3. November 2002 (II)
23. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Die Kirche in der Welt
Predigttext: 1. Mose 18,20-33 (VI)
Schriftlesung: Römer 4,1-8 (Marginaltext zu Septuagesimä)
Eröffnung
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.
Gott, dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht! - so lautet der Spruch über dieser Woche. Werden wir diesem Aufruf gerecht? Der Ehre, die sich an den Wundern und der Größe von Gottes Schöpfung ablesen läßt? Der Ehre, die Gott uns im Leben Jesu Christi vor Augen führt? Der Ehre, die sich eröffnet in den tiefen Geheimnissen von Gottes Geist, seiner überwältigenden Kraft, seinen erstaunlichen Früchten? - Gott helfe uns, daß wir in unserem Tun und Bitten seine Ehre bezeugen.(a)
Votum und Psalm
Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat. Unser Herz freut sich seiner und wir trauen auf seinen heiligen Namen. Ps 32,12.21
Psalm 37 - Befiehl dem Herrn deine Wege (EG 720)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, um die Kraft, ihm treu zu bleiben: - Stille -
Gott. Du allein hast Ewigkeit. Du kannst wahres Leben schenken und Frieden bringen, wie es nichts und niemand in der Welt vermag. Gib uns im Glauben den Blick über das hinaus, was vergeht, daß wir schon hier - durch dich befreit und berufen - leben und wirken hin auf dein Reich, wo du bist alles in allem und Herr von Ewigkeit zu Ewigkeit. (b)
oder
Gott, du Freund der Ordnung, die das Leben schützt und bewahrt. In deinen Händen sind die Herzen der Menschen und das Recht der Völker. Du rufst uns in deinen Dienst und zur Verantwortung für deine Welt. Laß uns nicht müde werden in unserer Sorge um Gerechtigkeit und suchen, was dem Frieden dient. Darum bitten wir durch Jesus Christus, der uns Mut macht und unsere Kraft erneuert, heute und alle Tage bis in deine Ewigkeit. (c)
Bekenntnis
Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Kol 1,12 - Laßt uns Zeugnis geben von der Hoffnung, die uns durch Christus zuteil wird:
Hymnus aus dem Kolosserbrief - Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes(EGWü 765)
Fürbitten
Laßt uns beten zu Gott, dessen Reich wir erwarten, daß seine Zukunft uns aufrichte, sein Erbarmen uns ermutige, sein Friede uns bewahre - rufen wir ihn miteinander an:
R: Kyrie eleison.
Laßt uns beten und vor Gott eintreten für die Völker unsrer Erde: daß sie sich nicht in Haß und Angst, Überheblichkeit und Habsucht verrennen; daß sie aufhören, gegeneinander Krieg zu führen; und endlich Friede werde, wo immer Menschen wohnen - rufen wir zu Gott:
R: Kyrie eleison.
(Laßt uns beten und vor Gott eintreten für ..., wo in diesen Tagen ... - rufen wir zu Gott:
R: Kyrie eleison.)
Laßt uns beten und vor Gott eintreten für alle, die Christi Namen tragen: daß sie damit beginnen, Neid und Mißgunst, Stolz und Streit aus ihrem Leben zu verbannen; daß sie zu ihrem Teil Raum schaffen für Wahrheit, für Gerechtigkeit und Güte; daß sie jene Bereitschaft zum Frieden stärken, die unsere Welt nötig hat - rufen wir zu Gott:
R: Kyrie eleison.
Laßt uns beten und vor Gott eintreten für die Kirchen, zu denen wir gehören; daß sie sich nicht verschanzen hinter falschen Sicherheiten und nicht festklammern an dem, was vergänglich ist; und daß wir in ihnen lernen, auch für unsere Zeit die Zeichen zu entdecken für das unaufhörliche Kommen des Reiches Gottes - rufen wir zu Gott:
R: Kyrie eleison.
Laßt uns beten und vor Gott füreinander eintreten, die wir jetzt beisammen sind: daß wir nicht müde werden in den Auseinandersetzungen unserer Tage; daß wir nicht resignieren, wenn unserem Bemühen um Versöhnung nur wenig Erfolg beschieden ist; daß wir nicht zweifeln, wo Gott uns fern zu sein scheint; daß wir nicht versucht werden, unser Vertrauen fortzuwerfen, sondern zuversichtlich Gottes Reich - in uns und um uns - den Platz bereiten - rufen wir zu Gott: (d)
R: Kyrie eleison.
Sendungswort
(Mit dem Psalmisten bitten wir:) Deine Güte, Herr, sei über uns, wie wir auf dich hoffen. Ps 33,27
*
* Eingeständnis und Zusage
Vor Gott, dem Ewigen, und seinem Gericht können wir nicht bestehen. Unsere Hoffnung aber ist Christus. Er hat die Schuld der Welt auf sich genommen und tritt für uns ein. Darum wollen wir vertrauensvoll bekennen, was uns trennt von Gott: - Stille -
Um Jesu Christi willen bitten w ir miteinander und füreinander Gott um seine Gnade: (e)
=
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater und dem Herrn Jesus Christus, der sich selbst für unsre Sünden dahingegeben hat, daß er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt nach dem Willen Gottes, unsres Vaters. Gal 1,3.4
* Kyrie-Litanei
Gottes Volk werden wir genannt, doch wir gehen eigene Wege. Frei sollen wir sein, doch die Sorgen des Alltags bestimmen über uns. Zur Gemeinde sind wir gerufen, doch unsere Meinungen führen uns auseinander. Wir haben einen Auftrag als Kirche, doch versäumen wir, ihn zu erfüllen - Wir rufen:
Kyrie.
Das Werk der Liebe haben wir nicht getan. Die Freude des Christseins haben wir nicht weitergegeben. Das Wort der Wahrheit haben wir nicht klar ausgesprochen. Die Dankbarkeit haben wir vergessen. - Wir rufen:
Kyrie
Gott führe uns über unser Versagen hinaus. Er erneuere uns durch seinen Geist. Er erleuchte unseren Verstand. Er befähige uns und die Kirche, auch in in dieser Zeit, Licht der Welt und Salz der Erde zu sein. - Wir rufen: (f)
Kyrie
* Bereitung
Über den Gaben bekennen wir mit den Vätern des Alten Bundes: Dein Herr, ist die Majestät und Gewalt, Herrlichkeit, Sieg und Hoheit. Denn alles, was im Himmel und auf Erden ist, das ist dein. Von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir‘s gegeben. 1. Chr 29,11 ff
* Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
unser Dienst und unsere Freude, /
+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen.
Denn im Elend dieser Welt müssen wir nicht verzagen /
+ sondern dürfen auf den Sieg deines Reiches bauen.
Ist unser Leben auch voll von Verwirrung, Unrecht und Angst /
+ du führst uns hindurch unter dem Beistand deiner guten Mächte.
Darum loben wir dich mit deiner ganzen Schöpfung /
Darum stehen wir in der Schar derer, die deine Ehre bezeugen seit Anbeginn der Welt. /
Darum stimmen wir ein in das Lob deiner herrlichen Gnade /
+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende:(g)
Heilig, heilig, heilig ...
* Abendmahlsgebet / -betrachtung
Wir danken dir, Gott, einig und dreifaltig. Du hast Himmel und Erde geschaffen und den Menschen nach deinem Bilde gemacht. Durch deinen Sohn hast du uns erlöst aus Sünde und Tod und in deinem Geist verbindest du uns zu deiner weltweiten Kirche. Dich loben wir mit allen Vollendeten um Jesu Christi willen, der uns in die Gemeinschaft mit dir zurückgeführt hat:
Einsetzungsworte
In Jesu Namen versammelt bitten wir: Gott, sende herab den Heiligen Geist, der lebendig macht. Schaffe diese Welt neu nach deiner Liebe. Heilige uns nach Leib und Seele und segne uns diese Gaben zur Gemeinschaft von Leib und Blut Chrisit. Führe uns mit deinem ganzen Volk zur Vollendung in deinem Reich. (h)
* Dankgebet
Gütiger Gott. Du verbindest uns in diesem Mahl mit deiner ganzen Kirche, wie sie noch im Kampf steht und wie sie schon vollendet ist. Wir bitten: Laß uns in solcher Gemeinschaft für dieses irdische Leben gestärkt und bewahrt werden für das Leben der kommenden Welt. Durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir - eins im Heiligen Geist - lebt und Leben schafft für Zeit und Ewigkeit. (i)
Quellen und Vorlagen
a - vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart 1994, S. 130
b - neu (R.B.)
c - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 397
e - Entwurf zum neuen Gottesdienstbuch I der württembergischen Landeskirche, S. 110
f - W. Brinkel / H. Hilgendiek, Neue Eingangss- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S. 134
g - neu (R.B.)
h - (vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 362)
i - vgl. Reihe Gottesdienst, 8/9 (Gebete), Hamburg 1979, S. 202