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Wochengottesdienste - Trinitatisfest (Sonntag nach Pfingsten)


Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ du suchst und du findest uns.

Am Anfang hat du das Licht aus der Finsternis gerufen; /

In der Fülle der Zeit bist du erschienen in Christus, dem Licht der Welt /

+ und vom Feuer des Geistes entzündet, hast du die Apostel berufen,                              

    dich zu bezeugen bis an die Enden der Erde.    

Erfülle deine Kirche mit dem Licht deiner Gegenwart /

und erleuchte uns Augen und Herz, /

+ dass wir erkennen, zu welcher Hoffnung wir berufen sind.

Lass sie uns schauen in Christus Jesus, deinem Sohn /

dem Abglanz deiner Herrlichkeit, /

+ der mit dir im Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit. T 190.14

Dem Psalm kann der Wochenspruch vorausgehen.


Trinitatis (Dreieinigkeitsfest) - Der dreieinige Gott

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes

und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. 2.Kor 13,13


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalm 113
(EG.E 95) Halleluja! Lobet, ihr Knechte des H
ERRN,

lobet den Namen des HERRN!

Gelobt sei der Name des HERRN

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des HERRN!

Der HERR ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der HERR, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!

oder Psalm 145 A – Ich will dich erheben, mein Gott, du König (T 660)

Alttestamentliche Lesung: Jesaja 6,1-8(9-13)  Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, 

Epistel: Römer 11,(32)33-36   O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes

Evangelium:  Johannes 3,1-8(9-13) Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.

[ Respons : Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung: Augustinus von Hippo (354-430) Bischof in Nordafrika, Kirchenlehrer
Vom Geheimnis der göttlichen Dreifaltigkeit

Nur schwer lässt sich ein Name finden, der sich für eine so überragende Herrlichkeit ziemt, außer, man nennt diese Dreifaltigkeit besser den Einen Gott, von dem, durch den und zu dem alle Dinge sind, In diesem Sinn ist es Vater, Sohn und Heiliger Geist. Jeder einzelne von ih-nen ist Gott und zugleich sind sie alle der Eine Gott. Jeder einzelne von ihnen besitzt das gan-ze göttliche Wesen, und zugleich haben sie alle ein Wesen... Alle drei besitzen dieselbe Ewigkeit, Beständigkeit, Majestät und Macht. Im Vater ist die Einheit, im Sohn die Gleich-heit, im Heiligen Geist  die Eintracht von Einheit und Gleichheit. Die drei sind alle eins we-gen des Vaters, [...], sind alle gleich wegen des Sohnes, sind alle verbunden wegen des Heili-gen Geistes. – Haben wir damit etwas gesagt, etwas geäußert, was Gottes würdig ist? Ja, ich fühle vielmehr nur, dass ich etwas sagen wollte; wenn ich aber gesprochen habe, so ist es nicht das, was ich sagen wollte. Das weiß ich daher, dass Gott unaussprechlich ist... Besser ist, sich vor diesem Wortstreit schweigend in acht zu nehmen, als ihn mit der Stimme zu ent-scheiden. Gott jedoch, über den nichts angemessen gesagt werden kann, hat erlaubt, dass ihm die menschliche Stimme gehorsam sei und wollte, dass wir uns über unsere Worte zu seinem Lobe freuen. So kommt es, dass er Gott genannt wird.

                              Augustinus in: H. Kraft, Kirchenväter-Brevier, Hamburg 1966, S. 23

Lied:  Gelobet sei der Herr – EG 139,1-4(5)
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765

Fürbitten
Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde. Du hast gesagt: Es werde Licht, und es ward Licht. Dein Wort ist Fleisch geworden: Jesus, der Menschensohn, das Licht in der Finsternis. Wir bitten dich: Gib uns seinen Geist, dass wir dein Wort hören und das Licht sehen. Wir rufen -  R:   Erhöre uns, Gott.
Lass es hell werden, in uns und in aller Welt. Wo Angst quält, wecke Hoffnung; wo Trauer lähmt, wecke Freude; wo Hass herrscht, wecke gewinnende Güte, auch durch uns. Wir rufen R:   Erhöre uns, Gott.
Wir vereinen uns mit allen, die heute zusammenkommen, um dich anzurufen und deine Nähe zu feiern. Sei auch denen nahe, die dich nicht suchen und nicht nach deinem Willen fragen. Gehe ihnen nach in deiner Liebe und rufe sie auf den Weg zum Leben. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott.               ES 185
Vaterunser
Segen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Hei-ligen Geistes sei mit uns allen. 2.Kor 13,13


Montag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

 Psalm 103 B (EG.E 88) Der HERR hat seinen Thron im Himmel errichtet,

und sein Reich herrscht über alles.

Lobet den HERRN, ihr seine Engel / Ihr starken Helden, die ihr sein Wort ausführt,

dass man höre auf die Stimme seines Wortes!

Lobet den HERRN, alle seine Heerscharen,

seine Diener, die ihr seinen Willen tut!

Lobet den HERRN, alle seine Werke, / an allen Orten seiner Herrschaft!

Lobe den HERRN, meine Seele.

oder Psalm 68 B – Gott, als du auszogst vor deinem Volk (T 651)

Lesung  2.Mose 3,13-20   Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. 

[ Respons: Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Betrachtung  Daniel Krochmalnik (*1956) Professor für Jüdische Religion, in Potsdam

Der Name Gottes ist in allen drei abrahamischen Religionen eine große Sache. Biblisches Be-ten ist in erster Linie Aus- oder Anrufung des Namens (Gen 4,26), Psalmodieren heißt »Sin-gen des Namens« (Ps 9,3; 61,9; 66,2–4; 68,5; 92,2 ...), die Beter sind »Liebhaber des Na-mens« (, 5,12), »Bannerträger« des Namens (Ps 20,6). In allen angeführten Stellen wird vom »Namen« Gottes gesprochen, er wird aber nicht ausgesprochen. Die Kabbalisten sagen, dass die 304.805 Buchstaben des Pentateuchs, in dem das Tetragramm genau 1820-mal (= 26 x 70) vorkommt, in Wirklichkeit einen einzigen großen Gottesnamen bilden, was man so ver-stehen kann, dass die biblischen Geschichten und Gesetze Ausschreibungen und Auslegun-gen des Gottesnamens sind. Umgekehrt bliebe die Bibel ohne Entschlüsselung des Namens ein Buch mit sieben Siegeln. Allerdings ist die Bibel am Verschwinden des Gottesnamens nicht unschuldig, sie vermeidet zunehmend seinen Gebrauch und ersetzt ihn durch den Ge-meinnamen Gott (Elohim), durch Titel wie »HERR« (Adonai), durch Eigenschaften wie All-mächtiger (Schaddai) und Orte wie Himmel (Schamajim). Wir Juden nehmen diesen Namen nicht in den Mund. - Wie ist es zum Namenstabu gekommen? Sobald JHWH alle anderen Götter assimiliert oder eliminiert hat, ist der Eigenname nicht mehr nötig. Das Verschwinden des Gottesnamens ist aber ein Verlust, denn Namen sind in der Bibel nicht willkürlich, es gilt das Nomen-Omen-Prinzip. Der Name ist Programm. Was also bedeutet der Gottesname JHWH? Alle großen Offenbarungen am Sinai sind Erklärungen des Gottesnamens (Ex 3,14; 6,2 f.; 20,2 f., 33,18 f., 34, 5–6), besonders aber die erste Offenbarung aus dem brennenden Dornbusch. Dort fragt der Prophet direkt nach dem Namen Gottes. Die Antwort ist nicht, wie in vergleichbaren Fällen (Gen 32,28), JHWH, sondern ein rätselhafter Spruch: Ehjeh Ascher Ehjeh, was Luther mit »Ich werde sein, der ich sein werde« übersetzt...Wichtig ist die gute Nachricht, die in der Namenserklärung steckt. „Er wird, Er wird schon“, ist in der Situation genau die richtige Botschaft für die Gefangenen, die Moses zum Ausbruch bewegen will. Der Gottesname besagt, es gibt eine Zukunft jenseits der mörderischen Arbeitsnorm in den phara-onischen Ziegeleien (Ex 5,17) und des Dornenverhaus, der ihnen den Weg nach draußen ver-sperrt. Benno Jacob sagt: »J-h-w-h ist das Futurum der Geknechteten und Leidenden.«

                               Daniel Krochmalnik in Jüdische Allgemeine Zeitung (19.6.2017) - gekürzt

Lied:  Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren – EG 279,1.2.7.8

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760
Fürbitten
Komm Heiliger Geist Gottes. Bring Leben und Fülle. Wirke mit der Kraft deines Wesens, dass auch in uns die Erneuerung der Kirche begonnen wird. Führe uns zu tieferem Begreifen. Wir rufen zu dir - R:  Kyrie eleison.
Wirke in der Welt durch Ströme deiner Gerechtigkeit. Schenke den Armen Wasser des Le-bens. Lass aufbrechen die Freiheit für die Unterdrückten. Wir rufen zu dir - 

R: Kyrie eleison.
Wirke mit der Flamme deiner verändernden Macht und erneuere die ganze Schöpfung. Ent-zünde in unseren Herzen das Feuer deiner Liebe. Lass ausströmen die Wärme deiner heilen-den Kraft. Wir rufen zu dir -  R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen

Gott segne uns unsere Seele und unseren Leib. Gott segne uns unseren Glauben, unser Herz und unser Reden. Gott segne uns die Fähigkeiten unserer Hände, heute und alle Tage.             IrS 11.2.


Dienstag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 113 (EG.E 95) Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN,

lobet den Namen des HERRN!

Gelobt sei der Name des HERRN

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des HERRN!

Der HERR ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der HERR, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!

oder Psalm 145 A – Ich will dich erheben, mein Gott, du König (T 660)

Lesung  Jesaja 43,8-13 Ich bin der HERR, und außer mir ist kein Heiland.   

[ Respons: Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung Irenäus von Lyon (um 135 – um 200) Bischof in Lugdunum (Gallien) - 

Gottes unermessliche Größe
Mensch, du bist nicht ungeschaffen und warst nicht immer bei Gott wie sein eigenes Wort. Du hast durch seine überragende Güte nun erst deinen Anfang genommen und durch das Wort lernst du allmählich den Heilsplan Gottes, der dich geschaffen hat.  Lass also dein Wis-sen an seinem Platz und versuche nicht über Gott hinauszukommen, als hättest du seine Güte nicht erfahren; man kann nicht über ihn hinauskommen. Frage nicht, was jenseits des Schöp-fers sei, du wirst nichts finden. Unermesslich ist der Künstler, der dich gebildet hat; du sollst dir keinen Vater über ihn hinaus denken, als hättest du ihn ganz durchmessen, seine ganze Schöpfung durchschritten und seine Tiefe und Höhe und Länge erschaut. Du wirst dir nichts erdenken können, sondern wirst zum Toren in deiner widernatürlichen Denkungsart. Wenn du aber dabei verharrst, so wirst du in Wahnsinn fallen ; denn du hältst dich für erhabener und besser als deinen Schöpfer und wähnst, du habest dich über seine Herrschaft erhoben. – Besser und nützlicher ist es also, ein einfacher und ungelehrter Mensch zu sein, der durch die Liebe sich Gott nähert, als ein Vielwisser, der zum Lästerer an seinem Gott wird.
                                Irenäus, in: H. Kraft,  Kirchenväter-Brevier, Hamburg 1966, S.11 

Lied  Erd und Himmel sollen singen – EG 499
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland- EG Wü 781.6

oder Ist Gott für uns - EG Wü 763

Fürbitten
Herr, du sendest uns in den Kampf. Du kennst unsere Schwachheit. Du weißt, wie leicht wir verzagen in den Versuchungen und Schrecknissen des Lebens. Dich rufen wir an -
R: Kyrie eleison.
Hilf uns, einander beizustehen mit Geduld und wacher Liebe. Sei du unsere Kraft, mache fest unseren Sinn. In deinem Frieden lass unser Herz still werden und Klarheit finden.
R: Kyrie eleison.
Gedenke der Angefochtenen, Verwirrten und Irrenden. Bringe sie zurecht durch deine Güte. lass auch über denen, die dich nicht kennen, das Licht deiner Wahrheit aufgehen, dass sie umkehren und in dir Frieden finden.  R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich für alle, die deiner Hilfe bedürfen in Trübsal, Armut und Krankheit, in Gefah-ren und Versuchungen, in der Gefangenschaft der Sünde und in der letzten Not: Lass deine heiligen Engel mit ihnen sein und errette sie durch deine Barmherzigkeit. R:  Kyrie eleison.
Erbaue deine heilige Kirche aus allen, die in Anfechtung bewahrt und getröstet, dir danken und deinen Namen preisen.   R: Kyrie eleison.     GT 66
Vaterunser
Segen

Die tiefe Liebe Gottes sei mit uns; der weite Friede Christi erfülle das All; die überströmende Freude des Heiligen Geistes belebe die Menschheit.                   CBD 61


Mittwoch

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 1 (EG.E 33) Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen / 

noch tritt auf den Weg der Sünder

noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

sondern hat Lust am Gesetz des HERRN

und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,

der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,

und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.

Aber so sind die Gottlosen nicht,

sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht

noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,

aber der Gottlosen Weg vergeht.

oder Psalm 48 – Groß ist der HERR und hoch zu rühmen (T 653)

Lesung  Jesaja 57,14-16 Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zer- schlagenen und demütigen Geistes sind,

[ Respons: Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6
Betrachtung  Paul Tillich (1886-1965), Theologieprofessor (ev) in Chicago (USA)  

Gott ist uns immer zugleich unendlich nah und unendlich fern. Nur wenn wir ihn in beidem, in seiner Nähe und seiner Ferne erfahren, wissen wir wahrhaft um ihn. Zuweilen, wenn unser Bewusstsein von ihm oberflächlich und zur bloßen Gewohnheit geworden ist, weder warm noch kalt, wenn er uns zu selbstverständlich geworden ist, als dass er uns noch erschüttern kann, zu nah, als dass wir seinen unendlichen Abstand noch empfinden – dann wird er zum abwesenden Gott. Der göttliche Geist hat jedoch nicht aufgehört, gegenwärtig zu sein: Seine Gegenwärtigkeit hat kein Ende...  Unserer Zeit, unzählige Menschen in ihr, hat der göttliche Geist, den abwesenden Gott gezeigt und die Leere, die danach schreit, von ihm ausgefüllt zu werden. Vielleicht wird der Abwesende wieder zurückkehren und den Platz einnehmen, der ihm gehört. Dann wird die Gegenwart des göttlichen Geistes unser Bewusstsein wieder dem Bewusstsein unserer inneren Leere weichen. Das Leben im Geist ist Ebbe und Flut.
                                                      P. Tillich, Das Ewige im Jetzt, Stuttgart 1964, S. 87f

Lied  Freuet euch, ihr Christen alle – EG 129
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü7 81.6

oder  Im Anfang war das Wort - EG Wü 783
Fürbitten
Ewiger, einiger Gott, lebendig im Geheimnis deiner Dreifaltigkeit, unergründlich in deiner Macht, unermesslich in deiner Gnade, unvergleichlich in deiner Liebe. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Dich, den Vater, den Schöpfer der Welt, den Herrn der Geschichte, bitten wir: Bewahre diese Erde und das Leben aller Menschen. Gedenke der Hungernden und der Gefangenen, nimm dich der Kranken und der Sterbenden an. Lenke, die Macht und Verantwortung tragen in Po-litik, Wirtschaft und Wissenschaft. Lass alle dem Leben dienen und nicht der Zerstörung. Schütze, was du geschaffen hast, vor menschlichem Frevel. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Dich, den Sohn, den Versöhner der Welt, den Herrn seiner Kirche, bitten wir: Befreie uns und alle Menschen aus Schuld und Verderben. Hole uns heraus aus aller Ratlosigkeit. Erwe-cke deine Kirche, dass sie zur Zeugin werde für Recht und Wahrheit,  für Liebe und Versöh-nung. Schenke Frieden in den Familien, unter den Gruppen, zwischen den Völkern. Wir rufen dich an: R:   Kyrie eleison

Dich, den Heiligen Geist, die erlösende Macht für die Welt, die Kraft der Liebe und der Wahrheit, bitten wir: Ruf uns heraus aus Verblendung und Resignation. Hilf denen, die an ihrem Leben verzweifeln, die keine Zukunft mehr sehen, die nicht heraus kommen aus ihrer Sucht, die gefangen sind im Einerlei des Alltags. Lass uns ein neues Leben beginnen, erfüllt von deiner Liebe, bereit zum Bekenntnis deiner Wahrheit, befreit zur Hoffnung. Wir rufen dich an: R: Kyrie eleison                                                            R 245

Vaterunser
Segen

Möge Gott, der Ewige, uns seinen Weg weisen. Möge Jesus Christus uns immer begleiten. Möge der Heilige Geist uns ans Ziel bringen. Möge die Dreifaltigkeit uns in unserem Leben stärken, heute und alle Tage bis in Ewigkeit.


Donnerstag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 113 (EG.E 95) Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN,

lobet den Namen des HERRN!

Gelobt sei der Name des HERRN

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des HERRN!

Der HERR ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der HERR, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!

oder Psalm 145 A – Ich will dich erheben, mein Gott, du König (T 660)

Lesung  2.Petrus 1,16-21  Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. 

[ Respons: Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte -EG Wü 781.3
Betrachtung Thomas Maria Renz (* 1957), Weihbischof (kath) in Rottenburg-Stuttgart

Gott in seiner ganzen Fülle / er in allem / alles in ihm / alles im himmel / alles auf erden / al-les durch ihn / alles auf ihn hin / er: alles in allem //

Gott in seiner ganzen Fülle / er, das ebenbild gottes / er, der erstgeborene der lebenden / er, der erstgeborene der toten / er, der ist vor aller schöpfung / er, die bestandsgarantie / er, der ursprung / er, der vorrang  //

Gott in seiner ganzen Fülle / alles soll zu christus führen / alles will er befrieden / alles will er versöhnen / alles will er erlösen / alles will er retten / alles will er heilen / alles will er bewoh-nen //

Gott in seiner ganzen Fülle / umständlich sind die umstände / schwierig die zeiten / hilflos die menschen / bedürftig die armen / heillos die zerstrittenen / schuldbeladen die mächtigen / ge-demütigt die niedrigen //

Gott in seiner ganzen Fülle / jetzt ist es höchste zeit / jetzt braucht es ihn / jetzt kommt gott selbst / jetzt riskiert er alles / jetzt schenkt er sich jedem / jetzt hat die not ein ende / jetzt än-dern sich die umstände //

Gott in seiner ganzen Fülle / gott in seiner fülle in dir / gott in seiner fülle in mir / gott in sei-ner fülle im himmel / gott in seiner fülle auf erden / gott in seiner fülle in der krippe / gott in seiner fülle am kreuz / gott in seiner fülle in christus // Gott in seiner ganzen Fülle

                        Thomas M. Renz, in: Katholisches Sonntagsblatt (Rottenburg-Stuttgart) 2019
Lied  Herr Christ, der einig Gotts Sohn – EG 67
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus erniedrigte sich selbst  - EG Wü 764
Fürbitten
Halten wir an im Gebet, dass wir miteinander den Segen von Gott erbitten - R: Kyrie eleison.
Dass der ganze Tag vollkommen sei, heilig, in Frieden und ohne Schuld - lasst uns von Gott erbitten - R:   Kyrie eleison.
Einen Boten des Friedens, einen treuen Geleiter, einen Wächter für Seele und Leib - lasst uns von Gott erbitten   R: Kyrie eleison.
Vergebung aller unserer Versäumnisse und unserer Verfehlungen - lasst uns von Gott erbitten R: Kyrie eleison.
Alles, was gut ist und schön und heilsam für unser Leben und für den Frieden in der Welt - lasst uns von Gott erbitten -   R:  m Kyrie eleison.
Dass wir die Tage, die uns noch geschenkt werden, in Frieden und Hinwendung zu Gott ausfüllen können - lasst uns von Gott erbitten -   R: Kyrie eleison.
Dass wir unser Leben auch in Frieden vollenden und ohne Schmerz und ohne Schande und dass wir auch vor dem Richtstuhl Christi bestehen mögen - lasst uns von Gott erbitten -
R: Kyrie eleison.
My I 368

Vaterunser
Segen

Der Gott der Geduld und des Trostes gebe uns, dass wir einträchtig gesinnt seien unterein-ander, Christus Jesus gemäß. Röm 15,5


Freitag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 139 A (EG.E 108) HERR, du erforschest mich

und kennest mich.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;

du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich

und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge,

das du, HERR, nicht alles wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich

und hältst deine Hand über mir.

Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch,

ich kann sie nicht begreifen.

Wohin soll ich gehen vor deinem Geist,

und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?

Führe ich gen Himmel, so bist du da;

bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.

Nähme ich Flügel der Morgenröte

und bliebe am äußersten Meer,

so würde auch dort deine Hand mich führen

und deine Rechte mich halten.

Spräche ich: Finsternis möge mich decken

und Nacht statt Licht um mich sein –,

so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, / und die Nacht leuchtete wie der Tag.

Finsternis ist wie das Licht.

oder Psalm 103 A  Lobe den HERRN, meine Seele (T 655)

Lesung Hebräer 2,(1-4)5-10  Jesus, sehen wir durch das Leiden des Todes »gekrönt mit Herrlichkeit und Ehre«,

[ Respons: In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7

Betrachtung  Günther Bornkamm (1905-1990) Theologieprofessor  (ev) in Heidelberg

Ostern ist nach urchristlichem Verständnis vor allem das Bekenntnis Gottes zu diesem Jesus, dem die Welt ihr Bekenntnis versagte und auch seine Jünger nicht die Treue hielten... Der Gegensatz zwischen dem, was Menschen taten und tun, und dem, was Gott an diesem Jesus und durch ihn getan hat und vollbringt, gehört darum unveräußerlich zu allen neutestament-lichen Auferstehungszeugnissen. Die erste Christenheit weiß sich dabei keineswegs gleich-sam in der Rolle eines Bundesgenossen Gottes und Kampfgefährten ihres Herrn. Sie verste-hen sich selbst als die Überwundenen, die mit dem, was sie bis dahin geglaubt haben, ge-scheitert sind. Die Menschen, denen der Auferstandene in den Ostergeschichten begegnet, sind mit ihrer Weisheit am Ende, durch seinen Tod erschreckt und verstört, Trauernde, die mit ihrer hilflosen Liebe um das Grab irren und mit armseligen Mitteln den Prozess und Ge-ruch der Verwesung aufhalten wollen wie die Frauen am Grab, Jünger, die sich angstvoll zusammengedrängt haben wie Tiere bei einem Gewitter... Was sie in Furcht und Angst erle-ben und was erst allmählich in ihnen Freude und Jubel weckt, ist gerade dies: Sie, die Jünger, sind am Ostertag die vom Tod Gezeichneten, aber der Gekreuzigte und Begrabene lebt. Die ihn überlebt haben, sind die Toten, und der Tote ist der Lebendige.
                                              G. Bornkamm, Jesus von Nazareth, Stuttgart 1984, S. 167

Lied  Halt im Gedächtnis Jesus Christ – EG 405,1-5(6)

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759

Fürbitten
Herr Jesus Christus, du hast den Sündern Freiheit geschenkt und denen, die im Schatten des Todes gefangen saßen, das ewige Leben gebracht. Wir loben deine Hingabe für das Leben der Welt und beten an deine göttliche Liebe. Wir rufen zu dir - R:  Kyrie eleison.
Gib uns die Gnade, das Geheimnis deines Kreuzes zu erkennen. Lass uns im Glauben ge-stärkt, in der Hoffnung ermutigt, in der Liebe entzündet, in der Geduld ermuntert und im Gehorsam willig und beständig werden.  R:  Kyrie eleison.
Lass uns der Sünde absterben. Hilf uns, dir zu dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit. Stehe uns bei, dass wir an unserem letzten Ende uns deines Todes getrösten und durch deine Kraft zur Auferstehung gelangen.  R: Kyrie eleison.        ES 273
Vaterunser
Segen
Das ewige Licht scheine in unseren Herzen, die ewige Güte befreie uns vom Bösen, die ewi-ge Kraft sei unsere Stütze für diesen Tag und alle Tage.                        IrS 8.7.


Samstag 

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 113 (EG.E 95) Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN,

lobet den Namen des HERRN!

Gelobt sei der Name des HERRN

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des HERRN!

Der HERR ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der HERR, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!

oder Psalm 145 A – Ich will dich erheben, mein Gott, du König (T 660)

Lesung  Epheser 4,1-6    ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller,

[ Respons:  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4

Betrachtung 4. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Uppsala 1968
Jesus Christus, der Fleischgewordene, der Gekreuzigte und Auferstandene, ist der neue Mensch. In ihm, der seinen Vater durch einen vollkommenen Gehorsam verherrlichte, ist das Bild Gottes offenbart. Daran, wie er sich völlig seinen Nächsten zur Verfügung hielt, wie er zugleich ganz beteiligt und ganz frei war, wie er ganz wahrhaftig war und Leiden und Tod auf sich nahm und überwand, daran können wir sehen, wie der Mensch eigentlich sein sollte. In seinem Tod am Kreuz ist die Entfremdung des Menschen aufgehoben. Die bedingungslose Liebe und Barmherzigkeit Gottes bietet allen Menschen Vergebung der Schuld und Freiheit füreinander an. Der Weg für die Wiedereinsetzung der Menschen in die Kindschaft ist frei. In der Auferstehung Jesu wurde eine neue Schöpfung geboren. In ihr ist das letzte Ziel der Ge-schichte – Christus als das neue Haupt der Menschheit, in dem alle Dinge zusammengefasst werden – zugesichert worden.

                                  Bericht aus Uppsala 1968 – Sektion II, Nr. 3,  Genf 1968,  S. 27

Lied (morgens)  Schon bricht des Tages Glanz hervor  - EG 453
(abends)  Der du bist drei in Einigkeit – EG 470
[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat: Meine Seele erhebt - EG Wü 761
Fürbitten
Du Gott in Fülle. Durch deinen Heiligen Geist hast du alles lebendig gemacht, was lebt. Und in der Kirche Christi hast du uns durch deinen Geist mit neuem Leben beschenkt. Wir preisen dich für die wunderbaren Gaben, mit denen du dein Volk gesegnet hast. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders danken wir dir (heute)
o für alle, die dein Wort predigen und Gottesdienste leiten,
o für alle, die über die Einheit deiner Kirche wachen,
o für alle, die unterrichten, was klug und wahr ist,
o für alle, die sich der Musik und der Kunst widmen,
o für alle, die für die Notleidenden sorgen und die Alleingelassenen besuchen,
o für alle, die sich den Kindern zuwenden oder in anderer Weise den Menschen dienen.
Wir rufen dich an -  R: Kyrie eleison.
Du Gott der Gnade. Durch deinen Heiligen Geist hast du uns in Anspruch genommen, dein Volk in dieser Welt zu sein. So soll deine Liebe sichtbar werden. Wir bitten dich für die, denen wir im Namen Christi dienen möchten. Wir rufen dich an -  R: Kyrie eleison.
Besonders bitten wir (heute)
o für alle, die arm und hungrig, krank und ohne Wohnung sind,
o für alle, deren Nationen in Streit und Krieg zerrissen werden,
o für alle, die unterdrückt werden und fliehen müssen,
o für alle, die in Trauer über einen Verlust leben,
o für alle, die von Bildung und Wissen ausgeschlossen werden,
o für alle Aufgegebenen, Ausgestoßenen und Isolierten,
o für alle, die eine Regierungsverantwortung als Last tragen müssen,
o für alle, die verfolgt werden, weil sie ihrem Glauben treu bleiben,
o für alle, die unsern Dienst im Namen Christi brauchen.
Wir rufen dich an -  R: Kyrie eleison.       DP 316
Vaterunser
Segen

Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist gebe uns seine Gnade: Schutz und Schirm vor allem Bö-sen, Stärke und Hilfe zu allem Guten, dass wir bewahrt werden zum ewigen Leben.   Konf 73

Quellen

CBD C.Brunner-Dubey, Die Quelle in dir darf singen, München 1998

DP The Office of Worship - Daily Prayer, (Presb.) Philadelphia 1987

ES E.Hofhansel / H.Naglatzki (Hg) Evangelisches Stundengebet, Hannover 1995

GT K.Ameln / K.B.Ritter / W.Thomas (Hg), Gebet der Tageszeiten, Kassel 1924

IrsH. Multhaupt (Hg) Irische Segenswünsche, Gütersloh 206

My Sergius Heitz (Hg) Mysterium der Anbetung I. Köln 1986

R Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999

T Evangelisches Tagzeitenbuch, Göttingen 2020 (Nr.)