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Wochengottesdienste - Quasimodogeniti - Die neue Geburt

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barm-herzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. 1Petr 1,3


Am Sonntagabend wie am Samstagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist, Du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ Du unsere Rettung und unser Heil.

Du hast die Bande des Todes zerrissen /

und aus der Finsternis des Grabes Christus heraufgeführt /

+ das Licht der Welt, zu erleuchten alle Völker.

Wie Israel einst hindurchgeführt durch die Wasser des Todes, /

sind auch wir in der Taufe zu Kindern des Lichtes geworden /

+ und stimmen ein in das Siegeslied des neuen Lebens.

Vollende uns zur herrlichen Freiheit Deiner Kinder /

+ und dem ängstlichen Harren der Kreatur schenke Deine Erlösung

Sei gepriesen durch Christus, in dem Deine Fülle wohnt; /

sei gepriesen im Geist, Deiner Erstlingsgabe an uns; /

+ sei gepriesen Gott, Du alles in allem. T 190.12


Dem Psalm kann der Wochenspruch vorausgehen.

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barm-herzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. 1Petr 1,3


Sonntag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalm 113
(EG.E 95) Halleluja! Lobet, ihr Knechte des H
ERRN,

lobet den Namen des HERRN!

Gelobt sei der Name des HERRN

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des HERRN!

Der HERR ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der HERR, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!

oder Psalm 18 A – Herzlich lieb hab ich dich, HERR, meine Stärke  (T 600)

Jesaja 40,26-31  -  Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft,  

1.Petrus 1,3-9  -  Nach Gottes großen Barmherzigkeit wiedergeboren zur Hoffnung 

Johannes 20,19.20.24-29(30.31)  -  Selig sind, die nicht sehen und doch glauben

[ Respons: Gelobt sei der Name des Herren  - EGWü 779.4

Betrachtung  Margot Käßmann (* 1942), Landesbischöfin i.R.(ev) in Hannover

... die Auferstehung sagt: Gott will das Leiden schon in dieser Welt überwinden mit der Macht der Liebe allein - nicht mit Krieg, durch Imperien oder Gewalt. Wer immer den Na-men Gottes im Munde führt, sollte das bedenken! Die Liebe ist verletzlich, verwundbar, aber sie ist auch stärker als der Tod! Von dieser Verheißung auf Gottes neue Welt leben wir. Die-sem so offenbar gewordenen Gott  dürfen wir vertrauen, an ihn glauben und uns ihm mit all unseren Verwundungen und Verletzungen anvertrauen....  Es bleibt also beim Nachdenken, bei Auseinandersetzungen um die Frage der Allmacht Gottes und nach dem Zulassen des Lei-dens. Nein, bessere Antworten als Generationen vor uns haben wir nicht. Mir liegt daran, dass wir nicht versuchen, exakte oder logische Antworten zu finden, sondern den Mut haben, uns Gott anzuvertrauen, im Wissen darum, dass Gott Leben will und nicht Tod. Es geht um das Vertrauen Jesu, das Lukas bezeugt: „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände“ (Lk 23,46). Jesus hat aus dem Schrei der Gottverlassenheit zurück gefunden zum Gottvertrauen. Nein, das ist kein schneller Weg. Das ist ein Weg über Kreuz und Tod. Jesus geht offensicht-lich mit den Wunden in Gottes Reich. Er zeigt Thomas keinen makellosen unverwundeten Körper. Gerade an den Wunden erkennen die Jüngerinnen und Jünger den Auferstandenen. Darum geht es wohl auch bei uns. Selbst wenn unsere Wunden, unsere Verletzungen, unsere Brüche im Leben heilen, bleiben sie Teil unserer Geschichte. Sie können vernarben, aber nicht aus unserem Gedächtnis getilgt werden. Es gibt kein Leben ohne Brüche, ohne Narben.

M. Käßmann, Predigt, 10. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes , Winnipeg, 2003

Lied  Mit Freuden zart – EG 108,1-3

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EGWü 781.6

oder Christus ist das Ebenbild - EGWü 765

Fürbitten
Im österlichen Frieden lasst uns zu Gott rufen -  R: Kyrie eleison.
Der du weißt, was in uns vorgeht, Ewiger; der du alle Worte aufnimmst; der du selbst das verstehst, was von uns Menschen nie gesagt werden kann: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Lass Gewalt nicht anwachsen. Wehre dem Krieg. Lass keinen Menschen fallen ins Nichts. Du hast das Leben geschaffen. Handle an uns, wie du es getan hast in Jesus, deinem Sohn. - Wir rufen dich an - R
Der du so weit gegangen bist, Christus; der du zuviel warst, damals; der du noch immer uns voraus bist und wir nur langsam folgen können: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Wecke uns auf zur Liebe. Überwinde den Hass. Lass keinen Schritt vergeblich sein. Du hast das Leben freigemacht. Hilf uns, wie du einst den vielen geholfen hast. Schenke uns deinen Geist. - Wir rufen dich an - R
Der du verzehren kannst wie Feuer, Heiliger Geist; der du bewegen kannst wie der Sturm; der du ins rechte Licht rückst, was wir Menschen wagen und versuchen: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Nimm weg die Verzweiflung. Stärke den Mut. Lass keine Mühe untergehen. Du wirst das Leben vollenden. Leuchte durch das Dunkel - als Trost für heute verheißen - führe uns zu Gott, dem ewigen Ursprung. - Wir rufen dich an - R RB

Vaterunser
Segen
Gott, der Vater, durch dessen Liebe Christus von den Toten auferweckt ist, öffne uns die To-re des ewigen Lebens. Christus, der siegreich aus dem Grab erstanden ist, schenke uns die Freude des österlichen Glaubens. Der Heilige Geist, der die Jünger erfüllt hat mit der Kraft des Auferstandenen, erfülle auch uns mit dem Frieden Christi. T&S 439


Montag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 116 (EG.E 96) Das ist mir lieb,

dass der HERR meine Stimme und mein Flehen hört.

Denn er neigte sein Ohr zu mir;

darum will ich mein Leben lang ihn anrufen.

Stricke des Todes hatten mich umfangen, / des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen;

ich kam in Jammer und Not.

Aber ich rief an den Namen des HERRN:

Ach, HERR, errette mich!

Der HERR ist gnädig und gerecht,

und unser Gott ist barmherzig.

Der HERR behütet die Unmündigen;

wenn ich schwach bin, so hilft er mir.

Sei nun wieder zufrieden, meine Seele;

denn der HERR tut dir Gutes.

Denn du hast meine Seele vom Tode errettet,

mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.

Ich werde wandeln vor dem HERRN

im Lande der Lebendigen.

Ich will den Kelch des Heils erheben

und des HERRN Namen anrufen.

oder Psalm 116 A – Ich liebe den HERRN (T 608)

1.Johannes 5,1-7(8-10) - Unser Glaube ist der Sieg

[ Respons Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Betrachtung  Cyrill von Jerusalem  (313-386) Bischof in Jerusalem

Etwas Ungewöhnliches und Wunderbares! Eigentlich sind wir nicht gestorben, eigentlich wurden wir nicht begraben. Wir sind auferstanden, ohne eigentlich gekreuzigt worden zu sein. Es sind nur Bilder, Nachahmungen, doch Tatsache ist die Erlösung. Tatsächlich ist Chri-stus gekreuzigt worden, tatsächlich ist er begraben worden, wahrhaft ist er auferstanden. Alle diese Gnaden hat er uns geschenkt, damit wir, wenn wir durch Nachahmung an seinem Lei-den teilhaben, in Wahrheit das Heil gewinnen. O überströmende Liebe zu den Menschen! Christus hat an seinen makellosen Händen und Füßen die Nägel empfangen und Schmerzen erduldet, und mir, der ich keine Schmerzen und Mühsale hatte, schenkt er auf Grund der Teil-nahme an seinem Schmerz die Erlösung. – Gott, der euch aus dem Tod zum Leben erweckt hat, vermag euch die Gnade zu geben  „in einem neuen Leben zu wandeln“ (Röm 6,4); denn ihm ist Ehre und Herrlichkeit jetzt und in alle Ewigkeit.

                                  in: A. Scherer, Ostern entgegengehen,  Freiburg/B. 1982, S. 106
Lied
Gelobt sei Gott im höchsten Thron – EG 103
[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland  EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen EG Wü 760

Fürbitten

Wir beten zu dir, Gott, für die Welt, für Schöpfung und Menschheit, für Freunde und Feinde. Im Geist der Einheit rufen wir dich an –   R : Kyrie eleison.
Wir beten für alle, die aus dem Glauben leben: Heilige sie in deiner Wahrheit. Wir beten für alle Menschen auf Erden: Lass sie dich als den schöpferischen Urgrund erfahren. R
Wir beten für die Regierenden in unserem Land, in anderen Völkern, für den Auftrag der Vereinten Nationen: Hilf, dass sie dem Frieden und dem Aufbau einer menschlichen Welt fördern. R
Wir beten für die Armen und Vergessenen unserer Gesellschaft und dieser Welt: Gib, dass ihr Leiden unser Herz berühre und uns zu tätiger Liebe bewege. R
Wir beten für die ganze Schöpfung: Lass uns ihre Schönheit sehen und dich in ihr als ihren Schöpfer erkennen. R ES 204
Vaterunser
Segen

Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit aller Freude und Frieden im Glauben durch die Kraft des Heiligen Geistes. Röm 15,13


Dienstag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 112 (EG.E 94) Halleluja! Wohl dem, der den HERRN fürchtet,

der große Freude hat an seinen Geboten!

Sein Geschlecht wird gewaltig sein im Lande;

die Kinder der Frommen werden gesegnet sein.

Reichtum und Fülle wird in ihrem Hause sein,

und ihre Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Den Frommen geht das Licht auf in der Finsternis,

gnädig, barmherzig und gerecht.

Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht

und das Seine tut, wie es recht ist!

Denn er wird niemals wanken;

der Gerechte wird nimmermehr vergessen.

Vor schlimmer Kunde fürchtet er sich nicht;

sein Herz hofft unverzagt auf den HERRN.

Sein Herz ist getrost und fürchtet sich nicht,

bis er auf seine Feinde herabsieht.

Er streut aus und gibt den Armen; / seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Sein Horn wird erhöht mit Ehren.

Der Frevler wird's sehen und es wird ihn verdrießen; /

mit den Zähnen wird er knirschen und vergehen.

Denn was die Frevler wollen, das wird zunichte.

oder Psalm 9 B – O HERR, sei mir gnädig (T 602)

Hiob 42,7-13(14-17)  Der HERR wandte das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde bat.

[ Respons Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung  Wilhelm Stählin (1883-1975), Bischof (ev) in Oldenburg

Uns bewegt die Frage, ob dieser Schluss des Hiob-Buches seine Wahrheit auch im Licht der Offenbarung Jesu Christ behält. Niemand kann verkennen, wie sehr unsere Lage Gott gegen-über durch das Kreuz und durch die Auferstehung Jesu Christi verändert ist, und niemand kann vergessen, dass dem „Geist“ verheißen ist, er werde auch die Tiefen der Gottheit erken-nen. Aber doch bleibt auch hier eine unüberschreitbare Grenze; Luthers Rede vom deus ab-sconditus klingt uns warnend im Ohr, warnend vor dem ohnmächtigen und gründlich ver-kehrten Versuch, Gottes wunderbares Walten in unsere Formeln und Begriffe einzufangen und über seine Gnade zu verfügen. Immer wieder wird alles fromme, gescheite, gelehrte Re-den von Gott noch vor jener Größe stehen, die in Vs.5 gezogen ist. („Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen ...“.) Diese in den Reden „aus dem Wetter“ laut werdende Ehr-furcht vor Gott als dem souveränen Herrn aller Kreaturen, auch der gewaltigsten und unheim-lichsten Kräfte, war wohl Anlass, diese Perikope dem ... Sonntag zuzuordnen, in dessen Evangelium von der Stillung des Sturmes Christus als der Herr der kosmischen Mächte sicht-bar wird (d.h. jetzt 4. Sonntag vor den Fasten). Es lassen sich aber auch ganz andere Anlässe denken..., was dieser merkwürdige Schluss des Hiob-Buches besagt über den rätselhaften Gott als die unüberschreitbare Grenze aller unserer Fragen über die Rätsel der Welt.
                                                                  W. Stählin, Predigthilfen III, Kassel 1963, S. 132 f

Lied  Agios o Theos – Heiliger Herre Gott – EG 185.4

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Ist Gott für uns - EG Wü 763

Fürbitten
Wir sind bewahrt geblieben in mancher Gefahr. Du bist bei uns gewesen und hast uns be-schützt, allmächtiger Gott. Vergib uns unsere Angst, unsere Sorgen, unseren Unglauben. Wir rufen - R: Kyrie eleison.
Du bist unser Halt, der Grund, der uns trägt, das Dach, unter dem wir wohnen, der Frieden, in dem wir ruhen. Wir danken dir, Gott, für alle deine Wohltaten. Wir rufen - R
Wir bitten dich für die Menschen, die keinen Frieden finden; für die Verirrten, Verstrickten und Verzweifelten; für die Zerstrittenen, die unfähig sind, sich zu versöhnen; für die Schul-diggewordenen, die an Vergebung nicht glauben können. Überwinde ihre Not durch deine Güte. Wir rufen - R ES 215

Vaterunser
Segen
Die Fürsorge Gottes sei um uns. Die Güte Christi bestimme unseren Alltag. Der Heilige Geist führe uns auf dem rechten Weg. ÖG 37


Mittwoch

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 116 (EG.E 96) - Das ist mir lieb,

dass der HERR meine Stimme und mein Flehen hört.

Denn er neigte sein Ohr zu mir;

darum will ich mein Leben lang ihn anrufen.

Stricke des Todes hatten mich umfangen, / des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen;

ich kam in Jammer und Not.

Aber ich rief an den Namen des HERRN:

Ach, HERR, errette mich!

Der HERRN ist gnädig und gerecht,

und unser Gott ist barmherzig.

Der HERR behütet die Unmündigen;

wenn ich schwach bin, so hilft er mir.

Sei nun wieder zufrieden, meine Seele;

denn der HERR tut dir Gutes.

Denn du hast meine Seele vom Tode errettet,

mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.

Ich werde wandeln vor dem HERRN

im Lande der Lebendigen.

Ich will den Kelch des Heils erheben

und des HERRN Namen anrufen.

oder Psalm 116 A – Ich liebe den HERRN (T 608)

Jesaja 66,6-13(14)   Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet

[ Respons Fest wie der Himmel - EG Wü 780.6

Betrachtung Heinz Zahrnt (1915-2003) Theologe (ev), Publizist in Hamburg: 

Ostern tut sich etwas

Christlicher Osterglaube bewahrheitet sich nicht daran, ob einer ein bestimmtes wunderbares Ereignis der Vergangenheit für wahr hält, sondern wie er die gegenwärtige Wirklichkeit der Welt wahrnimmt: ob er angstvoll aus dem Eigenen oder vertrauensvoll aus dem Unverfügba-ren lebt, ob er sich krampfhaft in sich selbst verschließt oder sich rückhaltlos auf seine Mit-menschen einlässt, ob die Welt rings umher für ihn dicht ist oder einen offenen Horizont hat, kurz und gut, ob er an von Jesus von Nazareth erfahrenen, erlittenen und verkündeten Gott glaubt. – Dass „Jesus lebt“, wird nicht durch historische Forschungen und theologische Spe-kulationen bewiesen, sondern allein durch „Erweis des Geistes und der Kraft“ beglaubigt. Wo immer im Neuen Testament Menschen an die Auferstehung Jesu glauben, dort „tut sich etwas“ in ihrem Leben: Besitz wird’s geteilt, Wahrsagebücher werden verbrannt, Gemein-schaft entsteht neu, Angst und Leid werden bestanden, Menschen sind bereit, für die Wahr-heit in Gefängnis und Tod zu gehen. 

                              H. Zahrnt, in: W. Erk, Passion und Ostern, Stuttgart 1978, S. 120

Lied  O Tod, wo ist dein Stachel nun  - EG 113,1.5-8
[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland  EG Wü7 81.6

oder  Im Anfang war das Wort EG Wü 783

Fürbitten
Wir danken dir, guter Gott: Du holst uns aus der Einsamkeit und erfüllst unser Leben mit Freude. Du schenkst uns Geborgenheit in Familie und Freundschaft. Wir rufen -
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich: Bleibe uns nahe in deinem Wort, gib uns Mut, Geduld und Zuversicht; be-wahre uns vor Eigensucht, vor Leichtsinn und Untreue. Gut ist, was du geschaffen hast, ver-gib uns, wenn wir es verderben; hilf, dass wir es dankbar gebrauchen. Wir rufen - R
Wir denken vor dir an unsere Angehörigen und Freunde; an die Männer und Frauen, an die Eltern und Kinder, die es schwer miteinander haben; an die Enttäuschten und Alleingelasse-nen in unserer Nähe. Gib uns offene Augen und ein offenes Herz für sie. Wir rufen - R 

Vaterunser ES 219

Segen
Gott gebe uns viel Barmherzigkeit und Friede und Liebe . Jud 2


Donnerstag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 111 (EG.E 93) Halleluja! Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen

im Rate der Frommen und in der Gemeinde.

Groß sind die Werke des HERRN;

wer sie erforscht, der hat Freude daran.

Was er tut, das ist herrlich und prächtig,

und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder,

der gnädige und barmherzige HERR.

Er gibt Speise denen, die ihn fürchten;

er gedenkt auf ewig an seinen Bund.

Er lässt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk,

dass er ihnen gebe das Erbe der Völker.

Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht;

alle seine Ordnungen sind beständig.

Sie stehen fest für immer und ewig;

sie sind geschaffen wahrhaftig und recht.

Er sandte Erlösung seinem Volk / und gebot, dass sein Bund ewig bleiben soll.

Heilig und hehr ist sein Name.

Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. / 

Wahrhaft klug sind alle, die danach tun.

Sein Lob bleibet ewiglich.

oder Psalm 114  Als Israel aus Ägypten auszog (T 604)

1.Petrus 2,1-10 - Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum,  

[ Respons  Herr, dein Wort ist meines Fußes - EG Wü 781.3

Betrachtung  Martin Luther (1483-1546), Reformator in Wittenberg
Von der Freiheit eines Christenmenschen

Wie nun Christus die Erstgeburt hatte mit ihrer Ehre und Würde so teilt er sie mit allen seinen Christen, so dass sie durch den Glauben auch alle Könige und Priester mit Christus sein müs-sen, wie St. Petrus sagt 1. Petr 2,9: „Ihr seid ein priesterliches Königreich und ein königliches Priestertum.“... Das ist eine gar hohe, ehrenvolle Herrschaft, ein geistliches Königreich, in dem kein Ding so gut, so böse ist, es muss mir zugut dienen, wenn ich glaube; und doch be-darf ich seiner nicht, sondern mein Glaube ist mir genug. Sieh, welch eine köstliche Freiheit und Gewalt der Christen ist das! ...–  Darüber hinaus sind wir Priester. Das ist noch viel mehr als König sein, weil das Priestertum uns würdig macht, vor Gott zu treten und für andere zu bitten; denn vor Gottes Augen zu stehen und zu bitten, gebührt niemandem als den Priestern. So hat uns Christus erworben, dass wir geistlich für andere eintreten und bitten können, wie ein Priester leiblich vor das Volk tritt und bittet.... Wer kann nur die Ehre und Höhe eines Christenmenschen ausdenken. Durch sein Königreich ist er aller Dinge mächtig, durch sein Priestertum ist er Gottes mächtig; denn Gott tut, was er bittet, wie im Psalter geschrieben steht: „Gott tut den Willen derer, die ihn fürchten, und erhört ihr Gebet.“ (Ps 145,19) Zu die-sen Ehren kommt der Christ ausschließlich durch den Glauben und durch kein Werk. Daraus sieht man klar, wie ein Christenmensch frei ist von allen Dingen und über alle Dinge, so dass er keiner guten Werke dazu bedarf, damit er fromm und selig ist, sondern der Glaube bringt es ihm alles im Überfluss.                 M. Luther, Schriften Bd. I. , Frankfurt/M., 1990, S. 248

Lied  Tut mir auf die schöne Pforte – EG 166,1-4(5.6)

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland EG Wü 781.6

oder Christus erniedrigte sich selbst EG Wü 764

Fürbitten
Gott, du bleibst jenseits unsres Verstehens. Du bist der Lebendige. Dich möchten wir preisen. Was wir nicht begreifen, hast du vollbracht. Was wir nicht fassen können, hast du zu Ostern wahrgemacht. Dich rufen wir an - R: Kyrie eleison.
Tod bleibt nicht Tod vor dir. Schuld darf auf Vergebung hoffen. Angst vergeht vor deinem Angesicht. Trauer weicht mit deinem Wort. Schmerz wird still unter deiner Hand. Freude kehrt ein, wo du da bist. Hoffnung kommt auf, wenn du erscheinst. Leben erwacht, weil du dich zeigst. R
Wir bitten dich, Gott: Begegne der Verzweiflung und führe zum Glauben. Rette aus Ohn-macht und Verlorenheit. Helle alle Blindheit unter uns auf. Stärke die Schwachen. Befreie die Gefangenen. Mach groß, die noch erniedrigt sind. Himmel und Erde erfülle mit deiner Liebe. Allen Menschen schenke deinen Frieden. R
Vor dir denken wir an Menschen, die dein Evangelium besonders brauchen: .Vor dir denken wir auch an die Menschen, die meinen könnten, sie brauchten dich nicht:  Lass sie deine Hoffnung entdecken und spüren, dass sie stärker ist als alle Umstände dieser Welt. R.     RB
Vaterunser
Segen

Der Anbruch von Gottes Reich - öffne uns die Augen, seine Spuren zu erkennen, öffne uns die Ohren, seine Botschaft zu vernehmen, öffne uns die Herzen, seine Hoffnung zu bewah-ren,  öffne uns die Hände, in Geduld dafür zu arbeiten.  Das erbitten wir im Namen Jesu, des Auferstandenen.


Freitag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 116 (EG.E 96) Das ist mir lieb,

dass der HERR meine Stimme und mein Flehen hört.

Denn er neigte sein Ohr zu mir;

darum will ich mein Leben lang ihn anrufen.

Stricke des Todes hatten mich umfangen, / des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen;

ich kam in Jammer und Not.

Aber ich rief an den Namen des HERRN:

Ach, HERR, errette mich!

Der HERR ist gnädig und gerecht,

und unser Gott ist barmherzig.

Der HERR behütet die Unmündigen;

wenn ich schwach bin, so hilft er mir.

Sei nun wieder zufrieden, meine Seele;

denn der HERR tut dir Gutes.

Denn du hast meine Seele vom Tode errettet,

mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.

Ich werde wandeln vor dem HERRN

im Lande der Lebendigen.

Ich will den Kelch des Heils erheben

und des HERRN Namen anrufen.

oder Psalm 116 A – Ich liebe den HERRN (T 608)

Offenbarung 7,13-17 - Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

[ Respons In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7

Betrachtung Karl Barth (1886-1968), Theologieprofessor (ev) in Bonn und Basel

„Wir wissen. Dass wir aus dem Tode ins Leben hinübergegangen sind.“ – Beachten wir .. die Reihenfolge! Es heißt nicht: Leben, aber dann Tod! Es heißt nicht: aus dem Leben hinüber in den Tod! Ja!, das wäre freilich unser Fahrplan: Zuerst jung sein, dann älter und alt werden, ein wenig glücklich sein und so oft auch unglücklich, ein bisschen Gutes tun und noch viel mehr Böses, endlich und zuletzt aber sterben und dann verwesen auf irgendeinem Friedhof oder in alle Winde verstreut werden im Krematorium. Das ist unser Fahrplan – der Fahrplan Gottes aber sieht anders aus. Mit Tod und Grab fing die Ostergeschichte an, dann aber kam das Aber! Dann heißt es: Vorwärts! Und das auf einer Einbahnstraße, auf der es keine Um-kehr gab, hinein ins Leben, ins ewige Leben. Wie es in einem unserer Osterlieder heißt: „ Es war ein wunderlicher Krieg, da Tod und Leben rungen; das Leben, das behielt den Sieg, es hat den Tod verschlungen. Die Schrift hat verkündet das, wie ein Tod den andern fraß! Halle-luja.“ Das ist es, was in der Ostergeschichte, in Jesus Christus, geschehen ist.

                               K. Barth, Osterfest in: W. Erk, Passion und Ostern,  Stuttgart 1978, S. 97
Lied 
Christ lag in Todesbanden – EG 101,1-4

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsre Krankheit - EG Wü 759

Fürbitten
Jesus Christus, du hast uns in deine Nachfolge gerufen. Wir gehen unseren Weg, berührt von deinem Leben, begleitet von deiner Gegenwart, erleuchtet von deinem Licht. lass uns nicht zurückschrecken, wo unser Weg unbequem und schwierig erscheint. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Jesus Christus, du hast dich hingegeben für das Leben der Welt und uns Gottes Wesen als Liebe offenbart. Öffne vor uns den Weg der Freiheit von Unwissenheit und Angst. R
Jesus Christus, du hast dich den Bedürftigen zugewandt, hast die Kranken geheilt und die Hungrigen gesättigt. Lass uns offen sein, deine Güte zu empfangen, dass wir sie unsern Brüdern und Schwestern weitergeben können. R
Jesus Christus, du hast dich nicht täuschen lassen vom Schein dieser Welt. Deine Augen wa-ren offen für die Wirklichkeit des Reiches Gottes inmitten des Daseins. Begleite und stärke auch uns in dieser Haltung. Lass uns so wahrhaftig deine Schwestern und Brüder werden. R
Vaterunser
Segen

Der Herr richte unsere Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi. 

2.Thess 3,5

Samstag 

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 150 (EG.E 114) Halleluja. Lobet Gott in seinem Heiligtum,

lobet ihn in der Feste seiner Macht!

Lobet ihn für seine Taten,

lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit!

Lobet ihn mit Posaunen,

lobet ihn mit Psalter und Harfen!

Lobet ihn mit Pauken und Reigen,

lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!

Lobet ihn mit hellen Zimbeln,

lobet ihn mit klingenden Zimbeln!

Alles, was Odem hat, lobe den HERRN!

Halleluja!

oder Psalm 29  Bringt dem HERRN, ihr Kinder Gottes (T 606)

Apostelgeschichte 8,26-39 - Siehe, da ist Wasser; was hindert's, dass ich mich taufen lasse? 

[ Respons  Mit Freude erfüllt mich - EG Wü 781.4

Betrachtung Ottmar Fuchs (* 1945) Theologieprofessor (kath) in Tübingen - 

Die Taufe des Äthiopiers

Gerade auch von der theologischen Pointe her spricht viel dafür, dass hier ein tatsächlicher Eunuch gemeint ist. Denn damit geht die Mission nicht nur ans Ende der Welt, sondern auch an die Ränder der Religionen, hier der jüdischen, denn ein Eunuch, ein Verschnittener kann nicht beschnitten und damit nicht Mitglied des auserwählten Volkes werden. In diesem Zu-sammenhang gewinnt die Jesajarolle eine zusätzliche Bedeutung: während in Dtn 23,1 Eunu-chen vom Volk Gottes ausgegrenzt bleiben, kündigt Jesaja die Inklusion der Fremden und der Eunuchen in das Heilige Volk an: „Denn so spricht der Herr: Den Eunuchen, die meine Sab-bate halten und erwählen, was ich will und sich meinem Bund verpflichten, werde ich in mei-nem Haus und innerhalb meiner Mauern einen ehrenvollen Platz geben, besser als Söhne und Töchter, und ich werde ihnen einen ewigen Namen geben, der nie untergeht“ (Jes 56,3-5)... Der Äthiopier bekommt auf seine Frage, wer denn jener Gottesknecht sei, die frohe Bot-schaft, dass sich an Jesus Erniedrigung und Erhöhung verwirklicht habe. Diese Botschaft, zusammengelesen mit dem Text in der Jesajarolle, der sich auf den Eunuchen bezieht, trifft die Problematik des Äthiopiers unmittelbar, weil er aufgrund seiner körperlichen Verfassung selber von der Erniedrigung betroffen ist, die  Erhöhung ihm daher wie ein Heilszustand scheinen muss, in dem sich die Verheißung des Jesaja erfüllt.  Mit Jesus kann er nun wirklich seinen Weg gehen, ohne sich vorher in Jerusalem integriert haben zu müssen. Es ist ein Weg, der sogar tiefe religiöse Barrieren überwinden kann. Dann ist es also gut, so zu glauben und diesem Gott zu vertrauen. So geht es sicher auch um das Jawort des Äthiopiers zu der Inter-pretation von Philippus, aber Ziel der Handlung ist dann die Taufe als Zeichen dafür, dass sich am Kämmerer genau das ereignet, wozu er ja sagte: zu einem Menschensohn, der nicht Leiden zufügt, sondern für andere aushält und so alle Barrieren schleift.
                                           O. Fuchs, in Dokumentation der ACK zur Taufe, Frankfurt,2015
Lied  
Christ, unser Herr, zum Jordan kam – EG 202,1.5.7

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat: Meine Seele erhebt - EG Wü 761

Fürbitten
Gott, fülle unser Herz mit deinem Leben. Fülle unsere Tage mit deiner Kraft. Fülle unsere Welt mit deiner Hoffnung. Wir rufen dich an -
R: Dein Reich komme.
Du bist die Quelle, die nie versiegt. Du bist die Freude, die nie vergeht. Du bist der Tag, den kein Dunkel verschlingt. Wir rufen dich an - R
Lass uns allezeit in deinem Lichte stehen. Mache unsere Sehnsucht groß. Reiße uns aus unse-rer Enge. Führe uns in deine Freiheit. Erbarme dich all deiner Kinder. Wir rufen dich an - R
Vaterunser
Segen

Mögen wir stets gesegnet werden mit einem Morgen voller Erwartung, mit einem Mittag vol-ler Taten, mit einem Abend voller Erfüllung, mit einer Nacht voller Dank. IrS 21.4.


Quellen

ES E.Hofhansel / H.Naglatzki (Hg) Evangelisches Stundengebet, Hannover 1995

IrS H. Multhaupt (Hg), Irische Segenswünsche, Gütersloh 2006

ÖG Liturgisches Institut , Ökumenische Gottesdienste,, Freiburg/B. 2014

T&S Common Worship, Times and Seasons (Church of England), London 2006