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Wochengottesdienste in der Woche des Sonntags Septuagresimä



Eröffnung: Herr, bleibe bei uns (EG Wü 781.1)


Lichtentzündung  - von einer hereingetragenen Kerze aus


Lied: Gott liebt diese Welt (EG 409,1-4)


[ Benediktion über dem Licht (a)

Der Herr sei mit euch                             G: und mit deinem Geist

Lasst uns danksagen und Gott preisen   G: Das ist würdig und recht.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ du, ohne Anfang und ohne Ende.

Durch Christus hast du das All geschaffen und bewahrst es; /

den Tag hast du uns gegeben für die Werke des Lichts /

+ und die Nacht zur Erfrischung von Seele und Leib.

Voll Liebe bist du, Gott, Ursprung alles Guten; /

+ nimm unser Abendlob in Gnaden an.

Wie du uns durch die Woche und diesen Tag geführt /

und zum Beginn des Abends gebracht hast, /

+ so bewahre uns auch jetzt in Christus.

Gewähre uns abendlichen Frieden,  /

eine ruhige Nacht, in dir geborgen, /

+ und am Ende geleite uns zum ewigen Leben.

Dir bringen wir durch Christus im Heiligen Geist /

alle Ehre, Verherrlichung und Anbetung /

+ jetzt und auf immer und ewig. (T 190.1)  .]


Psalmgebet

So Spruch Wir liegen vor dir mit unsrem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtig- keit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.

Psalm 36  - HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (€ 51 // 105 B T485)

Mo Psalm 31 B - Wie groß ist deine Güte, HERR (€ 46 / T 492) 

Di Psalm 30 - Lobsinget dem HERRN, ihr seine Heiligen (€ 44 // )

Mi Psalm 31 B - Wie groß ist deine Güte, HERR (€ 46 / T 492) ) 

Do Psalm 34 A - Ich will den HERRN loben allezeit (€ 49 // 105 C T 489)
Fr Psalm 31 B - Wie groß ist deine Güte, HERR (€ 46 / T 492) 

Sa Psalm  116 (€  96 // 87 T 491) Das ist mir lieb


Lesung

So Jer 9,22-23  - wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass mich kenne

         Phi 2,12.13  - Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen

         Mat 20,1-16   - Siehst du darum scheel, weil ich so gütig bin?

Mo Luk 19,1-10   - Zachäus, ich muss heute in deinem Haus einkehren

Di 5. Mose 7,6-12  - Der HERR, dein Gott ist der treue Gott, der den Bund hält 

Mi Röm 4,1-8   - wer an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, dem ...

Do 1.Kori 3,(1-3)4-8  - ... sondern Gott, der das Gedeihen gibt 

Fr Mal 3,13-18 - erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient.
Sa 1.Kor 1,26-31 - was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt 


Antwortgesang:   Fest wie der Himmel steht dein Wort (EG Wü 780.5 )


Betrachtung 

So   Hanna Wolff (1910-2001) Psychotherapeutin und Theologin
Der Besitzer des Weinbergs schneidet alles Geschimpfe (über die Entlohnung) mit der Frage ab: „Seid ihr neidisch, weil ich...“ – nun muss kommen: weil ich so gnädig bin? – Nichts davon, Jesus sagt:“... weil ich so großzügig bin?“ Oder man könnte übersetzen: “Weil ich es so gut mit euch mache.“ ... Zwischen der Handlungsweise des Arbeitgebers und den gängigen Regeln des Erwerbslebens klafft ein Kontrast, der nicht hinweggeleugnet werden kann. Die Exegeten, die ihn überbrücken wollen, bringen den Skopus des Gleichnisses erfolgreich zur Strecke. Denn es ist gerade dieser Kontrast, den Jesus mit seiner Geschichte unübersehbar deutlich machen will. Jesus vertritt und fordert eine total andere Haltung. Die üblichen Re-geln der Gesetzes- oder auch die Erwartungen der Gnadenreligion, des Vergeltungsdenkens oder des Gerechtigkeitsstrebens, des Ansprüche-Stellens oder des Bestehens auf seinem Recht gelten hier alle nicht, sie sind einfach überboten. Jesus bestätigt seine Umwelt und ihre Erwartungen nicht, er verlangt und lebt eine total andere Grundhaltung.

H. Wolff, Neuer Wein – Alte Schläuche, Stuttgart 1991, S. 67


Mo Reinhard Schmitt-Rost (* 1948) Theologieprofessor (ev) in Bonn

Das Evangelium gewinnt sein Profil ... als Kontrapunkt, als produktiver Gegensatz: Die Ar-men und Lahmen zu Tisch bitten, die Krüppel und Kranken ärztlich betreuen, für die Ver-lorenen und Verurteilten eintreten, für den auf Abwege geratenen Sohn, für die wegen Ehe-bruchs zur Steinigung verurteilte Frau, auch für den geldgierigen Zöllner einen „Augen-Blick“ haben, sie beachten, sie achten. Mit solchem Verhalten hebt Jesus die Ordnung der Gesellschaft gerade nicht auf, sondern bringt ihren tieferen Sinn erst richtig zur Wirkung, zum Glänzen. - Wie aber geschieht das?  Überraschend einfach: Er sieht die Menschen an-ders an!  Er hält sich nicht bei ihren schlechten Eigenschaften, bei ihren Problemen, bei ihren Verstößen gegen die gesetzliche Ordnung und auch nicht bei ihren Widerwärtigkeiten auf, Armut, Krankheit, Steuerflucht, Betrug, unerträgliche Persönlichkeit …- Jesus wendet sich dem einzelnen als Mensch zu, spricht ihn oder sie an als Person, als Gottes geliebtes Kind, mit seinen oder ihren Möglichkeiten, er spricht sie an, als sähe er ganz genau, wozu sie bestenfalls fähig sind, sieht ihre Begabungen und Fähigkeiten, er sieht jeden Menschen so an, wie man es sonst nur von Eltern bei ihren Kindern erlebt, erhofft und erwartet!  Oder bei Menschen, die sich lieben, die sich schätzen, sich vertrauen. - Das ist die Erfahrung des Zachäus – der Blick dieses Lehrers (Jesus), .... die unerwartete Aufmerksamkeit, ja das Ver-trauen dieses Fremden, von dem er doch nur hatte reden hören, dieses Vertrauen reißt ihn heraus aus seiner Existenz in öffentlicher Verachtung und lässt in ihm den Wunsch wachsen, ein ganz anderes Leben zu führen, ein Leben, in dem er auch von anderen anerkannt würde, nicht nur von Jesus, der ihn gegen den Augenschein der öffentlichen Meinung ansieht und sich ihm sogar anvertraut: „Ich will heute bei Dir zu Gast sein!“... - Die Geschichten Jesu folgen dem Muster der Barmherzigkeit: ... Die Kraft der entgegenkommenden Liebe Gottes ist es, die die Menschen fördert und aus dem Schatz ihrer eigenen Gaben ungeahnten Reich-tum hervorlockt, - eine Kraft, die ganz ruhig abwartet, was sich aus Zuwendung, aus Erbar-men und Fürsprache entwickelt. 

R. Schmidt-Rost, Predigt zum 3. Sonntag nach Trinitatis 2013


Di Katharina von Siena (1347-1380) italienische Mystikerin
Gebet: O ewige Gottheit, o ewige Dreieinigkeit. Du bist das Gewand, das meine Nacktheit bedeckt; denn ewiger Vater, du schenktest uns von deiner Macht und von deiner Weisheit und von der Weisheit, die deinem Eingeborenen eigen ist und den Heiligen Geist, der von dir dem Vater und von deinem Sohn ausgeht, hat mir die Willenskraft verliehen, durch die er mich fähig macht, zu lieben. Du ewige Dreifaltigkeit bist der Schöpfer, ich bin das Geschöpf. Durch das Blut deines eingeborenen Sohnes hast du mich neu geschaffen; daran erkenne ich, von dir erleuchtet, dass du von der Schönheit deines Geschöpfes ergriffen bist. Du, der sich den Menschen schenkt im Feuer der Liebe, du bist das Gewand, das meine Armseligkeit bedeckt, du bist die Speise, die du uns gibst, da wir hungern. Süß bist du ohne Bitterkeit, o ewige Dreifaltigkeit.
Katharina von Siena in: J. Dirnbeck, Laienbrevier Bd.2, Düsseldorf 1990, S.253


Mi Claus Westermann(1908-2000) Theologieprofessor(ev) in Heidelberg

Die im Alten Testament eigentümliche Anwendungsweise des Wortes „glauben“, zeigt sich deutlich an der Abrahamsgeschichte. An deren Anfang steht der Ruf Gottes an Abraham: „Geh aus deinem Vaterlande... in ein Land, das ich dir zeigen will.“ Und fährt der Text in V. 4 einfach fort: „Und Abraham zog, wie Gott ihm geboten hatte ...“ (Gen 12,1-4) Das ist die normale, die gewöhnliche Art, vom Glauben zu reden, das heißt, das Wort begegnet über-haupt nicht; dass Abraham diesem an ihn ergehenden Wort glaubte, ist darin impliziert, dass er dem Wort gehorchte. Nur an einer Stelle wird das, was hier und was gewöhnlich impliziert wird, ausdrücklich gesagt. Das hat dann immer einen besonderen Grund. So ist es bei der Verheißungserzählung Gen. 15,1-6. Hier wird in  einer späteren, theologisch reflektierenden Darstellung das Außerordentliche herausgestellt, dass Abraham entgegen seiner Klage: „Muss ich doch von hinnen gehen ohne Kinder...“ der an ihn ergehenden Sohnesverheißung dennoch glaubt, und dieses Außerordentliche betont: „Abraham glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit an.“
C. Westermann, Theologie, 12  Hauptbegriffe, Stuttgart 1967, S. 31

Do Jürgen Moltmann (*1926) Theologieprofessor (ev) in Tübingen
Das Reich Gottes ist nicht um der Kirche willen da, die Kirche ist aber um des Reiches Gottes willen da. Alle Eigeninteressen der Kirchen müssen darum dem Interesse Jesu am Reich Gottes untergeordnet werden. Es geht in der Kirche nicht um die Kirche. Es geht in der Kirche um mehr als die Kirche: Es geht um Gott und seine Zukunft für alle Menschen, es geht um die Neuschöpfung aller Dinge zum ewigen Leben.

J. Moltmann, Wer ist Christus für uns heute, Gütersloh 1994 


Fr Albrecht Goes (1908-2000) Theologe (ev) und Schriftsteller in Stuttgart
Das große Feld des Lebenszweifels wird in jedem Jahr neu gesät, neu beackert, und als Ernte tragen wir unsere Fragen ein, ob die Lebenslose halbwegs gerecht verteilt sind, ob der blinde Zufall uns narrt? Ob es vor dem Sog der überpersönichen Mächte und Gewalten noch das Recht und die Freiheit des Einzelnen gibt? Ob Mühe, Zucht und Haltung sich bezahlt ma-chen? Ob Zusammenhänge bestehen zwischen dem Unrecht von gestern und dem Unheil von heute? Ob alles, was geschieht, wirklich geschieht vor der Rückwand der Ewigkeit? Ich weiß nicht, ob es Menschen gibt, die sich mit diesen Grundzweifeln nicht herumschlagen müssen, ob es Verschonte gibt. Der, dem ich begegne, wenn ich in den Spiegel schaue, ist, das weiß ich, nicht bei den Verschonten.
A.Goes Dunkler Tag, heller Tag, TB 1973, S. 100f 


Sa Luise Rinser (1911-2002) deutsche Schriftstellerin in Rom
Wie gut steht den Menschen die Wahrheit ihrer Not und der Angewiesenheit auf Liebe. Ich sage nicht auf Mitleid, sondern auf Liebe. Warum eigentlich hängen wir so an unserem Thea-terkostüm? Warum plustern wir uns auf zu Imponiervorstellungen wie Tiere, die voreinander Angst haben und den anderen (und sich selber) vormachen, sie seien stark und schön und un-besiegbar? Warum die- ses atavistische Spiel? Warum zeigen wir nicht einander unsere Schwäche, unsere Läuse, unsere eitrigen Wunden, unsere Ängste, unsere Todesfurcht? Wie einfach wäre plötzlich alles? Wieviel Mühe, verwendet aufs bloße Imponierspiel, fiele weg, würde frei für Besseres! Wieviel Aggression bräche zusammen. Rasch würde das Böse ein-schrumpfen wie ein radiumbestrahlter Tumor. Ich, ein Mensch, du, ein Mensch, was ist das: eine Gefährtenschaft, ein Bündnis, ein Halt, ein Schutzwall gegen das Nichts. Aber wie ver-halten wir uns? Wir lügen einander vor, wir seien Tapfer, schön, stark, tugendhaft, ganz auf der Höhe. Ich vermag weder mich noch die anderen so zu sehen.
L. Rinser, Grenzübergänge, Frankfurt 1972

[  Stille ]


Loblied 

So Es ist das Heil uns kommen her – EG 342,1.6-9

Mo Komm in unsre stolze Welt – EG 428,1-5

Di O gläubig Herz, gebenedei – EG 318,1-4.6

oder (abends) Abend ward, bald kommt die Nacht – EG 487,1-4

Mi Abraham, Abraham, verlass dein Land – EG 311,1-3

Do   Die Kirche steht gegründet – EG 264,1-3 

Fr Man lobt dich in der Stille – EG 321,1-3 

Sa Hoch hebt den Herrn mein Herz – EG 309,1-4 

Canticum (Lobgesang der Maria)

Leitvers: Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn, preisen wir in Ewigkeit.

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6)


Fürbitten

Sonntag

Nimm an, guter Gott, unsern Dank und unser Lob für alles, was du für uns getan hast. Dich preisen wir -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Für die Größe und den Glanz deiner ganzen Schöpfung, für die Schönheit dieser Welt, für das Wunder des Lebens und das Geheimnis der Liebe - danken wir dir, Gott -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Für den Segen, den wir durch Familie und Freunde erfahren; für Zuwendung und Bewahrung, die uns von allen Seiten umgibt, - danken wir dir, Gott -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Dass uns Aufgaben gestellt werden, die unserer besten Anstrengungen herausfordern, und dass wir auch etwas zustande bringen, was Zufriedenheit schafft und erfreuen kann - dafür danken wir dir, Gott -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Auch für all jene Enttäuschungen, alles Scheitern und Misslingen, das uns unsere ganze Angewiesenheit auf dich erkennen lässt - danken wir dir, Gott -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Über allem danken wir dir für deinen Sohn Jesus Christus: Für die Wahrheit seines Wortes und das Beispiel seines Lebens; für seinen unerschütterlichen Gehorsam, mit dem er der Versuchung widerstanden hat; für sein Sterben, durch das er den Tod überwunden hat; für sein Auferstehen zu neuem Leben, in dem auch uns ein Leben in deinem Reich eröffnet ist. Dich preisen wir und danken dir, Gott -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit. Am 124
Montag
Du, Herr, gibst alles, was wir brauchen. Wir leben von deiner Gnade. Du rufst uns in deinen Dienst. Dir zu gehorchen, ist unsere Freude. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott.
Gewähre uns allezeit die Freiheit, dir ungehemmt zu dienen. Lass uns haben, als hätten wir nicht. Gib, dass alles, was du schenkst, uns helfe zu dem Werk, zu dem du uns berufen hast. Segne uns, dass uns alle Dinge zum Besten dienen. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott.
Wir bitten dich für jene, die unserer besonderen Fürsorge anvertraut sind: Gib uns Treue und Geduld im täglichen Umgang. Mach uns aufmerksam für die Einsamen, die Geängstigten, die Bedürftigen und Verzweifelten um uns her. lass uns zu Nächsten werden für alle, die uns brauchen. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott. GT 62
Dienstag

Ewiger Gott. Wir danken dir für dein Wort, das uns gilt, für deine Stimme, die uns ruft, für deine Güte, die uns leben lässt. Gib uns Ohren, die aufmerksam hören, und Herzen, die sich dir öffnen, und Sinne, die deine Liebe begreifen. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Wir denken vor dir an unsere Kirche und Gemeinde. lass uns aufeinander hören in deinem Geist. Gib, dass Vertrauen die Vorbehalte gegeneinander überwinde. Schenke Liebe und kämpferischen Geist und Mut zu Schritten der Einheit. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Wir denken vor dir an die Leidenden, hier am Ort, in unserem Land, überall auf Erden. Wir bringen vor dich die Opfer von Naturkatastrophen, die Opfer im Verkehr, die Opfer von Sucht und Verzweiflung, die Opfer der Kriege in vielen Regionen unserer Erde. Wir haben die vor Augen, denen andere das Leben zur Hölle machen. Wir hoffen auf ein anderes Leben, schon jetzt und über diese Zeit hinaus. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Mittwoch

Du bedarfst unser nicht, Gott, aber wir bedürfen deiner. Wo dein Name genannt wird, kommt die Welt ins Lot. Wer zu andren über dich spricht, zündet ein Licht in der Dämmerung an. Wo du zwischen uns Menschen trittst, löst sich Einsamkeit auf. Wir rufen dich an –
R: Herr, erbarme dich.
Du, Gott, machst menschliche Güte für uns zum Segen. Tu unseren Mund auf. Lehre uns glaubwürdig von dir zu reden. Nimm uns die Scheu, in deinem Namen einzutreten für die Ehre von beschuldigten, gedemütigten, geschlagenen Menschen.
R: Herr, erbarme dich.
Wir beten für die Völker der Erde, um Freiheit, um Frieden und Gerechtigkeit; wir beten für alle, denen besondere Vollmachten übertragen sind, dass sie wachsam bleiben, damit die Würde und das Lebensrecht von niemandem gefährdet werden.
R: Herr, erbarme dich.
Wir beten für alle, mit denen wir zusammen leben und arbeiten; für alle auch, die in Angst, in Sorge, in Not sind, für alle Kranken, Bedrohten und Verfolgten: lass uns das uns anvertraute Leben in deinem Namen teilen, einander beistehen und zu Trost und Hoffnung helfen.
R: Herr, erbarme dich. RB

Donnerstag

Gott, du hast uns in der Taufe wiedergeboren zu neuem Leben. Im Wort, das dich bezeugt, und im heiligen Mahl bist du uns nahe. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott.
Komm zu uns und gib uns Frieden; wecke in uns den Glauben, der die Welt überwindet; erfülle uns mit Freude, dass wir tun, wozu du uns sendest. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott.
Begleite uns auf den Weg zu den Menschen, die auf uns warten, in äußerer und innerer Not, in Armut und Krankheit, in Ratlosigkeit und Verzweiflung. Hilf uns helfen. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott. ES 239

Freitag

Wir beten um Licht, wo die Finsternis doppelt finster ist; wo Falsches sich als Wahrheit aus-gibt; wo das Leben zur Verwirrung führt, wo Glaube, Hoffnung und Liebe zu Asche zerfal-len, dass ihnen wieder Leben eingehaucht werden muss - wir bitten um Licht und rufen -
R: Kyrie eleison.
Wir beten um ein Wort von Gott, wo menschlichen Worten nicht mehr getraut werden kann, wo uns die Stimmen der Vergangenheit einholen und verstummen lassen, wo die Verkündi-gung der Kirche widersprüchlich wird, wo die Botschaft Gottes im Gerede untergeht - wir bitten um ein Wort von Gott und rufen -
R: Kyrie eleison.
Wir beten um einen Weg, den wir am Kreuz erkennen und der darüber hinausführt, dass wir Christus folgen, wo er hingeht, dass wir anhalten, wo er stockt, dass wir trauern, wo er stirbt, dass wir bewegt werden, wo er aufersteht, dass wir gewiss werden, dass allein dies der Weg ist, der ins Leben führt - wir bitten um diesen Weg und rufen - 

R: Kyrie eleison.
Samstag

Ewiger, du unser Gott. Wie sollten wir dem Kommenden trauen, wenn du nicht zu uns hältst. Wir bitten dich, dass deine Treue unsere Erwartungen bestimme, dass dein Er- barmen unsere Urteile präge und deine Güte uns selbst ganz durchdringe. 

R:  Kyrie eleison. 

So beten wir für die, die schwach sind und doch tun wollen, was sie tun müssen, dass du sie führst. So beten wir für die, die sich mühen, Christus zu folgen, dass du sie be- gleitest, und beten für die, die meinen, von dir verlassen zu sein, dass sie neu lernen, dir zu vertrauen. 

R:  Kyrie eleison. 

Und denen, die bitter geworden sind, sei nahe. Und jene, die schuldig geworden sind, nimm an deine behutsame Hand. Und jene, die sich verirrt haben, führe heraus an das Ziel, das du ihnen setzt. 

R:  Kyrie eleison.  

Und den Sterbenden öffne deine Arme. Und den Entschlafenen gewähre deinen Frieden. Und uns alle heile mit deiner Güte an Seele und Leib. 

R:  Kyrie eleison.  M 45
 

Vaterunser


Segen

Die Gnade sei mit allen, die liebhaben unsern Herrn Jesus Christus, in Unvergänglichkeit.   Eph 6,24

oder

Führe uns vom Tod zum Leben, vom Irrtum zur Wahrheit. Führe uns vom Zweifel zur Hoff-nung, von der Angst zum Vertrauen Führe uns vom Hass zur Liebe, vom Krieg zum Frieden. Lass Frieden erfüllen unser Herz, unsre Welt und das All.  T 240.4


Quellen und Hinweise


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a Das Luzernar ist passend  für den Vorabend und Abend des Sonntags

Ergänzungsheft zum EG (Leipzig 2018)

E Evangelisches Gottesdienstbuch (UEK/EVELKD) Bielefeld/Leipzig 2020, 

EG Evangelisches Gesangbuch - Stammausgabe, 

EG Wü  Evangelisches Gesangbuch - Ausgabe Württemberg, 

Am Book of Common Prayer (Episcopal Church USA)1977, S.

ES Hofhansel/Naglatzki, Evangelisches Stundengebet, Hannover 1995, S.

DP Daily Prayer (Presbyterian Church) Philadelphia 1987

M M. Meyer, Nachdenkliche Gebete,.. Göttingen 198, S.

T Evangelisches Tagzeitenbuch, Göttingen 2020, Nr.

T&S   Common Worship (Church of England) Times and Seasons, London 2006