Sünde bedeckt ist!

Wohl dem Menschen, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet,

in dessen Geist kein Falsch ist!

Denn da ich es wollte verschweigen,

verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen.

Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir,

dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird.

Darum bekannte ich dir meine Sünde,

und meine Schuld verhehlte ich nicht.

Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen.

Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde.

Deshalb werden alle Heiligen zu dir beten

zur Zeit der Angst;

darum, wenn große Wasserfluten kommen,

werden sie nicht an sie gelangen.

Du bist mein Schirm, du wirst mich vor Angst behüten,

dass ich errettet gar fröhlich rühmen kann.

oder Psalm 17 –  Höre, HERR, meine gerechte Sache (T 344)
Lesung
  1.Johannes 5,5-10   Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht, der da glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist?

[ Respons  In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7

Betrachtung  Uwe Scharfenecker (* 1970) Domkapitular (kath) in Rottenburg

In der Johannespassion (Joh 19,34) lesen wir: Der Soldat „öffnet“ die Seite Jesu, und Blut und Wasser fließen heraus... „Es geht nicht darum, dass ein zorniger Gott hier Vergeltung übt, dass Menschenblut fließen muss, um die vielen menschlichen Vergehen in den Augen Gottes aufzuwiegen. Ganz im Gegenteil. Jesus stirbt, weil Menschen es wollen. Doch sein Tod wird zum Zeichen des Lebens, sein Tod fordert keine neuen Opfer. Der himmlische Vater will keine blutige Rache, er reicht uns die Hand der Versöhnung, gewährt denen, die an Jesus schuldig werden, gewährt alle Sündern, gewährt uns die Chance zur Umkehr. Blut und Wasser aus der Seite Jesu sind darum nicht Zeichen des Todes, vielmehr werden sie zum Quell des Neuen, verweisen auf Eucharistie und Taufe und damit auf die Kirche – auf die Kirche als Gemeinschaft derer, deren Leben durch das Licht, das vom Kreuz Jesu ausgeht, erhellt wird... Beständig sind wir in Gefahr, die lebensspendende Kraft der frohen Botschaft aus den Augen zu verlieren, dass es uns nicht leichtfällt zu erspüren, was es bedeutet, der Weg zur Umkehr steht offen, wir müssen nicht mit der Missgunst, mit dem Unwillen Gottes rechnen. Wer an dieser frohen Botschaft froh werden soll, muss ja erst einmal die eigenen dunklen Seiten wahrnehmen, die Korrekturbedürftigkeit des eigenen Lebens muss realistisch genug sein, um zu sehen, wie oft ein nur an menschlichen Maßstäben ausgerichtetes Leben in die Irre geht.... Vor Gott gelten andere Gesetze, das bezeugt der Tod Jesu am Kreuz. Nicht eine Wiedergutmachung wird uns abverlangt, wozu wir herausgefordert werden, ist nur, das wahrzunehmen, ernstzunehmen, was der Herr für uns tat.

                                     in: A.Seeberger, Anteil am Erbe der Heiligen, Ostfildern 1995, S. 38f

Lied  Christi Blut und Gerechtigkeit - EG 350,1(2.3.)4.5
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759
Fürbitten
Gott, du bist nicht müde geworden, deine Gaben auszuteilen, damit wir leben. Lass sie gedeihen in unserer Hand. Mache uns glaubwürdig in der Nachfolge Jesu. Erfülle uns mit seinem Geist. Wir rufen dich an -  R: Kyrie eleison.
Vergib uns unsere Schuld, die uns hart macht und unsere Hände verschließt. Belebe uns, dass wir mit offenem Herzen geben, was wir empfangen haben. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Hilf uns, Verbitterte zum Frieden zu führen. Hilf uns, Ängstliche zu trösten. Hilf uns denen, die an ihr Ende kamen, den weiten Raum des Glaubens aufzutun. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Gott, alle, die wir lieben, bewahre. Alle, die uns fremd sind, segne. Alle, die wir nicht verstehen, schütze. Wir rufen dich an -  R:  Kyrie eleison.
Erbarme dich dieser Erde, dass sie nicht zerstört werde und niemand verloren gehe, sondern die Vielfalt deiner Schöpfung ein Zeichen deiner Liebe und Güte bleibe. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.                                                                             M 99

Vaterunser
Segen

Gottes Atem durchströme uns; Gottes Atem erneuere uns; Gottes Atem belebe uns; dass wir mit Zuversicht hineingehen in diesen Tag. (Gott, der Vater durch Christus im Heiligen Geist.)                                           Sinf 598

*


Samstag 


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Psalm 139 A (EG.E 108) HERR, du erforschest mich

und kennest mich.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;

du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich

und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge,

das du, HERR, nicht alles wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich

und hältst deine Hand über mir.

Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch,

ich kann sie nicht begreifen.

Wohin soll ich gehen vor deinem Geist,

und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?

Führe ich gen Himmel, so bist du da;

bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.

Nähme ich Flügel der Morgenröte

und bliebe am äußersten Meer,

so würde auch dort deine Hand mich führen

und deine Rechte mich halten.

Spräche ich: Finsternis möge mich decken

und Nacht statt Licht um mich sein –,

so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir,

und die Nacht leuchtete wie der Tag.

Finsternis ist wie das Licht.

oder Psalm 139  B – HERR, du hast mich erforscht (T 712)

Lesung  Offenbarung 3,1-6    Wer überwindet, soll mit weißen Kleidern angetan werden, 

[ Respons  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4

Betrachtung Reinhard Brandhorst (* 1942) Pfarrer (ev) in Stuttgart
In der Alten Kirche gab es den Brauch, „nach der Taufe nicht mehr die alten Gewänder anzu-legen, sondern zum Zeichen dafür, dass man in der Taufe ein neuer Mensch geworden war, neue, und zwar weiße Kleider anzuziehen, die man dann die ganze Osterwoche hindurch trug bis zu folgenden Sonntag, der dann auch den Namen „Weißer Sonntag“ bekam. Aus den 6. Jahrhundert haben wir eine Bemerkung von Gregor von Tours, dass sich nach einer  großen österlichen Tauffeier das Straßenbild seiner Heimatstadt Clermont geradezu verwandelt hatte. „Die ganze Stadt“, sagt er, „war weiß geworden durch die vielen Menschen, die in strahlen-des Weiß gekleidet waren.“- Es gibt einen Vers im Galaterbrief, der für solch eine Deutung des Taufgewandes Anlass gibt. Paulus schreibt im 3. Kapitel: „Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.“... Mit diesem Bild wird ein ganzer Horizont von Zus-ammenhängen und Bedeutungen eröffnet: Wer die Taufe empfangen hat, ist ganz und gar in das Leben und die Daseinsweise Christi hineingenommen, eingegangen, eingetaucht... Auch in der visionären Schau der Offenbarung wird ebenfalls dies Bild des Gewandes be-nützt: „Siehe eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen, die standen vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern... (Offb 7,13) Und als Verheißung an die Gemeinde in Sardes heißt es: „Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden... und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“ (Offb 3,5) Weiße Gewänder sind in der Schrift also Zeichen des Heils, das uns durch den auferstandenen Christus geschenkt wird.          R. Brandhorst (neu)

Lied  Ich sage Ja zu dem, der mich erschuf - EG.E 10
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat: Meine Seele erhebt - EG Wü 761
Fürbitten
Gott, du mächtige Zuversicht, du Freude, die wir nötig haben, - komm. Und bereite uns, dein Weg zu sein in dieser wartenden Welt. Wir rufen dich an –
R: Kyrie eleison.
Stärke unsere Hände zu Händen, die schenken. Erneuere unsere Gedanken mit dem Sinn für Frieden. Verwandle unsere Vernunft zum Geist, der belebt. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Komm! Denn wir brauchen deine erneuernde Kraft. Wir sind die Ursache wohl, dass du noch lange unterwegs bist auf beschwerlichem Weg in diese Welt. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Wie oft haben wir dich abgewiesen. Wie leichtfertig haben wir die Kraft deines Geistes vertan. Wieviel Mühe macht dir unser alter Sinn. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
So komm nun, Gott, komm endgültig, damit die Hoffnung nicht vergeht, sondern Freude auf-lebt und Zuversicht wächst und Friede einkehrt unter uns verängstigten Menschen auf dieser alten Erde. Wir warten, Gott, und bitten: Komm! Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.                                                           M 17

Vaterunser
Segen

Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist gebe uns seine Gnade: Schutz und Schirm vor allem Bö-sen, Stärke und Hilfe zu allem Guten, dass wir bewahrt werden zum ewigen Leben.   Konf 73

Quellen

CBD C. Brunner-Dubey, Die Quelle in dir darf singen, München 1998

DP The Office of Worship - Daily Prayer, (Presb.) Philadelphia 1987

ES E.Hofhansel / H.Naglatzki (Hg) Evangelisches Stundengebet, Hannover 1995

IrS H. Multhaupt, Irische Segenswünsche, Gütersloh 2006

M M.Meyer, Nachdenkliche Gebete...Göttingen 1988

O H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg/B. 1967

RB Reinhard Brandhorst (neu)

Sinf B. Aebi u.a. (Hg) Sinfonia oecumenica, Gütersloh, Basel 1998

T Evangelisches Tagzeitenbuch, 6. Aufl. Göttingen 2020