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18.  November 2020 (a)

- als Bußfeier -


Buß- und Bettag (violett)  - Ruf zur Umkehr 

Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Spr 14,34   



Vorspiel 


Eröffnung (Begrüßung)

Gnade sei mit uns und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. R: Amen.

Wenn wir ehrlich auf unser Leben schauen, sehen wir manches, was wohl gelungen ist; aber auch das, worin wir versagt haben, unsere Fehler und Versäumnisse. Sie liegen schwer auf uns, wir kommen nicht zur Ruhe. Wir können so nicht vor Gott bestehen. Er kennt unsere Schwächen, er weiß um unsere Schuld. Oft meinen wir, alles selbst bereinigen zu können; aber letztlich brauchen wir Gottes Vergebung, um uns befreit wieder dem Leben zuwenden zu können. (a)


<ç> Lied zum Eingang: Aus tiefer Not lasst uns zu Gott (EG 144 in Auswahl)


Psalmgebet

Votum: Suchet den HERRN, solange er zu finden ist; rufet ihn an, solange er nahe ist. Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. Jes 55,6.7 

Psalm 130 Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir (EG.E 106 / EG 750) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns mit seiner Barmherzigkeit erwartet: - Stille - 

Gott, himmlischer Vater. Du hast keine Freude an der strafenden Gerechtigkeit. Du hast Mitleid mit den Schuldigen (wie mit Kranken) und willst heilen. Darum wagen wir es, zu dir zu kommen, zerschlagen und verirrt wie wir sind, und bitten dich: Heile unser Gewissen. Schenk uns die Kraft, deinem Willen zu folgen, Schaden zurechtzubringen und das Versagen anderer zu verzeihen durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)

oder

Wer sind wir, wo stehen wir, was ist uns gelungen, worin haben wir versagt? - Auf solche Fragen suchen wir Antwort. Wir werden sie nicht finden ohne dich, Gott, nicht ohne dein richtendes und rettendes Wort. Darum bitten wir dich: Komm und sprich zu uns. Hilf uns die Wahrheit erkennen und annehmen, die Wahrheit unserer Schuld und die Wahrheit deiner Vergebung. Sei uns gnädig um Jesu Christi willen. (c)

oder ein anderes Gebet


Schriftlesung (Evangelium): Lukas 13,(1-5)6-9 (VI) Das Gleichnis vom Feigenbaum

oder (Epistel): 1. Johannes 1,5 – 2,6 (WT) Christ – die Versöhnung für unsre Sünden


<ç> Antwortlied: Nimm von uns, Herr, du treuer Gott (EG 146)


Predigttext (Altes Testament): Jesaja 1,10-18 (II) Lasst ab vom Bösen, lernt Gutes tun! 


Predigt 


Besinnung (Musik oder Lied)


Aufruf und Besinnung

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Micha 6,8 (oder in Übertragung: Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist Und was der Ewige bei dir sucht: Tu das Rechte Und liebe die Gnade Und geh bescheiden um mit deinem Gott.)

Wir nehmen uns Zeit, um zu bedenken und nachzufühlen, wo wir dieses einfache, gute Leben verloren haben. Wo uns die Gnade und die Liebe. abhanden gekommen ist
Wir schauen in die vier Richtungen, die wir kennen:
Wir schauen nach innen. Zu uns selbst:
Habe ich mich und meinen Körper gekränkt? Habe ich nicht genug auf mich gehört?
Habe ich Unmögliches von mir verlangt? Habe ich mich klein gemacht, wo ich selbstbewusst sein sollte? Habe ich mich groß gemacht und überfordert, wo ich bescheiden  sein sollte?
- Stille
Wir schauen nach außen. Zu den Menschen um uns.
Habe ich jemandem weh getan? Habe ich jemanden geängstigt und klein gemacht?
Bin ich ausgewichen, wo ein ehrliches Wort geholfen hätte? Habe ich Schwierigkeiten im Umgang mit fremdem Versagen? Kann ich verzeihen?
- Stille
Wir schauen nach unten. Zur Erde, die uns trägt.
Benutze oder missbrauche ich Teile von Gottes Welt? Habe ich eine Not im Umgang mit Verhältnissen, die mir vererbt wurden, die ich nicht verursacht habe, aber die ich tragen muss? Glaube ich, dass Gott auf jetzt die Erde in Händen hält?
- Stille
Wir schauen nach oben. Zu Gott:
Suche ich genug Zeiten und Orte, an denen Gott mir begegnen kann? Schweige ich, damit er spricht? Öffne ich mein Herz für den Himmel? Höre ich sein Gnadenwort? Spüre ich sein Mit-mir-Sein? Glaube ich, das Gott sein Ja zu mir sagt, dass ich leben kann, ohne Müssen, ohne Müssen-Wollen?
- Stille

Beichtgebet
Gott,  uns zugewandt wie Vater und Mutter, wie Schwester und Freund.  Wenn du uns anblickst, erkennen wir uns selbst, sehen die Wirklichkeit neu, werden wir schön. Darum bekennen wir dir unsere Angst, unsere Schuld, unsere Scham, unsere Anstrengung, unsere Verkrümmung.
- Stille
Zu dir rufen gemeinsam : Gott, sei uns Sündern gnädig.
Gemeinde: Gott sei uns Sündern gnädig.)

Wir sind schuldig geworden vor dir und sind unseren Nächsten vieles schuldig geblieben. - Im Vertrauen auf deinen Sohn Jesus Christus, unsern Retter und Herrn, beten wir [mit seinen Worten]: (d)


Vaterunser


Zuspruch

Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher beim dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. (1.Joh 2,1.2) - Wir dürfen gewiss sein: Der allmächtige Gott hat sich unser erbarmt und vergibt uns unsere Schuld um Jesu Christi willen. Was gewesen ist, soll nicht mehr beschweren, was kommt, muss uns nicht schrecken. Gottes Gnade ist unseres Lebens Freude und Kraft. (e)

Der Zuspruch kann mit Handauflegung <ç>  und folgendem Segenswunsch bekräftigt werden:

Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. (Treu ist er, der euch ruft, er wird’s auch tun.) 1.Thess 5,23(24)


[<ç> Friedensgruß

Es kann  auch - zusätzlich zur Handauflegung oder stattdessen - in der Gemeinde der Friedensgruß getauscht und wie folgt eingeleitet werden:

Erkennt euch im Herrn (von neuem) als Brüder und Schwestern. Niemand sei gegen die anderen, niemand in sich verschlossen. Vergebt, wie euch vergeben ist, nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. (vgl. Kol 3,13, Röm 15,7) ]


Dankgebet

[Lobe den Herrn, meine Seele,

G: und was in mir ist seinen heiligen Namen.
Lobe den Herrn, meine Seele

G: und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat;

der dir alle deine Sünde vergibt

G: und heilet alle deine Gebrechen;

der dein Leben vom Verderben erlöst,

G: der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit.]
Du verleugnest und verkleinerst unsere Sünden nicht, sondern vergibst uns, Gott, und wendest dich uns zu wie ein gütiger Vater. Wir können wieder weiter trotz unserer Schuld; weil du uns nicht verurteilt hast, wagen wir von neuem zu beginnen. Wir danken dir, dass du uns annimmst, wie wir sind, und bitten dich um Kraft, nach deiner Weisung zu leben, dir zur Ehre alle Tage bis in Ewigkeit. (f)


<ç> Lied zum Ausgang:  Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen (EG 658)


Abkündigungen - <ç> Schlussgesang: Lass mich dein sein und bleiben (EG 157) 


[ Sendungswort

Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Spr 14,34 Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein (und der Ertrag der Gerechtigkeit wird Ruhe und Sicherheit sein auf ewig). Jes 32,17 ]


Segen - Nachspiel


Quellen und Vorlagen


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

<ç> entsprechend den aktuellen Corona-Regeln
a R.B. nach  W.Milsten / H.H. Grube, Gottesdiensteingänge ..., Göttingen 2004, S. 168

b vgl. H. Nitschke (Hg) Gottesdienst ‘77, Gütersloh 1977, S. 63 (v. Mehring)

c vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I , Stuttgart 2004, S. 166  Nr. 95

d  nach einem Entwurf von Brigitte Mattausch

e vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I , Stuttgart 2004, S. 353, Nr. 2
g vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg/B 1967, S. 167