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Wochengottesdienste in der Osterwoche

 Die Auferweckung des Gekreuzigten         

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit 

                               und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Offb 1,18


Am allen Abenden der Osterwoche kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist, Du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ Du unsere Rettung und unser Heil.

Du hast die Bande des Todes zerrissen /

und aus der Finsternis des Grabes Christus heraufgeführt /

+ das Licht der Welt, zu erleuchten alle Völker.

Wie Israel einst hindurchgeführt durch die Wasser des Todes, /

sind auch wir in der Taufe zu Kindern des Lichtes geworden /

+ und stimmen ein in das Siegeslied des neuen Lebens.

Vollende uns zur herrlichen Freiheit Deiner Kinder /

+ und dem ängstlichen Harren der Kreatur schenke Deine Erlösung

Sei gepriesen durch Christus, in dem Deine Fülle wohnt; /

sei gepriesen im Geist, Deiner Erstlingsgabe an uns; /

+ sei gepriesen Gott, Du alles in allem. T 190.12


Dem Psalm kann in dieser Osterwoche der Ruf vorausgehen:

Christus, der Herr, ist auferstanden. Halleluja. 

R: Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.    


                                      Osternacht
Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Psalm 113 (EG.E 95) Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN,

lobet den Namen des HERRN!

Gelobt sei der Name des HERRN

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des HERRN!

Der HERR ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der HERR, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!

oder Psalm 18 A – Herzlich lieb hab ich dich, HERR, meine Stärke  (T 600)

Jesaja 26,13.14(15-18)19  Aber deine Toten werden leben
Kolosser 3,1-4 
Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so sucht, was droben ist
Matthäus 28,1-10  Christus ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. 

[ Respons Mit Freude erfüllt mich dein Walten -EG Wü 781.4

Betrachtung  Johannes Chrysostomos (354-403) Patriarch in Konstantinopel

Osterhomilie

Ist einer fromm und liebt Gott, so erquicke er sich an dieser herrlichen und leuchtenden Feier. Ist jemand ein guter Knecht, so gehe er fröhlich ein in die Freude des Herrn. Hat jemand sich beim Fasten abgemüht, so empfange er jetzt den Lohn. Wer von der ersten Stunde gearbeitet hat, empfange heute den gerechten Verdienst. Wer nach der dritten Stunde gekommen ist, der feiere dankend mit. Wer erst nach der sechsten Stunde angelangt ist, der soll nicht von Zwei-feln befangen sein, denn er wird nichts einbüßen Wer bis in die neunte Stunde säumte, der trete unverzagt heran, ohne zu fürchten. Sollte jemand erst zur elften Stunde gekommen sein, so möge er wegen seiner Saumseligkeit nicht bangen. Denn der Gebieter ist freigebig, er nimmt den letzten ebenso auf wie den ersten. Er erquickt den, der um die elfte Stunde ge-kommen ist, gleich den, der von der ersten Stunde an gearbeitet hat. Gegen den zuletzt Ge-kommenen ist er gnädig, und den ersten behandelt er freundlich. Den einen beschenkt er, und dem andern entzieht er nicht seine Gaben. Die Werke nimmt er an, sieht aber auch auf den Willen. Die Handlungen würdigt er, lobt aber auch die Entschlüsse. Geht also alle ein in die Freude des Herrn. Erste und Letzte – empfangt den Lohn. Arme und Reiche – freut euch miteinander. Enthaltsame und Nachlässige – ehret den Tag. Der Tisch ist reichlich gedeckt, genießt davon alle. Das Mastkalb ist geschlachtet, niemand gehe hungrig davon. Erquickt euch alle am Gast-mahl des Glaubens. Empfangt alle vom Reichtum der Barmherzigkeit. Es klage niemand über seine Armut, denn das Reich ist für alle erschienen. Es beweine niemand seine Sünden, denn die Vergebung strahlt hervor aus dem Grab. Es fürchte keiner den Tod, denn befreit hat uns der Tod des Erlösers. Vernichtet hat den Tod, Er der von ihm umfangen. Abgenommen hat der Hölle die Beute, Er der zur Hölle hinabfuhr. Die Bitterkeit hat er sie spüren lassen, da sie von seinem Fleische genossen. Jesaja sagt es voraus: „Die Unterwelt wurde voll Bitterkeit, da sie dich unter der Erde antraf.“ Voll Bitterkeit wurde sie, denn sie wurde vernichtet. Sie nahm den Leib und stand Gott gegenüber. Sie nahm von der Erde und traf auf den Himmel. Sie nahm, was sie sah, und fiel durch das, was sie nicht sah. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Christ ist erstanden, und du bist gestürzt. Erstanden ist Christus, und gefallen sind die Dämonen. Erstanden ist Christus, und es freuen sich die En-gel. Erstanden ist Christus, und es waltet das Leben. Erstanden ist Christus und der Toten ist keiner im Grabe. Denn Christ ist erstanden von den Toten und ward ein Erstling derer, die schlafen. Ihm sei Ehre und Macht in Ewigkeit. Amen.

                    J. Chrysostomos in: Sinfonia Oecumenica, Gütersloh / Basel 1998, S. 784

Lied  Christ ist erstanden – EG 99

[ Canticum  Ambrosianischer Lobgesang - Te Deum laudamus  T 281 /  EG 191
Fürbitten
Jesus Christus, du bist das Licht des Lebens, das den Tod überwunden hat. Du bist das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet. Dein sind die Zeiten. Dein ist das Gestern, das Morgen und das Heute. Dein ist die Ewigkeit, die Kraft und die Herrlichkeit. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Jesus Christus, auferstanden von den Toten, du bist unser Licht. Sei unter uns, damit wir auf-erstehen aus unseren Gräbern, damit wir herausfinden aus unseren Gefängnissen. Mach hell die Finsternis unserer Herzen. Verwandle das Dunkel unserer Gedanken. Schaffe uns und diese Welt neu nach deiner Liebe. Mach uns neu zu deinem Ebenbild. Jesus Christus, du un-ser Licht, in deinem Lichte sehen wir das Licht für alles Leben. Dich rufen wir an: R

Besonders bitten wir an diesem Morgen für alle, die einsam und verlassen sterben müssen; für alle die ihr Geschick nicht begreifen oder ertragen können; für alle, die durch ihre Erfah-rungen verbissen, verärgert, verbittert wurden, für die Ängstlichen und Gehemmten, die keine Zukunft sehen und keine Hoffnung haben, die dem Unrecht nicht entkommen können, die sich nach Befreiung sehnen. In der Hoffnung auf dein rettendes Licht rufen wir dich an: R

Bleibe bei uns, du Auferstandener, als das Licht in unserer Dunkelheit. Bleibe bei uns als die Kraft in unserer Schwachheit. Bleibe bei uns als der Trost in unserem Leiden. Bleibe bei uns als die Stärke in unserer Anfechtung. Bleibe bei uns als das Erbarmen in unserer Schuld. Bleibe bei uns als der Friede in allem Streit. Bleibe bei uns als die Hoffnung in unserem Sterben. Bleibe bei uns als der Sieg des Lebens und der Freude. Bleibe bei uns für Zeit und Ewigkeit.  W 249, 26 / R 239
Vaterunser
Segen
Folgen wir dem Auferstandenen nach, wohin er uns vorangeht. Sein Friede sei mit uns.                                                                                                P&O 173


Ostersonntag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...
Psalm 118 A
(EG.E 97) Der H
ERR ist meine Macht und mein Psalm

und ist mein Heil.

Man singt mit Freuden vom Sieg / in den Hütten der Gerechten:

Die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Die Rechte des HERRN ist erhöht;

die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Ich werde nicht sterben, sondern leben

und des HERRN Werke verkündigen.

Der HERR züchtigt mich schwer;

aber er gibt mich dem Tode nicht preis.

Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,

dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.

Das ist das Tor des HERRN;

die Gerechten werden dort einziehen.

Ich danke dir, dass du mich erhört hast

und hast mir geholfen.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,

ist zum Eckstein geworden.

Das ist vom HERRN geschehen

und ist ein Wunder vor unsern Augen.

Dies ist der Tag, den derHERR macht;

lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

oder Psalm 118 A – Dankt dem HERRN, denn er ist freundlich (T 607)

1.Samuel 2,1-8a  Der HERR tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf

Korinther 15,1-11  ...dass Christus auferweckt worden ist am dritten Tage nach der Schrift

Markus 16,1-8   Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, 

[ Respons  Gelobt sei der Name des Herren  - EGWü 779.4

Betrachtung  Gregor von Nazianz (330-390) Bischof in Kappadozien

Tag der Auferstehung: ein günstiger Anfang! Lassen wir unser Licht am Festtag leuchten. Umarmen wir einander. Bezeichnen wir als Brüder auch jene, die uns hassen, und selbstver-ständlich die, welche aus Liebe gearbeitet und gelitten haben. Fügen wir uns in allem der Auferstehung! Verzeihen wir einander: Gestern wurde ich mit Christus gekreuzigt, heute werde ich mit ihm verherrlicht. Gestern wurde ich mit ihm getötet, heute werde ich mit ihm zum Leben gerufen. Gestern wurde ich mit ihm begraben, heute werde ich mit ihm aufer-weckt. Wohlan, bringen wir Opfer dem, der für uns gelitten hat und auferstanden ist! Er wur-de arm, damit wir durch seine Armut reich würden. Er nahm die Gestalt eines Knechts an, damit wir die Freiheit erhielten. Er stieg auf die Erde herab, damit wir erhöht würden. Er ließ sich versuchen, damit wir siegen. Er ließ sich entehren, um uns zu ehren. Er starb, um zu ret-ten. Er fuhr zum Himmel, um die, welche von der Sünde zu Boden gestreckt wurden, an sich zu ziehen. Alles möge man ihm geben, ihm opfern, der sich als Lösegeld und Sühne für uns hingegeben hat! Keine Gabe aber wird wertvoller sein als die eigene Person, sofern sie das Geheimnis erfasst und um Christi willen alles ist, was er unseretwegen war.

                                  G. v. Nazianz Zum heiligen Osterfest, Kirchenväter B I.4, S. 230

Lied  Wir stehen im Morgen – EG.E 5
[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765

Fürbitten

Ewiger, unser Gott. Voll Freude danken wir dir an diesem Fest. Du hast einen neuen Anfang für uns Menschen gesetzt. Du lässt dich nicht aus dieser Welt durch das Böse hinausdrängen. Du hast in deinem Sohn das unüberhörbare Ja zum Leben gesprochen. Du bist es, der Furcht und Verzweiflung und Hass und Tod überwindet. Dich rufen wir an:  R: Kyrie eleison

Dir bringen wir unsere offenen Fragen - unsere ungelösten Probleme - unsere verwirrten Be-ziehungen - das Dunkel unserer Angst: Gib uns Licht und Ausdauer, Gelassenheit und unbe-irrbare Hoffnung. Wir rufen: R

Dir bringen wir unsere Nächsten, unsere Angehörigen und Freunde - aber auch unsere Feinde - alle auch, die uns Unrecht getan haben - und jene, bei denen wir uns schwertun: Hilf uns zur Liebe, wie dein Sohn geliebt hat, ohne Vorbehalt und ohne Ende. Wir rufen: R

Dir bringen wir das Leid der Menschen - das  Seufzen der Überforderten - die Tränen der Enttäuschten - die Schmerzen der Kranken - die Trauer der Zurückgebliebenen - das Rufen der Unterdrückten - den Hunger der Armen - das Schweigen der Verzweifelten: Zeige uns Wege, Not zu mildern und gibt deinen Trost. Wir rufen: R

Dir bringen wir unsere Versuche zu glauben - gemeinsam mit allen, die dich suchen und nach dir fragen - auch mit allen, die dich nicht kennen, noch nicht oder nicht mehr: Gib uns Ge-wissheit. lass uns einst schauen, worauf wir jetzt vertrauen. Wir rufen: R Z 69

Vaterunser
Segen

Christus, hervorgebrochen aus dem Grab in seinem herrlichen Sieg, schenke uns die Freude des österlichen Glaubens. So segne uns in seiner Güte Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist

T&S 440


Ostermontag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 18 (EG.E 35) Herzlich lieb hab ich dich, HERR, meine Stärke!

HERR, mein Fels, meine Burg, mein Erretter,

mein Gott, mein Hort, auf den ich traue,

mein Schild und Horn meines Heils und mein Schutz!

Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten,

so werde ich von meinen Feinden errettet.

Es umfingen mich des Todes Bande,

und die Fluten des Verderbens erschreckten mich.

Des Totenreichs Bande umfingen mich

und des Todes Stricke überwältigten mich.

Als mir angst war, rief ich den HERRN an

und schrie zu meinem Gott.

Da erhörte er meine Stimme vor seinem Tempel,

und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.

Er streckte seine Hand aus von der Höhe und fasste mich

und zog mich aus großen Wassern.

Er führte mich hinaus ins Weite,

er riss mich heraus; denn er hatte Lust zu mir.

oder Psalm 136 B – Danket dem HERRN, denn er ist freundlich (T 601)

Jesaja 25,6-9  Der HERR Zebaoth ... wird den Tod verschlingen auf ewig.

1.Korinther 15,50-58  Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Sieg?

Lukas 24,13-35   Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt

[ Respons  Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Wilhelm Stählin (1883-1975), Bischof (ev) in Oldenburg

Auslegung der Schrift und Mahlgemeinschaft, das ist es, was diese Emmaus-Geschichte kennzeichnet; und wenn irgendwo, dann begegnet uns hier die Urgestalt des christlichen Got-tesdienstes, in dem die Schrift gelesen und ausgelegt und das Mahl des Gedächtnisses und der Liebe gefeiert wird: „Wort und Sakrament“, wie wir etwas ungeschickt zu sagen pflegen. Die „Messe“ als die Urform des christlichen Gottesdienstes ist in ihrer einfache Grundgestalt nichts als eine Aufführung dieser Ostergeschichte, und wenn uns diese Urform des Gottes-dienstes fremd geworden sein sollte, dann wäre uns diese biblische Geschichte selbst fremd geworden. - Aber halten wir denn wirklich diesen Gottesdienst? Wir gehen ja gar nicht hinein in die leibliche Kommunion mit dem Herrn; wir bleiben draußen, wir wollen einen Vortrag hören und verabschieden uns an der Schwelle des inneren Raumes. Wir verstehen so vieles, aber wie selten geschieht es, dass uns das Herz darüber brennend wird! ... Darum bleibt uns ja nichts als die Bitte um den Heiligen Geist, der uns die Augen auftut für die Gegenwart des Herrn, der unsere Herzen erleuchtet und entzündet. Ohne Pfingsten bleibt ja auch unser Ostern ein endloses Gespräch auf dem Wege. Aber Er will ja zu uns kommen und bei uns bleiben. Er will in uns sein als Speise und Trank. Er will, dass wir ihn sehen in seiner Nähe, die ohne Ferne ist, in seiner Gegenwart, die ohne Ende ist.
                                      W. Stählin, DasAngebot der Freiheit I, Stuttgart 1970, S. 267

Lied  Wir wollen alle fröhlich sein – EG 100

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland  EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen EG Wü 760

Fürbitten
Welch ein Gott bist du. Vernichtet und tot war Christus in den Augen der Welt. Mitten unter uns ist er gegenwärtig, von dir bestätigt, lebendig auf ewig. Verwundert rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison

Wir danken dir, Gott, für deine Verwandlung zu Ostern und bitten: Hüte unserer Freude. Be-wahre uns in der Hoffnung. Bleib unter uns mit deinem Licht. R

Wir beten heute für alle, die dich suchen, dass sie dich finden; für alle, die sich fürchten, dass sie dir vertrauen; für alle, die Vergangenes quält, dass das Alte vergeht. R

Wir beten für jene, die sich verloren fühlen, dass sie heimkommen; für jene, die hungern, dass sie gefunden werden von denen, die teilen; für jene, die satt sind, dass sie ihre Herzen und Hände auftun. R

Wir beten für die, die Güte kennen, dass sie gut werden zu denen, die scheitern und irrege-hen; für die Christen und Kirchen in aller Welt, dass sie dich glaubwürdig bezeugen; für die Mächtigen unserer Erde, dass sie den Frieden suchen und dich sehen in der Würde allen Le-bens. R

Vaterunser

Segen
Gott der Vater, durch dessen Macht und Herrlichkeit Christus von den Toten erweckt ist, stärke uns, mit ihm in einem österlichen Leben zu wandeln. So segne uns Gott in seiner Liebe: Vater, + Sohn und Heiliger Geist. T&S 430


Osterdienstag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 118 A (EG.E 97) Der HERR ist meine Macht und mein Psalm

und ist mein Heil.

Man singt mit Freuden vom Sieg / in den Hütten der Gerechten:

Die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Die Rechte des HERRN ist erhöht;

die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Ich werde nicht sterben, sondern leben

und des HERRN Werke verkündigen.

Der HERR züchtigt mich schwer;

aber er gibt mich dem Tode nicht preis.

Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,

dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.

Das ist das Tor des HERRN;

die Gerechten werden dort einziehen.

Ich danke dir, dass du mich erhört hast

und hast mir geholfen.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,

ist zum Eckstein geworden.

Das ist vom HERRN geschehen

und ist ein Wunder vor unsern Augen.

Dies ist der Tag, den der HERR macht;

lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

oder Psalm 118 A – Dankt dem HERRN, denn er ist freundlich (T 607)

1.Korinther 15,12-19 wie sagen einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten?

Johannes 20,1-10  sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste
[ Respons  Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Gerd Heinz-Mohr (1913-1989) Theologe (ev) in Hannover: Ostergelächter 

Wir haben fast vergessen, dass das Lachen, das richtige von Herzen kommende Lachen ein-mal regelrecht zur Liturgie gehört hat: Als Ostergelächter (risus paschalis) bildete es im Mit-telalter einen Teil des gottesdienstlichen Festverlaufs an den Ostertagen... „Dies ist der Tag, den der HERR macht, lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“ (Nach den Wochen der Fa-stenzeit,) nach Askese, Trauer und Entbehrungen musste man sozusagen das Lachen wieder lernen und erhielt dazu Anleitung – in der Kirche!... In der Reformationszeit stand der Ernst des Kreuzes Christi im Vordergrund, und um der Besinnung auf die reinen Grundanliegen der Christenheit willen wurde mit vielen anderen volkstümlichen Bräuchen... auch das fröhli-che Drum und Dran des Ostergelächters aufgegeben ... Noch immer stehen wir staunend, ent-zückt, betroffen vor den gotischen Domen, ... geprägt von der „teuren Gnade“, dem angrei-fenden Ernst der christlichen Erlösungsaussage. Nur wer sich am Karfreitag richtig schämen kann, kann sich an Ostern richtig freuen. Wenn aber dem Tode die Macht genommen ist, dann bedeutet das endgültige Freiheit, tiefe Beglückung, überströmende Fröhlichkeit. – Die Fröhlichkeit der Christenheit aller Zeiten ist im Grunde Osterfröhlichkeit aufgrund des um-wälzenden Ostergeschehens. Wo Verzweiflung war, ist Hoffnung. Das zwecklos erscheine-nde Leben hat einen Sinn, der sich nicht im Nirwana oder im Styx selber aufhebt. Das umge-staltende Ja Gottes, das wiedergeschenkte Leben, der Anbruch neuer Hoffnung inmitten der von uns korrumpierten Welt – da liegt die Ursache höchster Fröhlichkeit. Da liegt auch die Ursache des Lachens, das ja nicht nur an Ostern und gegebenenfalls an anderen hohen Feier-tagen hörbar werden darf und soll, sondern wie die Bibel fordert, alle Tage, damit wir rüh-men und fröhlich sind unser Leben lang.

                      G. Heinz-Mohr, in. W. Erk, Passion und Ostern, Stuttgart 1978, S. 197 f

Lied  Auf, auf, mein Herz mit Freuden – EG 112,1-5
[ Canticum Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Ist Gott für uns - EG Wü 763

Fürbitten
Mein Herz ist fröhlich, mein Gott – du hast den Tod bezwungen. Halleluja. Nimm dem Tod auch heute seine Macht. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an: 

R: Kyrie eleison

Mein Haupt ist erhöht, mein Gott – du hast uns mit der Taufe neues Leben geschenkt. Halle-luja. Schenke auch heute deiner ganzen Schöpfung Heilung und Leben. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an: R

Mein Mund ist voller Freude, mein Gott – du hast die Macht der Feinde des Lebens gebro-chen. Halleluja. Beschütze auch heute die Verfolgten. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an:  R

Meine Augen sehen das Licht, das du, mein Gott, geschaffen hast – du hast die Dunkelheit erhellt. Halleluja. Erleuchte auch heute alle, die in der Finsternis und im Schatten des Todes sitzen. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an: R

Meine Zunge schmeckt das Brot des Lebens, mein Gott – du hast die Hungrigen gesättigt. Halleluja. Lass auch heute die Armen in Würde leben. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an: R

Meine Ohren hören den Osterjubel, mein Gott – du hast Jesus Christus von den Toten aufer-weckt. Halleluja. Wecke auch heute allen die Ohren, die die Wahrheit und das Leben suchen. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an: R

Meine Füße wollen tanzen vor Freude, mein Gott – du hast uns zu deinem Fest eingeladen. Halleluja. Vereine deine ganze Kirche an deinem Tisch. Du Gott des Lebens, wir loben dich und rufen dich an: R V OsSo 2012

Vaterunser
Segen
Die Fürsorge Gottes sei um uns. Die Güte Christi bestimme unseren Alltag. Der Heilige Geist führe uns auf dem rechten Weg. ÖG 37


Ostermittwoch

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 146 (EG.E 112) Halleluja!  Lobe den HERRN, meine Seele! /

Ich will den HERRN loben, solange ich lebe,

und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.

Verlasset euch nicht auf Fürsten;

sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.

Denn des Menschen Geist muss davon, / und er muss wieder zu Erde werden;

dann sind verloren alle seine Pläne.

Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,

der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott,

der Himmel und Erde gemacht hat,

das Meer und alles, was darinnen ist;

der Treue hält ewiglich, / der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,

der die Hungrigen speiset.

Der HERR macht die Gefangenen frei.

Der HERR macht die Blinden sehend.

Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind.

Der HERR liebt die Gerechten.

Der HERR behütet die Fremdlinge / und erhält Waisen und Witwen;

aber die Gottlosen führt er in die Irre.

Der HERR ist König ewiglich,

dein Gott, Zion, für und für. Halleluja!

oder Psalm 16  Behüte mich, Gott, denn ich flüchte zu dir (T 603)

1. Korinther 15,20-28   Christus ist auferweckt von den Toten als Erstling 

Johannes 20,11-18    Maria Magdalena verkündigt: »Ich habe den Herrn gesehen«,

[ Respons Fest wie der Himmel - EG Wü 780.6

Betrachtung Theresia Hauser (1933-2016) Frauenseelsorgerin (kath) in München

Damals wie heute ist die zentrale Botschaft von der Auferstehung Jesu Grund und Mitte unseres Glaubens. Paulus sagt: »Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung nichts und nichts ist euer Glaube« (1 Kor 15,14). Damals wie heute sagt die Botschaft von der Auferstehung Jesu für die Menschen und für die Welt dies: Unser Leben hat einen Sinn. Unsere Ängste hören einmal auf. Die Unterdrückung und die Ungerechtigkeit werden ein Ende haben. Die unglückbringende Herrschaft der Menschen über Menschen wird abgelöst werden durch die alleinige Gottesherrschaft . . . »Gott selbst wird mit ihnen sein. Er wird jede Träne aus ihren Augen wischen: der Tod wird nicht mehr sein, nicht Trauer noch Klage noch Mühsal. Denn die alte Welt ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Neu mache ich alles.« (Offb 21,4-5). Unser Leben hat Aussicht! Unser Leben hat Zu-kunft. Zukunft bei Gott.                                 T. Hauser in: Bibel heute 33 (1973) No 1.4.

Lied  Wach auf, mein Herz, die Nacht ist hin – EG 114,1-5
[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland  EG Wü7 81.6

oder  Im Anfang war das Wort EG Wü 783

Fürbitten
Halleluja. Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Deine große Liebe, du Gott des Lebens, hat das getan. Du führst uns vom Tod zum Leben. Du machst uns frei. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Von dir befreit und geliebt bitten wir dich für diese Welt, für die Menschen, die auf ihre Be-freiung warten, für die Menschen, die satt werden wollen, für die Menschen, die sich nach Frieden sehnen, für die Menschen, die ihre Hoffnungen noch nicht begraben haben.  Befreie sie und erlöse sie. Verwandele sie durch deinen Sieg über den Tod. R

R: Kyrie eleison.
Von dir befreit und geliebt bitten wir dich für die, die in dieser Welt die Siegreichen sind, für die Regierungen, für die Reichen, für die Einflussreichen, für alle, die Macht über andere ha-ben. Schärfe ihre Gewissen und gib ihnen Liebe zu deinen Geschöpfen. Verwandele sie durch deinen Sieg über den Tod. R
Von dir befreit und geliebt bitten wir dich für alle Leidenden, für die Kranken und die, die sie pflegen, für die Trauernden und die, die sie trösten, für Verfolgten und die, die sie schützen, für die Hungernden und die, die ihnen helfen, für Meere, Pflanzen und Tiere und die, die sie schonen. Befreie und belebe deine ganze Schöpfung. Verwandele sie durch deinen Sieg über den Tod. R
Von dir befreit und geliebt bitten wir dich für alle, die dir vertrauen, für dein ersterwähltes Volk, das zum Ende des kommenden Monats seiner Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei gedenkt, für deine Kirche in allen Teilen der Welt, für alle, die in diesen Tagen getauft wer-den, für unsere Bischöfinnen und Bischöfe, für unsere Gemeinde und alle Gemeinden in uns-erer Nachbarschaft. Belebe sie und zünde das Feuer des Glaubens an. Verwandele sie durch deinen Sieg über den Tod. R

Vaterunser

Segen

Gott, der Vater, durch dessen Liebe Christus aus dem Tode erweckt ist, öffne uns im Glauben die Pforten des ewigen Lebens. So segne uns mit seiner Freude Gott: Vater, + Sohn und Heiliger Geist.                 T&S 439


Osterdonnerstag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 118 A (EG.E 97) Der HERR ist meine Macht und mein Psalm

und ist mein Heil.

Man singt mit Freuden vom Sieg / in den Hütten der Gerechten:

Die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Die Rechte des HERRN ist erhöht;

die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Ich werde nicht sterben, sondern leben

und des HERRN Werke verkündigen.

Der HERR züchtigt mich schwer;

aber er gibt mich dem Tode nicht preis.

Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,

dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.

Das ist das Tor des HERRN;

die Gerechten werden dort einziehen.

Ich danke dir, dass du mich erhört hast

und hast mir geholfen.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,

ist zum Eckstein geworden.

Das ist vom HERRN geschehen

und ist ein Wunder vor unsern Augen.

Dies ist der Tag, den der HERR macht;

lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

oder Psalm 118 A – Dankt dem HERRN, denn er ist freundlich (T 607)

1.Korinther 15,29-34  Was machen denn die, die sich für die Toten taufen lassen?  

Johannes 21,1-14   Petrus zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig.

[ Respons  Herr, dein Wort ist meines Fußes - EG Wü 781.3

Betrachtung  Helmut Thielicke (1908-1986) Theologieprofessor (ev) in Hamburg

Der Tod ist tot

Auch Jesus ist wirklich gestorben. Aber eines ist entscheidend anders geworden: dieser Tod kann uns jetzt nichts mehr anhaben. Er ist wohl noch eine Schlange, sagt Luther, aber dieser Schlange ist der Giftzahn herausgebrochen. Die Schlange ist noch da, sie ist auch noch schrecklich. Dass der Horizont unseres Lebens noch von dem schrecklichen Schuppenpanzer der Todesschlange umgeben ist, ist schrecklich, und der germanische Mythus weiß im Sym-bol der Midgardschlange davon. Aber etwas ist anders geworden für uns Christen: dass näm-lich diese Schlange, die um unser Leben herumliegt, tot ist. Für den, der dies erkennt, hat sie die Schrecken verloren. Der biologische Tod, den wir noch sterben müssen, ist selbst ent-mächtigt und ist selber tot. Wir müssen es uns ganz praktisch vorstellen, dass dieser Tod wirklich selber tot ist: er darf uns ja nicht mehr aus der Hand Gottes reißen. Er darf uns nicht mehr vorlügen: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.“ Er darf uns nichts mehr vorlügen, als gäbe es eine ewige Todesnacht mit ihren schweren Gedanken und ihren noch schwärzeren Wirklichkeiten oder auch ihrem gähnenden Nichts.

                                H. Thielicke, in. W. Erk, Passion und Ostern, Stuttgart 1978, S. 98

Lied  Erschienen ist der herrlich Tag – EG 106

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Christus erniedrigte sich selbst - EG Wü 764

Fürbitten
Halleluja, du großer Gott, du hast den Tod niedergerungen. Wir loben dich.  R: Erhöre uns.

Großer Gott, du bist Feuer. Wir bitten dich: Entzünde in uns die Liebe. R

Großer Gott, du bist Licht. Wir bitten dich: Wandele die Finsternis in Helligkeit.R

Großer Gott, du bist Wasser und Brot. Wir bitten dich: Sorge für deine Geschöpfe.R

Großer Gott, du bist Versöhnung. Wir bitten dich: Erfülle die Herzen mit Gnade.R

Großer Gott, du bist Frieden.  Wir bitten dich: Beende alle Kriege.R

Großer Gott, du bist Wahrheit. Wir bitten dich: Komm mit deiner Klarheit. R

Großer Gott, du bist Weisheit. Wir bitten dich: Lenke die Herzen der Mächtigen.R

Großer Gott, du bist Hoffnung. Wir bitten dich: Tröste alle Verzweifelten.R

Großer Gott, du bist Heil. Wir bitten dich: Heile die Kranken. R

Großer Gott, du bist Fülle und Glück. Wir bitten dich: Beschütze unsere Täuflinge. R

Großer Gott, du bist Gemeinschaft. Wir bitten dich: Eine deine Kirche. R

Großer Gott, du bist unser Leben. Wir bitten dich: Halte uns und deine Schöpfung in deinem Herzen. Reiß uns und alle Welt aus dem Tod durch Jesus Christus, den Auferstandenen.

Vaterunser V OsN 2012
Segen

Gott, der Heilige Geist, der die Jünger mit dem Leben des Auferstandenen erfüllt hat, stärke uns mit dem Frieden Christi. So segne uns in seiner Treue Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist. T&S 460


Osterfreitag

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 22 B (EG.E 39) Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern,

ich will dich in der Gemeinde rühmen:

Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet; / ehrt ihn, all ihr Nachkommen Jakobs,

und scheut euch vor ihm, all ihr Nachkommen Israels!

Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen /

und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen;

und da er zu ihm schrie, hörte er’s

Dich will ich preisen in der großen Gemeinde,

ich will meine Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten.

Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; /

und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen;

euer Herz soll ewiglich leben.

Es werden gedenken und sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden

und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Völker.

Denn des HERRN ist das Reich,

und er herrscht unter den Völkern.

oder Psalm 116 B  Ich habe geglaubt (T 605)

1. Korinther 5,6b-8  auch unser Passalamm ist geopfert, das ist Christus. 

Lukas 24,36-47   Seht meine Hände und meine Füße, ich bin's selber.

[ Respons In deine Hände, Herre Gott - EG Wü 782.7

Betrachtung  Adolf Köberle (1898-1990), Theologieprofessor (ev) in München

Wenn wir das Neue Testament aufmerksam lesen, dann muss es sich uns allenthalben auf-drängen: das Ereignis der Auferstehung Jesu Christi aus Grab und Tod ist das entscheidende Geschehen gewesen, das die Urchristenheit mit gewaltiger Kraft erfüllt und bewegt hat. Wie waren die Jünger in den Tagen der Passion ihres Herrn und Meisters erschüttert und verängs-tigt, mutlos verzweifelt und ohne jede Hoffnung! Dann aber trat etwas in ihr Leben ein, was diese enttäuschten und niedergeschlagenen Menschen von Grund auf gewandelt hat. Es war die Begegnung mit der verklärten Lichtgestalt Jesu Christi. Zuerst waren sie fassungslos bei diesem Einbruch der Ewigkeit in die Zeit. Es befällt sie Furcht und Zittern. Sie meinen, das Opfer eines Wachtraumes, einer visionären Verzückung zu sein. Aber das Bild Christi er-scheint ihnen wieder und wieder an vielen Orten, sein seelsorgerliches Wort und Handeln ist von der gleichen brüderlichen Treue, ist von derselben göttlichen Vollmacht bestimmt, wie sie es aus den Tagen seiner irdischen Lebenszeit gekannt haben. – Da fassen sie die Gewiss-heit: Jesus lebt, er ist der Bahnbrecher und Vorläufer einer neuen Gottessschöpfung, die sich in seinem Ostersieg für die ganze Welt und Menschheit aufgetan hat. Und nun verwandelt sich das Leben dieser Auferstehungszeugen von Grund auf. Es fällt alle Furcht und Verzagt-heit von ihnen ab. Freudig entschlossen treten sie vor die Feinde ihres Herrn und Meisters hin.                  A. Köberle, Ostersieg, in. W. Erk, Passion und Ostern, Stuttgart 1978, S. 97
Lied  Christ lag in Todesbanden – EG 101,1-4

[ Canticum. Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder. Fürwahr, er trug unsre Krankheit - EG Wü 759

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du bist wahrhaftig auferstanden. Gott hat das Kreuz zum Zeichen des Sieges gemacht und in deiner Schwäche seine Kraft erwiesen. Wir beten zu dir als dem Herrn über unser Leben und den Retter aus Verlorenheit und Tod. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die ganze Christenheit mit ihren Kirchen und Gemeinden in aller Welt, dass sie nicht zurückhalten mit dem Lob deiner Herrlichkeit und sich tragen lassen von der Gewissheit deiner Herrschaft. R

Wir bitten dich für unsere Gemeinde hier am Ort, dass wir Mut und Vertrauen finden und behalten in einem festen Glauben, der unsere Erschütterungen auffängt und allen Angriffen widerstehen kann. R

Wir bitten dich für alle, die Unheil erleben, die Friedlosigkeit erfahren und Bedrohung erlei-den, dass sie deine tröstende Nähe spüren und merken, wie du ihnen vorausgehst und zur Be-freiung führst. R

Wir bitten dich für alle, die eingeschränkt durchs Leben gehen oder kein Ziel mehr für sich sehen, dass sie in deinem Kreuz einen Weg in die Zukunft erkennen und bereit werden, dir nachzufolgen. R

Wir bitten dich für alle, die vom Tode gebannt sind und jede Hoffnung aufgegeben haben, dass sie mit uns allen zu neuer Lebensfreude geführt werden in der Gewissheit. Du, Herr Jesus Christus bist wahrhaftig auferstanden. R
Vaterunser
Segen

Der Gott des Friedens, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus von den Toten heraufgeführt har, mache uns tüchtig in allem Guten. Hebr 13,30


Ostersamstag 

Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade...

Psalm 118 A (EG.E 97) Der HERR ist meine Macht und mein Psalm

und ist mein Heil.

Man singt mit Freuden vom Sieg / in den Hütten der Gerechten:

Die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Die Rechte des HERRN ist erhöht;

die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Ich werde nicht sterben, sondern leben

und des HERRN Werke verkündigen.

Der HERR züchtigt mich schwer;

aber er gibt mich dem Tode nicht preis.

Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,

dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.

Das ist das Tor des HERRN;

die Gerechten werden dort einziehen.

Ich danke dir, dass du mich erhört hast

und hast mir geholfen.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,

ist zum Eckstein geworden.

Das ist vom HERRN geschehen

und ist ein Wunder vor unsern Augen.

Dies ist der Tag, den der HERR macht;

lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

oder Psalm 118 A – Dankt dem HERRN, denn er ist freundlich (T 607)

 2.Timotheus 2,8-13  Halt im Gedächtnis Jesus Christus, der auferstanden ist von den Toten Lukas 24,1-12  Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ... ist auferstanden.

[ Respons  Mit Freude erfüllt mich - EG Wü 781.4

Hans Kanitz, theologischer Schriftsteller (ev) in Berlin: Ostern im Kalender 

Die Frauen haben nichts weiter im Sinn, als den Toten zu salben – vor der Botschaft von sei-ner Auferstehung fliehen sie erschreckt. Die müden Wanderer auf dem Weg nach Emmaus können in der Erinnerung an den Mann, von dem sie sich die Befreiung ihres Volkes erhoff-ten, nur in der Vergangenheitsform reden: Er war ein Prophet, mächtig in Taten und Worten. Thomas schließlich, der Normalchrist schlechthin, muss sich von seinem Herrn sagen lassen; Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. - Bedenkt man obendrein, dass kein Augenzeu-genbericht aus jenen Tagen vorliegt, sondern nur schriftliche Fixierungen mündlicher Predigt nach ein und zwei Generationen existieren, so schwindet der Wert der Auferstehungsberichte, was ihren dokumentarischen Charakter angeht, auf ein Minimum. Es bleibt dabei: Die vollen Herzen haben von Anfang an die Realität der Auferstehung verantwortet, nachdem die Fülle anderer Realitäten sie bis zur Neige entleert hatte.

                                  H. Kanitz, in: W. Erk, Passion und Ostern, Stuttgart 1978, S. 201

Lied  Erstanden ist der heilig Christ – EG 105 (in Auswahl)

[ Canticum  Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat: Meine Seele erhebt - EG Wü 761

Fürbitten

Christus, der Herr ist auferstanden – Halleluja!

R: Er ist wahrhaftig auferstanden – Halleluja!

Zu ihm, dem Auferstandenen, lasst uns beten:

R: Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison.

Um Leben für die vom Tod Betroffenen. Um Glauben für die Zweifelnden.

R: Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison.

Um Mut für die Christenheit. Um Einheit für die getrennten Kirchen. R

Um Hoffnung für die Traurigen. Um Hilfe für die Verletzten. R.

Um Befreiung für die Versklavten. Um Versöhnung für die Zerstrittenen.R

Um Gnade für die Schuldigen. Um Weisheit für die Mächtigen.R

Um Liebe zu unseren Nächsten. Um Erlösung für die leidende Schöpfung.R

Um Frieden für die ganze Welt. Um ewige Ruhe für die Entschlafenen.R

Jesus Christus – du bist auferstanden. Dein Tod hat den Tod besiegt. Dein Leben macht unser Leben neu. Bleibe bei uns bis zum Ende der Welt. Führe uns zur Vollendung in Ewigkeit.

Vaterunser
Segen
Möge Christus, der aus Niederlagen zu neuer Hoffnung und Zukunft herausführt, uns mit seinem neuen Leben erfüllen. So segne uns in seiner Kraft Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist.


Quellen

ÖG Liturgisches Institut , Ökumenische Gottesdienste,, Freiburg/B. 2014

P&O VELKD, Passion und Ostern, Agende II,1, Hannover 2011

R Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999

T Evangelisches Tagzeitenbuch, Göttingen 2020

T&S Times and Seasons (Church of England), London 2006

V VELKD Wochengebet

W Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004

Z Ch. Zippert (Hg) Gottesdienstbuch, Gütersloh 1999