8. Februar 2008 (a)
Invokavit (nach Ps 91,15) - 1. Sonntag der Passionszeit (violett) : Versuchung
Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1.Joh 3,8b
Predigttext (Epistel): Jakobus 1,12-18 (VI) Ursprung der Versuchung
Schriftlesung (Evangelium): Matthäus 4,1-11 (I) Versuchung Jesu
(Thora: 1.Mose 3,1-19 (III) Der Sündenfall )
Eröffnung (Begrüßung)
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes (des Vaters) und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.
Amen.
Wir feiern Gottesdienst in der Erwartung, dass Gott, das ewige Licht, unsere Herzen erleuchte. Nach seiner ewigen Güte erlöse er uns vom Bösen. Mit seiner ewigen Macht sei er unsere Hilfe. Durch seine ewige Weisheit erhelle er das Dunkel unserer Gedanken. In seiner ewigen Erbarmung gehe er nicht ins Gericht mit uns. Gott gebe, dass wir ihn mit ganzer Kraft suchen und führe uns in seiner Gnade am Ende zu sich, wo wir ihn schauen von Angesicht zu Angesicht. (a)
Votum und Psalm
Gott, du hast uns geprüft und geläutert, wie das Silber geläutert wird, (du hast uns in den Turm werfen lassen, du hast auf unsern Rücken eine Last gelegt,) du hast Menschen über unser Haupt kommen lassen, wir sind in Feuer und Wasser geraten. Aber du hast uns herausgeführt und uns erquickt. Ps 66, 8-12
Psalm 91 - Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt (EG 736)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der um unsere Kraft und unsere Schwächen weiß:
- Stille -
Gott. Du hast uns im Weg Jesu das Vorbild gelassen und den Ruf, ihm zu folgen. Oft zweifeln wir, ob wir das können. So bitten wir: Stärke unseren Glauben und mache unsere Hoffnung groß, dass wir auf unseren Wegen Anfechtung und Widerstand nicht scheuen, sondern durch deine Hilfe bewahrt zum Ziel unseres Lebens gelangen durch ihn, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (b)
oder
Gott, höre uns an, wenn wir mit dir reden, sprich uns an, wenn wir gleichgültig sind, suche uns, wenn wir uns verstecken, rede mit uns, wenn wir dich fragen, stelle uns in Frage, wenn wir alles zu wissen meine, heile uns durch dein Wort. (c)
Bekenntnis
Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. (Hebr 12,2) Bekennen wir uns zu seinem Weg:
Philipper-Hymnus - Jesus Christus, der in göttlicher Gestalt war (EGWü 764)
oder
Apostolisches Bekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater ... (EG Wü 686)
oder
Bekenntnislied: Halt im Gedächtnis Jesus Christ (EG 405,1-3)
Fürbitten
Wenn du erscheinst in deinem Sohne, Gott, inmitten unsrer Schwachheit, unsrer Wüsten, bewahre uns - vor dem Geprüftsein, dich zu verkennen im Weg Jesu; vor der Anfechtung, dir nicht zu vertrauen bei allem, was geschieht; vor der Gefahr, dich zu verleugnen mit unsren Wünschen, unsren Worten, unsrem Tun. Bewahre uns vor Versuchung und dem Zweifel an dir, Gott - wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wo von dir geredet wird als Belanglosigkeit; wo dein Name in Anspruch genommen wird für Unterdrückung und Hass; wo du verwechselt wirst mit dem eigenen Vorteil - bewahre uns vor Versuchung und dem Zweifel an dir, Gott - wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wo nichts zu spüren ist vom kommenden Reich, wo wir untergehen im täglichen Einerlei; wo unsre Hoffnungen zu zerbrechen drohen - bewahre uns vor Versuchung und dem Zweifel an dir, Gott - wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wo unbekannt bleibt, was dein Wille ist; wo uns zuwider wird, was du mit uns vorhast, wo uns Trauer und Schmerz überwältigen wollen - bewahre uns vor Versuchung und dem Zweifel an dir, Gott - wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wo Menschen in Sorge leben müssen für den kommenden Tag, wo eigenes Versagen uns gefangen nimmt; wo wir erlittenes Unrecht nicht verzeihen können - bewahre uns vor Versuchung und dem Zweifel an dir, Gott - wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Vielmehr erlöse uns mit der Menschlichkeit deines Sohnes, Gott. Halte du uns in den Ängsten um unser Leben. Befreie uns zu unsern Grenzen. Und der Weg Jesu möge uns genügen.(d)
Sendungswort
Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.1.Joh 3,8
*
Eingeständnis und Zusage
Wir bekennen vor Gott, der uns erforscht und kennt und alle unsere Wege sieht, dass wir gesündigt haben in Gedanken, Worten und Werken. Wir bekennen unseren Kleinglauben, unsere Lieblosigkeit und Gleichgültigkeit gegen unsere Mitmenschen, den Mangel an Gehorsam in der Nachfolge. (In der Stille bringen wir vor Gott, was jeden und jede besonders beschwert: - Stille - )
Das alles ist uns leid und wir bitten Gott um seine Gnade durch seinen Sohn Jesus Christus: (e)
=
Wie nun durch die Sünde des Einen (nämlich Adam) die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen (nämlich Christus) für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt. Röm 5,18
Kyrie-Litanei
Gott in der Höhe / und wir in der Tiefe / verstrickt in den Lauf dieser Welt, / ausgesetzt der Macht des Bösen, / gebunden durch unsere Schuld, / unfähig, uns selbst zu befreien, / so rufen wir:
Kyrie
Gott in der Höhe / erlöse uns in der Tiefe, / halte uns unsere Verkehrtheiten nicht vor, / dass wir die Macht des Bösen nicht völlig aushalten müssen, / sondern Gott halte zu uns, / dass wir Halt gewinnen für das Leben / so rufen wir:
Kyrie
Gott / in der Höhe und in der Tiefe / erreiche uns die Gnade, / dass uns nichts mehr bindet im Raum der Bedrohung / sondern öffne uns mit der Versöhnung neu das Leben. / So warten wir auf das Erbarmen / wie ein Schlafloser auf den neuen Tag, / dass die Nacht des Bösen vergeht - / so rufen wir: (f)
Kyrie
Bereitung
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht. - Dein Wort ward meine Speise, sooft ich‘s empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost. Mt 4,4 und Jer 15,16
Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
unser Dienst und unsere Freude, /
+ dich, ewiger Gott, zu preisen:
Wir danken dir, dass wir nicht leben müssen vom Brot allein, /
+ sondern leben können von dem Wort, das aus deinem Mund hervorgeht.
Wir danken dir für Christus, deinen Sohn, /
er ist dein Wort der Gnade an uns /
+ und das nährende Brot, das der Welt das Leben gibt.
Darum loben wir dir mit deiner ganzen Schöpfung /
Darum singen wir von deiner Größe und Barmherzigkeit
+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (g)
Heilig, heilig, heilig ...
Abendmahlsgebet
Wir preisen dich, Gott, und singen dir unser Lob. Du hast nicht der Sünde und dem Tod überlassen, was du in Güte geschaffen hast. Durch Christus, dein Wort, rufst du uns alle zum Leben. Er ist gekommen, hat unser Leben auf Erden geteilt, unsere Schuld auf sich genommen und Frieden gemacht zwischen dir und den Menschen.
Einsetzungsworte
Darum danken wir dir, Gott, für das Leben und das Leiden deines Sohnes, für sein Opfer am Kreuz. Wir preisen seine Auferstehung, den Sieg über Unheil und Tod. Schenke uns den Heiligen Geist und erneure durch ihn unser Leben. Durch ihn segne diese Gaben, dass wir empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Verbinde alle, die teilhaben an Christi Leib und Blut, in der Einheit des Glaubens, in der Gemeinschaft der Liebe, in der Hoffnung auf dein Reich durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (h)
Dankgebet
Guter Gott. Gegen alle Versuchung durch Hunger, Macht und Ehre stärkst du uns mit dem Brot des Lebens und dem Kelch der bleibenden Freude. Lass die Kraft Christi in uns mächtig werden, dass wir in Anfechtungen widerstehen und dir allein die Ehre geben, der du lebst und durch dein Wort uns Leben gibst, jetzt und alle Zeit bis in Ewigkeit. (i)
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
a - vgl. Württemb. Kirchenbuch, Predigtgottesdienst, Stuttgart 1988, S. 144 Nr. 128
b - neu (R.B.)
c - vgl. Wüttembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 185, Nr. 34
d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 51
e - vgl. Württemb. Kirchenbuch, 2. Teil, Abendmahl, Stuttgart 1977, S. 107
f - neu (R.B.)
g - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S.618
h - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 361
i - neu (R.B.)