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17. November 2002  


Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr (grün) - Weltgericht     


Predigttext: 2. Korinther 5,1-10 (VI)             

Schriftlesung: Lukas 16,1-8(9) (III)


Eröffnung

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. Amen.

Gott segne sein Wort an allen unter uns, wie jeder und jede es braucht. Die Schlafenden mögen erweckt werden, die Trägen ermuntert, die Schwachen gestärkt, die Angefochtenen getröstet. Gott errette uns alle um seiner ewigen Erbarmung willen. (a)


Votum und Psalm

Gott, der Herr, der Mächtige, redet und ruft Himmel und Erde zu, daß er sein Volk richten wolle. Und die Himmel werden seine Gerechtigkeit verkündigen, denn Gott selbst ist Richter.  Ps 50,1.4.6

Psalm 42 -  Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser (EG 723) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dem wir verantwortlich sind für unser Tun und Lassen: - Stille - 

Verläßlicher und guter Gott. Deine Weisungen führen ins Leben und deine Liebe zeigt einfach und klar, was wir Menschen nötig haben. So bitten wir um die Kraft, dir treu zu sein in allem, was wir vorhaben und tun. Und wo wir uns verirren, da hilf uns zur Umkehr durch Jesus, den Sohn deiner Liebe zur Welt, deine menschgewordene Gnade für Zeit und Ewigkeit. (b)

oder 

Halte deine Augen offen über uns, die wir im Dunklen tasten. Komm uns entgegen mit deiner Klarheit, Gott. Wir wissen oft nicht recht, wie man das kann und macht: nach deinem Willen, im Frieden und für andere gut zu leben. Darum laß uns den entdecken, der uns so ganz versteht, weil er doch einer von uns Menschen wurde und weiter uns nahe sein will: Jesus,  dein Sohn, unser Bruder und Herr. (c)


Bekenntnis / Lobpreis

Auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Auch wir seufzen in such selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. Denn wir sind zwar gerettet, doch auf Hoffnung.Röm 8, 21.23

So bekennen wir voll Zuversicht:

Hymnus aus dem Römerbrief  -  Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? (EGWü 762) 


Fürbitten

Laßt uns in Frieden den Herrn anrufen: Um seinen Frieden, daß wir Frieden finden für unser Leben und Frieden schaffen unter den Menschen. Laßt uns zum Herrn rufen:

R: Kyrie eleison

Für alle, die Trauer tragen um die Opfer der Kriege, um den Verlust der Heimat, um den Abschied von einem nahen Menschen, daß sie weiterleben können ohne Verzweiflung und ohne Resignation. Laßt uns zum Herrn rufen:

R: Kyrie eleison

Für alle, die gegenwärtig leiden müssen, die inmitten von Krieg, Bürgerkrieg und Terror leben, für die Hungernden und die Unterdrückten, für die, die gefoltert werden, daß ihr Elend ein Ende hat, daß sie satt werden, daß sie ungefährdet und frei leben können: Laßt uns zum Herrn rufen:

R: Kyrie eleison

Für uns und alle Menschen, die wir im Schatten des Todes leben, daß wir endlich Heil und Erlösung finden. Laßt uns zum Herrn rufen:

R: Kyrie eleison

Nimm dich unser gnädig an, rette und erhalte uns. Denn du kannst uns helfen. Du bist ein gütiger Gott und liebst die Menschen. Dir sei alle Ehre: dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen GEist, jetzt und in Ewigkeit. (d)


Sendungswort

+ Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. 2.Kor 5,10

*

* Eingeständnis und Zusage

Nicht um zu verurteilen ist Christus von Gott gesandt, sondern um die Welt zu versöhnen, um die zu befreien, die in Angst und Haß gefangen sind, um uns zu retten, wenn unser Herz uns anklagt, um uns über Trennungen hinauszuführen, die Schuld und Versagen unter uns aufgerissen haben. Bitten wir darum Gott, uns mitteinander anzunehmen - so wie wir hier versammelt sind - verstrickt in die Sünde der Welt - und rufen ihn an um seine Gnade: (e)

=

So wahr ich lebe - spricht Gott, der Herr - ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern daß der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe. Hes 33,11


* Kyrie-Litanei

Gott öffne uns die Augen, daß wir sehen, was zu sehen ist, daß wir die Lage in unserer Welt erkennen, den große Zusammenhang merken, die Aufgaben wahrnehmen, die uns gestellt sind und das benennen, was heute not tut. Gott öffne uns für die Zukunft seines Reiches. Wir rufen:

Kyrie

Gott öffne uns die Ohren, daß wir hören, was zu hören ist, daß wir nicht länger den Kopf in den Sand stecken und uns ungeprüft lenken und führen lassen, sondern daß wir mit nüchternem, wachen Verstand erspüren, was vorgeht. Gott öffne uns für die Zukunft seines Reiches. Wir rufen:

Kyrie

Gott öffne uns die Lippen, daß wir sagen, was zu sagen ist, daß wir aufhören, von dem zu reden, was nicht stimmt, oder großspurig von unsere Absichten kundzutun, daß wir nicht weiter schweigen, wenn es uns Ärger und Nachteile bringt. Gott öffne uns für die Zukunft seines Reiches. Wir rufen: 

Kyrie

Gott öffne uns die Hände, daß wir ändern, was zu ändern ist. Daß wir uns nicht damit begnügen, manch Gutes zu tun, einfach nur Geld zu spenden und uns dann und wann rühren, sondern fragen, wo am Zustand unserer Welt und unseres Lebens etwas anders werden muß. Gott öffne uns für die Zukunft seines Reiches. Wir rufen:(f)

Kyrie


* Bereitung

Jesus lädt uns zur Gemeinschaft ein, wenn wir nach seinem Auftrag das Mahl miteinander halten. Wir teilen Brot und Wein und werden daran erinnert, daß Jesus alles mit uns geteilt hat. Wir teilen Brot und Wein im Glauben, daß er, der Auferstandene, auch seine Zukunft mit uns teilen will. Wir teilen Brot und Wein mit der Bitte um Mut, auch die Güter dieses Leben teilen zu können. Wir teilen Brot und Wein in der Hoffnung auf das Reich, wo alle teilhaben dürfen an der Freundschaft Gottes mit den Menschen. (g)


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ daß wir dir, ewiger Gott, und deiner te danken.

Wir preisen dich, daß du uns Erlösung zusagst in deinem Sohn Jesus Christus /

und Zukunft schenkst, damit wir auf dich hoffen, /

+ und Mut machst, wenn wir im Elend der Welt verzagen.

Darum loben wir dich in deiner großen Barmherzigkeit. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der  Zeiten. /

+ Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (i)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung

Mit allen guten Mächten preisen wir dich, Gott, heilig und ewig. Also hast du die Welt geliebt, daß du deinen eingeborenen Sohn gabst, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Er - Jesus Christus - hat die ganze Ordnung des Heils erfüllt und sich selbst überliefert für das Leben der Welt.

Einsetzungsworte

Zu seinem Gedächtnis versammelt bitten wir dich, Gott: Sende deinen Geist, der lebendig macht. Erfülle uns mit ihm und heilige diese Gaben, daß wir empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils, zur Vergebung der Sünde, zur Gemeinschaft im Geist der Wahrheit und der

Liebe, zur Fülle des Himmelreiches, zum Unterpfand des Vertrauens. Für dein ganzes Volk - schon

vollendet bei dir oder noch verstreut auf Erden - bitten wir: Gedenke eines jeden und einer jeden. Uns allen gelte dein Erbarmen. Und laß uns mit einem Mund und aus einem Herzen dich preisen und besingen bis du uns zusammenbringst in deinem Reich, wo alles dich lobt und dir die Ehre gibt von Ewigkeit zu Ewigkeit. (i)


* Dankgebet

Ewiger, du unser Gott. Mit diesem Mahl hast du uns so viel gewährst: Gemeinschaft mit dir, Freiheit von Schuld, Teilnahme am Heilwerden, Erfrischung und Stärkung auf unserm Weg durch die Zeit. Wir danken dir für deine Güte, die wir spüren können, und bitten: Laß uns die Einladung zu deiner Barmherzigkeit und Liebe immer wieder hören, annehmen und weitersagen. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (k)


Quellen und Vorlagen

a - vgl. Württembergisches Kirchenbuch I, (Gebete), 1988, S. 141

b - neu (R.B.) 

d - vgl. Entwurf zum neuen Gottesdienstbuch I der württembergischen Kirche, 2002, S. 142

e -  vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Wien, 1967, S. 167

g - vgl. H. Nitschke (Hg), Abendmahl, Gütersloh, 1977, S. 19 (K. Marti)

h - neu (R.B.)

i - vgl. Anaphora der sog. Chrysostomos-Liturgie der orthodoxen Kirche

k - vgl. Gottesdienstpraxis, Serie B - Abendmahl, Gütersloh 1993, S. 157