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Wochengottesdienst in der Woche des Hohen Advents - mit 4. Advent


An jeden Abend im Hohen Advent kann mit einem Luzernar begonnen werden.


Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /

Grund allen Lebens, König der Welt.

+ Licht und Finsternis sind in deiner Hand.

Jetzt, da die Sonne zurückgedrängt wird vom wachsenden Dunkel winterlicher Nacht, /

+ erneuerst und bekräftigst du deine Verheißung.

Du lässt aufleuchten deinen schönen Glanz in Christus, dem Retter, der erscheint, /

+ menschgeworden und sichtbar für alle Welt.

Durch die Propheten lehrst du, sein Reich des Friedens zu erhoffen, /

mit der Sendung seines Geistes klärst du unsern trüben Blick /

+ dass wir das Licht seiner Gegenwart schauen.

Segne uns diese Zeit des Advent und ein neues Jahr der Gnade, /

bring uns über unsre Schwachheit hinaus, /

+ löse unsre Zungen, dein Lob zu singen.

Denn dir gebührt alle Ehre und aller Dank /

+ jetzt und immerdar und in Ewigkeit.  


Dem Psalm kann der Wochenspruch vorausgehen.

4. Advent . Die nahende Freude

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich:

Freuet euch! Der Herr ist nahe! Phil 4,4.5b


Eröffnung + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

Psalm 72 - Gott, gib dein Recht dem König (EG.E 68) 

oder Psalm  19 A – Die Himmel erzählen die Ehre Gottes  (T 360) 

Jesaja 62, 1-5  du wirst sein eine schöne Krone in der Hand des HERRN

Phiipper 4, 4-7  Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!

Lukas 1, 26-38 (39-56)  Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. 

[ Respons  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung  Walter Künneth (1901 - 1997) Theologieprofessor (ev.) in Erlangen

„Siehe, ich bin des Herrn Magd, mir geschehe, wie du gesagt hast.“ In dieser evangelischen Haltung wird Maria zum Vorbild des glaubenden Menschen, der nichts von sich, aber alles von Gott erwartet. Ihre Armut vor Gott ist ihre eigentliche Größe, ihre demütige Gesinnung die leere Schale, die Gottes Reichtum aufnimmt, ihr Gehorsam ein Ausdruck dafür, dass sie ihren eigenen Willen preisgibt, damit Gottes Wille in ihr zu wirken vermag... Indem Maria bereit ist, sich von dem Gottesgeschenk füllen zu lassen, bezeugt sie sowohl der Menschen Nichtigkeit als auch die Alleinwirksamkeit der Gnade. Der Jungfrau Maria hat Gott die Geburt des Welterlösers anvertraut und damit Christus aus der göttlichen Herrlichkeit hineingegeben in die irdische Armseligkeit, aus der himmlischen Weltmächtigkeit in die kreatürliche Ohnmacht, aus der ewigen Gottheit in die vergängliche Menschheit. Das ist die Wirklichkeit des Weihnnachtszeugnisses: „Den aller Weltkreis nie beschloss, der liegt in Marien Schoß.“

[ Stille ] Lied  O komm, o komm du Morgenstern - EG 19,1-3 

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Christus ist das Ebenbild  - EG Wü 765

Fürbitten  Du unser Gott, du siehst auf alle, die deine Ankunft erwarten. Du spürst, wie sehr sich deine Schöpfung nach dir sehnt. Du weißt, wie sehr wir deine Erlösung brauchen. Wende dich zu uns, wir warten auf dich. Wir rufen dich an:  R:   Herr erbarme dich.

Wende dich zu uns. Öffne unsere Augen für die Zeichen deines Kommens. Wende dich zu uns und sieh die Gewalt in dieser Welt. Du kennst uns in unserer Ohnmacht.  Auf deine Erlösung hoffen wir. Wir rufen dich an:  R:   Herr erbarme dich.

Wende dich zu uns. Öffne unsere Ohren, damit wir deine Verheißung hören. Wende dich zu uns mit dem Wort, das Himmel und Erde übersteht. Wende dich zu uns und sieh auf deine Kirche. Wir bringen vor dich ihre Sorge, ihre Mühen. Schütze sie, wenn sie in Gefahr ist. Führe sie heraus, wenn sie auf Irrwege gerät. Höre ihre Gebete. Wende dich zu uns und lass uns dir vertrauen. Wir rufen dich an: R:   Herr erbarme dich.

Wende dich zu uns,  mache unsere Hoffnung groß. Wende dich zu uns und sieh uns und unsere Lieben an. Wir bringen vor dich  die Kranken und Sterbenden, die Trauernden,  unsere Verstorbenen. Nimm dich unser aller an. Wir warten auf dich. Komm mit deiner Erlösung
durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Bruder.  V 2Adv 2008

Vaterunser

Segen  Christus, die Sonne der Gerechtigkeit, erleuchte uns, er vertreibe die Finsternis auf allen unseren Wegen und bereite uns für seine Ankunft, wenn er wiederkommt in Herrlichkeit. T&S 41


17. Dezember


Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade ....

Psalm 102 -  Du, HERR, bleibst ewiglich (EG.E 86) 

oder Psalm 19 A – Die Himmel erzählen die Ehre Gottes   (T 360) 

Zefania  3, 14-20. will den Hinkenden helfen und die Zerstreuten sammeln 

[ Respons  Weise mir, Herr, deinen Weg - EG Wü 779.3

Betrachtung  Reinhold Schneider ( 1903 - 1958) Schriftsteller in Freiburg

Was ist damit gewonnen, dass wir die Friedensbotschaft der Engel wiederholen!... Friede auf Erden: gewiss. Wer wünscht ihn nicht? Aber was soll er denn sein, wenn es nicht ein mit äußerster Kraft errungener Friede ist: Friede in uns, der immer wieder erzittert; Friede, den wir in die Welt tragen sollen und nicht einmal sicher in uns haben; Friede, von dem wir gestehen müssen, dass er die zweifelhafteste aller Hoffnungen ist, eine Gabe, die uns in den Händen zerbricht, wenn wir sie weiterreichen wollen....  Sollte auch der Mensch, wie es ihm gelingen mag, herrschen über Sterne, dieses eine vermag er nicht: Glauben zu schaffen... Was wird ihm helfen: etwa ein Gottesbeweis? Etwa die Heilige Schrift, wenn er sie mit sich tragen sollte? Das eine muss klar sein: wir könnten die Heilige Schrift überhaupt nicht verstehen, wenn der nicht unter uns wäre, von dem sie zeugt. Der Glaube ist das Göttliche selbst. Wenn die Heilige Nacht wirklich Nacht war, eine schrecklich stürmische Nacht, in der die Mächte des Weltalls, die Abgründe in uns, anstürmen gegen die Offenbarung, so ist sie keine verlorene Nacht gewesen. Wenn wir am Weihnachtsmorgen, gegen Einspruch des Wissens und Verstandes der gegenwärtigen Welt, zu sagen wagen: das Kind in der Krippe war und ist der Allmächtige, der sich verhüllte in seinem Geschöpf: so haben wir die Heilige Nacht bestanden, wurde ihre Finsternis Licht.

[ Stille ] Lied  Tochter Zion, freue dich (EG 13,1-3)

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Seligpreisungen - EG Wü 760

Fürbitten In der freudigen Erwartung des Kommens Christi bitten wir dich, Gott,  für alle, die sich auf seine Ankunft vorbereiten (und rufen): 

R:  Komm mit deiner Weisheit und Erkenntnis.

Du bist Gott vor aller Zeit und Welt. Komm in unserer Gegenwart und offenbare dich auch denen, die dich nicht kennen (und rufen): R:  Komm mit deiner Weisheit und Erkenntnis.

Du hast die Erde geschaffen mit allem, was auf ihr lebt. Komm und erlöse das Werk deiner Hände  (und rufen):R:  Komm mit deiner Weisheit und Erkenntnis.

Du hast dich nicht gescheut, in Christus unsere sterbliche Natur anzunehmen. Komm und entreiße die Welt der Macht des Todes (und rufen):

R:  Komm mit deiner Weisheit und Erkenntnis.

Du willst alle Menschen in deinem Reich vereinen. Lass die Verstorbenen dein Angesicht schauen in Herrlichkeit  (und rufen): R:  Komm mit deiner Weisheit und Erkenntnis.

[ Tagesgebet (O-Antiphon - O Sapientia)

O Weisheit, hervorgegangen aus dem Munde des Höchsten, die Welt umspannst du von einem Ende zum anderen; in Kraft und Milde ordnest du alles - o komm - und offenbare uns den Weg der Weisheit und Einsicht!

Vaterunser

Segen Gott, der Vater, der die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen eingeboren Sohn gab, schenke uns seine Gnade, uns zu bereiten für ein Leben in Ewigkeit.


18. Dezembrer


Eröffnung
  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade ....

Psalm 71 - HERR, ich traue auf dich (EG.E.67) 

oder Psalm 80 -  Du Hirte Israels, höre (T 358) 

2.Korinther 1, 18-22  auf alle Gottesverheißungen ist in ihm (Christus) das Ja;

[ Respons  Ich suche dich, Herr - EG Wü 780.5

Betrachtung  Augustinus von Hippo (354 - 430) Bischof in Nordafrika, Kirchenlehrer
Gott ist treu; er hat sich selbst zu unserem Schuldner gemacht, nicht dadurch, dass er von uns etwas angenommen hätte, sondern dadurch dass er uns so Großes versprach:... ewiges Heil, ein seliges Leben mit den Engeln ohne Ende, ein unverwelkliches Erbe, immerwährende Herrlichkeit, das selige Schauen seines Angesichts, das Wohnrecht in seinem heiligen Himmel, und durch die Auferstehung der Toten versprach er das Ende der Angst, noch einmal sterben zu müssen... So hat er dem Menschen die Gottheit versprochen, Sterblichen die Unsterblichkeit, Sündern die Rechtfertigung, Verworfenen die Verherrlichung. - Aber den Menschen schien unmöglich, was Gott versprach, dass nämlich aus Sterblichkeit, Hinfälligkeit, Verworfenheit, Schwachheit, aus Staub und Asche Menschen werden sollen, die den Engeln gleichen. So setzte er auch einen Mittler seiner Treue ein, nicht irgendeinen Fürsten, einen Engel oder Erzengel, sondern seinen einzigen Sohn, um durch ebendiesen Sohn dazutun, auf welchem Weg er uns zu dem versprochenen Ziel führen werde. - Es war Gott zuwenig, seinen Sohn zum Wegweiser zu machen; er machte ihn selbst zum Weg, damit er dich beim Gehen leitet, während er selbst einherschreitet aus eigener Kraft. 

[ Stille ] Lied   Gott sei Dank durch alle Welt - EG 12,1-4 

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Ist Gott für uns - EG Wü 763

Fürbitten Im Vertrauen auf Christus, der gekommen ist, alle Menschen zu retten, bitten wir dich, Gott, um deine Zuwendung und dein Erbarmen, (wir rufen):

R:  Komm, erweise deine Güte.

Christus hat mit seinem Leben dein Geheimnis, Gott, offenbart. Stehe allen bei, die diese Botschaft verkünden (wir rufen):  R:  Komm, erweise deine Güte.

Du hast das Werk der Erlösung an Israel begonnen, vollende es an allen Völkern der Erde (wir rufen): R:  Komm, erweise deine Güte.

Dein Sohn hat unsere Schwachheit auf sich genommen; erbarme dich der Hilflosen und Armen,(wir rufen):  R:  Komm, erweise deine Güte.

Er ist der Lebendige und tritt für uns ein zu deiner Rechten; schenke allen, die ihm vertrauen, das ewige Leben (wir rufen): R:  Komm, erweise deine Güte.

[ Tagesgebet (O-Antiphon - O Adonai)

O Adonai, Herr und Führer des Hauses Israel,  im flammenden Dornbusch bist du dem Mose erschienen und hast ihm auf dem Berg das Gesetz gegeben - o komm und befreie uns mit deinem starken Arm!

Vaterunser
Segen 
Christus, der Sohn Gottes, der zu uns kommt als Richter und Erlöser, zeige uns den Weg aus den Dunkelheiten dieser Welt in sein ewiges.Licht. T&S 41


19. Dezember

Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade ....

Psalm 102 -  Du, HERR, bleibst ewiglich (EG.E 86) 

oder Psalm  85 –, HERR du hast dein Land begnadet  (T 359) 

Jesaja 11, 10-13 … dass die Wurzel Isais dasteht als Zeichen für die Völker

[ Respons  Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6

Betrachtung Ernst Bloch (1885 – 1977), Philosophieprofessor in Tübingen 

Zu einem Kind, das im Stalle geboren, wird gebetet. Näher, niedriger, heimlicher kann kein Blick in die Höhe umgebrochen werden. Zugleich ist der Stall wahr, eine so geringe Herkunft des Stifters wird nicht erfunden. Sage macht keine Elendsmalerei und sicher keine, die sich durch ein ganzes Leben fortsetzt. Der Stall, der Zimmermannssohn, der Schwärmer unter kleinen Leuten, der Galgen am Ende, das ist aus geschichtlichem Stoff, nicht aus dem goldenen, den die Sage liebt. So lebt christlicher Glaube wie keiner von der geschichtlichen Realität seines Stifters, er ist wesentlich Nachfolge eines Wandels, nicht eines Kultbildes und seiner Gnosis. Diese reale Erinnerung wirkte über die Jahrhunderte hinweg: Nachfolge Christi war auch bei noch so großer Verinnerlichung und Spiritualisierung primär eine historische und daran erst eine metaphysische Erfahrung. Dies konkrete Wesen Christi war seinen Gläubigen wichtig, es gab ihnen in betäubender Schlichtheit, was kein Kultbild oder Himmelsbild hätte geben können.

[ Stille ] Lied   Es ist ein Ros entsprungen (EG 30,1-3(4)
[ Canticum  Magnificat -  Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

            oder  Im Anfang war das Wort - EG Wü 783
Im Bewusstsein, dass Christus kommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten, bitten wir dich Gott um deine tröstende Gnade; (wir rufen):  R:  Komm, sei du die Rettung.

Lass die Welt deine Herrlichkeit erkennen, lass Treue und Gerechtigkeit in unserem Lande wohnen;  (wir rufen):  R:  Komm, sei du die Rettung.

Komm zu allen, die noch fern sind von dir; erleuchte sie, dass sie an dich glauben; (wir rufen):  R:  Komm, sei du die Rettung.

Dein Sohn hat die Sünde der Welt getragen und überwunden, mache alle deiner Vergebung gewiss, die ihre Schuld bekennen; (wir rufen): R:  Komm, sei du die Rettung.

Er hat unsere menschlichen Gebrechen auf sich genommen, komm den Kranken zu Hilfe, stärke die Sterbenden, führe die Verstorbenen in dein Reich; (wir rufen):

R: Komm, sei du die Rettung.

[ Tagesgebet (O-Antiphon - O Radix Jesse)

O Spross aus Isais Wurzel, gesetzt zum Zeichen für die Völker, vor dir verstummen die Herrscher der Erde, dich flehen an die Völker - o komm und errette uns, erhebe dich, säume nicht länger!
Vaterunser
Segen
  Gott, der Heilige Geist, der Maria überschattet hat, dass sie Christus empfangen hat, helfe uns, Frucht zu bringen in Heiligkeit. T&S 41

20. Dezember 


Eröffnung
  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade ....

Psalm 126 - Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, (EG.E 104)

oder Psalm  24 – Des HERRN ist die Erde und was sie erfüllt  (T 350) 

Jeremia 30, 8-11a  … dass ich das Joch auf deinem Nacken zerbrechen will 

[ Respons   Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte - EG Wü 781.3

Betrachtung   Brief an Diognet, apologetische Schrift aus dem 2. Jahrhundert 

Kein Mensch hat Gott gesehen; er selbst hat sich gezeigt... Als er den großen und unaussprechlichen Plan der Erlösung fasste, teilt er ihn nur seinem Sohn mit. Solange er seinen weisen Plan geheim hielt, schien er sich nicht um uns zu kümmern; nachdem er aber durch seinen Sohn offenbart hatte, was von Anfang an sein Plan war, bot er uns alles zugleich: seine Wohltaten zu genießen, ihn zu schauen und zu erkennen; wer von uns hätte das je zu erwarten gewagt? ... O gütiger Tausch, o unerforschtes Walten, o unerwartete Wohltat: die Sünde der vielen wird verborgen in dem Einen, die Gerechtigkeit des Einen macht die Vielen gerecht. So offenbarte er, dass der Erlöser Macht hat, die Ohnmächtigen zu retten. Er wollte uns zum Glauben an seine Güte bringen, dass wir ihn ansehen als Ernährer, Vater, Licht, Ehre, Ruhm, Kraft und Leben.  

[ Stille ] Lied   Ihr lieben Christen freut euch nun - EG 6,1-3.5
[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

            oder  Christus erniedrigte sich selbst - EG Wü 764

Fürbitten  Im der Sehnsucht, dass Christus als Retter am Jüngsten Tag in Herrlichkeit erscheinen wird, bitten wir dich, Gott, um Erlösung zur Freiheit deiner Kinder; (wir rufen):

R:  Komm und löse die Fesseln.

Du hast dein Volk gesegnet mit der Frohen Botschaft des Evangeliums, vollende die Christenheit in deiner Liebe; (wir rufen):  R:  Komm und löse die Fesseln.

Du bist in Christus arm geworden, damit wir reich würden; stehe allen bei, die sich berufen sehen, seinem Weg in Armut zu folgen; (wir rufen):  R:  Komm und löse die Fesseln.

Er ist in diese Welt gekommen als Heiland aller Menschen; erbarme dich derer, die ihn nicht erkennen und ablehnen; (wir rufen): R:  Komm und löse die Fesseln.

Er hat reichen Lohn im Himmel denen verheißen, die seinetwegen Übel erleiden, schenke Freude und Tost allen, die den Glauben bewahren ; (wir rufen):

R:  Komm und löse die Fesseln.

[ Tagesgebet (O-Antiphon - O Clavis David)

O Schlüssel Davids, Zepter des Haus Israel - du öffnest, und niemand kann schließen, du schließt, und keine Macht vermag zu öffnen - o komm und öffne den Kerker der Finsternis und die Fessel des Todes!

Vaterunser
Segen 
Gott der Vater, der barmherzige Richter, gewähre uns einen Platz in seinem ewigen Reich. T&S 41

21. Deztember

Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade ....
Psalm 19 A  - Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (EG.E 36) 

oder Psalm 19 A – Die Himmel erzählen die Ehre Gottes  (T 360) 

Offenbarung 3, 7-13 Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids

[ Respons  Fest wie der Himmel steht dein Wort - EG Wü 780.6

Betrachtung   Andrea Schwarz (* 1955), Sozialpädagogin bei Mannheim

Advent ist die Einladung zum Leben – und Jesus ist die menschgewordene Einladung Gottes. Er gesellt sich zu den Menschen, um sich mit ihnen neu auf den Weg zu machen, auf einen Weg, der das möglich Ziel nur ahnt... Mich lockt das Leben! Ich habe die Einladung gehört und will sie nicht abschlagen. Dieses Leben ist mir geschenkt – und ich will leben! Ich will das Leben auskosten, verschmecken, mit allen Sinnen, mit all seinen dunklen und hellen Seiten, mit Freude und Lachen, mit Tränen und Protest, mit Zuversicht und Hoffnungslosigkeit. Ich will das leben, was menschenmöglich ist. Weihnachten ist die Botschaft, dass mich dieser Gott zu einem solchen Weg einlädt – und dass er mich auf diesem Weg nicht allein lässt. Gott wird Mensch – und lässt sich auf all das Menschenmögliche ein. Nichts, was ich erlebe, erleide, woran ich mich erfreue, ist ihm fremd. Er geht mit – und entzieht sich auch in dunklen Stunden nicht. 

[ Stille ] Lied  Macht hoch die Tür (EG 1,1-5)
[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759

Fürbitten  Dankbar für das Kommen Christi, der uns errettet hat aus der Finsternis von Sünde und Tod, bitten wir dich, Gott,  um dein Licht über allen unseren Wegen; (wir rufen):

R:  Komm, uns zur Gerechtigkeit.

Führe die Völker der Erde in Gerechtigkeit und Frieden zusammen, bestätige den Bund, den du seit alters mit den Menschen geschlossen hast; (wir rufen):

R:  Komm, uns zur Gerechtigkeit.

Christus ist gekommen, die Seinen zu erlösen und die Sünde der Welt hinweg zu nehmen, löse uns alle aus der Unterwerfung unter die Macht des Bösen; (wir rufen):

R:  Komm, uns zur Gerechtigkeit.

Er ist gekommen, zu retten und selig zu machen, was verloren ist;  gib, dass alle, die ihm durch die Taufe angehören, bewahrt bleiben in deiner Gnade; (wir rufen):

R: Komm, uns zur Gerechtigkeit..

Er hat in uns Sehnsucht geweckt, dass unser Glaube nach seiner Nähe verlangt; schenke allen, die auf ihn hoffen, bleibende Freude und ewige Ruhe in seinem Reich; (wir rufen):

R:  Komm, uns zur Gerechtigkeit.

[ Tagesgebet (O-Antiphon - O Oriens)

O Morgenstern, Glanz des unversehrten Lichtes, der Gerechtigkeit strahlende Sonne - o komm und erleuchte, die da sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes!

Vaterunser

Segen Christus, Gottes Sohn, der kommen wird in Macht, festige unter uns die Verheißung seiner Herrlichkeit. T&S 41

22. Dezember


Eröffnung
  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade ....
Psalm 63 - Gott, du bist mein Gott, den ich suche  (EG.E 62)  

oder Psalm 72 B -  Gott, gib dein Gericht dem König  (T 354) 

Offenbarung 22, (12-14) 16.17.20.21   Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.
[ Respons  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4

Betrachtung   Adolf Köberle (1898 - 1990), Theologieprofessor (ev.) in München 

Wenn der Morgenstern am Nachthimmel erscheint, dann fassen die Kranken und Schlaflosen neuen Mut. Sie wissen, es geht dem Tag entgegen. So ist auch Jesus Christus am Nachthimmel dieser Welt erschienen, um unser Herz mit neuer Zuversicht zu erfüllen: es soll nicht ewig dunkel bleiben. Gott kommt und triumphiert über alle Mächte der Finsternis. Sterne kann man nicht absetzen. Sterne muss man lieben, zu den Sternen wollen wir ehrfürchtig und staunend aufblicken. So kann man auch Jesus Christus als den hellen Morgenstern Gottes nicht aus der Welt schaffen. Die Menschen haben es wohl vielmals versucht in Wahn und Empörung, aber sie haben sich damit nur selbst geschadet. Die Herrlichkeit Christi wird durch das alle nicht angetastet. Aus allen Stürmen und Angriffen, die schon gegen ihn vorgebracht worden sind, steigt er immer aufs neue sieghaft empor als das unwandelbare,  reine Licht. 

[ Stille ] Lied   O komm, o komm du Morgenstern (EG 19,1-3)

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat -  Meine Seele erhebt - EG Wü 761

Fürbitten Erstaunt, dass Christus, der Herr, sich unseretwegen erniedrigt hat und Mensch geworden ist, bitten wir dich, Gott, um die vertiefte Erkenntnis unserer Würde und um eine demütige Haltung für unser Miteinander;  (wir rufen): R:  Komm, errette uns alle.

Durch seine Ankunft in dieser gebrochenen Welt kommt Christus uns Menschen zu Hilfe, stehe jeder und jedem bei, die in Not sind;  (wir rufen): R:  Komm, errette uns alle.

Er hat sich nicht gescheut, die Menschen seine Schwestern und Brüder zu nennen, gib, dass wir in den Familien, als Nachbarn, Freunde und Freundinnen in Achtsamkeit und Frieden leben;  (wir rufen): R:  Komm, errette uns alle.

Du, barmherziger Gott, willst Heil und Wohl für alle Welt, versöhne die Völker miteinander und führe deine ganze Schöpfung zum Frieden;  (wir rufen): R:  Komm, errette uns alle.

In keinem Augenblick bist du uns fern, noch verweigerst du uns deine Liebe; stehe uns allen bei, wenn unsere letzte Stunde schlägt, und führe uns zum ewigen Leben bei dir; (wir rufen):

R:  Komm, errette uns alle.

[ Tagesgebet (O-Antiphon - O Rex Gentium)

O König der Völker, ihre Erwartung und Sehnsucht; Schlussstein, der den Bau zusammenhält - o komm und errette den Menschen, den du aus Erde gebildet!

Vaterunser

Segen. Gott, der Heilige Geist, mache uns fest im Glauben, freudevoll in der Hoffnung und beständig in der Liebe. T&S 41

23. Deztember

Eröffnung   + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade ....
Psalm 42 Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser (EG.E 54) 

oder Psalm  19 A – Die Himmel erzählen die Ehre Gottes  (T 360) 

Jesaja 7,10-14 Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.

[ Respons  Gelobt sei der Name des Herren - EG Wü 779.4

Betrachtung  Karl Barth (1886-1968) Theologieprofessor(ev.) in Basel 

„Empfangen vom Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau.“ Der klare und einfache Sinn dieser Sätze ist der, das Ereignis der Liebe, die nimmer aufhört, zu sichern als... Gottestat der Offenbarung und Versöhnung, vergleichbar nur mit der anderen Gottestat: der Schöpfung der Welt aus - dem Nichts. Geschieht also das, was der Name Immanuel sagt, geschieht also das, dass Gott zu uns kommt, dann handelt niemand, dann wirkt nicht, dann gib es kein Warum? und Woher? und Wieso, dann fängt schlechterdings Gott selber mit sich selber an... Darum die Vaterlosigkeit dieses Kindleins. Gott ist und bleibt Subjekt in diesem Geschehen, dem Menschen aber kommt zu, sich gesagt sein zu lassen, was Gott ihm zu sagen hat, geschehen zu lassen, was geschehen muss... Ist die Freiheit des Willens im Ereignis der Liebe nicht ganz und ausschließlich Gottes Freiheit, dann ist es nicht ein Ereignis der Liebe, die nimmer aufhört... Die Kirche beschreibt mit ihrem „Empfangen vom Heiligen Geist, geboren aus Maria der Jungfrau“ die Souveränität Gottes im Ereignis der Liebe und zeichnet damit dieses Ereignis aus vor allen anderen Ereignissen. Die Souveränität Gottes kennzeichnet dieses Ereignis als Wunder.

[ Stille ] Lied  Es kommt ein Schiff geladen (EG 8,1-4(5.6)
[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder Fürwahr, er trug unsere Krankheit -  EG Wü 759

Fürbitten  In der Gewissheit, dass Christus in diese Welt gekommen ist, den Armen die Frohe Botschaft zu bringen und dein Gnadenjahr zu verkündigen, bitten wir dich Gott, dass wir  nie Anlass finden, uns am irdischen Weg Jesu zu ärgern; (wir rufen):

RR:  Komm, offenbare seine Herrlichkeiit

Der Name deines Sohnes werde bezeugt bis an die Enden der Erde, damit alle Menschen den Weg finden zu Heil und Leben; (wir rufen):  R:  Komm, offenbare seine Herrlichkeit.

Christus ist in die Welt gekommen, um uns zu retten aus Angst und Versagen; hilf jeder und jedem, die an ihn glauben, das Gute zu tun und das Böse zu meiden; (wir rufen):

R:  Komm, offenbare seine Herrlichkeit.

(Gib, dass alle, die sich bekehrt haben von der Finsternis zum Licht, nicht wieder erliegen der Gewalt des Versuchers, sondern Zuflucht haben in der Treue Christi;  (wir rufen):

R:  Komm, offenbare seine Herrlichkeit.)

Lass uns im Herzen hören (, was der Engel verkündet,) und des inne werden, dass dein Sohn zu unserem Heil Fleisch und Blut angenommen hat;  (wir rufen):

R:  Komm, offenbare seine Herrlichkeit.

Führe uns durch sein Leiden und Kreuz zur Freude der Auferstehung; (wir rufen):

R:  Komm, offenbare seine Herrlichkeit.

[ Tagesgebet (O-Antiphon – O Immanuel)

O Immanuel, unser König und Lehrer, du Hoffnung und Heiland der Völker - o komm, eile und schaffe uns Hilfe, du unser Herr und unser Gott!

Vaterunser
Segen 
Jesus, der Herr, der gesprochen hat “Ich komme bald“ finde uns bei seiner Ankunft wachsam und voller Erwartung. T&S 41

24.. Dezember (morgens)


Eröffnung
  + Gott, gedenke mein nach deiner Gnade ....
Psalm 89 - Ich will singen von der Gnade des HERRN ewiglich (EG.E 79) 

oder Psalm  24 – Des HERRN ist die Erde und was sie erfüllt  (T 350) 

Römer 5, 12-14.18-21 durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt.
[ Respons  Mit Freude erfüllt mich dein Walten - EG Wü 781.4

Betrachtung   Dietrich Bonhoeffer (1906 - 1945), Pfarrer (ev.) in Berlin

Gottes Bild soll im Menschen wiederhergestellt werden. Dabei geht es um ein Ganzes. Nicht dass der Mensch wieder rechte Gedanken über Gott habe, nicht dass er seine einzelnen Taten wieder unter Gottes Wort stelle, sondern dass er als Ganzheit, als lebendiges Geschöpf Gottes Bild sei, ist das Ziel und die Bestimmung. - Leib, Seele und Geist, die ganze Gestalt des Menschen soll das Bild Gottes auf Erden tragen. Gottes Wohlgefallen ruht allein auf seinem vollendeten Ebenbild. Weil der gefallene Mensch Gottes Gestalt nicht wiederfinden und annehmen kann, darum gibt es nur einen Weg der Hilfe: Gott selbst nimmt die Gestalt des Menschen an und kommt zu ihm. - Gottes Sohn, der in göttlicher Gestalt beim Vater lebte ... nimmt das Bild des gefallenen Menschen an. Gott sendet seinen Sohn in der Gleichgestalt des Fleisches der Sünde. 

[ Stille ] Lied  Die Nacht ist vorgedrungen - EG 16,1-3(4.5)

[ Canticum  Magnificat - Christus, unsern Heiland - EG Wü 781.6

oder  Magnificat -  Meine Seele erhebt - EG Wü 761

Fürbitten  Erwartungsvoll wenden wir uns an dich, Gott, und vertrauen darauf, dass du in der Menschwerdung deines Sohnes unsere menschliche Schuld überwindest und wir - trotz unsere Ferne zu dir - mit deiner vergebenden Güte neues Leben empfangen. So vernimm unsere Bitten, höre unsere Not, sieh an unsere Sehnsucht. Du willst kommen zum Frieden auf Erden  R:  und aller Welt Enden sehen dein Heil.

Berühre die Herzen und Gedenken derer, die Verantwortung in unseren Kirchen tragen, leite besonders die Männer und Frauen im bischöflichen Dienst, in der Führung von  Gemeinden und in der Arbeit der Diakonie. Du willst kommen zum Frieden auf Erden -

R:  und aller Welt Enden sehen dein Heil.

Gib denen deine Weisung, die politische Macht ausüben und die Geschicke ihrer Völker lenken, dass sie den Kriegen wehren, Konflikte zu überwinden suchen, Unheil abwenden und für Recht und Gerechtigkeit, Wohlstand und Freiheit Sorge tragen. Du willst kommen zum Frieden auf Erden - R:  und aller Welt Enden sehen dein Heil.

Tröste und heile jene, deren Leben zerbrochen ist unter der Last von Versagen und Schuld, durch Krankheit, Kummer und Bedrängnis, Gewalterfahrung, Krieg, die gefährdet sind durch Sucht, Verzweiflung, Einsamkeit und Angst. Du willst kommen zum Frieden auf Erden -

R:  und aller Welt Enden sehen dein Heil.

Gib ruhige Zeiten. Bewahre das Leben in der Vielfalt der Schöpfung. Segne das Miteinander in Arbeit und Beruf, in den Familien wie unter Freundinnen und Freunden. Behüte die Kinder auf ihrem Weg durch das Leben. Öffne und weite uns allen die Chancen, für dein Reich zu wirken. Du willst kommen zum Frieden auf Erden - 

R:  und aller Welt Enden sehen dein Heil.

Vaterunser
Segen   
In Liebe und Zuwendung, mit Gerechtigkeit und Gnade, durch Kraft und Herrlichkeit, voll Weisheit und Wahrheit komme zu uns Christus, unser Retter und Herr.

T&S 42