Wochengottesdienste nach Jubilate
Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.
Gepriesen seist, Du, Gott, ewige Güte, /
Grund alles Lebens, König der Welt, /
+ Du unsere Rettung und unser Heil.
Du hast die Bande des Todes zerrissen /
und aus der Finsternis des Grabes Christus heraufgeführt /
+ das Licht der Welt, zu erleuchten alle Völker.
Wie Israel einst hindurchgeführt durch die Wasser des Todes, /
sind auch wir in der Taufe zu Kindern des Lichtes geworden /
+ und stimmen ein in das Siegeslied des neuen Lebens.
Vollende uns zur herrlichen Freiheit Deiner Kinder /
+ und dem ängstlichen Harren der Kreatur schenke Deine Erlösung
Sei gepriesen durch Christus, in dem Deine Fülle wohnt; /
sei gepriesen im Geist, Deiner Erstlingsgabe an uns; /
+ sei gepriesen Gott, Du alles in allem. T 190.12
Dem Psalm kann der Wochenspruch vorausgehen.
Jubilate (3. Sonntag nach Ostern) - Die neue Schöpfung
Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen,
siehe, Neues ist geworden. 2.Kor 5,17
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalm 113 - Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN (EG.E 95)
oder Psalm 18 A – Herzlich lieb hab ich dich, HERR, meine Stärke (T 600)
1.Mose 1,1-4a(4b-25)26-28(29.30)31a(b);2,1-4 a - Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde
Apostelgeschichte 17,22-34 - in ihm leben, weben und sind wir
Johannes 15,1-8 - Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben
[ Respons Gelobt sei der Name des Herren - EGWü 779.4
Betrachtung Claus Westermann (1908-2000) Theologieprofessor (ev) in Heidelberg
Das systematisierende, definierende und klassifizierende Reden von der Welt (in der Schöpfungsgeschichte Gen. 1) ist gefasst in ein Reden von Gott, das . . .fast den Charakter einer Litanei hat. In einer mächtigen, monumentalen Sprache wird hier Gott, dem Schöpfer, die Ehre gegeben. Dieses Kapitel ist ein gewaltiges Lob Gottes, des Schöpfers. Die Majestät des Schöpfers wird vor allem darin gesehen, dass er durch sein Wort schafft, das heißt, seine Vollmacht des Befehlens, des Gebietens reicht über den Kreis der Personen hinaus bis zu den Grenzen alles Seienden: „So er spricht, so geschieht‘s; so er gebeut, so steht’s da“ (Ps. 33, 9). Und wenn es am Ende jedes Tagewerkes heißt: „Und Gott sah, dass es gut war“, so ist in diesem immer wiederkehrenden Satz still dieselbe Anerkennung ausgesprochen, die laut und jubelnd die Psalmen durchzieht, in denen der Mensch mit aller Kreatur zum Lobe Gottes gerufen wird . . . Wenn im Schöpfungsbericht Gen. 1 in dieses indirekte Lob des Schöpfers ein Beschreiben der Schöpfung eingefasst ist, das unverkennbar die ersten Spuren eines
wissenschaftlichen Begreifens aufweist, so hat das für uns eine tiefgreifende Bedeutung. Ein sich recht verstehendes Lob des Schöpfers muss die wissenschaftliche Erforschung der Welt nicht ausschließen, sondern kann sie voll bejahen. Eine wissenschaftliche Leidenschaft des Erforschens der Weltentstehung kann, wenn sie sich recht versteht, vom Lob Gottes, des Schöpfers, umfangen bleiben . . .
C. Westermann, Tausend Jahre und ein Tag, Gütersloh 1975, S. 15 [ Stille ] Lied Gott gab uns Atem – EG 432
[ Canticum Magnificat - Christus, unsern Heiland - EGWü 781.6
oder Christus ist das Ebenbild - EGWü 765
Fürbitten Nimm an, guter Gott, unsern Dank und unser Lob für alles, was du für uns getan hast. Dich preisen wir - R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Für die Größe und den Glanz deiner ganzen Schöpfung, für die Schönheit dieser Welt, für das Wunder des Lebens und das Geheimnis der Liebe - danken wir dir, Gott -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Für den Segen, den wir durch Familie und Freunde erfahren; für Zuwendung und Bewahrung, die uns von allen Seiten umgibt, - danken wir dir, Gott - R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Dass uns Aufgaben gestellt werden, die unserer besten Anstrengungen herausfordern, und dass wir auch etwas zustande bringen, was Zufriedenheit schafft und erfreuen kann - dafür danken wir dir, Gott - R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Auch für all jene Enttäuschungen, alles Scheitern und Misslingen, das uns unsere ganze Angewiesenheit auf dich erkennen lässt - danken wir dir, Gott - R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Über allem danken wir dir für deinen Sohn Jesus Christus: Für die Wahrheit seines Wortes und das Beispiel seines Lebens; für seinen unerschütterlichen Gehorsam, mit dem er der Versuchung widerstanden hat; für sein Sterben, durch das er den Tod überwunden hat; für sein Auferstehen zu neuem Leben, in dem auch uns ein Leben in deinem Reich eröffnet ist. Dich preisen wir und danken dir, Gott - R: Dir sei Ehre in Ewigkeit. Am 124
Vaterunser
Segen Gott, die heilige Dreifaltigkeit, erhalte uns und die ganze Menschheit, unsere Erde und das All in Liebe und Gemeinschaft. CBD 21
Montag
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...
Psalm 66 - Jauchzet Gott, alle Lande! (EG.E 63)
oder Psalm 66 A – Jauchzt Gott, alle Lande (T 610)
Römer 1,18-25 - Gott wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken
[ Respons Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3
Betrachtung Ulrich Wilkens (*1928) Theologieprofessor (ev) in Göttingen,
Bischof in Lübeck
Paulus beschreibt die Sünde zunächst... so, wie das zeitgenössische Judentum sie im Blick auf das umgebende Heidentum brandmarkte. Dass die Heiden statt dem einen, wahren Gott anderen Göttern, Abgöttern, dienen, erscheint Paulus als Verfall der Vernunft. Gott hat sich in der Schöpfung als der eine Herr kundgemacht, dem alle Menschen ihr Leben verdanken. Aber gleichwohl widerstreiten sie in ihrem Verhalten dieser vernünftigen Erkenntnis Gottes und ziehen in ihrem Götzendienst die Herrlichkeit Gottes zu ihresgleichen in den Staub.
Mögen sie als Weisheit behaupten, was sie sich selbstherrlich ersinnen und erschaffen – in Wahrheit sind sie Toren. Gottlosigkeit als Selbstherrlichkeit des Menschen ist zutiefst unvernünftig. Der Mensch, der sich wahrer, vernünftiger Frömmigkeit versagt und sich selbst zum Herrn macht, gerät in maßlose Sucht nach Macht und Genuss, die ihn verzehrt und zugrunde richtet. Wahre Zufriedenheit gibt es nur im Gehorsam gegen Gott. Den Sünder überantwortet Gottes „Zorn“ dem Elend, dass seine „Begierde“ ihm einbringt.
U.Wilkens, Das Neue Testament, Hamburg / Zürich 1971, S. 501
[ Stille ] Lied Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht – EG 506
[ Canticum Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6
oder Seligpreisungen - EG Wü 760
Fürbitten Du, Herr, gibst alles, was wir brauchen. Wir leben von deiner Gnade. Du rufst
uns in deinen Dienst. Dir zu gehorchen, ist unsere Freude. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott.
Gewähre uns allezeit die Freiheit, dir ungehemmt zu dienen. Lass uns haben, als hätten wir nicht. Gib, dass alles, was du schenkst, uns helfe zu dem Werk, zu dem du uns berufen hast. Segne uns, dass uns alle Dinge zum Besten dienen. Wir rufen dich an - R: Erhöre uns, Gott.
Wir bitten dich für jene, die unserer besonderen Fürsorge anvertraut sind: Gib uns Treue und Geduld im täglichen Umgang. Mach uns aufmerksam für die Einsamen, die Geängstigten, die Bedürftigen und Verzweifelten um uns her. lass uns zu Nächsten werden für alle, die uns brauchen. Wir rufen dich an - R: Erhöre uns, Gott. GT 62
Vaterunser
Segen Gott segne uns. Er stärke uns in der Liebe zu den Menschen und aller Kreatur. Er beschütze uns auf unseren Wegen durch die Zeit. ÖG 37
Dienstag
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...
Psalm 112 - Halleluja! Wohl dem, der den HERRN fürchtet (EG.E 94)
oder Psalm 9 B – O HERR, sei mir gnädig (T 602)
1.Timotheus 4,(1-3)4.5 - alles, was Gott geschaffen hat, ist gut
[ Respons Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5
Betrachtung Claus Westermann (1909-2000) Theologieprofessor (ev) in Heidelberg
Dem Menschen ist die Freude an der Schöpfung freigegeben. Das ist der Sinn des Satzes, dass in den Augen Gottes, alles sehr gut war. Der Mensch ist damit befreit von einer Beurteilung des Ganzen, er ist befreit vom Abwägen von Positivem und Negativem, er ist befreit von der Entscheidung für einen weltanschaulichen Optimismus oder Pessimismus. – Und damit ist er befreit zur Freude am Geschaffensein und zur Freude an der Schöpfung ohne Angst und ohnemZweifel. Dieser Satz am Ende der Schöpfungsgeschichte, dass in den Augen Gottes alles sehr gut war, ermöglicht die volle, fessellose Freude an den Gaben der Schöpfung, das Ausschöpfen der in den Schöpfungskräften gegebenen Möglichkeiten, das Freuen mit den Fröhlichen, das Eintauchen in die Fülle und den Überfluss, die der Schöpfung eignet. Aber genauso ermöglicht dieser Satz ein Leiden mit den Leidenden, ein Durchstehen von Katastrophen, ein Aushalten in den Fragen nach dem Warum, weil das Gutsein des Geschaffenen nur vom Schöpfer selbst zerstört werden können.
C. Westermann, Schöpfung, Stuttgart 1971, S. 90
[ Stille ] Lied Singt das Lied der Freude – EG 305 / 306
[ Canticum Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6
oder Ist Gott für uns - EG Wü 763
Fürbitten Im österlichen Frieden lasst uns zu Gott rufen - R: Kyrie eleison.
Der du weißt, was in uns vorgeht, Ewiger; der du alle Worte aufnimmst; der du selbst das verstehst, was von uns Menschen nie gesagt werden kann: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Lass Gewalt nicht anwachsen. Wehre dem Krieg. Lass keinen Menschen fallen ins Nichts. Du hast das Leben geschaffen. Handle an uns, wie du es getan hast in Jesus, deinem Sohn. - Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison.
Der du so weit gegangen bist, Christus; der du zuviel warst, damals; der du noch immer uns voraus bist und wir nur langsam folgen können: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Wecke uns auf zur Liebe. Überwinde den Hass. Lass keinen Schritt vergeblich sein. Du hast das Leben freigemacht. Hilf uns, wie du einst den vielen geholfen hast. Schenke uns deinen Geist. - Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison.
Der du verzehren kannst wie Feuer, Heiliger Geist; der du bewegen kannst wie der Sturm; der du ins rechte Licht rückst, was wir Menschen wagen und versuchen: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Nimm weg die Verzweiflung. Stärke den Mut. Lass keine Mühe untergehen. Du wirst das Leben vollenden. Leuchte durch das Dunkel - als Trost für heute verheißen - führe uns zu Gott, dem ewigen Ursprung. - Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison. RB
Vaterunser
Segen Gott, der Vater, durch dessen Liebe Christus von den Toten auferweckt ist, öffne uns die Tore des ewigen Lebens. Christus, der siegreich aus dem Grab erstanden ist, schenke uns die Freude des österlichen Glaubens. Der Heilige Geist, der die Jünger erfüllt hat mit der Kraft des Auferstandenen, erfülle auch uns mit dem Frieden Christi. T 439
Mittwoch
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...
Psalm 66 - Jauchzet Gott, alle Lande! (EG.E 63)
oder Psalm 66 A – Jauchzt Gott, alle Lande (T 610)
Johannes 8,31-36 - Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.
[ Respons Fest wie der Himmel - EG Wü 780.6
Betrachtung Ladislaus Boros (1927-1981) Theologe (kath) in der Schweiz
In ihrem Auferstehungsglauben haben die Freunde Jesu erkannt, dass die Gesinnung des Erlösers absolute Gültigkeit hat, was auch die Welt darüber denken mag. Das ist einer der wesentlichen Momente der Auferstehungserfahrung: Güte, Menschenfreundlichkeit, Verzeihung und Zuneigung sind der letzte Maßstab des Lebens. Dieser Mensch Jesus von Nazareth ist mit seiner im irdischen Bereich verwirklichten Haltung zum Merkmal alles wahrhaft Menschlichen geworden. Von nun an verwirklicht ein jeder, der seine eigene menschliche Wirklichkeit ehrlich besteht, die Gesinnung Christi, ist also im Grunde –
ausdrücklich oder anonym – ein Christ. Es gibt keine Macht der Welt mehr, die uns Christus nehmen könnte. Mögen jene, die sich die Selbstsucht und die unerbittliche Selbstbehauptung zum Lebensgesetz gemacht haben, uns Leid und Not zufügen, im Tiefsten unserer Existenz haben sie keine Macht mehr über uns. Christus hat zu allem Ehrlich-Gemeinten des Menschenherzens, zu aller Milde und Verzeihung, zu aller Güte und Hoffnung in seiner Auferstehung sein unendliches Ja gesagt: „Mit ihm ist das Ja verwirklicht worden. Alle Verheißungen Gottes haben in ihm ihr Ja gefunden. Durch ihn ist das Amen da.“ (2.Kor 1,20)
in: K.H.Bloching, Wort für den Tag Bd.1, Mainz 1979, S. 116
[ Stille ] Lied (morgens) Frühmorgens, da die Sonn aufgeht – EG 111,1.12-15
(abends) Der Mond ist aufgegangen – EG 482 (in Auswahl)
[ Canticum Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü7 81.6
oder Im Anfang war das Wort - EG Wü 783
Fürbitten Du bedarfst unser nicht, Gott, aber wir bedürfen deiner. Wo dein Name genannt
wird, kommt die Welt ins Lot. Wer zu andren über dich spricht, zündet ein Licht in der Dämmerung an. Wo du zwischen uns Menschen trittst, löst sich Einsamkeit auf. Wir rufen dich an – R: Herr, erbarme dich.
Du, Gott, machst menschliche Güte für uns zum Segen. Tu unseren Mund auf. Lehre uns glaubwürdig von dir zu reden. Nimm uns die Scheu, in deinem Namen einzutreten für die Ehre von beschuldigten, gedemütigten, geschlagenen Menschen. - R: Herr, erbarme dich.
Wir beten für die Völker der Erde, um Freiheit, um Frieden und Gerechtigkeit; wir beten für alle, denen besondere Vollmachten übertragen sind, dass sie wachsam bleiben, damit die Würde und das Lebensrecht von niemandem gefährdet werden. - R: Herr, erbarme dich.
Wir beten für alle, mit denen wir zusammen leben und arbeiten; für alle auch, die in Angst, in Sorge, in Not sind, für alle Kranken, Bedrohten und Verfolgten: lass uns das uns anvertraute Leben in deinem Namen teilen, einander beistehen und zu Trost und Hoffnung helfen. -
R: Herr, erbarme dich. RB
Vaterunser
Segen Gott, der uns bis heute begleitet hat durch schwere und schöne Zeiten, bleibe bei uns und stärke uns auf dem Weg, bis wir ans Ziel kommen. Konf 73
Donnerstag
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...
Psalm 111 - Halleluja! Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen (EG.E 93)
oder Psalm 114 – Als Israel aus Ägypten auszog (T 604)
Römer 8,7-11 - der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen
[ Respons Herr, dein Wort ist meines Fußes - EG Wü 781.3
Betrachtung Ernst Fuchs (1903-1983), Theologieprofessor (ev) in Marburg
Am Ostersonntag,
Jesu Auferstehung war eine Tat des Geistes, Wer sie geistlos auslegt, macht sie zu einem weltgeschichtlichen Kraftakt... Geist ist Gott, und die da anbeten, in Geist und Wahrheit sollen sie anbeten, nicht auf dem Garizim und auch nicht im Tempel, sondern am Ort der Existenz Jesu. Und weil Jesu Herrlichkeit ohne uns nicht ist, was sie ist, gehören wir selber zum Ort dieser Existenz, die durch den Geist, den sie riskiert hat, lebendig macht. Wer die Toten fallen lässt, der ignoriert das Kreuz. Und wer Jesu Herrlichkeit ignoriert, der lässt die fallen, die dazu ausersehen sind, Jesu Gemeinde zu werden. Gottes Sein ist im Werden. Das ist der wahre Fortschritt. Deshalb bekommt der Glaube die Vollmacht, den Geist voll Zuversicht und frei von Furcht und Sorge Tag für Tag in Anspruch zu nehmen. Wer das tut, der lernt die Kraft jener Liebe kennen, die im Namen Jesu verkündigt wird, eben die Kraft des Geistes, die sich als Glaube ereignet.
in: W. Erk, Passion und Ostern, Stuttgart 1978, S. 18
[ Stille ] Lied Jesus lebt, mit ihm auch ich – EG 115,1.2.5.6
[ Canticum Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6
oder Christus erniedrigte sich selbst - EG Wü 764
Fürbitten. Gott, du hast uns in der Taufe wiedergeboren zu neuem Leben. Im Wort, das dich bezeugt, und im heiligen Mahl bist du uns nahe. Wir rufen - R: Erhöre uns, Gott.
Komm zu uns und gib uns Frieden; wecke in uns den Glauben, der die Welt überwindet; erfülle uns mit Freude, dass wir tun, wozu du uns sendest. Wir rufen - R: Erhöre uns, Gott.
Begleite uns auf den Weg zu den Menschen, die auf uns warten, in äußerer und innerer Not, in Armut und Krankheit, in Ratlosigkeit und Verzweiflung. Hilf uns helfen. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott. ES 239
Vaterunser
Segen Möge der Morgen uns begrüßen voll Sonne. Möge der Mittag uns freundlich stimmen. Möge der Abend uns zufrieden heimkehren lassen. Möge die Nacht uns erquickendem Schlaf bescheren. IrS 23.2.
Freitag
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...
Psalm 66 - Jauchzet Gott, alle Lande! (EG.E 63)
oder Psalm 66 A – Jauchzt Gott, alle Lande (T 610)
Johannes 19,1-7 Pilatus spricht zu ihnen: Sehet, welch ein Mensch!
[ Respons In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7
Betrachtung Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) Pfarrer (ev) in Berlin
Ecce homo – sehet, welch ein Mensch! In ihm geschah die Versöhnung der Welt mit Gott. Nicht durch Zertrümmerung, sondern durch Versöhnung wird die Welt überwunden. Nicht Ideale, Programme, nicht Gewissen, Pflicht, Verantwortung, Tugend, sondern ganz allein die vollkommene Liebe Gottes zur Welt vermag der Wirklichkeit zu begegnen und sie zu überwinden. Die Liebe Gottes zur Welt zieht sich nicht aus der Wirklichkeit zurück in weltentrückte edle Seelen, sondern sie erfährt und erleidet die Wirklichkeit auf härteste. Am Leibe Jesu Christi tobt sich die Welt aus. Der Gemarterte aber vergibt der Welt ihre Sünde. So geschieht die Versöhnung. Ecce homo. - Die Gestalt des Versöhners, des Gottmenschen Jesus Christus, tritt in die Mitte zwischen Gott und Welt, tritt in den Mittelpunkt alles Geschehens. An ihr enthüllt sich das Geheimnis der Welt, wie sich in ihr das Geheimnis Gottes offenbart. Kein Abgrund des Bösen kann dem, durch den die Welt mit Gott versöhnt wird, verborgen bleiben. Aber der Abgrund der Liebe Gottes umfasst auch noch die abgründigste Gottlosigkeit der Welt. In unbegreiflicher Umkehrung alles gerechten und frommen Denkens erklärt Gott sich selbst für schuldig an der Welt und löscht damit die Schuld der Welt aus... Gott steht ein für die Gottlosigkeit, de Liebe für den Hass, der Heilige für den Sünder. Nun gibt es keine Gottlosigkeit, keinen Hass, keine Sünde mehr, die Gott nicht auf sich selbst genommen, erlitten und abgebüßt hat. Nun gibt es keine Wirklichkeit, keine Welt mehr, die nicht mit Gott versöhnt und in Frieden wäre. Das tat Gott in seinem lieben Sohn Jesus Christus. Ecce homo.
D. Bonhoeffer, Brevier (O. Didzus), München 1965, S. 147
[ Stille ] Lied Wie herrlich gibst du, Herr, dich zu erkennen – EG 271,1-3.6-8
[ Canticum Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6
oder Fürwahr, er trug unsre Krankheit - EG Wü 759
Fürbitten. Wir beten um Licht, wo die Finsternis doppelt finster ist; wo Falsches sich als
Wahrheit ausgibt; wo das Leben zur Verwirrung führt, wo Glaube, Hoffnung und Liebe zu Asche zerfallen, dass ihnen wieder Leben eingehaucht werden muss - wir bitten um Licht und rufen - R: Kyrie eleison.
Wir beten um ein Wort von Gott, wo menschlichen Worten nicht mehr getraut werden kann, wo uns die Stimmen der Vergangenheit einholen und verstummen lassen, wo die
Verkündigung der Kirche widersprüchlich wird, wo die Botschaft Gottes im Gerede untergeht - wir bitten um ein Wort von Gott und rufen - R: Kyrie eleison.
Wir beten um einen Weg, den wir am Kreuz erkennen und der darüber hinausführt, dass wir Christus folgen, wo er hingeht, dass wir anhalten, wo er stockt, dass wir trauern, wo er stirbt, dass wir bewegt werden, wo er aufersteht, dass wir gewiss werden, dass allein dies der Weg ist, der ins Leben führt - wir bitten um diesen Weg und rufen - R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen Der Gott des Friedens, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat (durch das Blut des ewigen Bundes), der mache uns tüchtig in allem Guten. Hebr 13,20 f.
Samstag
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...
Psalm 150 - Halleluja. Lobet Gott in seinem Heiligtum (EG.E 114)
oder Psalm 29 – Bringt dem HERRN ihr Kinder Gottes(T 606)
Offenbarung 22,1-5 - ein Strom lebendigen Wassers, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes
[ Respons Mit Freude erfüllt mich - EG Wü 781.4
Betrachtung Rudolf Otto Wiemer (1905-1998) Lyriker in Göttingen
Entwurf für ein Osterlied
Die Erde ist schön und es lebt sich / leicht im Tal der Hoffnung / Gebete werden erhört . Gott wohnt / nah hinterm Zaun. //
Die Zeitung weiß keine Zeile von / Turmbau. Das Messer / findet den Mörder nicht. / Er / lacht mit Abel. //
Das Gras ist unverwelklicher / grün als der Lorbeer. Im / Rohr der Rakete / nisten die Tauben. //
Nicht irr surrt die Fliege an / tödlicher Scheibe. Alle / Wege sind offen. Im Atlas / fehlen dir Grenzen. //
Das Wort ist verstehbar. Wer / Ja sagt, meint Ja, und / Ich liebe bedeutet: jetzt und / für ewig. //
Der Zorn brennt langsam. Die / Hand des Armen ist nie ohne / Brot. Geschosse werden im Flug / gestoppt. //
Der Engel steht abends am Tor. Er / hat gebräuchliche Namen und / sagt, wenn ich sterbe: / steh auf. //
in: Evangelisches Gesangbuch für Württemberg, 2007, S. 296
[ Stille ] Lied Er ist erstanden. Halleluja – EG 116 in Auswahl
[ Canticum Magnificat- Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6
oder Magnificat - Meine Seele erhebt den Herrn - EG Wü 761
Fürbitten. Gott, du bleibst jenseits unsres Verstehens. Du bist der Lebendige. Dich möchten wir preisen. Was wir nicht begreifen, hast du vollbracht. Was wir nicht fassen können, hast du zu Ostern wahrgemacht. Dich rufen wir an - R: Kyrie eleison.
Tod bleibt nicht Tod vor dir. Schuld darf auf Vergebung hoffen. Angst vergeht vor deinem Angesicht. Trauer weicht mit deinem Wort. Schmerz wird still unter deiner Hand. Freude kehrt ein, wo du da bist. Hoffnung kommt auf, wenn du erscheinst. Leben erwacht, weil du dich zeigst. Dich rufen wir an - R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich, Gott: Begegne der Verzweiflung und führe zum Glauben. Rette aus Ohnmacht und Verlorenheit. Helle alle Blindheit unter uns auf. Stärke die Schwachen. Befreie die Gefangenen. Mach groß, die noch erniedrigt sind. Himmel und Erde erfülle mit deiner Liebe. Allen Menschen schenke deinen Frieden. Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison.
Vor dir denken wir an Menschen, die dein Evangelium besonders brauchen: ... Vor dir denken wir auch an die Menschen, die meinen könnten, sie brauchten dich nicht: ... Lass sie deine Hoffnung entdecken und spüren, dass sie stärker ist als alle Umstände dieser Welt. Wir rufen dich an - R: Kyrie eleison. RB
Vaterunser
Segen Der Anbruch von Gottes Reich - öffne uns die Augen, seine Spuren zu erkennen; öffne uns die Ohren, seine Botschaft zu vernehmen, öffne uns die Herzen, seine Hoffnung zu bewahren, öffne uns die Hände, in Geduld dafür zu arbeiten. Das erbitten wir im Namen Jesu, des Auferstandenen.