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9. April  2020


Gründonnerstag (weiß)  - Das Mahl des Neuen Bundes

Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder. der gnädige und barmherzige HERR. Ps 111,4

(ein anderer Entwurf zum Gründonnerstag ist im Rahmen des Triduums zu finden)



entfalteter Abendmahlsgottesdienst 


Vorspiel


Eröffnung

Gnade sei mit uns und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.  R: Amen.

Ein eigentümlicher Tag ist der Gründonnerstag, der zwischen Vergangenheit und Zukunft vermittelt und von Erinnerung wie von Verheißung bestimmt wird. Gott lädt uns in Jesus Christus an seinen Tisch, er lässt uns so seine Vergebung als Befreiung von der Last der Vergangenheit erfahren und schließt zu erwartungsvoller Gemeinschaft zusammen. So feiern wir inmitten der Karwoche einen freudig gestimmten Gottesdienst und knüpfen mit unserem Abendmahl an das Passa-Mahl an, zu dem die Juden in den Familien zusammenkommen, um ihrer Befreiung durch Gott aus der Sklaverei Ägyptens zu gedenken  Mit dem Gedächtnis des letzten Mahles Jesu  stehen wir zugleich in der Erwartung der zukünftigen Welt, wenn Gott die Völker auf seinen heiligen Berg, dem Zion, sammeln und zum Mahl einladen wird. Wenn wir das Brot brechen und vom Kelch trinken geschieht Erinnerung und Verheißung,  dankbares Gedenken und erwartungsvolle Hoffnung. (a)


Lied zum Eingang: Dank sei dir Vater, für das ewge Leben (EG 227 in Auswahl)


Kyrie 

Wie oft sind wir müde und ausgelaugt, schon von dem, was jeder Tag verlangt, erst recht wenn wir an Grenzen kommen. Wie schnell fühlen wir uns von Ansprüchen überfordert. Wie leicht werden wir entmutigt, weil so viel Unwägbares auf uns zukommt. Wir brauchen einen Platz zum Atemholen. Wir brauchen das umsonst Geschenkte. Wir brauchen das Fest und brauchen Befreiung. (Wir rufen:)

Kyrie-Ruf 

Wie häufig fühlen wir uns leer und unerfüllt. Wie schnell kann das schal und fade werden, was uns einst erstrebenswert schien. Wie mächtig sind Hunger und Durst und bestimmen unser Leben. Wir brauchen, was uns wirklich nähren kann. Wir brauchen den Geschmack der Ewigkeit. Wir brauchen das Fest und brauchen bleibenden Halt. (Wir rufen:)

Kyrie-Ruf

Wie stark sind wir doch in uns selbst verstrickt und gar nicht offen für andere. Wie schnell sehen wir uns getrennt, verlassen, missachtet, abgelehnt, bedroht. Wie leicht kann all unser Mühen so ganz vergeblich sein. Wir brauchen Gemeinschaft und tragende Liebe. Wir brauchen Annahme ohne Vorbehalt. Wir brauchen das Fest und brauchen die Freude. (Wir rufen:) (b) 

Kyrie-Ruf  


oder (soweit nicht als Gradualpsalm verwendet)

Psalmgebet

Votum: Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR. Ps 111,4

Psalm 111 – [Halleluja!] Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen (EG.E 92 / EG 744)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der die Welt durch seine Liebe erlöst: - Stille - 

Gott des Lebens. In der Hingabe Jesu sehen wir, wer du bist für diese Welt. Im gebrochenen Brot und im geteilten Kelch empfangen wir die Verheißung, dass du die Vergebung unserer Sünden schenkst. Wir bitten dich - weil er alles vollbracht hat - nimm uns auf in deinen Frieden, wer wir auch sind, nimm uns auf in den Neuen Bund des Lebens durch ihn Christus, unsern Herrn. (c)

oder

Jesus Christus, du Brot des Lebens, du wahrer Weinstock. Mit den Gaben deines Mahles gibst du uns Anteil am göttlichen Geheimnis deines Lebens, hebst die Trennung auf, die unsere Schuld bewirkt hat und nimmst uns mit auf deinen Weg der Hingabe und des Leidens, hin zum ewigen Leben. Halte uns fest in deiner Gemeinschaft, dass wir bei dir bleiben, wie du bei uns bleibst in Ewigkeit. (d)

oder

Ewiger Gott, mit der Feier eines Mahles hat dein Sohn den Neuen Bund für alle Völker gestiftet und hat uns durch das Waschen der Füße den Wert und die Würde des Dienens gezeigt. Gewähre in der Kraft des Heiligen Geistes, dass diese Zeichen von neuem zu uns sprechen, unseren Glauben kräftigen, uns im Herzen nähren und unser Leben erquicken. So bitten wir durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (e)


Alttestamentl. Lesung: 2. Mose 12, 1-4.(5.6)7.8(9)10-14 (II) Einsetzung des Passa 


Graduale: Psalm 111 – [Halleluja.] Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen.

(Kehrvers: Barmherzig ist der HERR. Speise gibt er denen, die ihn fürchten. (f)

oder Psalm 111 – [Halleluja.] Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen (EG 744)

oder Antwortlied: Nun danket Gott, erhebt und preiset (EG 290, 1-4) 


Epistel: 1. Korinther 19,16.17 (IV) Der Kelch des Segens – Das Brot, das wir brechen


Traktus 

[Kehrvers: Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit. / ]) Dir will ich Dank opfern * und des HERRN Namen anrufen. (Ps 116,17)) Kehrvers: Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit. /  Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu essen, * ehe ich leide. (Lk 22,15) Kehrvers: Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit. 

oder Antwortlied: Gott zog des Tages vor dem Volke (EG 290, 5-7) 


Evangelium:  Matthäus 26,17-30 (II) Die Einsetzung des Abendmahles (nach Matthäus)


Antwortlied:  Das Wort geht von dem Vater aus (EG 223,1-4(5.6)


Text und Predigt  zu 2. Mose 12, 1-4.(5.6)7.8(9)10-14 (II) Einsetzung des Passa


Besinnung (Stille oder Musik oder Lied)


Bekenntnis

Apostolisches Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater ... (EG Wü 686)

oder

Auch unser Passalamm ist geopfert, das ist Christus. - Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lam-mes berufen sind. 1.Kor 5, 7b; Offb 19,9  In ihm erkennen wir den Knecht Gottes und bekennen:

Lied vom Gottesknecht:  Fürwahr, er trug unsre Krankheit (EG Wü 759)


Fürbitten  

Gott, du nährst und bewahrst alles Leben. Du erhältst uns in Zeiten der Wüste und befreist uns aus vielerlei Abhängigkeiten. Du gibst uns das tägliche Brot; du nährst uns mit dem Brot des Lebens und erhebst den Kelch des Heils für uns. Wir preisen dich für deine überfließende Liebe und rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Besonders danken wir heute
o für die Treue unserer Freunde,
o für die Liebe in den Familien,
o für Nahrung, Wohnung und Versorgung, die uns zuteil wird,
o für den mit der Gemeinde gefeierten Gottesdienst,
o für das Geheimnis des ganzen Lebens.
Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison
Gott, du stiftest Versöhnung. Du lädst alle ein zu deinem Fest - doch nicht alle können die Freuden des Lebens genießen. Deshalb denken wir vor dir an alle, die in Not sind. Mach uns offen für das Leiden der Menschen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Besonders bitten wir heute
o für jene, die sich unerwünscht und ungeliebt vorkommen,
o für jene, die unter Vorurteilen zu leiden haben,
o für die Einsamen, Vergessenen und Abgeschobenen,
o für alle, die sich zynisch über deine Liebe lustig machen,
o für jene, die im Dienst Christi zu leiden haben.
Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison


oder

Fürbitten  [mit Vergebungsbitte] 

Im Frieden Christi, betroffen von seiner unbedingten Liebe und im Vertrauen auf seinen Beistand beten wir und rufen miteinander:

R: Kyrie eleison.

Beten wir um ein waches Gewissen; um Bewahrung vor Angst; um ein offenes, ruhiges Herz; um Verständnis für unsere Mitmenschen; um Hilfsbereitschaft und um Mut, für die Wahrheit einzustehen - rufen wir miteinander:

R: Kyrie eleison.

Beten wir für unsere Angehörige und Freunde, hier und an anderen Orten; für die Menschen, die auf uns angewiesen sind; für unser Land und für alle Völker in der Welt; dass sich Gerechtigkeit durchsetze und Friede werden kann - rufen wir miteinander:

R: Kyrie eleison.

Beten wir für unsere Gemeinde (hier in N.) und unsere Kirche (von M.) mit allen, die zum Dienst der Leitung berufen sind; für die ganze Christenheit, dass sie über Trennungen hinweg eins werde im Glauben, im Zeugnis, im Handeln; auch für alle, die heute irgendwo in der Welt das Abendmahl feiern, dass sie in ihm die Gegenwart Christi erfahren, mitten in unserer unheilen Welt - rufen wir miteinander:

R: Kyrie eleison.

Beten wir für alle, die in Not und Schwierigkeiten sind und Hilfe erwarten; für die Hungernden, die Kranken und die Verzweifelten; für alle Menschen, die den Tod vor Augen haben, dass ihre Hoffnung größer sei als ihre Angst - rufen wir miteinander: (h)

R: Kyrie eleison. 

[ Beten wir - eingeladen an den Tisch Jesu  - auch für uns selbst und bekennen vor ihm, wer wir sind und was uns beschwert: Menschen, die glauben möchten und doch zweifeln; Menschen, die lieben wollen und dabei versagen; Menschen, die es mit der Hoffnung versuchen und sich dennoch fürchten. Wir gestehen unsere Not, unser Ungenügen, unsere Schuld , bitten um Gottes erbarmende Gnade und rufen miteinander. (i)

R: Kyrie eleison.]


[ Zusage

Christus sagt beim Abschied den Seinen zu: Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. Joh 14,27 - Wir dürfen gewiss sein: Der allmächtige Gott hat sich über uns erbarmt und vergibt uns um Jesu Christi willen unsere Schuld. Was gewesen ist, soll nicht mehr beschweren, was kommt muss uns nicht schrecken. Gottes Gnade ist unseres Lebens Freude und Kraft.

(oder eine andere Vergebungszusage) ]

[ Friedensgruß

(Grüßen wir einander im Frieden Christi.) ]

Lied zur Bereitung: Herr, du wollest uns bereiten (EG 220)

oder ein anderes Lied zur Bereitung


 [ Bereitung / Gabengebet

Was hier auf dem Tisch steht, die Frucht der Erde, das Werk von Menschenhand, wir sind es selbst.

Unser Leben legen wir vor dir nieder, heben es vor dein Angesicht und bitten dich, dass du selbst es heiligst und in deinem Licht ansiehst. Dieses Leben hat Jesus, dein Sohn, geteilt. So wie er dir sein Leben hingegeben hat, so bringen wir dir unser Leben dar: Nimm es an, halte es fest. (k)

Dialog – Präfation – Sanctus
Der Herr sei mit euch. G: Und mit deinem Geiste.
Erhebet eure Herzen. G: Wir erheben sie zum Herrn.
Lasst uns danksagen und Gott preisen. G: Das ist würdig und recht.
In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Immer und überall bist du zu preisen für dein Werk der Erlösung. /

+ Wir loben dich durch unsern Herrn Jesus Christus.

Er ist das Brot des Lebens und die Quelle des Heils. /

Er lädt uns an seinen Tisch zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander. /

+ Er hat uns sein Mahl gestiftet als Siegel des neuen Bundes.

 Darum stimmen wir ein in den Lobgesang deines Volkes und deiner ganzen Schöpfung /

Darum singen wir von deiner Größe und Barmherzigkeit

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (l)

G: Heilig, heilig, heilig (EG 185.1-3) 


Abendmahlsgebet

Gelobt seist du, Gott des Himmels und der Erde. Du hast dich über deine Geschöpfe erbarmt und deinen Sohn Mensch werden lassen. Wir danken dir für die Erlösung, die er am Kreuz für uns vollbracht hat. Wir bitten dich: Sende herab den Heiligen Geist, heilige und erneuere uns nach Leib und Seele, damit wir unter diesem Brot und Wein Christi Leib und Blut zu unsern Heil empfangen, wenn wir tun, was er geboten hat:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr, verkünden wir … (EG 189) 

So gedenken wir des Leidens und Sterbens Jesu Christi. Wir preisen seine Auferstehung und Himmelfahrt und vertrauen auf seine Herrschaft über alle Welt. Wir bitten dich, Gott: Wie alle, die seinen Leib empfangen ein Leib sind in Christus, so erfülle uns mit seinem Geist, wecke in uns neues Vertrauen, umfange uns mit seiner Liebe und schenke uns beständige Zuversicht. Wir hoffen auf den Tag, an dem dein Sohn sichtbar vor aller Augen mit uns sein Mahl feiern wird in seinem ewigen Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (m)


Vaterunser


Brotbrechen – Agnus Dei

Der Kelch des Segens, über dem wir danken, ist die Gemeinschaft des Blutes Christi. Das Brot, das wir brechen, ist die Gemeinschaft des Leibes Christi. Denn ein Brot ist’s. So sind wir, die vielen, ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben. (1.Kor 10,16.17)

G: Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2-4) 


Einladung –  [Friedensgruß - ] Austeilung


Dankgebet

V: Lobe den HERRN, meine Seele

R: und was in mir ist, seinen heiligen Namen ... (Ps 103,1-4) 

Jesus Christus, du hast dich dahingegeben in den Tod am Kreuz. Im Brot des Lebens und im Kelch des Heils bekräftigst du aufs Neue den göttlichen Bund mit uns. Lass deine Gabe in uns wirken, dass wir lebendige Glieder deines Leibes sind und bleiben, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und die Deinen liebst in Ewigkeit. (n)


Gesang zum Ausgang: Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.1-4)


Abkündigungen – [ Schlussgesang. Ehre sei dir Christe (EG 75,1) ] 


Tenebrae

Statt mit Sendung und Segen kann der Gottesdienst wie folgt beschlossen werden:

So lesen wir im Evangelium nach Markus im 14. Kapitel:

Und als sie nach dem Abendmahl den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. Und Jesus sprach zu ihnen: „Ihr werdet alle Ärgernis nehmen; denn es steht geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen und die Schafe werden sich zerstreuen. Wenn ich aber auferstanden bin, will ich vor euch hingehen nach Galiläa.“... Und sie kamen zu einem Garten mit Namen Gethsemane... Und er sprach zu seinem Jüngern. „Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt.“...  Und es kam herzu Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine Schar mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und Ältesten... Und als er kam, trat er alsbald zu ihm und sprach: Rabbi! und küsste ihn. Die aber legten Hand an ihn und ergriffen ihn... Und Jesus sprach: „ (Aber) So muss die Schrift erfüllt werden.“ Da verließen ihn alle und flohen. (o)


Die Kerzen werden gelöscht. Der Altar kann von allem Schmuck (Decken, Parament) entkleidet werden. Die Gemeinde verlässt in Stille die Kirche.


Anhang I: Mandatum -  zur Fußwaschung


Vor den Fürbitten  (oder vor der Predigt) kann eine Fußwaschung eingefügt werden. Dazu können folgende Texte verwendet  - ggf. in Art eines Psalm vorgetragen - werden:

G: Ubi caritas et amor (EGWü 571.1 oder 571.2)

Jesus stand auf vom Mahl, goss Wasser in ein Becken *

und fing an, den Jüngern die Füße zu waschen.

G: Ubi caritas et amor (EGWü 571.1 oder 571.2)

Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, *

so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen.

Denn ein Beispiel habe ich euch gegeben, *

damit ihr tut, wie ich euch getan habe.

Ein neues Gebot gebe ich euch / dass ihr euch untereinander liebt, *

wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt.

Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, *

wenn ihr Liebe untereinander habt.

G: Ubi caritas et amor (EGWü 571.1 oder 571.2)

Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch. *

Bleibt in meiner Liebe. 

Niemand hat größere Liebe als die, *

dass er sein Leben lässt für seine Freunde. 

Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. *

Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebt. 

( Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe / diese drei: *

aber die Liebe ist die größte unter ihnen.) (p)

G: Ubi caritas et amor (EGWü 571.1 oder 571.2)


* Anhang II - Gestaltung als Tischabendmahl (q)


Mit den obigen liturgischen Stücken kann auch eine Abendmahlsfeier an Tischen gefeiert werden. Die Teilnehmer sitzen um einen großen Tisch oder in Gruppen an mehreren, einander zugeordneten Tischen, bei denen die Möglichkeit zum Gespräch gegeben ist. Für den Ablauf  kann folgende Ordnung zugrunde gelegt werden:

Musik - Eröffnung (Begrüßung) - Lied

Kyrie-Litanei: Wie oft sind wir müde.... (s.o.) - [Zusage mit Joh 14,27]

Stille und Tagesgebet

Lesung (AT): 2. Mose 12, 1-4.(5.6)7.8(9)10-14 (II) Einsetzung des Passa

Musik oder Psalm 111 (EG.E 92 / EG 744)

Evangelium: Matthäus 26,17-30 (III) Die Einsetzung des Abendmahles (nach Matthäus)

Ansprache + - Besinnung (Musik)

Bereitung: Das Wort geht von dem Vater aus (EG 223,1-4)

[Dialog - Präfation - Sanctus -] Abendmahlsgebet - Vaterunser

Brotbrechen mit 1. Kor 10 16.17 – [Agnus Dei - EG 190.2 oder in anderer Form]

Austeilung - Dankgebet

(gemeinsames Essen +)

Fürbitten: "Im Frieden Christi..." ohne Vergebungsbitte 

oder „Gott, du nährst und bewahrst alles Leben

oder in anderer Form

Gloria in excelsis (EG 180.1-4)

Tenebrae "Als sie den Lobgesang gesungen hatten... (wie oben)

oder Segenswunsch mit Phil 4,7

+ Sind im Rahmen eines gemeinsamen Essens Gespräche in den Tischgruppen vorgesehen,  so kann die Ansprache als Tischrede diesen Teil eröffnen. Das vorbereitete Essen sollte festlich, aber nicht aufwendig gestaltet werden und berücksichtigen, dass unter den Teilnehmern auch solche sein können, die (noch) die "Fastenzeit" beachten.  


Quellen und Vorlagen


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

 [ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke entfallen, wenn eine einfachere Form üblich ist

a R.B. nach Motiven bei W. Milstein, Zum Wort kommen 2000, S. 68  

Sollte kein Abendmahl gefeiert werden, erfordert dies eine andere Eröffnung.

b R.B.

c vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 91

d vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 309;

und Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S 146, 44

e vgl.  United Church of Christ (USA), Tages-Gebet zum Gründonnerstag 2009

f andere / bisherige Psalmversionen

Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 308

Reimpsalter - Ausgabe des EG für die Evangelisch-reformierte Kirche, Ps 111

Joppich/Reich/Sell, Preisungen, Münsterschwarzach 4. Aufl. 2016,  Ps 69 in Auswahl

St.Metzger-Frey, Anglikanisches Chorsingen deutsch, München 2011, Ps111

Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, Nr. 574 

g vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, Nr. 574

h vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 279, 

i vgl. Gottesdienstpraxis I/2 (1991), Gütersloh, S. 17 (W. Lipp)

k vgl.S. de Vries, Von Fest zu Fest, Utrecht (NL) 2016, S. 31

l vgl.  Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 310

m vgl.  Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 639

n  vgl.  Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 311

o aus Mk 14,26-28.32.38.43.45.49.50

p aus Joh 13, 5 ff; 15,9.12-14 und 1. Kor 13,13

q Es wird hier bewusst darauf verzichtet, Schritte und Elemente (z.B. Bitterkräuter - Maror) der heutigen jüdischen Sederfeier (am Vorabend zu Pessach) in eine Gründonnerstag-Liturgie aufzunehmen und zwar aus Respekt vor der lebendigen jüdischen Tradition und Praxis und weil zudem manches historisch schief wäre (z.B. mit dem angebrannten Lammknochen (Seroa) oder dem gesottene Ei (Beizah), was beides an den zerstörten Tempel in Jerusalem erinnern soll, der zu Jesu Lebzeiten aber noch gestanden hat...) Außerdem hat der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit empfohlen, keine christlichen Sederfeiern zu begehen, vgl. http://www.christen-und-juden.de/html/seder_koord.htm