10. August 2008
12. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Die große Krankenheilung
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3
Predigttext (Epistel): 1. Korinther 3,9-15 (VI) Gottes Mitarbeiter
Schriftlesung (Evangelium): Markus 7,31-37 (I) Heilung eines Taubstummen -Hefata
(Prophetie: Jesaja 29,17-24 (III) - Messianische Zeitansage - Gott richtet auf )
Eröffnung (Begrüßung)
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Gottes heilende und befreiende Liebe ist im Leben Jesu, seinen Worten und Taten, seiner Hingabe und seiner Auferweckung sichtbar geworden. Und er hat seine Jünger beauftragt, diese Zuwendung Gottes - gerade zu den Bedürftigen - ihrerseits zu bezeugen. So haben wir uns versammelt, um sein befreiendes und stärkendes Wort zu hören und seine heilsame Nähe zu erfahren. Gott segne uns durch seinen Heiligen Geist. (a)
Votum und Psalm
Halleluja! Lobet den HERRN! Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding. Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind und verbindet ihre Wunden. Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Unser HERR ist groß und von großer Kraft, und unbegreiflich ist, wie er regiert. Ps 147,1.3-5
Psalm 42 - Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser (EG 723)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der unser Leben heil und hell machen kann: - Stille -
Ewiger, du unser Gott. Du allein kannst unser Leben hell machen. So öffne uns Ohr und Herz, dass wir dein heiligen Wort vernehmen und danach handeln, und rühre unsere Zunge an, dass wir einstimmen in den Lobgesang der Erlösten. Dir sei Ehre, jetzt und in Ewigkeit. (b)
oder
Du tröstet uns, Gott, und du forderst uns heraus; auf deine Gegenwart können wir uns verlassen. Oft begegnest du uns, wie wir es nicht erwarten. Über Verlorenes und Zerbrochenes dürfen wir vor dir trauern. Für Gutes und Schöne wollen wir dir danken und dich bitten um deine Kraft. Und bei allem können wir festhalten an dir. Du bist unser Helfer durch Jesus Christus, deinen Sohn. (c)
Bekenntnis
Lasst uns Gott loben und im Bekenntnis Zeugnis geben von der Hoffnung, die in uns ist:
Apostolisches Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater (EG Wü 686)
oder
Christus spricht (zu seinen Jüngern): Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt. Matth 5,13a.14a
Seligpreisungen: Selig sind, die da arm sind (EGWü 760)
oder
Bekenntnislied: Sollt ich meinem Gott nicht singen (EG 325,1-4)
Fürbitten
Gott, angerührt von der Botschaft Christi und im Vertrauen auf deine heilsame Kraft führe uns in diese Welt, die der helfenden Liebe bedarf. Öffne uns für deine Gaben und für unsere Aufgaben unter den Menschen. Wir rufen dich an:
G: Kyrie eleison.
Gib uns wache Sinne. Schenk uns erkennende Augen und Ohren, die verstehen können. Mach unsere Hände zum Helfen bereit. Schärfe in uns Empfindsamkeit und Gespür für das, was Menschen gut tut. Gib uns ein aufrechtes Herz und einen klaren Geist. Wir rufen dich an:
G: Kyrie eleison
Mach uns mutig, zur rechten Zeit das Rechte zu sagen und zu schweigen, wenn es nötig ist. Mach uns fähig, uns einzusetzen und zu handeln, wie es die Liebe erwartet. Mach uns geduldig zur Hoffnung bei allem, was uns entgegentritt. Wir rufen dich an:
G: Kyrie eleison
Gib, dass dein Werk nicht verdorben wird durch unser Ungenügen. Lass sich deine Botschaft ausbreiten über die ganze Erde. Segne den Dienst der Kirche in der Vielfalt der Völker und Kulturen. Bestärke die Christen überall in ihrer Bereitschaft zur Liebe. Hilf bei unseren Versuchen, dich zu bezeugen. Wir rufen dich an:
G: Kyrie eleison
Wir bitten für alle, die leiden und Lasten zu tragen haben; für Behinderte, Kranke, Alte und Einsame, für Suchende und Umgetriebene, für Verängstigte und Verbitterte, für Verfolgte, Rechtlose und Gemiedene, für Sterbende und Trauernde. Wir rufen dich an:
G: Kyrie eleison (d)
R: Kyrie eleison.
Sendungswort
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3
*
Eingeständnis und Zusage
Die Fülle von Gottes Reich - zu ihr werden wir gerufen. Aber wir sind zu sehr mit uns selbst beschäftigt, als dass wir uns ganz darauf einlassen. Was wir an Sorgen haben, an Spannungen, an Ängsten und Ungeduld - immer wieder lässt es uns eng werden und versagen und nimmt uns Hoffnung und Mut. Bitten wir Gott, dass er unser Leben weit mache. Bitten wir um seine Gnade: (e)
=
So spricht Gott, der HERR: Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken. Hes 34.16
Kyrie-Litanei
Oft fühlen wir uns allein, auch wenn unser Leben nach außen gut aussieht. Um uns herum reden und lachen die Menschen und spüren nichts von unseren bangen Fragen. Alte Wunden wollen nicht heilen. Schmerzen nagen an unserem Ich. Wir ahnen ihren Ursprung. So rufen wir:
Kyrie
Wir brauchen die Nähe Gottes. Wir erwarten etwas von der Heilkraft seines guten Wortes und der Stärkung durch seine Gegenwart. Er hat seine Zuwendung denen versprochen, die nach ihm fragen. Mit unserer ganzen Bedürftigkeit rufen wir:
Kyrie
Gott helfe uns, ruhig zu werden und offen zu sein für ihn. Wenn sein Geist uns beseelt, kehrt das Leben wieder, können wir gesunden, verändert sich die Welt. Täglich wollen wir bitten und rufen:
Kyrie (f)
Bereitung
In den Gaben von Brot und Wein bekennen wir: Wir suchen erfülltes Leben durch Gott. Er lasse uns das Besondere im Alltäglichen finden, hier und immer wieder, wenn wir zusammenstehen, wenn wir miteinander reden und zuhören, wenn wir teilen, arbeiten und feiern, empfangen und weitergeben. Denn das ist unsere Hoffnung zu Gott, dass uns geschenkt wird, was wir im Letzten brauchen. (g)
Präfation
In Wahrheit ist würdig und recht /
unser Dienst und unsere Freude /
+ dir, Ewiger, zu danken um Jesu Christi willen
In seiner Gottheit ist er herabgekommen in die Zeit, /
hat unsre Menschlichkeit mit Heil überkleidet, /
+ unsre Niedrigkeit erhöht, unsren Verlust des Paradieses aufgehoben,
Er hat unsrer Sterblichkeit das Leben geschenkt, /
unsre Sünde vergeben, /
+ unsren Verstand erleuchtet.
Unsre Bedrängnisse hat er überwunden, /
+ unserm Geringsein Ehre erwiesen in seinem Kommen.
Darum preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /
darum stehen wir in der Schar derer, die dich seit Anfang bezeugen /
+ und stimmen ein in das Lob deiner Engel, das Himmel und Erde verbindet: (h)
Heilig, heilig, heilig ...
Abendmahlsgebet
Dich bekennen wir als unsern Herrn und Gott. Dir vertrauen wir uns an. Überreich ist die Gnade, die du uns erwiesen hast in deinem Sohn Jesus Christus.
Einsetzungsworte
Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:
G: Deinen Tod, o Herr...
So wollen wir deiner Gnade, Gott, antworten in Dank und Lob. Dein Geheimnis ist uns anvertraut. Voll Freude gedenken wir unsrer Erlösung im Leiden, Sterben und Auferstehen unsres Heilandes. Bewahre uns in der Gemeinschaft von Leib und Blut Christi und erfülle uns mit deinem Heiligen Geist, dass wir dich allezeit preisen in deiner Kirche und uns dir übergeben durch das Bekenntnis und die Anbetung deines lebensstiftenden Namens, jetzt und allezeit und in Ewigkeit (h)
Dankgebet
Ewige Erbarmung, du Gott allen Trostes. Du hast uns das Brot vom Himmel gegeben und teilhaben lassen am Kelch der Versöhnung, damit wir heilwerden an Seele und Leib. Gib, dass wir die Schwachheit des alten Menschen ablegen und in der Freude des neuen Lebens deinem Sohn folgen: Jesus Christus, unserm Bruder und Herrn. (i)
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
a - vgl. Deutsches Liturgisches Institut Trier, Wort-Gottes-Feier, Trier 2004, S. 47
b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 373
c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 183, Nr. 27
d - vgl. M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 53
e - neu (R.B.)
f - vgl. Brinkel /Hilgendiek (Hg.) Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S.112 (R.Degenhardt)
h - nach einem Abendmahlgebet der armenisch-apostolischen Kirche
i - vgl. reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S. 204 (Römisches Messbuch)