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23. April 2008


Osternacht (weiß) - Die Auferweckung des Gekreuzigten


Der Vorschlag zur Osternacht in diesem Jahr orientiert sich an der Ersten Grundform (in möglichst einfacher Gestaltung) nach dem Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch: Eröffnung - Osterlicht - Osterlob - Osterverkündigung - Taufe bzw. Taufgedächtnis - Feier des Abendmahls.

Andere Modelle zur Osternacht finden sich im Archiv  1 - Osternacht 2001 bis 2007.


Eröffnung

Die Kirche ist dunkel. Die Gemeinde hat sich dort in der Stille versammelt. Der erste Teil bis zur Entzündung der Osterkerze geschieht im Eingangsbereich der Kirche. Die Gemeinde sitzt. Alles sollte gut verstanden werden.


1. Lesung

Hört das Wort von der Schöpfung: Gott ruft aus dem Nichts in Dasein.

Aus dem 1. Buch Mose im 1. Kapitel (1. Mose 1,1-5.26-28a.31a)


Stille


Gebet

Wunderbar sind deine Werke, Gott, und was du gemacht hast, ist gut. Aber unter unseren Händen verdirbt, was du zum Segen geschaffen hast. Wir können nicht umgehen mit dem, was du uns anvertraust. Es wird dunkel, wo dein Licht leuchten soll. Wir sterben, obwohl du uns zum Leben bestimmt hast. Lass uns neue Menschen werden, die deine Schöpfung zu Ehren bringen. (a)


Stille


(2. Lesung

Hört das Wort von der Bewahrung: Gott rettet aus Verderben und Untergang.

Aus dem 1. Buch Mose im 6. bis 8. Kapitel (1.Mose 6,5.6.7ac.8.13a.14a.18b.19.22; 7.17.21.23b.24; 8,1.14b.18a.19.20a.c-22))


(Stille)


(Gebet

Wir begreifen dich nicht, Gott, nicht deine Freundlichkeit und noch weniger deine Strenge. Du bist zu groß, zu fern, zu fremd für uns. Hilf uns, den Weg Noahs zugehen und zu dir zu halten, auch wenn es uns schwer wird. Lass uns Jesus folgen und unter seinem Kreuz deine Liebe finden. (b))


(Stille)


3. Lesung

Hört das Wort von der Rettung: Gott führt aus dem Elend in die Freiheit.

Aus dem 2. Buch Mose im 14. und 15. Kapitel: (2. Mose 14,10.11a.14.21-23.27-28.30a)


Stille


Gebet

Gott, deine uralten Wunder leuchten noch in unseren Tagen. Wie einst dein mächtiger Arm dein Volk Israel aus der Knechtschaft befreit und durch die Fluten geführt hat, so führe auch uns heute aus aller Bedrängnis zur Freiheit deiner Kinder. (c)


Stille


4. Lesung

Hört das Wort von der Erneuerung: Gott verwandelt Tod in Leben.

Aus dem Buch des Propheten Hesekiel im 37. Kapitel: (Hesekiel 37,1.4.11-14)


Stille


Gebet

Ewiger, du unser Gott. Du lässt uns sterben und du rufst uns ins Leben. Wir verbringen unsere Tage im Schatten des Todes, haben wenig Hoffnung, haben Angst vor der Zukunft. Wir bitten dich: Gib uns deinen Geist, der das Dunkel vertreibt und uns neu ins Leben bringt. (d)


Bittgesang

Der am Kreuz starb - EG 178.7

oder ein anderer Gesang


Entzündung des Osterlichts

Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh 8,12

Die Osterkerze wird entzündet     

Christus ist siegreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen. 

G: Amen.


Einzug des Osterlichts

D. (singt oder spricht)  Christus: Licht  der  Welt!

G: Gott  sei  Lob  und Dank.

D. trägt die Osterkerze in die dunkle Kerze. In der Mitte des Weges macht man Halt. D. singt (im höheren Ton) oder spricht wiederum das „Lumen Christi.“ Die Liturgen entzünden ihre Kerzen am Osterlicht. Der Osterleuchter steht im  Zentrum des Altarraums (oder nahe dem Taufstein). Die Osterkerze wird auf den Leuchter gesetzt.  D. singt (wiederum einen Ton höher) oder spricht zum dritten Mal das „Lumen Christi“.


Osterlob

Das Licht wird vom Osterleuchter in die Gemeinde gegeben. Sind alle Kerzen entzündet, folgt ein gesprochenes Osterlob, das mit Strophen eines Osterliedes durch die Gemeinde aufgenommen wird.

Frohlocket, ihr Chöre der Engel; preist ihr Himmlischen den Sieger.

Es lobsinge die Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe.

Licht des großen Königs umleuchtet uns;

geschwunden ist allerorten das Dunkel.

Auch freue sich die Kirche, umkleidet von Gottes Glanz;

Der Jubel seines Volkes erfülle das Haus unsres Gottes..

G Auf, auf mein Herz mit Freuden ... (EG 112,1)

Dies ist die Nacht, die Israel aus der Knechtschaft befreit hat.

Dies ist die Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach

und aus der Tiefe als Sieger emporstieg.

Der Glanz dieser heiligen Nacht gibt den Schuldigen Freiheit,

bringt den Trauernden Freude und führt neu ins Leben.

Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht:

„Die Nacht wird leuchten wie der Tag.“

Dies ist die Nacht, da der Morgenstern erscheint, 

der in Ewigkeit nicht untergeht: Christus im österlichen Licht.

G Das ist mir anzuschauen... (EG 112,3)

So bitten wir Gott, dass diese Kerze(n) uns zum Zeichen werde(n).

Wie ihr Schein das Dunkel vertreibt,

so möge das wahrhaftige Licht, Jesus Christus, alle Menschen erleuchten,

dass auch die ihm noch fern sind sind, 

sich seinem wunderbaren Lichte zuwenden.

Gott, schenke du uns Tage des Friedens,

bewahre deine ganze Kirche in dieser österlichen Freude

und führe uns alle zur Vollendung im Morgen des ewigen Tages

durch unsern Herrn Jesus Christus, deinen Sohn. (e)

A: Ich hang und bleib auch hangen ... (EG 112,6)


Osterevangelium:  Matthäus 28,1-10 (I) (oder ein anderes Osterevangelium)


Osterruf

L: Der Herr ist auferstanden. Halleluja.

G: Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja. (ggf. mehrfach wiederholt)

Christ ist erstanden ...(EG 99 ) dazu setzt erstmals die Orgel ein


Ansprache (zu 2. Timotheus 2,8a((b-13) (VI)


Besinnung (Zwischenspiel der Orgel oder Lied oder Chorgesang)


Taufe nach eigener Ordnung  mit

Ansage - Taufbefehl - Apostolisches Glaubensbekenntnis -

Tauffrage - Taufhandlung - Segenszuspruch - Taufkerze

oder

Taufgedächtnis  

Wasser kann sichtbar und hörbar in die Taufschale gegossen werden.

Wir gedenken über diesem Wasser unserer Taufe und danken Gott für die Gabe des Wassers, das er geschaffen hat und mit dem er seine Geschöpfe am Leben erhält. Durch das Wasser der Sintflut hat er die Sünde untergehen lassen und Noah mit allem, was in der Arche war, gerettet. Durch das Wasser des Roten Meeres hat Gott sein Volk aus der Knechtschaft in die Freiheit geführt. Im Wasser des Jordan hat sich Christus taufen lassen und sich uns Sündern zur Seite gestellt. Durch das Wasser der Taufe ist unser Leben verbunden mit dem Geschick Jesu, mit seinem Tod und seiner Aufstehung. So bitten wir Gott: Schenke deinen Heiligen Geist immer neu, dass bei uns (wie wir einst ins Wasser getaucht wurden, so auch) alles untergehe, was uns trennt von dir, und (wie wir einst aus der Taufe gehoben wurden, so) lass uns täglich herauskommen und auferstehen als ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinheit vor dir ewiglich lebe. Das gewähre uns durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (f)

G: Amen.

Bekennen wir im Gedenken an unsere eigene Taufe den Glauben, der uns mit allen Christen über die Grenzen von Raum und Zeit hinweg verbindet:

G: Ich glaube an Gott, den Vater ...


Fürbitten

Schwestern und Brüder, berufen  zu einem neuen Leben in Christus, lasst uns darum bitten, dass uns Gott seinen Geist der Hoffnung und der Geduld, der Liebe und der Besonnenheit aufs neue schenke und in uns bewahre - rufen wir ihn miteinander  an:

G:  Kyrie eleison.

Lasst uns beten für alle, die in diesen Tagen (in dieser Nacht)  die Taufe empfangen (haben): Gott helfe ihnen, Menschen zu werden nach seinem Bilde: Menschen, die seiner Liebe gewiss geworden, andere lieben können wie sich selbst - rufen wir ihn an:

G:  Kyrie eleison.

Lasst uns darum beten, dass wir unsere Aufgabe an all denen erkennen,  die uns besonders anvertraut sind: Gott schenke uns offene Ohren für ihre Fragen und ein offenes Herz für ihre Probleme - rufen wir ihn an:

G:  Kyrie eleison.

Lasst uns beten für die Leidenden und Alleingelassenen; für die von Unrecht, Gewalt und Krieg bedrohten Menschen in aller Welt: Gott bewahre uns davor, dass wir so leben, als gäbe es sie in ihrem Elend nicht - rufen wir ihn an:

G:  Kyrie eleison.

(aktuelle Fürbitten)

Gedenken wir auch der Menschen, die der Tod uns genommen hat. Vertrauen wir sie Gott an, dankbar für alles, was sie uns gewesen sind und was sie uns bleiben. In der Hoffnung des ewigen Lebens rufen wir: (g)

G:  Kyrie eleison.

oder ein anderes Fürbittengebet


Findet keine Mahlfeier statt, folgen hier Vaterunser, Lied zum Ausgang, Sendung und Segen. Ansonsten wird die Feier mit den folgenden Stücken  fortgesetzt.


Lied zur Bereitung


Dialog - Präfation - Sanctus

Der Herr sei mit euch. 

G: Und mit deinem Geiste.

Erhebet eure Herzen.  

G: Wir erheben sie zum Herrn.

Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott.  

G: Das ist würdig und recht.

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Zu jeder Zeit und an allen Orten bist du zu loben, /

+ besonders aber an diesem Morgen jubelnd zu preisen:

Denn Christus, den die Welt ans Kreuz gebracht hat, /

+ ihn hast du erweckt aus dem Grabe.

Er hat der Welt Sünde hinweggetragen, /

unsern Tod durch seinen Tod zerstört /

+ und wiedergebracht durch sein Auferstehen das Leben.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit. /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

G: Heilig, heilig, heilig ...


oder wo diese Form nicht üblich ist, statt der Präfation folgende 

Einleitung

Kommt an diesen Tisch, um dem lebendigen Christus nahe zu sein, der unbeschreiblichen Liebe, die alle unsere Vorstellung überstiegt, und uns doch näher ist als unser eigener Atem. Kommt an diesen Tisch, um dem auferstandenen Christus nahe zu sein. Er war Mensch wie wir,  in ihm ist Gott, mitten in unserem Leben. Kommt an diesen Tisch,

um den Leben spendenden Geist nahe zu sein, der uns nach Wahrheit und Gerechtigkeit suchen lässt, der uns Kraft einhaucht, die uns erneuert. Kommt, um zu finden, kommt, um Gott nahe zu sein, kommt, um den lebendigen, liebenden Gott zu empfangen, für uns gegenwärtig in Brot und Wein. (i)


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, du Ursprung allen Lebens: Aus dem Nicht rufst du die Welt ins Dasein, aus dem Dunkel der Nacht rufst du uns ins Licht, aus der Ferne in deine Nähe, aus der Schuld in die Freiheit, aus allem, was dem Tod verfällt, in Christi Zukunft. Wir danken dir, Gott,  für ihn, der uns sein Leben schenkt:

Einsetzungsworte

So halten wir das Gedächtnis Jesu Christi, der für uns starb und für uns lebt. Wir bitten dich, Gott: Lass deinen Geist unter uns wirken, wenn wir von diesem Brot essen und aus diesem Kelch trinken. Gib uns ein neues, lebendiges Herz, dass wir in jedem Menschen die Schwester, den Bruder erkennen und deine Liebe unter uns teilen. Führe deine neue Welt herauf und vollende uns in deinem Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (k)


Vaterunser


Brotbrechen 

Das Brot wird gebrochen

Als er das Brot brach, wurde ihnen die Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Halleluja.

Der Kelch wird erhohen

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

G: Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja. (l)


Gesang zum Brotbrechen:  Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2)

oder ein anderer Gesang z.B. Meine Hoffnung und meine Freude (EGWü 576)


Einladung und Austeilung


Dankgebet

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

G: Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Wir danken dir, ewiger Gott, dass du uns in der Feier dieses Mahles aufs Neue allen Segen des Leidens, Sterbens und der Auferstehung deines Sohnes geschenkt hast. So warten wir getrost auf den Tag, an dem du alles neu machst in deinem Reich, das währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. (m)


Lied zum Ausgang   


(Bekanntgaben)  


Segen  


Nachspiel



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 298 

b - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 300

c - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 301 

d - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 302

e - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 272

f - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 275

g  - vgl. H. Nitschke (Hg) Ostern, Gütersloh 1978, S. 43

h - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 194

i - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 185

k - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 373, Nr. 4 und Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 642

l - nach Luk 24,30.31.34

m - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 395, Nr. 5