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Wochengottesdienste - 2. Sonntag nach Trinitatis


Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ du bist nicht im Verborgenen geblieben.

Hat auch schon immer dein Name auf dieser Erde gewohnt, /

schon lange uns Menschen bewegt, /

+ nun hast du dich endgültig offenbart im Weg Jesu von Nazareth.

In ihm hast du gezeigt, wer du bist für deine Geschöpfe: /

Licht das aufstrahlt in der Finsternis, /

+ Sonne voller Gnade und Gerechtigkeit.

Komm uns entgegen im Glanz Jesu Christi, /

öffne uns für das Licht seiner Wahrheit, /

+ dass wir vertraut werden mit deinem Ziel für alle Welt

Erleuchte durch ihn unsere Wege /

an diesem Abend und Tag um Tag

+ bis hin in deine Ewigkeit. T 190.5


Dem Psalm kann der Wochenspruch vorausgehen.


2. Sonntag nach Trinitatis - Die Einladung

Christus spricht: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; 

ich will euch erquicken. Matth 11,28

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalm 36 (EG.E 51)
HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,

und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes / und dein Recht wie die große Tiefe.

  HERR, du hilfst Menschen und Tieren.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott,

dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,

und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,

und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

oder Psalm 36 – HERR, bis in den Himmel reicht deine Güte (T 708)

Alttestamentliche Lesung  Jesaja 55,1-5  Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! 

Epistel  Epheser 2,(11-16)17-22  Christus hat im Evangelium Frieden verkündigt

Evangelium  Lukas14,(15)16-24   Da fingen die Geladenen alle an, sich zu entschuldigen.

[ Respons  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung  Rudolf Bultmann (1884-1976) Theologieprofessor (ev) in Marburg
Für Gottes Ruf bereit sein, das heißt eben: Dafür bereit sein, dass uns unser Leben der irdischen Arbeit mit seinen Sorgen und Plänen, seinen Leistungen und Freuden nicht das Letzte ist. Was heißt denn Gottes Einladung: Sie ist doch der Ruf zu einem Höheren, einem Zukünftigen, einem Jenseitigen! Sie ist der Ruf aus unserer Welt heraus in seine Welt! Wohl mögen wir manchmal, wenn es um uns her schlecht geht, wenn wir die Ärmlichkeit und Not unseres Lebens drückend empfinden, uns heraussehnen und den Ruf in eine andere Welt, in der es Leid und Tränen nicht mehr gibt, bereitwillig hören. Aber Gottes Ruf fordert mehr! Er fordert, dass wir in guten wie in bösen Tagen dessen tief inne werden, dass diese unsere Welt uns kein letztes Genüge geben kann. Sein Ruf fordert von uns Entscheidung zwischen unse-rer Welt und seiner Welt, zwischen Gegenwart und Zukunft.  
                                            R. Bultmann, Marburger Predigten, Tübingen 1956, S. 134
Lied  Kommt her, ihr seid geladen - EG 213,1-4(5.6)

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765

Fürbitten
Herr Jesus Christus, du hast dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht. Wir freuen uns in deiner Kraft und preisen dich, Licht vom ewigen Licht, Sonne dieser Welt und der Welt, die da kommt. Wir rufen dich an -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Komm zu uns in deiner Liebe, dass uns Finsternis und Angst nicht schrecken. Komm zu uns mit deiner Geborgenheit, dass wir dir folgen auf dem Weg zur Freiheit der Kinder Gottes. Komm zu uns durch deinen Trost, dass wir zuversichtlich und dir gehorsam leben. Wir rufen dich an -  R:  Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Verleihe allen im Dienst deiner Kirche Mut und Weisheit, dein Wort zu verkünden. lass sie in Treue haushalten über deine Geheimnisse. Gib deiner Gemeinde Einigkeit und Frieden. Wir rufen dich an - R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Bringe die Irrenden zurecht durch deiner Wahrheit. Komm den Gescheiterten zu Hilfe in der Botschaft deines Heils. Lass uns als Glieder deiner Gemeinde verbunden bleiben mit allen Heiligen. Führe uns zur Vollendung nach deiner Verheißung. Wir rufen dich an -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.                 GT 56
Vaterunser
Segen
Es segne uns behüte uns Gott,  allmächtig in seiner Barmherzigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist. trad.

*

Montag


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade…
Psalm 8 (EG.E 34)
HERR, unser Herrscher, / wie herrlich ist dein Name in allen Landen,

der du zeigst deine Hoheit am Himmel!

Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge /

hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen,

dass du vertilgest den Feind und den Rachgierigen.

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk,

den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:

was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst,

und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?

Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott,

mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.

Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk,

alles hast du unter seine Füße getan:

Schafe und Rinder allzumal,

dazu auch die wilden Tiere,

die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer

und alles, was die Meere durchzieht.

HERR, unser Herrscher,

wie herrlich ist dein Name in allen Landen!

oder Psalm 5 - Höre auf meine Worte, HERR (T 330)

Lesung  Sprüche 9,1-10   Der Weisheit Anfang ist die Furcht des HERRN, und den Heiligen erkennen, das ist Verstand.

[ Respons  Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Betrachtung Gustav Stählin (1900 - 1985) Theologieprofessor (ev) in Erlangen und Mainz

Es ist schwer zu sagen, wo und wie die Weisheit ihr Haus baut und den Tisch deckt für ihre Gäste. Wir werden nicht so töricht und anmaßend sein zu behaupten, dass nur in der Kirche jenes Haus der Weisheit zu finden sei. Gewiss wird auch in ihren Gottesdiensten nicht immer der Wein der Weisheit kredenzt. Aber man wird sehr vorsichtig sein müssen, konkrete andere Namen zu nennen; und die Verantwortung wird umso größer, wenn man sich und anderen deutlich macht, dass hinter den beiden werbenden Stimmen der Weisheit und der Torheit das Leben oder der Tod auf uns wartet. Das Neue Testament denkt ganz und gar in der Kategorie des Gegensatzes; Christus spricht: „Ich lebe und ihr sollt auch leben“, und droht denen, die sich ihm verschließen: „Ihr werdet im Tode bleiben.“
                                                            G. Stählin, Predigthilfen III - AT, Kassel 1963, S. 138

Lied  Stern, auf den ich schaue - EG 407,1-3

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760
Fürbitten
Gott, du ewiges Wort, fleischgeworden in Christus, wirksam durch deinen heilsamen Geist, wir bitten dich: Mach glaubwürdig, was in deinem Namen unter uns geschieht. Wir rufen dich an -   R:   Kyrie eleison.
Hilf, dass alle, die dein Wort berührt, getröstet werden; dass alle, die dein Wort verkünden, nicht Steine bieten, sondern nährendes Brot, dass alle, die dein Wort bewegt, anderen etwas zu schenken vermögen. Wir rufen dich an   R:   Kyrie eleison.
Wir bitten, dass die, die dich hören, sich leiten lassen von deiner Liebe; dass die, die dir vertrauen, Hoffnung verbreiten; dass die, die dir folgen, als glaubwürdig erlebt werden. Wir rufen dich an -  R:  Kyrie eleison.
Gott, so viele sind da, die Hilfe suchen, die Trost brauchen, die Freude und Brot und Hoff-nung nötig haben. Gib ihnen, was ihnen hilft aus den Herzen und Händen derer, die deine Botinnen und Boten sind. Wir rufen dich an -  R:   nKyrie eleison.
Überwinde die Angst in dieser Welt. Gib Licht in das einsame Sterben. Erlöse vom bitteren Tod. Schaff seliges Leben, heute und auf ewig. Wir rufen dich an –  R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen

Gott sei vor uns, uns den Weg zur Befreiung zu zeigen. Gott sei hinter uns, um den Rücken zu stärken für aufrechten Gang.  Gott sei neben uns, freundschaftlich uns zur Seite. Gott sei um uns wie ein Gewand, wenn Kälte uns frieren lässt. Gott sei in uns und weite unser Herz, zu lieben und zu kämpfen.                                                             Sinf 78
                                                                  *

Dienstag 


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade…
Psalm 36 (EG.E 51)
HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,

und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes / und dein Recht wie die große Tiefe.

  HERR, du hilfst Menschen und Tieren.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott,

dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,

und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,

und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

oder Psalm 36 – HERR, bis in den Himmel reicht deine Güte (T 708)
Lesung   2. Mose 2,11-15(16-22)23-25  Mose floh vor dem Pharao und hielt sich auf im Lande Midian. 

[ Respons Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

 Betrachtung  Klaus Reblin (*1932) Hauptpastor (ev) in Hamburg, Generalsekretär des Kirchentages 

Das, was später – nach dieser „misslungenen Vorgeschichte“ - in der Fremde Midians zwi-schen Mose und Gott geschieht, „ das ist für jeden, der auf der Suche nach Gott – oder auch nur nach Leben – ist, von Belang. Da wird erzählt, dass Gott nicht irgendwo, weltenfern sein Wesen treibt, sondern dass er uns auflauert, mitten in der Profanität des Lebens, hinter einer Ecke, an einem harmlosen Busch, im täglichen Einerlei, um uns zum Glauben zu bringen. Und dann: wie der Glaube anfängt. Mit Neugierde. Mit einem kleinen Abbiegen vom nor-malen Weg. „Ich will dahin und mir das eben mal ansehen.“ Und dann die harte, klare Be-stimmung dessen, was Glaube ist. Antwort geben, eindeutige, nicht mehrdeutige Antwort. „Hier bin ich!“ Und sich umdrehen lassen, dorthin, wo Gott Einen haben will. Mose ist auf der Flucht vor Pharao. Aber Gott wendet ihn um, um einhundertachtzig Grad. „Ich will dich zu Pharao senden.!“ Und plötzlich wird aus einer Individualgeschichte ein Kapitel Weltge-schichte. Da geht es um ein Volk, um Israels Freiheit. Aber diese Freiheit beginnt mit einem unscheinbaren Mann auf der Flucht.       in: Gottesdienstpraxis III/1, Gütersloh 1980, S. 113
Lied  Singt, singt dem Herren neue Lieder - EG  286,1-4
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland- EG Wü 781.6

oder Ist Gott für uns - EG Wü 763

Fürbitten
Herr, höre unser Gebet, neige dich unserem Rufen. Mächte der Finsternis bedrängen uns. Von allen Seiten gehen sie wider uns an. Aber du, Herr, bist mächtig in der Höhe. Zu dir nehmen wir Zuflucht und rufen -  R:  Gott, steh uns bei.
Du bist unsere Burg, ein starker Schutz wider unsere Feinde. Lass unsere Seele frei hindurch-gehen und Trost haben in dir. Zu dir nehmen wir Zuflucht und rufen - R: Gott, steh uns bei.
Wir bitten dich für alle, die im Kampf stehen, für alle, die streiten für deine Ehre und dein ewiges Reich, für alle, die um deines Namens willen Verfolgung leiden. Erhalte sie in der Gewissheit, dass du den Sieg für uns errungen hast und dass uns nichts aus deiner Hand rei-ßen kann. Zu dir nehmen wir Zuflucht und rufen - R: Gott, steh uns bei.
Bewahre deine ganze Christenheit, dass sie der List des Bösen nicht erliege. Zeige uns allen deine Macht, dass wir nicht verzagen, sondern den Sieg behalten. Zur dir nehmen wir Zu-flucht und rufen R: Gott, steh uns bei. GT 70
Vaterunser
Segen
Die Gnade sei mit allen, die liebhaben unsern Herrn Jesus Christus, in Unvergänglichkeit. Eph 6,24
*

Mittwoch


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade…

Psalm 147 (EG.E 112) Lobet den HERRN! /

Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding,

ihn loben ist lieblich und schön.

Der HERR baut Jerusalem auf

und bringt zusammen die Verstreuten Israels.

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind,

und verbindet ihre Wunden.

Er zählt die Sterne

und nennt sie alle mit Namen.

Unser Herr ist groß und von großer Kraft,

und unermesslich ist seine Weisheit.

Der HERR richtet die Elenden auf

und stößt die Frevler zu Boden.

Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten,

die auf seine Güte hoffen.

oder Psalm 123 und 127 – Meine Augen heb ich zu dir  (T 703)

Lesung  Markus 1,40-45  Ein Aussätziger bat Jesus: Willst du, so kannst du mich reinigen. Und es jammerte ihn.

[ Respons   Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6

Betrachtung  Ulrich Wilkens,(1928-2020) Theologieprofessor (ev.) in Göttingen; 

Bischof in Lübeck

Der Aussatz (Lepra) galt als äußerste Form kultischer Unreinheit, der Aussätzige als von Gott bestraft (4. Mose 12, 9ff); er musste die menschliche Gesellschaft verlassen und jeden Kon-takt mit Gesunden vermeiden (vgl Lk 17,11 ff). Lepra galt im allgemeinen als unheilbar. Für die seltenen Fälle einer Heilung ist im Gesetz vorgeschrieben, dass der Betreffende erst dann wieder in die menschliche Gesellschaft zurückkehren und den Tempel betreten durfte, wenn der Priester ihn nach genauer Untersuchung für rein erklärt hatte (3. Mose 14,1 ff) Der Wille Jesu (V. 40.41) durchbricht die Schranken, die die Lepra um den Kranken aufgerichtet hat; und durch eine bloße Berührung wird dieser geheilt. - Der Schluss der Geschichte überrascht. Eben hat Jesus sich des Kranken erbarmt - da fährt er den Gesundgewordenen an und verbie-tet ihm schroff, das Heilungswunder unter den Leuten bekannt zu machen. Ähnlich wird auch 5,41; 7,36 und 8,26 berichtet … In ähnlicher Weise berichtet er (Markus) auch von einem Schweigegebot Jesu an seine Jünger(8,30; 9,9); und hier ist der Grund genannt: Vor Jesu Auferstehung soll verborgen bleiben, wer er ist. Denn erst durch sein Todesleiden hindurch erweist er sein wahres Wesen.Und nur der auferstandene Gekreuzigte soll es sein, der den Völkern öffentlich als Gottes Sohn verkündigt wird.

                                U. Wilkens, Das Neue Testament, Hamburg / Köln / Zürich 1970, S. 133

Lied  Nun lasst uns Gott, dem Herren - EG 320,1-4
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü7 81.6

oder  Im Anfang war das Wort - EG Wü 783 

Fürbitten
Du Gott von Verheißung und Erfüllung. Hilf uns zum Vertrauen, dass dein Geist kommt und uns in unserer Schwachheit aufhilft und unser Tun mit Kraft durchdringen und unsere Bitten prägen wird. Du willst uns hören. Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison.
Mach uns einfach genug, dass wir helfen können. Mach uns stark genug, dass wir die anderen achten. Mach uns wachsam genug, dass wir eintreten für alles Verwundbare. Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison.
Lass unter uns deine Güte spürbar werden, auch dort, wo wir Macht haben. Verbinde uns zu einer Gemeinschaft, die mit Worten und Taten, mit Zeichen und Liedern verkündet, dass du befreist und froh machst. Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison.
Erfülle uns mit deinem Geist, der ein Lichtblick wird für die verwirrten Menschen, der Ge-borgenheit schafft für die Ängstlichen um uns her, der zur Hoffnung wird für die Sterbenden, der uns Zuversicht gibt für diese gefährdete Erde. Erhöre uns in Jesu Namen. Wir rufen dich an - R:  Kyrie eleison.
Vaterunser 
Segen
Die Barmherzigkeit Gottes umgebe uns; die Menschenfreundlichkeit Christi leite uns; die Weisheit des Heiligen Geistes erfülle uns mit Frieden und Segen.                    CBD 98

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Donnerstag 


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade…
Psalm 36 (EG.E 51)
HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,

und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes / und dein Recht wie die große Tiefe.

  HERR, du hilfst Menschen und Tieren.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott,

dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,

und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,

und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

oder Psalm 36 – HERR, bis in den Himmel reicht deine Güte (T 708)

Lesung  Matthäus 15, 29-39   sie aßen alle und wurden satt; und sie sammelten auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Körbe voll

[ Respons   Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte -EG Wü 781.3

Betrachtung  Artikel „Wundersame Brotvermehrung“ in Wikipedia
Den Geschenkwunder Jesu ist gemeinsam, dass „niemand von Jesus solche Geschenkwunder erwartet oder gar verlangt, vielmehr am Anfang die Initiative des Wundertäters Jesus steht“.  Wie bei allen Geschenkwundern spielt sich die eigentliche Wunderhandlung, hier die Ver-mehrung von Broten und Fischen, unauffällig ab. ...Sowohl zur Zeit Jesu als auch heute ist Brot ein wichtiges Nahrungsmittel, das aber „in dieser Welt [...] nicht dauerhaft sättigen“  kann. Bereits das Alte Testament stellt darüber hinaus fest, „dass der Mensch nicht von dem materiellen Brot allein leben kann, sondern die geistliche Nahrung seines Gottes braucht ( 5.Mose8,3)“. Jesus sagt über sich selbst: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (Joh 6,35) ... Speisungen und Mähler, die von Jesus gefeiert werden, geben ... einen Ausblick auf das zu-künftige Reich Gottes und sind mit Hoffnung verbundene „Hinweiszeichen auf künftige Vollendung, Vorwegnahme künftigen Heils“...- Die Speisung der 4000 findet im Gebiet der sog. Dekapolis („Zehn Städte“) statt“. Dieser Landstrich war überwiegend nicht von Ju-den bewohnt. Besonders zur Zeit Jesu wurden gemeinsame Essen zwischen Juden und Nicht-juden aufgrund der jüdischen Speisevorschriften vermieden. Die Tatsache, dass Jesus und seine Jünger dennoch mit den Bewohnern der Dekapolis gegessen haben, verdeutlicht, dass das Wirken und die Botschaft Jesu nicht nur den Juden gilt, sondern für alle Völker eine Bedeutung besitzt. ...- Das Handeln Jesu bei den wundersamen Brotvermehrungen kann auch als Vorbild für das Handeln der Kirche gesehen werden. Der indisch-orthodoxe Erzbi-schof Geevarghese Mar Osthathios(1918-2012) sieht in diesem Sinne in der „Geschichte der Speisung... gerade nicht eine Wundererzählung, sondern ein beispielhaftes Vorbild für die Kirche, die zu den Menschen gesandt ist, die in der Wüste dieser Welt Hunger leiden“. Für ihn steht der Ausspruch Jesu „Gebt ihr ihnen zu essen!“ im Mittelpunkt.

                                                            Wikepedia-Artikel zu „Sieben Brote und zwei Fische“
Lied  Brich dem Hungrigen dein Brot - EG 418,1-5
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus erniedrigte sich selbst  - EG Wü 764

Fürbitten

Gott, Vater aller Menschen, du sammelst, die an dich glauben, in der einen weltweiten Kir-che; wir freuen uns, dass wir zu ihr gehören. Wir rufen - R: Komm deinem Volk zu Hilfe.
Hilf uns, das Leben zu teilen mit Bekannten und Unbekannten, mit Fremden und Freunden, mit den Menschen, die du uns besonders anvertraust. Verbinde uns in lebendigem Glauben, in geduldiger Liebe, in unbeirrbarer Hoffnung. Wir rufen - R: Komm deinem Volk zu Hilfe.
Wir bitten dich für unsere Gemeinde, für unsere Kirche und für die ganze Christenheit. Wir bitten dich für die Männer und Frauen, die besondere Aufgaben unter uns wahrnehmen, dass sie mit uns verbunden bleiben im gemeinsamen Dienst, getragen als Brüder und Schwestern. Wir rufen - R: Komm deinem Volk zu Hilfe. ES 231
Vaterunser
Segen

Mögen wir wachsen in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre, jetzt und für ewige Zeiten. 2.Petr 3,18
*

Freitag 


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade…

Psalm 51 (EG.E 60) Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte,

und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit.

Wasche mich rein von meiner Missetat,

und reinige mich von meiner Sünde;

denn ich erkenne meine Missetat,

und meine Sünde ist immer vor mir.

An dir allein habe ich gesündigt

und übel vor dir getan,

auf dass du recht behaltest in deinen Worten

und rein dastehst, wenn du richtest.

Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden,

und tilge alle meine Missetat.

Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz

und gib mir einen neuen, beständigen Geist.

Verwirf mich nicht von deinem Angesicht,

und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.

Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe,

und mit einem willigen Geist rüste mich aus.
oder Psalm 51 A –  Gott sei mir gnädig nach deiner Güte (T 342)

Lesung  Johannes 6,37-40(41-46)   das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; 

[ Respons  In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7

Betrachtung  Wolfgang Huber (*1942), Theologieprofessor (ev), Bischof in Berlin

„Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschla-genes Gemüt haben.“ (Ps 34,9) – Diese Nähe erhält Gestalt in dem menschlichen Antlitz Jesu. Und dieses Antlitz erkennen wir in seiner großen Barmherzigkeit, die darin Ausdruck findet, dass er unser Unvermögen, unseren Hochmut, sogar wie auch unsere Schwachheit auf sich nimmt. In ihm erfahren wir die Treue Gottes. Wir entdecken in Jesus den Bruder der Menschen und erkennen seine, des Menschen Gottesebenbildlichkeit in ihm. Und schließlich enthüllt sich in und durch Jesus von Nazareth für uns eine Dimension der Wirklichkeit, in der Umkehr von unseren Abwegen möglich wird. Wir finden eine Zugang zu einem ’Leben in Wahrheit’. Von einer solchen Perspektive geht für alle, die sich ihr nicht verschließen, Er-quickung aus.                              in: M. Kock (Hg) Die Wochensprüche, Göttingen 2000, S. 81
Lied  Kommt, sagt es allen weiter - EG 225,1-3

Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759
Fürbitten
Wir danken dir Gott, dass du durch Jesus, deinen Sohn, der Welt gezeigt hast, wie gütig du bist. Wir grenzen uns gern voneinander ab. Doch deine Barmherzigkeit will uns zusammen-führen. Als der eine Vater sei nicht fern von uns allen. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an - R:  Kyrie eleison.
Du weißt, was wir vorhaben und tun. Du kennst unsere Wünsche, unsere Fragen und Ängste. Du lässt uns in der Fremde nicht allein. Sei uns nicht fern auf unseren Wegen. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison.
Du lässt uns unsere Wege in Freiheit wählen. Du schenkst uns den weiten Raum und die Vielfalt des Lebens. Du freust dich über jeden bewussten Schritt. Sei uns nicht fern bei unserm Aufbruch. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison.
Du willst nicht, dass wir untergehen - nicht in den Gefahren, die um uns lauern, nicht im Einerlei der täglichen Mühsal. Du willst uns fröhlich haben. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so nimmst du alle an, die bei dir sein möchten. Sei uns nicht fern bei unserer Um-kehr. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison.
Du bist glücklich über alle, die heimfinden zu dir. Du erwartest auch jene, die wir längst vergessen haben. Du lädst selbst solche ein, mit denen wir uns schwertun. Deine Güte ist größer als das menschliche Herz und jeden Morgen beginnst du neu. Sei uns nicht fern in unserm Miteinander. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison.   RB
Vaterunser
Segen

Die Gnade Gottes sei und bleibe über uns, wie in der Taufe, so im ganzen Leben: im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.                                     Oet 345
                                                                  *

Samstag 


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade…

Psalm 36 (EG.E 51)

HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,

und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes / und dein Recht wie die große Tiefe.

  HERR, du hilfst Menschen und Tieren.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott,

dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,

und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,

und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

oder Psalm 36 – HERR, bis in den Himmel reicht deine Güte (T 708)

Lesung  Johannes 4,5-14(15-18)  was ich geben werde, wird eine Quelle des Wassers wer- den, das in das ewige Leben quillt. 

[ Respons  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4
Betrachtung Ernst Hofhansel (*1945), Pfarrer (ev) in Österreich, Senior der Michaels- bruderschaft
Das in unserer Übersetzung gebrauchte Wort „erquicken“ weist in tiefe Zusammenhänge. Die Wurzel des Wortes „quick“ hängt mit lebendig sein zusammen, man kann auch sagen: neu beleben. Da-mit ist deutlich, dass dieses Wort in Jesu Munde nicht die Bedeutung einer mo-mentanen Labung haben kann, sondern an den Urgrund des Lebens überhaupt rührt. Bei Jesus ist Leben. So, wie es in dem Gespräch Jesu mit der Samariterin am Brunnen von Si-chem anklingt, dass, wer von seinem Wasser trinkt, nimmemehr dürsten werde.... Wer sich in seiner Bedrängnis und Belastung von Chri-stus rufen lässt, wer seiner Einladung folgt, wird durch ihn selber gestärkt mit Kräften, die neues Leben schenken. Er ist das lebendige Was-ser, das in das ewige Leben quillt. Der Herr Christus ist es, der den mit Mühe beladenen Menschen Erholung zum Leben schenkt und sie stärkt, die aufgetragene Last zu tragen.    

                                 in: R.Mumm (Hg), Siehe, dein König kommt zu dir, Kassel 1982, S. 82 Lied  Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude - EG 66,1.5.7-9
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat: Meine Seele erhebt - EG Wü 761

Fürbitten
Ewiger, unser Gott. Wir danken dir für die vielen Menschen zu allen Zeiten, die voller Freu-de deinen Weg des Lebens gegangen sind, für die Heiligen und Märtyrer, Frauen und Män-ner, die ihr Leben dahingegeben haben, damit dein Leben in seiner Fülle aufleuchte und dein Reich sich entfalte. Dankbar rufen wir dich an - R: Kyrie eleison.
Wir danken dir für alle, die den Weg Jesu gewählt haben; Hoffnung bewahrt inmitten der Angst; Liebe entzündet inmitten des Hasses; deine Macht bezeugt inmitten der Bedrängnis; deiner Verheißung geglaubt inmitten der Verzweiflung. Zuversichtlich rufen wir dich an -
R: Kyrie eleison.
Wir danken dir für die Wahrheit, die sie erfahren und an uns weitergegeben haben. Dort, wo wir selber schenken, werden wir beschenkt. Dort, wo wir schwach werden, erwächst uns Kraft. Dort, wo wir andere lieben, werden wir geliebt. Dort, wo wir unser ganzes Leben ein-setzen, erblüht dein Reich. Dort, wo wir sterben, wirst du uns mit ewigem Leben beschenken. Bittend rufen wir dich an  R:  Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen
Der Gott des Friedens heilige uns durch und durch und bewahre unseren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. 1.Thess 5,23

      *

Quellen

CPD C.Brunner-Dubey, Die Quelle in dir darf singen, München 1998

DP The Office of Worship - Daily Prayer, (Presb.) Philadelphia 1987

ES E.Hofhansel / H.Naglatzki (Hg) Evangelisches Stundengebet, Hannover 1995

GT K.Ameln / K.B.Ritter / W.Thomas (Hg), Gebet der Tageszeiten, Kassel 1924

Oet K. Rommel (Hg), Oetinger Gebete

ÖG Liturgisches Institut , Ökumenische Gottesdienste, Freiburg/B. 2014

Sinf B. Aebi u.a. (Hg) Sinfonia oecumenica, Gütersloh, Basel 1998

T Evangelisches Tagzeitenbuch, 6. Aufl. Göttingen 2020