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19. Oktober 2008 (a)


In manchen Landeskirchen kann an diesem Sonntag das Gedenken der Kirchenweihe (s. Entwurf b) begangen werde.


22. Sonntag nach Trinitatis (grün) - In Gottes Schuld

Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte. (Ps 130,4)    


Predigttext (Epistel):  1. Johannes 2, (7-11)12-17 (VI) Unterscheidung von der Welt 

Schriftlesung (Evangelium):Matthäus 18, 15-20 (III) Konfliktregelung in der Gemeinde            

(Prophetie:  Micha 6,6-8 (V) Gottesdienst im Alltag der Welt )



Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.  Amen.

Nicht immer gelingt unser menschliches Miteinander. Oft sind wir nicht so, wie wir sein wollen. Oft bleiben wir hinter dem zurück, was wir uns vorgenommen haben. Da ist es gut, nicht festgenagelt zu werden auf unser Versagen, sondern gestärkt zu werden in dem, was an guten Kräften in uns steckt und ermutigt zu werden zu neuen Anfängen. Gott sagt es uns zu in seinem Erbarmen. Bitten wir ihn, das davon auch etwas in unserem Miteinander zu spüren ist. (a)


Votum und Psalm

Hilf du uns, Gott, unser Helfer, um deines Namens Ehre willen. Errette uns und vergib uns unsere Sünden, um deines Namens willen! Lass vor dich kommen das Seufzen der Gefangenen; durch deinen starken Arm erhalte die Kinder des Todes. Ps 79,9.11

Psalm143  -  Herr, erhöre mein Gebet (EG 755) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, und beugen uns vor seiner Heiligkeit: - Stille - 

Gott, du ewige Güte. Erlöse uns von allem, was uns gefangennimmt, und allem Hochmut. Mache uns zu Menschen deiner Liebe, dass wir - angerührt von deiner befreienden Nähe - uns deiner Gnade freuen, dir gern dienen und dich loben in unserem Tun durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (b)

oder

Gott. Du weißt, wie sehr wir der Änderung und Umkehr bedürfen. Aber du trittst nicht mit Gewalt an uns heran, sondern kommst in deinem Wort: offen ist es und gut, heilen will es und uns herausführen aus allem selbstbezogenem Wünschen und Tun. Wir bitten dich für jetzt und alle Zeit: Lass uns dir, Gott, nicht ausweichen. Schenke uns vielmehr Zutrauen zu deinem Wort, zu Jesus, der deine frohe Botschaft selber ist, dein Sohn, unser Bruder und Herr bis in Ewigkeit. (c)

oder

Barmherziger Gott, vor dir kann kein Mensch bestehen. Lass uns nicht sehen auf das, was wir können und leisten, und nicht verzweifeln, weil wir so oft versagen, sondern lass uns darauf vertrauen, dass du uns liebst und annimmst aus lauter Güte. Das bitten wir um Jesu Christi willen, deines geliebten Sohnes, in dem uns deine Liebe begegnet, die von Anfang war und währt bis in Ewigkeit. (d)   


Bekekenntnis / Lobpreis

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. (Kol 1,12)  Lasst uns Zeugnis geben von der Hoffnung, die uns durch Christus zuteil wird:

Hymnus aus dem Kolosserbrief  -  Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (EG 765)


Fürbitten

Allmächtiger, ewiger Gott. Nach deinem Willen bringen wir Dank und Fürbitte vor dich für alle Menschen, auch anstelle derer, die weder danken noch bitten können. Nimm unser Beten gnädig an. Wir bitten dich:

G: Herr, erhöre uns oder:   Kyrie eleison.

Erfülle die ganze Kirche mit dem Geist der Wahrheit, dass alle, die dich bekennen, eins werden unter deinem heilsamen Wort und zusammenstehen in deiner Liebe. Wir bitten dich:

G: Herr, erhöre uns oder:   Kyrie eleison.

Beschütze alle, die in der Welt und bei uns zu regieren haben, dass wir in Frieden leben können. Lass die, deren Auftrag es ist, zu raten oder zu richten, das Beste des Landes suchen und urteilen ohne Ansehen der Person. Wir bitten dich:

G: Herr, erhöre uns oder:   Kyrie eleison.

Erfülle mit deinem Geist alle, die das Evangelium verkündigen und deine Gemeinde leiten, dass sie durch Lehre und Leben deine Wahrheit bezeugen und deine Sakramente recht verwalten. Wir bitten dich:

G: Herr, erhöre uns oder:   Kyrie eleison.

Deiner ganzen Kirche und dieser versammelten Gemeinde gib Gnade, dein Wort mit Ehrfurcht zu hören und anzunehmen und dir zu dienen in Gehorsam und guten Taten unser Leben lang. Wir bitten dich:

G: Herr, erhöre uns oder:   Kyrie eleison.

Um deiner Güte willen bitten wir dich: tröste und stärke alle, die in diesem vergänglichen Leben Angst und Kummer haben und unter Not, Krankheit und anderem Unglück leiden. Wir bitten dich:

G: Herr, erhöre uns oder:   Kyrie eleison.

Vor dir gedenken wir derer, die im Glauben entschlafen sind und in deinem Frieden ruhen: gib allen, die Glieder sind am Leibe Jesu Christi, dass wir am Tag der Auferstehung die Stimme dessen hören, der uns zu sich ruft und uns aufnimmt in sein ewiges Reich. Wir bitten dich: 

G: Herr, erhöre uns oder:   Kyrie eleison.

Das gewähre uns, Vater im Himmel, durch unseren Mittler und Fürsprecher Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn.  (e)


Sendungswort

Wenn du, Herr, Sünden anrechnen willst - Herr, wer wird bestehen? Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte. Ps 130,3.4

*


Eingeständnis und Zusage

Uneingestandene Schuld zehrt an unserer Kraft, weil nicht ans Licht kommen darf, was falsch gelaufen ist. Uneingestandene Schuld zwingt, anders dazustehen, als wir sind. Uneingestandene Schuld nagt an unserer Seele und macht krank. Lasst uns auf Gottes Barmherzigkeit vertrauen und ihm (in der Stille) bekennen, was uns an Schuld bedrückt.

(Stille)

Miteinander bitten wir Gott um seine Gnade: (f)

=

Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen die Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. 2.Kor 5,19


Kyrie-Litanei

Weil es so viel ungestillte Sehnsucht gibt: Sehnsucht nach Beachtung nach Anerkennung, nach Liebe, nach Gott. Weil es so viel unbeantwortete Fragen gibt, nach dem Sinn des Lebens, nach dem Sinn unbegreiflichen Sterbens, Fragen nach unserer Zukunft, Fragen nach Gott - darum rufen wir:

Kyrie

Weil es so viel Schuld gibt: Schuld, die wir wissen, Schuld, die wir verdrängen, Schuld, die uns über uns verzweifeln lässt, Schuld, die uns trennt von anderen Menschen und von Gott - darum rufen wir:

Kyrie

Weil das unsere Hoffnung ist, dass Gott unser Rufen hört, dass er hinter die Masken schaut, die wir tragen, dass er unsere Sehnsucht spürt, unseren Fragen antwortet, unsere Schuld vergibt und sich von uns nicht trennt - darum rufen wir: (g)

Kyrie


Bereitung

Jesus Christus, unser Herr, lädt uns ein, mit diesen Gaben aus Gottes Schöpfung sein Mahl zu feiern. Durch seine Gnade gibt er sich uns zu eigen, damit er in uns lebe und wir in ihm. Wir sehen zwar nur Brot und Wein, aber in diesen sichtbaren Zeichen mache er uns gewiss, dass er uns speist und zum ewigen Leben nährt. Lasst uns dies Sakrament empfangen als Unterpfand dafür, dass die Kraft seines Leidens und Sterbens uns vor Gott gerecht macht. So wollen wir voll Freude zum Himmel aufschauen, wo Christus in der Herrlichkeit des Vaters ist und woher wir ihn erwarten als unsern Erlöser für ewig. (h)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dass wir dir, ewiger Gott,  und deiner Gnade danken.

Denn durch deinen Sohn Jesus Christus /

+  hast du der ganzen Welt dein Heil eröffnet:

Auch die dir ferne waren, dürfen deine he spüren. /

Auch die sich in Irrwegen verlaufen haben, willst du nach Hause führen /

+ Auch die in Schuld verstrickt sind, willst du mit deiner Güte gewinnen.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung, /

stehen in der Schar deiner Zeugen seit Anbeginn der Welt, / 

stimmen ein in das Lob, das Himmel und Erde verbindet /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (i)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Herr aller Mächte und Gewalten, gepriesen bist du in deinem Sohn Jesus Christus, der in deinem Namen gekommen ist. Er ist dein rettendes Wort für uns Menschen. Er ist die Hand, die du den Sündern entgegenstreckst. Als wir Menschen uns abgewandt hatten von dir, hast uns durch deinen Sohn zurückgeholt. Darum feiern wir die Versöhnung, die Christus uns erwirkt hat:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr,...

Ewiger Gott. Dein Sohn hat uns dieses Vermächtnis seiner Liebe anvertraut. Zum Gedenken seines Todes und seiner Auferstehung versammelt danken wir dir für die Versöhnung, die er gestiftet hat. - Wir bitten dich: Nimm uns an in deinem Sohn und schenke uns in diesem Mahl den Geist, den er verheißen hat, den Geist der Einheit, der wegnimmt, was trennt, und uns zusammenhält. Wie du uns hier am Tisch deines Sohnes versammelt hast in Gemeinschaft mit allen Heiligen, so sammle die Menschen aller Rassen und Sprachen, aller Schichten und Gruppen zum Gastmahl der ewigen Versöhnung in der neuen Welt deines immerwährenden Friedens durch ihn Jesus Christus, unsern Herrn.(k)


Dankgebet

Wir danken dir, Gott, für das Mahl deines Sohnes. Trotz aller Schuld der Welt beginnst du schon jetzt mit deinem Frieden unter uns, lässt uns Gerechtigkeit zuteil werden und bewahrst das Leben. Mach uns zu Zeugen deiner Güte durch ihn, Christus Jesus, unsern Bruder und Herrn. (l)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a -  vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 147 (S. Bukowski)

b - vgl. Beratungsstelle, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, Frankfurt/M 1982, S. 226

c - neu (R.B.)

d - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 166, Nr. 96

e - vgl. Badische Agende, Bd. 1, Karlsruhe 1996, S. 24 f 

f - vgl. Ergänzungsband zum Evangelischen Gottesdienstbuch, Berlin 2002, S. 48, Nr. 12

g - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 104 (S. Bukowski)

h - vgl. E. Wolf, M. Alberts, Kirchenbuch, München 1941, S. 174 (nach J. Calvin) 

i - neu (R.B.)

k - vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), München 1995, S. 208

l - vgl. A.u.W.Armbrüster, Wir bringen die Welt ins Gespräch ...., Düsseldorf 1996, S. 134