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2. November 2008 (a)


24. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Der Überwinder des Todes

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. (Kol 1,12)

 

In einigen Landeskirchen kann an diesem Sonntag das Gedenken der Reformation (s. Entwurf zum 31. Oktober) begangen werden.

   


Predigttext (Altes Testament):  Prediger 3,1-14 (III/VI) Alles hat seine Zeit

Schriftlesung (Evangelium):  Matthäus 9,18-26 (I) Heil und Leben             

(Epistel:  Kolosser 1, (9-12)13-20 (II) Christus - das Ebenbild Gottes )



Eröffnung

Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit aller Freude und Frieden im Glauben durch die Kraft des Heiligen Geistes.

Aus dem Alltag kommen wir zu Gott. Wieder liegt eine Woche hinter uns. Gute und schlechte Erfahrungen bringen wir mit. Wir hoffen, zur Ruhe zu finden in dieser Stunde, damit wir einen neuen Blick auf unseren Alltag bekommen. Gott zeige uns neue Wege, Wege, die an seiner Gerechtigkeit ausgerichtet sind, Wege, die zu einem neuen Himmel und zu einer neuen Erde führen. (a)


Votum und Psalm

HERR, was ist der Mensch, dass du dich seiner annimmst, und des Menschen Kind, dass du ihn so beachtest? Ist doch der Mensch gleich wie nichts; seine Zeit fährt dahin wie ein Schatten  Ps 144,3.4

Psalm 39  Herr, lehre mich doch, dass es ein Ende mi mir haben muss (EG 722 ) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der die alte Ordnung von Sünde und Tod überwindet: 

Herr Jesus Christus, auferstanden von den Toten, nichts kann uns von dir trennen. Hilf uns in der Angst vor dem Leben, hilf uns aus der Angst vor dem Tod, und gib uns Anteil an deinem unzerstörbaren Leben, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und alle Macht in Händen hast in Ewigkeit. (b)

oder

Deine Verheißung haben wir, Gott, dass wir davon leben; dein Wort, uns daran festzuhalten. Was uns auch zustößt, du weißt, was uns guttut. So möchten wir es wagen mit dir in Furcht und Hoffnung und bitten in gutem Zutrauen: Lass uns - lebendig oder tot - deinen Namen tragen, nach dir bezeichnet und bei dir geborgen sein durch Christus Jesus, deinen Sohn, jetzt und in alle Ewigkeit. (c)


Bekenntnis / Lobpreis

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. (Kol 1,12)  Lasst uns Zeugnis geben von der Hoffnung, die uns durch Christus zuteil wird:

Hymnus aus dem Kolosserbrief  -  Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (EG 765)


Fürbitten

Gott, du bist uns nahe zu allen Zeiten und den Leidenden bist du besonders verbunden, seit du in Christus den Weg des Leidens zuende gegangen bist, durch den Tod hindurch zum Leben. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. 

Wir fürchten um unser Leben, wenn wir hören und sehen, was Menschen aushalten müssen, was ihnen zugemutet wird. Wir erschrecken und hoffen, dass es uns nicht trifft.

- Wir möchten glauben, dass du immer bei uns bist gerade dann, wenn wir uns fürchten, wenn wir Schmerzen haben, wenn wir verzweifelt sind. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Menschen, die den Tod auf sich zukommen sehen: Lass ihre Hoffnung wachsen und ihre Angst kleiner werden. - Wir beten für die Menschen, die in Ungewissheit leben, die sich von Spannungen wie zerrissen fühlen: Gib ihnen deinen Frieden, der alle Vernunft übersteigt. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Verbitterten, denen über ihrem Schicksal der Glaube zerbrochen ist: Gib ihnen Menschen, durch die sie deine Liebe erfahren wie ein Licht in ihrer Finsternis. - Wir bitten dich für die, denen ihr Leben sinnlos erscheint, die es wegwerfen möchten: Tritt ihnen entgegen und führe sie aus der Ausweglosigkeit zu einem neuen Anfang. Wir rufen:

R: Kyrie eleison. 

 Gott, wir bitten dich für uns alle, wenn wir nicht wissen, warum dieses Unglück uns getroffen hat, warum diese Krankheit uns nicht verschont, warum dieser Tod gekommen ist, dann lass diese Fragen uns nicht von dir trennen. Hilf uns glauben: Deine Liebe führt uns auf Wege, die wir nicht verstehen, durch den Tod hindurch zum Leben. Wir rufen:(d)

R: Kyrie eleison. 


Sendungswort 

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. (Kol 1,12)

*


Eingeständnis und Zusage

Wir erkennen, wie fern von Gott wir leben. Er wende sich uns zu und nehme uns an, trotz allem, was uns von ihm trennt. Er sehe nicht auf unsere Schuld, sondern sehe auf Christus, seinen Sohn, der für uns eintritt, der sein Leben für uns hingab am Kreuz. Gott nehme unsere Schuld weg, dass wir leben können. Er mache uns seiner Gnade gewiss: (e)

=

Wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wieviel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir versöhnt sind. Röm 5,10


Kyrie-Litanei

Gott lässt deine Sonne scheinen über Gute und Böse. Seine Geduld ist groß, er erträgt es nicht, dass eines seiner Geschöpfe verlorengeht. Zu ihm rufen wir:

Kyrie

Gott  gibt allen Zeit, sich zu entwickeln. Er lasse uns großzügig sein, damit wir nicht vorschnell urteilen. Zu ihm rufen wir: 

Kyrie

Gott verwandelt uns durch deine Treue. Er helfe uns, niemanden aufzugeben, sondern bei denen zu bleiben, die uns anvertraut sind. Zu ihm rufen wir:

Kyrie (f)

 

Bereitung

Brot wird nicht eher Brot als bis die Körner zermahlen sind. Wein wird nicht eher Wein als bis die Trauben gekeltert sind. Frucht kann nicht eher reifen, als dass der Same stirbt und sich verwandelt. In Brot und Wein schenkt Christus uns die Frucht seines Leben und Sterbens: Brot der Ewigkeit, Wein des Festes der Auferstehung, sein Heil. (g)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dass wir dir, Gott  und deiner Gnade danken.

Du ewige Weisheit, Quelle des Lebens, 

+  Ziel unserer Sehnsucht, dich preisen wir //

Du hast uns geschaffen zu deinem Bild; /

+  dass wir deine Schöpfung bewahren und dein Antlitz suchen. //

In Jesus bist du Mensch geworden, verwundbar wie wir, /

hast Gewalt erlitten, den Tod auf dich genommen /

+  und unserer Hoffnung einen neuen Grund gegeben.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung, /

stehen in der Schar deiner Zeugen seit Anbeginn der Welt, / 

stimmen ein in das Lob, das Himmel und Erde verbindet /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, heiliger Gott. Du bist immer mit uns auf dem Weg, besonders, wenn Jesus, dein Sohn, uns versammelt zum Mahl der Liebe: Wie den Jüngern (von Emmaus) deutet er uns die Schrift und bricht uns das Brot. Erfülle durch deinen Geist seine Verheißung, nach der er in unserer Mitte gegenwärtig sein will.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr ...

Gütiger Gott, wir feiern das Gedächtnis unserer Versöhnung und verkünden das Werk deiner Liebe: Dein Sohn ist durch Leiden und Tod hinübergegangen in das neue Leben und auferstanden zu deiner Herrlichkeit. Schau auf seine Hingabe, in der er uns den Weg öffnet zu dir. Schenke uns den Geist seiner Liebe. Stärke uns durch Christi Leib und Blut und erneuere uns nach seinem Bild. Mache uns offen für die Menschen um uns, dass wir ihre Trauer und Angst, ihre Hoffnung und Freuden teilen und sie begleiten auf dem Weg zum Heil. Wenn unser eigener Weg zu Ende geht, nimm uns auf in dein Reich, wo wir auf ewig die Fülle des Lebens und der Herrlichkeit erwarten. Lass uns in Gemeinschaft mit allen Heiligen dich loben und preisen durch unseren Herrn Jesus Christus. (i)


Dankgebet

Gott. Dein Sohn war gehorsam bis zum Tod und ist so zum Bürgen für ein befreites Leben geworden. Wir danken dir für die Versöhnung, die wir in seinem Mahle feiern konnten und bitten: Leite uns - dadurch gestärkt - auf dem Weg der Nachfolge, dass wir durch alle Bedrängnis hindurch zur Fülle des Lebens finden in Christus Jesus, unserm Bruder und Herrn. (k)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 182, Nr. 24

b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 399

c - vgl. H.Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg/B. 1967, S. 79

d - vgl. Agende für Kurhessen-Waldeck, Kassel 1996, Bd. I.1 S. 185

e - vgl. Badische Agende, Bd. I, Karlsruhe 1996, S. 128

f - vgl. Hessische Agende, Darmstadt 2001, 5. So.n. Epiphanias

g - vgl. Wenn Himmel und Erde sich berühren, Gütersloh 1993, S. 128 

i -  vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), (3. Aufl.) Bonn 2006, S. 302