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10. April 2020

Karfreitag (schwarz / violett / ohne Parament) Gekreuzigt und gestorben

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh 3,16



Predigtgottesdienst mit Abendmahl in Anlehnung an die oberdeutscher Form

(Andere Entwürfe zum Karfreitag finden sich im Rahmen des Triduums)



Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus  Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.  R: Amen.

„Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber“ - das ist die Botschaft dieses Tages, das sollen wir hören als Wort vom Kreuz. Die Trennung und Ferne von Gott ist von ihm selbst aufgehoben in seinem Sohn. Was uns belastet, will er auf sich nehmen. Was uns das Leben schwermacht, dürfen wir ihm übergeben. Gott will uns heilen an Leib und Seele, unsere Gebrechen und unsere Schuld. Wenn Christus, der Mann am Kreuz, unser Gott und Heiland ist, dann steht er zu seinem Wort, dann können wir seiner Einladung folgen, seiner Vergebung gewiss werden, sein Mahl empfangen, unter seinem Segen neu ins Leben gehen. (a)


Lied zum Eingang:  Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken (EG 91,1-4)


Psalmgebet

Votum: Siehe - Christus - das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt! Joh 1,29         

oder

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh 3,16

Psalm  22 I  -  Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen (EG.E 18 / EG 709)

mit Oster-Kyrie statt Gloria patri: Der am Kreuze starb (EG 178.7)

oder Trishagion: Heiliger Herre Gott (EG 185.4) 

oder ohne Gloria


Tagesgebet

Beten wir zu Gott und werden still vor dem Kreuz Christi: - Stille - 

Heiliger Gott. Erschrocken blicken wir auf zum Kreuz, aber wir wagen darauf zu vertrauen, dass Jesu Tod uns die Versöhnung bringt. Lass sein Sterben uns zum Sieg und seine Gerechtigkeit uns zur Gnade werden, damit wir Frieden finden, um seiner Liebe willen unser verkehrtes Leben lassen und ihm zum neuen Leben folgen, Jesus Christus, unserm Bruder und Herrn. (b)

oder

Gott, unser Vater. Du hast uns nicht der Macht der Finsternis überlassen, sondern uns in deinem Erbarmen erlöst. Schütze, befreie und erneuere unser Leben durch den Geist deines Sohnes, der am Kreuz erhöht, mit dir geehrt und verherrlicht wird in Ewigkeit.  (c)

oder

Unerforschlicher Gott, dein Sohn hat nach deinem Willen den Fluch des Kreuzes auf sich genommen und so die Macht des Verderbens zerbrochen: Erwecke uns durch seinen Tod zum Leben. Das bitten wir durch ihn, Christus Jesus, unsern Herrn. (d)


[ 1. Lesung (Prophetie): Jesaja (52,13-15); 53,1-12 (VI) Der leidende Gottesknecht ]

[ Antwortlied: Du großer Schmerzensmann - EG 87, 1.3.6 ]

2. Lesung (Evangelium): Lukas 23,33-49 (III) Kreuzigung Jesu

Antwortlied: Christe, du Schöpfer aller Welt (EG 92,1-5)

oder O Haupt voll Blut und Wunden (EG 85 in Auswahl)


Predigttext (Epistel): 2. Korinther 5,(14-18)19-21 (II) Das Wort von der Versöhnung


Predigt 

Besinnung (Zwischenspiel oder Stille)


Bekenntnis:

Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber. Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht,  auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt. 

2. Kor 5,19.21 -  In Christus erkennen wir den Knecht Gottes und bekennen:

Christus-Hymnus -  Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war (EGWü 764)


Lied: Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld (EG 83,1.2.4)


Sündenbekenntnis:

Vor Gott, dem Allmächtigen gestehen wir, dass unsere Erkenntnis nicht ausreicht, um die Tiefe seiner Liebe zu erfassen, die er uns im Leiden und Sterben seines Sohnes Jesus Christus entgegenbringt. Die Befreiung durch seinen Tod nehmen wir nicht genügend wahr: Wir verharren im Bann böser Gedanken, verletzender Worte, gemeiner Taten.  

In der Stille bringen wir vor Gott, was uns besonders beschwert:

- Stille -   

Gott führe uns heraus aus Bosheit und Sünde und schenke uns um Jesu Christi willen seine Gnade:  (e) oder ein anderes Sündenbekenntnis

Ist dies auch euer Bekenntnis und eure Bitte, so antwortet mit eurem Ja: 

G: Ja (um Jesu Christi willen).

oder eine andere Form der Vergebungsbitte


Zuspruch

Gott hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn aufgehoben und an das Kreuz geheftet. Kol 2,14

Euch geschehe, wie ihr glaubt: Kraft des Auftrags, den der Herr seiner Kirche gegeben hat, verkündige ich euch - berufen zum Dienst am göttlichen Wort -: Der allmächtige Gott hat sich über euch erbarmt und durch seinen Sohn Jesus + Christus vergibt er euch alle eure Sünden. (f) 

G: Amen. oder ein anderer Zuspruch der Vergebung


Lied zum Abendmahl: Das Kreuz ist aufgerichtet - EG 94, 1.2.4 

oder Menschen gehen zu Gott in ihrer Not - EG 547, 1-3 


Einleitung und Einsetzungsworte

Der Gekreuzigte ist uns nah in seinem Mahl. Mitten in Einsamkeit, in Müdigkeit und Verzweiflung ist Christus bei uns. Er weinte und schrie zu Gott: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Er gab für uns sein Leben dahin. Er starb, damit wir gewiss sein können: Es ist alles vollbracht. - Und Gott hat ihn nicht verachtet, und als er zu ihm schrie, hörte er‘s. So können wir Elenden um seinetwillen essen vom Brot des Lebens. So können wir in seinem Namen den Kelch des Heils nehmen. So wird seiner gedacht bis zu den Enden der Erde.  (g) 

Einsetzungsworte


oder

Dankbar stehen wir vor Gott: Er hat alles vollbracht, was zu unserem Heile dient. Er hat Jesus Christus gesandt in unser unvollendetes Leben. Und im Elend hat er uns das Zeichen gegeben, dass auch unser Leben vollbracht sein wird. Jesu Mahl erinnert uns:

Einsetzungsworte

So bitten wir in Jesu Namen und mit seinen Worten um den Geist Versöhnung und um Heil für uns und alle Welt: (h)


Vaterunser 


Brotbrechen und Agnus Dei

Der Kelch des Segens, über dem wir danken, ist die Gemeinschaft des Blutes Christi. Das Brot, das wir brechen, ist die Gemeinschaft des Leibes Christi. Denn ein Brot ist’s. So sind wir, die vielen, ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben. (1.Kor 10,16.17)

G: Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2-4) 


Einladung und Austeilung


Dankpsalm und -gebet  

Lobe den Herrn meine Seele

G: und was in mir ist seinen heiligen Namen ... (Ps 103,1-4)

Wir danken dir, allmächtiger Gott, dass du uns durch das Leiden und Sterben deines Sohnes versöhnt und in die Gemeinschaft deines Volkes gerufen hast. Breite deinen Frieden aus über alle Menschen, die unter Streit zu leiden haben, die Hass erfahren und Gewalt erdulden müssen, die in Schuld verstrickt sind, die dem Tod entgegengehen. Du hast uns im Mahl deines Sohnes seiner Nähe gewiss gemacht. So stärke uns immer neu den Glauben und erhalte ihn lebendig durch deinen Geist. Schenke uns die Zuversicht, dass uns nichts scheiden kann deiner Liebe, die in Jesus Christus ist, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, unserem Bruder und Herrn. (i)


Gesang zum Ausgang: Ehre sei dir, Christe  (EG 75,1)


[ Bekanntgaben


Segen

oder  

Votum: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh 3,16

Die Gemeinde geht schweigend auseinander.


Quellen und Vorlagen


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

 [ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen

a  vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 47

c vgl. Alternative Service Book (Church of England), Cambridge 1980, S. 559 

d vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 313

e vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 125

f vgl. Württembergisches Kirchenbuch - Abendmahl (Ausgabe 1977), S. 109

g vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 664 und Ps 22, 26 ff nach Ergänzungs- band zum Württemberg. Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2005, S. 185 

h  vgl. H. Nitschke (Hg), Passion, Gütersloh 1983, S. 132 (G. Kugler)

i vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 188