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30. Dezember 2007 


1. Sonntag nach dem Christfest (weiß)  - Simeon und Hanna

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. Joh 1,14


Predigttext (Prophetie):  Jesaja 49,13-16 (VI) Gott kann Zion nicht vergessen

Schriftlesung (Epistel): 1. Johannes 1,1-4 ( II) Wort des Lebens leibhaftig

(Evangelium: Lukas 2,25-38 (I) - Simon und Hanna)


Eröffnung

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Leiser ist es geworden in den letzten Tagen. Noch klingen die Weihnachtslieder und die Sehnsüchte des Festes in unseren Herzen nach. Gott lasse uns in der Stille, die eingekehrt ist, die sanften Töne finden, die Gesänge, die von der Hoffnung sprechen. Gott bestärke uns in der Hoffnung, mit der wir uns froh der Schwelle zum Jahreswechsel nähern können. (a)


Votum und Psalm

Ich will immer harren und mehren deinen Ruhm. Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit, täglich deine Wohltaten, die ich nicht zählen kann. Ich gehe einher in der Kraft Gottes, des HERRN, ich preise deine Gerechtigkeit allein. Ps 71,14-16

Psalm 71  -  Herr, ich traue auf dich (EG 732)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns freundlich anschaut in seinem Sohn: - Stille - 

Ewiger. Du hast dein Lebenslicht allen Menschen geschenkt. Auch mit dem Licht des Glaubens willst du uns begnaden, damit wir Leben in Fülle finden. Wir bitten dich: Öffne uns Augen und Herzen für Jesus Christus, in dem dein Heil erschienen ist: er, dein menschgewordenes Wort; er, der Weg zum Leben; er, dein Sohn, unser Bruder und Herr für Zeit und Ewigkeit. (b)

oder

Du unser Gott. In allem Wandel, den wir erfahren, und bei all den Unterschieden zwischen uns könnten wir Angst bekommen, ohne Sinn und Zusammenhang zu leben. Wir bitten dich: Tröste uns mit deiner Gegenwart und zeige, wie jeder und jede von uns ihren Platz und Auftrag haben in deinem Reich durch Christus berufen, unsern Bruder und Herrn. (c)

 

Bekenntnis

Das ist das ewige Leben, dass wir ihn, der allein wahrer Gott ist, und den er gesandt hat; Jesus Christus, erkennen. Er hat Gott verherrlicht auf Erden. Joh 17,34

Zu ihm wollen wir uns bekennen:

Apostolisches Glaubensbekenntnis  -  Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWü 686)

oder: Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EGWü 764)


Fürbitten

Barmherziger Gott, wir danken dir, dass du uns in der Gestalt eines Kindes begegnest. Vor dir dürfen wir sein, wie wir sind, ohne uns unserer Bedürftigkeit zu schämen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich, ermutige uns zu mehr Offenheit untereinander, damit wir finden, wonach wir uns sehnen: Verständnis für unsere Schwächen, Vergebung für unsere Schuld, Trost für unsere Niedergeschlagenheit und Stärkung in allem, was uns Angst macht. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für alle, die gerade in diesen Tagen ein schweres Herz haben; für die, die nicht mehr zu Hause sind in unserer Welt: die Entwurzelten, die Ruhelosen und Verzweifelten. Lass sie nicht allein bleiben, nicht zerbrechen, nicht ihr Leben wegwerfen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für alle, die sich verschlossen haben gegen die Frohe Botschaft (der Weihnacht) und gegen dein heilsames Wort, für die Spötter und die Gleichgültigen, für die Enttäuschten und Verbitterten und für alle, die Hass predigen statt Liebe, Unterwerfung statt Befreiung, Tod statt Frieden. Lass sie nicht bleiben, wie sie sind. Erweiche sie, verändere sie, öffne sie für dich und das Leben. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

 Schließlich bitten wir dich für alle, die (heute) einfach nur glücklich sind. Behüte die Liebenden, schütze die Ausgelassenheit der Kinder, ermutige zu Gemeinschaft und Freude und erhalte allen, die gern leben, ihre Lebenslust. Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison.


Sendungswort

Wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir issen aber; wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. 1. Joh 3,2


*

Eingeständnis und Zusage

Wir suchen das Leben und stoßen bei uns selbst auf Grenzen. Angesichts von Gottes Gaben spüren wir, was uns zutiefst noch fehlt: Freude - denn wir hängen gern dem Gestern nach. Liebe - denn wir denken oft nur an uns selbst. Vertrauen - denn wir streben eher nach Sicherheit. Darin erkennen wir auch unsern Mangel an Glauben und unser Versagen. - Suchen wir die Barmherzigkeit Gottes und bitten um seine Gnade: (e)

=

Der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt und dem Menschen, der nach ihm fragt. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen. Klgl 3,25.26


Kyrie-Litanei

Du, Gott, über uns Menschen und alles Irdische hinaus. / „Ich werde da sein, der ich bin“,  so hast du selbst deinen Namen genannt. / Deine Jahre sind wie Jahrtausende / und wie eine erwartungsvoll durchwachte Nacht. / Unverwüstlich ist der Mantel deiner Liebe, / beständig ist deine Treue und nimmt kein Ende. / Dich rufen wir an:

Kyrie

Verbirg dein Angesicht nicht vor uns. / Deine Worte verschweige uns nicht. / Fremdlinge sind wir auf Erden. / Lass uns nicht dahingehen auf halbem Weg,,/ niemanden zugrunde gehen vor der Zeit. / Wende uns dein freundliches Angesicht zu. / Dich rufen wir an:

Kyrie

Zeige uns eine Erde, wo Frieden aufkeimt. / Eine Blüte von Gerechtigkeit gib uns zu schauen. / Schaffe Befreiung für alle Völker. / Lass kommende Generationen erfahren, worauf unsere Vorfahren hofften. / Du kennst uns alle beim Namen. / Dich rufen wir an: 

Kyrie (f)


Bereitung

Gott hat uns in Christus, seinem Sohn, den Zugang zum ewigen Leben geschenkt. Durch ihn hat er der Welt seine Liebe verkündet, alle Menschen in seine Gemeinschaft und an seinen Tisch eingeladen. Aus Einsamkeit und allem Unfrieden, über Unterschiede und Grenzen hinweg ruft er uns in seine weltweite Gemeinde und gibt uns Hoffnung auf die große Gemeinschaft seiner Erlösten. So können wir voll Dank und Freude sein Mahl feiern. (g) 


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, gütiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du, ewiger Ursprung und letztes Ziel, /

bist nicht verborgen geblieben in fernen Welten; /

+ sondern bist zu uns gekommen in der Fülle der Zeit, 

bist Mensch geworden in deinem Sohn Jesus Christus /

+ damit wir für immer zu dir fänden.

Durch ihn (, Christus,) preisen die Engel deine Herrlichkeit /

durch ihn rühmt und lobt dich die ganze Schöpfung: /

+ Alle himmlischen Mächte und alle Erlösten singen dir mit  einhelligem Jubel.

Mit ihnen vereinen auch wir unsere Stimmen /

+ und preisen dich voll Freude: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Ja, es ist würdig, dir heiliger Gott zu danken, dass dein ewiges Wort in Christus Mensch geworden ist. In ihm schauen wir dein Licht im Dunkel dieser Zeit. In ihm ist deine unverbrüchliche Liebe sichtbar geworden in den Gebrochenheiten unsres Lebens:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr...

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung und bringen Lob und Dank mit diesem Brot und Kelch. Wir bitten dich, Gott: Sende deinen Heiligen Geist über diese Gaben, daß sie uns seien Leib und Blut Christi, das Sakrament des Neuen Bundes. Vereine uns mit deinem Sohn, dass wir - in ihm dir angenehm geworden - geheiligt werden. In der Fülle der Zeit versöhne alles in Christus und mache alles neu und bringe uns ein in die Stadt des Lichtes, durch ihn, unsern Bruder und Herrn, den Erstgeborenen der neuen Schöpfung, das Haupt des Leibes, seiner Kirche, den Ursprung aller Rettung, jetzt und auf ewig. (i)


Dankgebet

Deine Freundlichkeit, Gott, hat unter uns Gestalt angenommen in deinem Sohn und überall, wo Menschen leben, willst du mit deiner Freude nahe sein. Auf deine Verheißung lassen wir uns ein und hoffen auf dein Licht, auf Weisheit und Kraft aus dir, damit wir einander zur Freude helfen und Zeugen deiner Menschenliebe werden in ihm Jesus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (k)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Gottesdienstpraxis VI/1 (2001), Gütersloh 2001, S.75 (M-L.Lautenbach/U.Laux)

b - vgl .H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg/B. 1967, S. 37

c - vgl. Beratungsstelle, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, Frankfurt/M. 1982, S. 42  

d - vgl. Brinkel/Hilgendiek, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1984, S. 23

e - neu (R.B.)

f - vgl. H. Oosterhuis, Um Recht und Frieden, Düsseldorf 1989, S. 32

g - vgl. reihe gottesdienst 8/9 (Gebete), Hamburg 1979, S. 178

h - neu (R.B.)

i - vgl. Alternative Service Book (Anglican), Toronto 1985, S. 198

k - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg/B. 1967, S. 171