22. Februar 2023
Aschermittwoch - Beginn von Fasten und Passion (violett) Selbstprüfung und Umkehr
Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. Luk 18.31
Predigtgottesdienst
Vorspiel
Eröffnung
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes (des Vaters) und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. R: Amen.
Wir verharmlosen Gott, wo wir sein freisprechendes und kritisches Wort nicht ernst nehmen. Billig droht der Glaube zu werden, wenn Gottes Gnade für alles herhalten soll. Wir setzen unsre eigenen Prioritäten im Umgang mit Geld, Zeit und Energie. Wir denken kleinlich vom kommenden Reich Gottes. Wir haben keinen Blick dafür, wo sich heute schon Zeichen der Hoffnung zeigen. Wir übersehen Menschen, die unsre Liebe, unser Verständnis, unsren Einsatz, unsern Zuspruch brauchen. (a)
Lied zum Eingang: Ein reines Herz, Herr, schaff in mir (EG 389,1-5)
Psalmgebet (gesprochen)
(i) Leitvers: Wasche mich, dass ich reiner werde als Schnee, und tilge alle meine Missetat. Ps 51,9b.11b
Psalm 51 - Gott sei mir gnädig nach deiner Güte - EG.E 60 / EG 721
oder
(ii) Leitvers: (So spricht der HERR: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und) kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott. Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, (und es reut ihn bald die Strafe.) - Joel 2,12.13
Psalm 6 - Ach, Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn - EG 705
oder
(iii) Kehrvers: Schaffe in mir Gott, ein reines Herze - EG 230
Psalm 51 - Gott sei mir gnädig nach deiner Güte - EG.E 60 / EG 721
[ Eingangsrufe (b)
Was wir denken, entspricht oft nicht unserem Glauben. Unser Reden weicht immer wieder von der Wahr-heit ab. Durch unser Handeln verraten wir häufig unsere Zugehörigkeit zu Gott.(c)
R: Herr, erbarme dich, erbarme dich. Herr, erbarme dich. Herr, erbarme dich. - EG 178.11
Gott sieht über die Sünden der Menschen hinweg, damit sie sich bekehren sollen. Denn er liebt alles und verabscheut nichts von dem, was er gemacht hat. nach Weish 11,23.24
R: Nichts soll dich ängsten, nichts soll dich quälen, wer sich an Gott hält, dem wird nichts fehlen. - EG W 574 ]
Tagesgebet
Gott, du weißt, wie es um uns Menschen steht. Wir sind verstrickt in den Kreislauf des Bösen und werden nicht imstande sein, die Sünde fortzuschaffen aus unserer Welt. So kommen wir zu dir und hoffen auf Gnade um Jesu Christi willen, der alle Sünde dieser Welt getragen hat bis in den Tod und lebt zu unserer Gerechtigkeit durch dich in Ewigkeit. (d)
oder
Ewiger Gott, du willst nicht den Tod der Sünder, sondern dass wir Menschen umkehren und leben. Gib, dass wir in Gebet und Fasten den Weg des Kreuzes beschreiten, der zur österlichen Freude führt, durch Jesus Christus, unseren Retter und Herrn. (e)
Schriftlesung (Epistel): 1.Johannes 1,8 - 2,2 (-) Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde …
oder (Altes Testament): 2.Mose 32,1-6.15-20 (VI) Das goldene Kalb
Antwortgesang: O Herr, nimm unsre Schuld - EG 235,1-4
Predigttext (Evangelium): Matthäus 6,18-21 (V) Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz
Predigt
Besinnung (Stille oder Musik oder Lied)
Bekenntnis
Wo ist solch ein Gott, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld; der an seinem Zorn nicht ewig fest-hält, denn er hat Gefallen an Gnade ? vgl. Mich 7,18 Bekennen wir unser Vertrauen auf Gott, der sich unser wieder erbarmen will:
G Apostolisches Glaubensbekenntnis - EG W 686
Fürbitten
Gütiger Gott. Bei dir ist Freude über jeden Menschen, der umkehrt und Buße tut. Du bist barmherzig. Lass uns darauf vertrauen und deinem Ruf folgen. Hilf uns, auch einander zu vergeben, wie du uns ver-gibst. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Mit der Befreiung von aller Angst und Verzweiflung über uns selbst mach uns deiner Zuwendung gewiss. Bewahre uns davor, deine Güte zu missbrauchen. Hilf uns, im Geist deiner Gnade zu leben. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Mit der Befreiung von Eitelkeit, die wohlgefällig sich selbst betrachtet, gib uns Augen, die die anderen in ihrer Not, ihren Verstrickungen und Einsamkeiten nicht übersehen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Mit der Befreiung von Überheblichkeit, die viel und gern von sich selber redet, gib uns einen Mund, der Gutes von anderen und Gutes für andere spricht. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Mit der Befreiung von Trägheit, die sich mit dem Bestehenden abfindet, gib uns Hände, die Bedrängten helfen und Verkehrtes zurechtbringen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Mit der Befreiung von Bosheit, die auf Vergeltung und Vernichtung sinnt, gib uns ein Herz, das sich er-barmen und sich verschenken kann. Wir rufen dich an: (f)
R: Kyrie eleison.
Wir danken dir, barmherziger Gott, dass du allen vergibst, die ihre Schuld bereuen und dich um Vergebung bitten. So lass uns nun dankbar aus deiner geschenkten Vergebung leben, und den Frieden bezeugen, den Jesus Christus uns erworben hat, dein Sohn, unser Retter und Herr, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt von Ewigkeit zu Ewigkeit. (g)
Vaterunser
Lied zum Ausgang: Nun lob mein Seel’ den Herren - EG 289,1.2.4
Abkündigungen - Schlussgesang: Ehre sei dir, Christe - EG 75,1
Sendungswort
Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden, damit, wie die Sünde geherrscht hat zum Tode, so auch die Gnade herrsche durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unsern Herrn. Röm 5,20.21
Segen – Nachspiel
Zur Feier des Abendmahl nach Oberdeutscher Form
kann der folgende Entwurf (ohne Bereitung und Präfation) zugrunde gelegt werden.
*
Bußfeier mit Aschezeichen (und Abendmahl)
Vorspiel oder Stille (nach dem Glockenläuten) (h)
Eröffnung
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes (des Vaters) und die Gemeinschaft des Hei-ligen Geistes sei mit uns allen. R: Amen.
Der heutige Aschermittwoch steht am Anfang der Zeit von Fasten und Passion, mit der wir uns auf die Feier des österlichen Geschehens unserer Rettung durch Tod und Auferstehung unseres Herrn Jesus Chri-stus vorbereiten. So beginnen wir diese vierzig Tage, indem wir daran erinnert werden, dass wir Buße und Umkehr nötig haben, doch auf die Gnade und Vergebung vertrauen dürfen, die im Evangelium Jesu Chri-sti verkündet wird.
[Falls das Aschezeichen verwendet wird:
Asche aufs Haupt zu streuen ist ein alter Brauch, der seit biblischen Zeiten bezeugt ist. Menschen bringen zum Ausdruck, das etwas zu bereuen ist und es ihnen damit sehr ernst ist. In der frühen Kirche haben die Büßenden an diesem Tag ein Bußgewand angezogen und wurden mit Asche bestreut. Später haben sich andere aus der Gemeinde ihnen aus Solidarität angeschlossen. Wir nehmen diese Tradition im Gottesdienst heute auf und alle, denen dieses Zeichen etwas sagt, können später ein Aschekreuz auf der Stirn oder der Hand empfangen. (i)
oder
Asche ist schon im Alten Testament (, wie das Beispiel mit der Asche von verbrannten goldenen Kalb zeigt,) ein Zeichen der Buße und des Eingeständnisses von Schuld. Asche erinnert an die Vergänglichkeit des Lebens, unser eigenes eingeschlossen. Asche ist ein Zeichen der Ferne von Gott, der Verfallenheit an Sünde und Tod. Asche ist ein dunkles Memento: „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zum Staube.“ - Aber zugleich kennt die Erfahrung die läuternde Kraft von Feuer und Asche. Gerade in Verbindung mit dem Kreuz wird zeichenhaft ein Bezug zu Christus angedeutet. Er ist der Herr, der die Sünde der Welt getragen hat, für uns in den Tod ging und der von Gott zu neuem Leben erweckt ist. Führen irdische Wege darum vom Licht zur Asche, so dürfen wir im Glauben auf das Umgekehrte hoffen: Am Anfang der Pas-ison steht das Zeichen der Asche, am Ende das aufstrahlende Licht des Ostermorgens.] (k)
Wir alle sind eingeladen, eine Zeit des Fastens zu halten mit der Prüfung unseres eigenen Lebens, mit Umkehr und Gebet, mit Übungen von Verzicht und der Bereitschaft zu praktischer Hilfe an Menschen in Not, getragen vom Hören und der Betrachtung von Gottes Wort. (l)
Lied zum Eingang: Ein reines Herz, Herr, schaff in mir (EG 389,1-5)
Aufruf (Votum)
So spricht der HERR: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott. Denn er ist gnädig, barm-herzig, geduldig und von großer Güte, und es reut ihn bald die Strafe. (Joel 2,12.13)
Kyrie I
Wir spüren die Widersprüchlichkeit unseres Lebens manchmal bis ins Leibliche hinein. / Wie weit kom-men wir, wenn wir es nicht wahrhaben wollen? / Wenn plötzlich die Selbstverständlichkeiten nicht mehr gelten? / Wenn nichts mehr so ist, wie es uns sicher schien? / Wenn wir im Persönlichsten getroffen wer-den? / Wir brauchen Verständnis und Geborgenheit - darum rufen wir:
Kyrie-Ruf
So kommen wir an diesem Tag (Abend) erwartungsvoll zusammen. / Wir möchten entlastet werden, weil Schuld uns quält. / Wir brauchen Halt, weil Bitterkeit uns ergreifen will. / Wir haben die Hoffnung auf einen neuen Schritt nach vorn. / Gott nehme uns bei sich auf, wer wir auch sind, woher wir auch kom-men. / Dass wir in seiner Liebe den Raum finden, einander anzunehmen - darum rufen wir:
Kyrie-Ruf
Nicht länger möchten wir unsern Weg in Angst und Sorge gehen. / Wir möchten vertrauen auf Gottes Wirken, / auf seine Geduld, dass unser Starrsinn klein wird, / auf seine Gerechtigkeit, dass wir die Welt neu zu sehen lernen, / auf seine Hoffnung, dass wir Mut zu unseren Aufgaben finden, / auf sein Erbarmen, das uns freispricht von Schuld, / auf seine Güte, die uns jeden Tag neu das Leben anvertraut - darum rufen wir: (m)
Kyrie-Ruf
Kyrie II
Bewusst geworden, was unser Leben beschwert: Anfechtungen durch Leiden und Tod, Verstrickungen in Schuld und Versagen, Enttäuschungen durch Verletzungen und Lieblosigkeit. - Ehrlich danach fragend, wodurch wir zum menschlichen Elend beitragen. - Bittend, dass wir in dunklen Stunden mit der Hoff-nung auf Gottes Zukunft gestärkt werden, – rufen wir: (n)
V x R: Der am Kreuze starb (EG 178.7)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der uns aus Sünde befreit: - Stille -
Gott, du weißt wie es um uns Menschen steht. Wir sind verstrickt in den Kreislauf des Bösen und werden nicht imstande sein, die Sünde fortzuschaffen aus unserer Welt. So kommen wir zu dir und bitten um Gnade um Jesu Christi willen, der alle Sünde dieser Welt getragen hat bis in den Tod und lebt zu unserer Gerechtigkeit durch dich in Ewigkeit. (o)
oder
Gott des Erbarmens und des Vergebens, verlass uns nicht in diesen Tagen der Buße und Bereitung auf das österliche Geschehen. Steh uns bei mit deinem heilenden Geist, damit wir mit bekehrtem Herzen den Weg gehen, den dein Sohn uns gezeigt hat, Jesus Christus, unser Bruder und Herr, der in der Einheit des Hei-ligen Geistes mit dir lebt und wirkt in Ewigkeit. (p)
oder
Gott der Gnade, du hast uns Menschen aus Erdenstaub gebildet und de Atem des Lebens eingehaucht. Wir sind geschaffen, dir und unseren Nächsten zu dienen. Oft gelingt uns das nicht. Richte unsern Sinn aus auf deine Barmherzigkeit, dass wir uns in unserer Begrenztheit annehmen und uns dir anvertrauen um Jesu Christi willen, unserm Retter und Herrn. (q)
Alttestamentliche Lesung: 2.Mose 32,1-6.15-20 - Das goldene Kalb
Graduale: Psalm 51,3.12-14 - Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte (aus EG.E 110) (r)
Leitvers: Wasche mich, dass ich reiner werde als Schnee, und tilge alle meine Missetat. Ps 51,9b.11b
Epistel: 1. Johannes 1,8 - 2,2 (-) Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde …
Traktus (s)
Lob dir, Christus, König und Erlöser. // Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig! * Denn auf dich traut mei-ne Seele. Ps 57,2a // Lob dir, Christus, König und Erlöser. // Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, / und es wird alles vollendet werden ,*was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.
Lk 18,31 // Lob dir, Christus, König und Erlöser. // (s)
oder
Trishagion: Heiliger Herre Gott - EG 185.4
Evangelium: Matthäus 6,18-21 (V) Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz
Lied des Tages: O Her, nimm unsre Schuld - EG 235, 1-4
Predigt zu Matthäus 6,18-21 (V) Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz
Besinnung (Musik oder Stille)
Zehn Gebote (mit Vergebungsbitten)
Es ist dir gesagt Mensch, was gut ist, und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Mi 6,8) - So spricht Gott, der HERR, der sein Volk aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt hat: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
G: Erbarme dich, Herr, vergib uns unsere Schuld und lass uns deiner Weisung folgen.
Du sollst dir kein (Gottes-)Bildnis noch irgendein Gleichnis machen. (Bete sie nicht an und diene ihnen nicht.) G: Erbarme dich, Herr, vergib uns unsere Schuld und lass uns deiner Weisung folgen.
Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen.
G: Erbarme dich, Herr, vergib uns unsere Schuld und lass uns deiner Weisung folgen.
Du sollst den Feiertag heiligen.
G: Erbarme dich, Herr, vergib uns unsere Schuld und lass uns deiner Weisung folgen.
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
G: Erbarme dich, Herr, vergib uns unsere Schuld und lass uns deiner Weisung folgen.
Du sollst nicht töten.
G: Erbarme dich, Herr, vergib uns unsere Schuld und lass uns deiner Weisung folgen.
Du sollst nicht ehebrechen.
G: Erbarme dich, Herr, vergib uns unsere Schuld und lass uns deiner Weisung folgen.
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
G: Erbarme dich, Herr, vergib uns unsere Schuld und lass uns deiner Weisung folgen.
Du sollst nicht begehren, was dein Nächster hat.
G: Erbarme dich, Herr, vergib uns unsere Schuld und lass uns deiner Weisung folgen.
Wir bekennen dir, Gott, dass wir gesündigt haben gegen dich und unsere Nächsten durch unser Tun und Lassen, in Unwissenheit, aus Schwachheit oder mit Absicht. Wir haben deine Liebe verletzt und dein Bild in uns verdorben. Wir bereuen unsere Schuld. Vergib, was geschehen ist, und führe uns aus der Finsternis, dass wir leben als Kinder des Lichtes. So bitten wir um Jesu Christi willen, der für uns gestorben ist, dei-nem Sohn, unserm Retter und Herrn. R: Amen. (t)
oder
Buß-Litanei
Gott, Vater der Barmherzigkeit, R: erbarme dich unser.
Christus, unser Retter und Erlöser, R: erbarme dich unser.
Heiliger Geist, Anwalt und Tröster der Schwachen, R: erbarme dich unser.
Wir bekennen, dass wir gesündigt haben in Gedanken, Worten und Werken,
R: erbarme dich unser.
Wir haben dich, Gott, nicht von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Gemüt geliebt, R: erbarme dich unser.
Wir haben unsere Nächsten nicht geliebt wie uns selbst, R: erbarme dich unser.
Wir haben unseren Schuldigern nicht vergeben, wie du uns vergibst, R: erbarme dich unser.
Wir waren taub für den Ruf zum Dienen, so wie Christus uns gedient hat, R: erbarme dich unser.
Wir haben oft nicht im Sinn Christi gehandelt, R: erbarme dich unser.
Wir haben deinen Heiligen Geist betrübt , R: erbarme dich unser.
Stärke uns zur Umkehr, Herr. R: Stärke uns zur Umkehr, Herr.
Wo wir uns falsch verhalten, wo wir blind sind für menschliche Not und Leiden, wo wir gleichgütig sind gegenüber Unrecht und Grausamkeit., R: Stärke uns zur Umkehr, Herr.
Wo wir voreilige oder verkehrte Urteile fällen, wo wir lieblos über andere denken, wo wir Vorurteile und Vorbehalte haben gegenüber denen, die anders sind als wir, R: Stärke uns zur Umkehr, Herr.
Wo wir die Gaben der Schöpfung vergeuden, missbrauchen oder verderben, wo wir rücksichtslos sind gegenüber den Bedürfnisse derer, die nach uns kommen, R: Stärke uns zur Umkehr, Herr.
[Hilf uns, Gott unser Heiland, und lass ab von deiner Ungnade über uns.
R: Erhöre uns, denn deine Güte ist tröstlich.
Erweise an uns deine Hilfe und dein Heil, R: Erhöre uns, denn deine Güte ist tröstlich.
Lass uns zu Zeugen deiner Barmherzigkeit werden. R: Erhöre uns, denn deine Güte ist tröstlich.
Durch das Kreuz und Leiden deines Sohnes, unseres Herrn, rette uns.
R: Erhöre uns, denn deine Güte ist tröstlich.
Führe uns mit allen deinen Heiligen zur Freude der Auferstehung.
R: Erhöre uns, denn deine Güte ist tröstlich.]
(u)
Erzeige uns Sündern deine Gnade, Gott. Vergib uns, was gewesen ist, hilf uns, besser deiner Liebe zu entsprechen, und leite uns bei allem, was wir tun sollen, dass wir gerecht handeln, das Erbarmen lieben und demütig unsere Wege gehen mit dir, unserem Gott, alle Tage bis hin zu dir in Ewigkeit. R: Amen (v)
oder
Sündenbekenntnis
L: Lasst uns bedenken, was uns belastet und wo wir schuldig geworden sind in der Beziehung zu anderen, zur Welt, zu uns selbst und zu Gott. - Stille - Wir besinnen uns und fragen: Habe ich andere Menschen gekränkt und verletzt? Bin ich ausgewichen, wo ein ehrliches Wort geholfen hätte? Habe ich beigetragen zu Unfrieden und Streit? Habe ich die Nöte und Probleme meiner Mitmenschen wahrgenommen? War ich bereit zu helfen, wo jemand mich brauchte? - Stille - Gehe ich verantwortlich mit den Gaben der Schöpfung um? War ich achtsam gegenüber der Natur und der Umwelt? Nehme ich Anteil an den Leiden und Nöten unserer gefährdeten Welt? Bin ich dankbar für das, was mir gegeben ist? - Stille - Bin ich schonend und verantwortungsvoll mit mir und meinem Körper umgegangen? Gebe ich der Stille in meiner Seele Raum? Habe ich mir die Zuwendung und Liebe derer, die mir nahe sind, zu Herzen ge-nommen? Bewahre ich mir ein freundliches und offenes Wesen zu denen, die mir begegnen? Habe ich die mir anvertraute Zeit sinnvoll genutzt? - Stille - Führe ich mein Leben bewusst in Verantwortung vor Gott? Bin ich beharrlich im Gebet und bei der Su-che nach Gott in seinem Wort? War ich bereit, auch mir schwer Gewordenes anzunehmen? Bin ich oft müde und träge im Glauben? Erhoffe ich mir von Gott Hilfe und Beistand? - Stille - Gott, du kennst uns bis auf den Grund, du weißt, wo wir schuldig geworden sind, du hörst, was wir von Herzen bereuen, du siehst, wenn wir verzagen und wo unsere Kraft zu schwach ist. Wir vertrauen auf dein Erbarmen. - Stille - (w)
[G: Der allmächtige Gott erbarme sich unser; er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben. ]
[ Aschenzeichen
Dem Zeichen der Asche kann ein Gebet vorausgehen:
Gott, lass uns diese Asche zum Zeichen der Betrübnis über unsere Sünde werden und zu einer Mahnung an die Hoffnung des neuen Lebens, die wir in Jesus Christus haben, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (x)
oder
Allmächtiger Gott, du hast uns geschaffen aus dem Staub der Erde. Möge diese Asche uns erinnern, dass wir sterblich und fehlbar sind und nur durch das Geschenk deiner Gnade leben jetzt und in Ewigkeit. (y)
G Amen.
P. streut den Vortretenden Asche auf den Kopf oder zeichnet ihnen auf die Stirn oder - für die Empfangenden sichtbar - auf den Handrücken ein Kreuz, zunächst mit einem Querbalken:
P: Von Erde bist du genommen, zu Erde wirst du wieder werden;
danach folgt der senkrechte Balken:
P: doch Christus durch sein Kreuz hat uns erlöst zum Leben. (z) ]
Vaterunser (entfällt hier, wenn es in der Abendmahlsliturgie verwendet wird)
Vergebungszusage
Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher beim Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. (1. Joh 2,1b.2) - Wir dürfen gewiss sein: Der allmächtige Gott hat sich über uns erbarmt und durch seinen Sohn vergibt er und befreit uns von aller Schuld. Was gewesen ist, soll nicht mehr beschweren, was kommt, muss uns nicht schrecken. Gottes Gnade ist unseres Lebens Freude und Kraft. (aa)
oder
So vergebe euch Gott, der Vater der Liebe und Kraft, und befreie euch von eurer Schuld, heile und stärke euch durch seinen Geist und erwecke euch zu neuem Leben in Christus, unserm Herrn. (bb)
[ Persönlicher Zuspruch
Die Vergebungszusage kann durch einen persönlichen Zuspruch mit Handauflegung, auch durch Frie-densgruß und Friedensgeste in der Gemeinde bekräftigt werden.]
* Friedensgruß
Bei einer Mahlfeier kann der Friedensgruß wie folgt eingeleitet werden:
Erkennt euch von neuem als Schwestern und Brüder im Herrn. Niemand sei gegen die anderen. Niemand in sich verschlossen. Vergebt (einer dem anderen), wie auch Gott euch vergeben hat in Christus. Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Ehre. vgl. Eph 4,32 / Röm 15,7 / (Wendet euch einander zu mit einem Zeichen des Friedens und der Versöhnung.)
* Lied zur Bereitung: Und suchst du meine Sünde (EG 237,1-3)
[* Bereitung
Gott ist unser Trost. Er ist die Freude der Traurigen, die Klarheit der Verirrten, das Leben der Schwachen. Er hat seinen Sohn gesandt, der die Mühe unsres Lebens auf sich nimmt und unsere Schuld tilgt. Um sei-netwillen sind wir frei von der Last der Schuld. Er würdigt uns als seine Schwestern und Brüder, als Got-tes Töchter und Söhne an seinen Tisch zu kommen und Gäste zu sein am Mahl der Freude. (cc)]
* Dialog – Präfation – Sanctus
Der Herr sei mit euch. G: Und mit deinem Geiste.
Erhebet eure Herzen. G: Wir erheben sie zum Herrn.
Lasst uns danksagen und Gott preisen. G: Das ist würdig und recht.
In Wahrheit ist es würdig und recht ,/
unser Dienst und zu unserem Heil /
+ dir, ewiger Gott, zu danken.
Wir preisen dein großes Erbarmen. /
+ Du gewährst uns diese vierzig Tage der Bereitung.
Durch Christus rufst du uns zur Umkehr /
+ und führst uns zum Glauben an das Evangelium.
Er selbst ist dein Wort der Gnade, /
+ seine Hingabe eröffnet uns neu das Leben.
darum stimmen wir ein in das Lob, das Himmel und Erde verbindet, /
+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (dd)
G: Heilig, heilig, heilig (EG 185.1-3)
* Abendmahlsgebet
Wir danken dir, dem heiligen Gott. Du hat uns dies Leben und die ganze Erde anvertraut. Trotz unserer Abkehr von dir bist du gekommen in Jesus, deinem Sohn, und hast durch ihn dem Erdkreis noch einmal Hoffnung gegeben. Er hat sich hingegeben für das Leben der Welt:
Einsetzungsworte
Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:
G: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir ... [EG 189]
So halten wir das Gedächtnis Christi und rufen dich, Gott, an: Sende deinen Heiligen Geist, damit er uns teilhaben lasse an der Gabe deines Sohnes: am Brot des Lebens und des Friedens, am Kelch des Heiles und der Freude. Verbinde uns in der Gemeinschaft der Hoffnung, des Glaubens und der Liebe. Erneuere uns und den ganzen Erdkreis und führe uns auf dem Weg zur Vollendung in deinem ewigen Reich. (ee)
Vaterunser
* Brotbrechen – Agnus Dei
Der Kelch des Segens, für den wir danken, ist die Gemeinschaft des Blutes Christi. Das Brot, das wir brechen, ist die Gemeinschaft des Leibes Christi. Ein Brot ist es, so sind wir – die vielen - ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben. (1.Kor 10,16.17)
G: Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2-4)
* Einladung – Austeilung
* Dankgebet
V: Lobe den HERRN, meine Seele,
G: und was in mir ist seinen heiligen Namen ... (Ps 103, 1-4)]
Durch die Gaben von Brot und Kelch, die wir am Tisch deines Sohnes empfangen haben, hilf uns, diese Zeit der Bereitung und des Verzichts mit Freude zu beginnen und in ganzer Hingabe zu vollenden, so dass wir deinem Sohn folgen auf dem Weg zum neuen Leben: Jesus Christus, unserm Bruder und Herrn. (ff)
oder
Fürbitten (besonders wenn kein Abendmahl gefeiert wurde)
Gütiger Gott. Bei dir ist Freude über jeden Menschen, der umkehrt und Buße tut. Du bist barmherzig. Lass uns darauf vertrauen und deinem Ruf folgen. Hilf uns, auch einander zu vergeben, wie du uns ver-gibst. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Mit der Befreiung von aller Angst und Verzweiflung über uns selbst mach uns deiner Zuwendung gewiss. Bewahre uns davor, deine Güte zu missbrauchen. Hilf uns, im Geist deiner Gnade zu leben. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Mit der Befreiung von Eitelkeit, die wohlgefällig sich selbst betrachtet, gib uns Augen, die die anderen in ihrer Not, ihren Verstrickungen und Einsamkeiten nicht übersehen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Mit der Befreiung von Überheblichkeit, die viel und gern von sich selber redet, gib uns einen Mund, der Gutes von anderen und Gutes für andere spricht. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Mit der Befreiung von Trägheit, die sich mit dem Bestehenden abfindet, gib uns Hände, die Bedrängten helfen und Verkehrtes zurechtbringen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Mit der Befreiung von Bosheit, die auf Vergeltung und Vernichtung sinnt, gib uns ein Herz, das sich er-barmen und sich verschenken kann. Wir rufen dich an: (f)
R: Kyrie eleison.
Wir danken dir, barmherziger Gott, dass du allen vergibst, die ihre Schuld bereuen und dich um Verge-bung bitten. So lass uns nun dankbar aus deiner geschenkten Vergebung leben, und den Frieden bezeugen, den Jesus Christus uns erworben hat, dein Sohn, unser Retter und Herr, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt von Ewigkeit zu Ewigkeit. (g)
Lied zum Ausgang: Nun lob mein Seel den Herren (EG 289, 1.2.4)
Abkündigungen - Schlussgesang: Ehre sei dir, Christe (EG 75,1)
Sendungswort
Wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden, damit, wie die Sünde geherrscht hat zum Tode, so auch die Gnade herrsche durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unsern Herrn. Röm 5,20.21
Segen – [Nachspiel]
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
[ ] in Klammern gesetzte Stücke können entfallen
* durch Stern gekennzeichnete Stücke entfallen, wenn kein Abendmahl gefeiert wird
a Quelle derzeit nicht feststellbar
b Ergänzungsvorschlag im Blick auf kleine Kinder, die (den Psalm) noch nicht lesen können
c vgl. M.Meyer, Nachdenkliche Gebete . Neue Fassung, Göttingen 1996, S. 91
d vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg/B., S.71
e vgl. Koinonia, Gebete aus dem Lutherischen Weltbund
f vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 237
g vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 93f
h Bei einem Einzug kann die Bibel mit vorgetragen und auf den Altar / Ambo gelegt werden.
i vgl. Passion und Ostern, Agende II, 1 (VELKD), Hannover 2011, S.17
k R.B.
l vgl. Book of Alternative Services (Anglican Church of Canada), Toronto 1985, S. 281
m Quelle derzeit nicht feststellbar
n vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 293
o vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg/B., S. 77
o vgl. Book of Alternative Services (Anglican Church of Canada), Toronto 1985, S. 281
p vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), 3. Auflage, Bonn 2006, S. 41
q vgl. Passion und Ostern, Agende II, 1 (VELKD), Hannover 2011, S.19
r vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000 (!), S. 292,
s Der Traktus ersetzt den Halleluja-Gesang in der Passionszeit und ist Begrüßung des Evangeliums, auf das er hinführt. – Kehrvers (II. Ton): vgl. Gotteslob (röm.kath. 2013), Nr. 584
t vgl. Common Worship - Services and Prayers (Church of England) London 2000, S. 162
u vgl. Passion und Ostern, Agende II, 1 (VELKD), Hannover 2011, S.23 f
v vgl. Common Worship - Times ans Seasons (Church of England) London 2006, S. 227
w nach einem Entwurf von Ulrich Wüstenberg für den Aschermittwochsgottesdienst in der Peterskir che Heidelberg (2022)
x vgl. J.Arnold, Fürbitten für die Gottesdienste im Kirchenjahr, Hannover 2006, S.82
y vgl. Passion und Ostern, Agende II, 1 (VELKD), Hannover 2011, S.25
z R.B. vgl. 1. Mos 3,19
aa vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 353
bb vgl. Common Worship (Church of England), London 2000, S. 135
cc vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, (UEK/VELKD) Bielefeld/Leipzig 2020, S. 785
dd vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), 3. Auflage, Bonn 2006, S. 224
ee vgl. G.Kugler, Feierabendmahl, Gütersloh 1981, S. 111
dd R.B.