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Wochengottesdienste in der Woche nach dem Sonntag Estomihi


Am Sonntagabend kann mit einen Luzernar begonnen werden.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ du, ohne Anfang und ohne Ende.

Durch Christus hast du das All geschaffen und bewahrst es; /

den Tag hast du uns gegeben für die Werke des Lichts /

+ und die Nacht zur Erfrischung von Seele und Leib.

Voll Liebe bist du, Gott, Ursprung alles Guten; /

+ nimm unser Abendlob in Gnaden an.

Wie du uns durch die Woche und diesen Tag geführt /

und zum Beginn des Abends gebracht hast, /

+ so bewahre uns auch jetzt in Christus.

Gewähre uns abendlichen Frieden,  /

eine ruhige Nacht, in dir geborgen, /

+ und am Ende geleite uns zum ewigen Leben.

Dir bringen wir durch Christus im Heiligen Geist /

alle Ehre, Verherrlichung und Anbetung /

+ jetzt und auf immer und ewig. (T 190.1)


Dem Psalm kann der Wochenspruch vorausgehen.


Sonntag vor den Fasten (Estomihi)
Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden,
 was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. Lk 18,31 


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Psalm 36 - HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (EG.E 51)
oder Psalm 31 A – H
ERR, auf dich traue ich (T 494)

Amos 5,21-24 - Es ströme aber das Recht wie Wasser 

1.Korinther 13,1-13 - Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen 

Markus 8,31-38 - Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst 

[ Respons -  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung Sören Kierkegard (1813-1855) Theologe (ev)  in Kopenhagen
Wie sollte man von der Liebe recht reden können, wenn man dich vergisst, du Gott der Liebe, von dem alle Liebe ist im Himmel und auf Erden. Dich, der nicht kargte, sondern alles in Liebe hingab, dich, der die Liebe ist, so dass der Liebende, was er ist, nur dadurch ist, dass er in dir ist. Wie sollte man recht von der Liebe reden können, wenn man dich vergäße: dich, der offenbarte, was Liebe ist, dich unsern Heiland und Versöhner, der sich selbst hingab, um alle zu erlösen! Wie sollte man recht von der Liebe reden können, wenn man dich vergäße, du Geist der Liebe; der nicht von seinem Eigenen nimmt, sondern an jenes Opfer der Liebe erinnert, der den Glaubenden erinnert zu lieben, wie er geliebt ist, und seinen Nächsten wie sich selbst.             S. Kierkegaard in: Dirnbeck, Laienbrevier Bd.2, Düsseldorf 1990, S.214
[ Stille ] Lied   Liebe, die du mich zum Bilde – EG 401 in Auswahl 

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder   Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765

Fürbitten  Du, Gott der Liebe und des Friedens, bist uns ganz nahe gekommen in Jesus Christus und hast in seinem Weg gezeigt, was wahre Liebe ist. Auch uns willst du mit deiner Liebe umfangen und tragen. Wir rufen dich an - R:  Kyrie eleison 

Dir vertrauen wir unsere ganze Welt an: Tritt auf gegen den Krieg und die Unterdrückung un-ter den Völkern. Lass gelingen, was für den Frieden getan wird. Gib denen, die regieren, Ein-sicht und Mut zu menschenfreundlichen Entscheidungen. Wir rufen dich an  - 

R:  Kyrie eleison 

Komm mit deiner Liebe allen nahe, die leichtfertig mit anderen Menschen umgehen. Wehre dem Bösen. Befreie uns aus Verstrickungen, aus Vorurteilen und Überheblichkeit. Stehe den Kranken und Leidenden bei. Sei Trost den Sterbenden und Trauernden. Hilf jeder und jedem, die zu tragen haben, in ihrer besonderen Not. Wir rufen dich an  - R:  Kyrie eleison
Vaterunser

Segen  Gott lasse uns nie aus seiner Hand gleiten, weder Tag noch Nacht, sondern be- wahre uns in Zeit und Ewigkeit. E 796 


Montag

Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade…

Psalm 31A - HERR, auf dich traue ich (EG.E 45)
oder Psalm 44 A – Gott, wir haben mit unseren Ohren gehört (T 486) 

Lukas 13,31-35 - es geht nicht an, dass ein Prophet umkomme außerhalb von Jerusalem. 

[ Respons  Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Betrachtung  Reinhard Brandhorst (*1942) Pfarrer (ev) in Stuttgart
 Jerusalem: das ist mehr als ein Stadt unter den großen Städten dieser Welt; das ist ein Ort, wo Menschen Entscheidendes erwartet haben für sich, für ihr Leben, ihren Glauben; wie viele sind dort hinaufgezogen, um Gott nahe zu kommen. - Jerusalem: dort, wo vor urdenk-lichen Zeiten Melchisedek, der Priester und König dem Abraham entgegenkam, ihm Brot und Wein zum Zeichen des Friedens bot und ihn segnete. - Jerusalem: einst von David erobert, ausersehen, der heiligen Lade aus der Wüstenzeit endgültige Ruhestätte zu sein, von Gott erwählt, um da „mit seiner Ehre zu wohnen“. - Jerusalem: zu der immer wieder Propheten gesandt wurden, um falschen Herrschern und einem untreuen Volk eindringlich Gottes Wil-len vorzulegen, doch was hatte es geholfen ? – Jerusalem: fern in Babylon Anhalt und Hoff-nung, unter Tränen gesungen: „Vergesse ich dein ...“ und dann konnte man heimkehren. – Jerusalem: dieser Name hat den Klang von Frieden und Segen, von Herrlichem, von Weis-heit, Größe und Gerechtigkeit, von Hoffnung, Erwartung und Heil. Auch Jesus zieht mit sei-nen Jüngern nach Jerusalem hinauf: es soll vollendet werden, was in der Geschichte Gottes mit dieser Stadt angelegt ist, was sich in der „Schrift“, dem Ausdruck von Gottes Willen längst andeutet. Nur - Jesus sieht diesen seinen Weg – aller menschlichen Erwartung entge-gen - im Leiden sich vollenden: Verwerfung und Tod durch die Ältesten von Gottes Volk, seine Hohenpriester und die Gelehrten der Schrift. Sollte Gott das wirklich gemeint haben?
(neu)
[ Stille ] Lied  Wir gehn hinauf nach Jerusalem – EG.E 3,1-4 

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760

Fürbitten  Herr, unser Gott. Du hast uns in deinen Dienst gerufen und unserer Arbeit dei- nen Lohn verheißen. Deine Güte überwindet unseren Ehrgeiz und unsere Schwäche. Wir rufen -  R: Gott, steh uns bei.
Wir bitten dich: Befreie uns von allem, was uns hindert, deinen Willen zu tun; bewahre uns vor Selbstüberschätzung und blinder Geschäftigkeit; hilf uns auf, wenn wir müde werden und verzagen; lass uns das Ziel erreichen, das du uns gesetzt hast. Wir rufen -  

R: Gott, steh uns bei.
Wir bitten dich für die Überlasteten und die Arbeitslosen, die Armen und die Hungernden, die Ausgebeuteten und die Unterdrückten in aller Welt. Wehre dem Unrecht, hilf uns, gerecht zu teilen, was Du uns schenkst. Wir rufen -  R: Gott, steh uns bei.                     GT 61

Vaterunser 

Segen  Der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns. Ps 90,17 

 

Dienstag


Eröffnung  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade…

Psalm 30  - Lobsinget dem HERRN, ihr seine Heiligen (EG.E 44)
oder Psalm 31 A – H
ERR, auf dich traue ich (T 494) 

Lukas 5,33-39 - Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen 

[ Respons  Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung  Gerhard Begrich (* 1946), Theologe in Magdeburg
Adveniat regnum tuum – Dein Reich komme! Dieser Wunsch erhält die Welt. Hört die Kir-che mit diesem Gebet auf, so hört sie auf, Kirche zu sein. Immer gehen wir auf dieses Reich zu, immer ist dieses Reich im Kommen. Und das geschieht: in Freude. Das ist der erste Satz. Gottes Reich ist Frohsinn; beständig erwarten wir das Gute, Frohe, Heitere. In früheren Zei-ten sprach man von der „hilaritas“, der in Gott geborgenen Heiterkeit, was Theodor Fontane dann das „heitere Darüberstehn“ nennen wird. Man hat es nur als Geschenk. Theologie ist eine fröhliche Wissenschaft und Christen sind fröhliche Leute. Darum: wenn ihr fastet – aber ihr müsst nicht - , dann salbt euer Haar. Wir fasten auf der Hochzeit zu Kana, der Tanz und das Lachen sind nicht zu Ende. Das Heil ist in der Welt, warum sollten wir traurig sein? Verlieren wir also dir Freude nicht. Denn Glauben heißt, „beständig das Frohe, Glückliche, Gute erwarten.“ (Kierkegard).                    in: P. Härtling, Textspuren, Bd. 1, Stuttgart 1990
[ Stille ] Lied  Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen - EG.E 30 

[ Canticum - Magnificat: Christus, unsern Heiland- EG Wü 781.6

oder Ist Gott für uns - EG Wü 763

Fürbitten Herr, ewiger Gott. Sei mit uns und führe uns auf allen Wegen unserer Tage. Hilf, dass wir nicht straucheln und fallen. Behüte uns vor Irrwegen und vor der Versuchung. Wir rufen zu dir -  R: Gott, steh uns bei.
Überwinde in uns alles dunkle und böse Verlangen. Lass uns im Licht deiner Wahrheit wan-deln und in deiner Liebe geborgen sein. Wir rufen dich an -  R: Gott, steh uns bei.
Hilf, dass wir Christus nachfolgen auf seinem Weg. Erbarme dich über uns, wo wir versagen. Herr, wir glauben, hilf unserm Unglauben. Wir rufen dich an – R: Gott, steh uns bei.   ES 208
Vaterunser

Segen  Es segne uns der lebendige Gott mit seinem Geist, dass wir Mut finden, uns allem entgegen zu stellen, was das Leben von Menschen versklavt. Er schenke uns tiefe Freude daran, dass wir einander haben, und erfülle uns mit Phantasie, um das neue Leben aus Gottes Geist zu feiern. E 793