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3. August 2008


11. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Pharisäer und Zöllner

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1.Petr 5,5b    


Predigttext (Altes Testament): 2. Samuel 12,1-10.13-15a (VI) David und Nathan 

Schriftlesung (Evangelium): Lukas 18,9-14 (I) Pharisäer und Zöllner

(Epistel: Epheser 2,4-10 (II) Aus Gnade selig) 

 

Eröffnung

Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat, der  Bund und Treue hält ewiglich, der nicht loslässt das Werk seiner Hände. Amen.  

Wir sind und bleiben angewiesen auf Gott, der sich den Menschen zuwendet in seinem erstaunlichen Erbarmen. Es ist schon bezeichnend, dass die großen Gestalten, von denen die Bibel im Alten wie im Neuen Testament erzählt, nicht als makellose Helden dargestellt, sondern als Menschen auch mit ihren Grenzen und in ihrem Versagen geschildert werden. Ihr Beispiel lädt uns ein, still zu werden vor Gott, zu hören und  zu bedenken, worin unser Leben der Änderung bedarf, aber auch seine Zusage zu vernehmen, durch die wir der Güte Gottes gewiss werden und Mut fassen sollen.(a)


Votum und Psalm 

Unsere Seele harrt auf den HERRN; er ist uns Hilfe und Schild. Denn unser Herz freut sich seiner, und wir trauen auf seinen heiligen Namen. Deine Güte, HERR, sei über uns, wie wir auf dich hoffen. Ps 33, 20-22

Psalm 113  - Halleluja. Lobet ihr Knechte des Herrn (EG 745) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dem wir uns um Christi willen anvertrauen können: - Stille - :

Heiliger Gott. Du bist der Herrscher über Himmel und Erde. Und doch gebrauchst du deine Macht, indem du begnadigst und errettest. Darum räume hinweg, was uns von dir und untereinander trennt. Lass uns spüren, wie gut du es mit uns meinst. So bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir - eins im Heiligen Geist - lebt und Leben schafft in alle Ewigkeit. (b)


Bekenntnis

Lasst uns Gott loben und im Bekenntnis Zeugnis geben von der Hoffnung, die in uns ist: 

Apostolisches Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater (EGWü 786)


oder

Bekenntnislied: Sollt ich meinem Gott nicht singen (EG 325,1-4)


Fürbitten

Wir danken dir, Gott, dass deine Freundlichkeit uns trägt - Tag für Tag. Öffne uns das Herz für deine Güte, dass wir nicht gedankenlos und ohne Dank unsere Tage zubringen. Lass uns zu Menschen werden, an denen du Gefallen hast und die du gebrauchen kannst zu deinem Vorhaben mit der Welt. - Wir rufen dich an:

G: Kyrie eleison.

Lass dein Erbarmen zu unserer Geborgenheit werden. Lass deine Vergebung unser Leben mit Zuversicht  erfüllen. Lass deine Weisung Sinn stiften für unser Dasein und uns in unserem Handeln leiten. Wir rufen dich an:

G: Kyrie eleison.

Gib, dass Wachsamkeit und Achtsamkeit sich unter uns entwickeln. Bewahre uns vor selbstgerechtem Hochmut. Mach uns bereit, Versagen nicht zu verdrängen, sondern zu erkennen und selbst einzugestehen. Wir rufen dich an:

G: Kyrie eleison.

Wecke in uns Mut und Kraft, dass wir mithelfen, diese Welt nach deiner Liebe zu gestalten. Stehe den Menschen bei in ihrem Bemühen, dem Hunger entgegenzutreten, Krankheiten zu besiegen, Hass zu überwinden und Frieden zu fördern. Wir rufen dich an:

G: Kyrie eleison.

Gib uns gute Gedanken für den Bau deiner Gemeinde, hier und in aller Welt. Hilf uns, einander in unseren Gaben und Grenzen gelten zu lassen. Stärke uns, dass wir uns gegenseitig Halt geben. Wir rufen dich an:

G: Kyrie eleison.

Sei du denen nahe, die unter uns traurig sind. Nimm die Ängstlichen und Kranken in deinen Schutz. Geleite die Sterbenden. Führe uns alle zum Vertrauen, dass du uns geben kannst, weit über unser Bitten und Verstehen hinaus. Wir rufen dich an: 

G: Kyrie eleison. (c)


Sendungswort

(Allesamt miteinander haltet fest an der Demut.) Denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1.Petr 5,5

*

Eingeständnis und Zusage

 Vor dem heiligen Gott kommen wir aus den verschiedenen Lebenskreisen zusammen: arm oder reich, sorglos oder bedrückt, glücklich oder niedergeschlagen, aufrecht oder gekrümmt. Ob selbstsicher oder verunsichert - vor Gott  sind wir gleich. Vor ihm stehen wir  mit leeren Händen und bitten um seine Gnade: (d)

=

(Darauf dürfen wir vertrauen:) Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden,  nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. 1.Joh 2,1b


Kyrie-Litanei

Allein durch den Glauben werden wir bereit, auf Gott zu hören. Aber unser Glaube ist schwach und von Zweifeln bedroht. So rufen wir:

Kyrie 

Nur die Liebe macht uns fähig, anderen gegenüber gut und vergebungsbereit zu sein. Aber unsere Liebe ist schwach und durch die Sorge um uns selbst gefährdet. So rufen wir:

Kyrie 

Erst die Hoffnung gibt uns Mut, Gottes gute Nachricht weiterzusagen. Aber unsere Hoffnung ist schwach und durch schlechte Erfahrungen getrübt. So rufen wir: (e)

Kyrie 


Bereitung

An den Tisch Jesu sind wir geladen, so wie er einst mit Armen und Reichen, mit Verachteten und Angesehen zusammen saß. Er war auch bei denen zu Gast, die ihm mit Argwohn und Feindschaft begegneten. Dadurch zeigte er ihnen, dass sie - in all ihrer Unterschiedlichkeit - von Gott angenommen sind. Was in seinem Leben Zeichen und Beispiel war, hat er durch seinen Tod besiegelt. Und Gott hat sich zu ihm bekannt mit der Auferweckung zum Leben.(f)


Präfation

In Wahrheit ist  es recht und gut /

und geschieht zu unserer Freude /

+  dass wir dir, ewiger Gott , für deine Liebe danken.

Denn du erwartest uns als der Vater des Erbarmens /

und dein Sohn macht uns Mut, umzukehren zu dir

+ und uns im Glauben deiner Gnade anzuvertrauen.

So preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung./

+ So stehen wir in der Schar derer, die aus deiner te leben.

So stimmen wir ein in das Lob, das Himmel und Erde verbindet./

+  und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (g)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet 

Ja, es ist würdig, dir heiliger Gott zu danken, dass dein ewiges Wort in Christus Mensch geworden ist. In ihm schauen wir dein Licht im Dunkel dieser Zeit. In ihm ist deine unverbrüchliche Liebe sichtbar geworden in den Gebrochenheiten unsres Lebens:

Einsetzungsworte

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung und bringen Lob und Dank mit diesem Brot und Kelch. Wir bitten dich, Gott: Sende deinen Heiligen Geist über diese Gaben, dass sie uns seien Leib und Blut Christi, das Sakrament des Neuen Bundes. Vereine uns mit deinem Sohn, dass wir - in ihm dir angenehm geworden - geheiligt werden. In der Fülle der Zeit versöhne alles in Christus und mache alles neu und bringe uns ein in die Stadt des Lichtes, durch ihn, unsern Bruder und Herrn, den Erstgeborenen der neuen Schöpfung, das Haupt des Leibes, seiner Kirche, den Ursprung aller Rettung, jetzt und auf ewig.(h)


Dankgebet

Du kommst zur Erlösung, Gott, und richtest unser Leben auf. So ermutige uns mit deiner Wahrheit, dass wir ernst machen mit der Versöhnung bei uns selbst und untereinander und wir - immer von neuem - die Zeichen deiner Gnade entdecken und weitergeben durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (i)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - neu (R.B.)

b - vgl. Neue Texte für den Gottesdienst, Heft 1, Hannover 1978, (Gebet 72) S.2

c - vgl.  Gottesdienstpraxis III/3 (1981), Gütersloh, S. 31 (P. Klever)

d - vgl. Hessische Agende I, Darmstadt 2001, (11. n. Trin)

g - neu (R.B.)

h - vgl. Anglican Church of Canada, Alternative Services, Toronto 1987 (4.Aufl.), S.199

i - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete..., Stuttgart 1980, S. 147