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9. Juni 2002


2. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Die Einladung    


Predigttext: 1. Korinther 8,16-23 (VI)             

Schriftlesung: Jesaja 55,1-5 (V)


Eröffnung 

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich, der nicht lösläßt das Werk seiner Hände. Amen.

Kommt her zu mir, sagt Christus. Kommt her alle, die ihr müde seid und matt geworden von übermäßiger Last. Kommt her zu mir, wenn ihr seufzt unter harten Gesetzen. Aufatmen sollt ihr und frei sein. Dient Gott nach meiner Ordnung. Ich will nicht über euch herrschen, sondern zeige euch: Gott ist in Liebe euch nahe. Aufatmen sollt ihr und frei sein und leicht ist die Last, wenn sie der Glaube mir nachträgt.. (a) 


Votum und Psalm

Gott, mein Herz ist bereit, ich will singen und spielen. Wach auf meine Seele! Wach auf, Psalter und Harfenspiel! Ich will das Morgenrot wecken. Ich will dir danken, Herr, unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den den Leuten. Ps 108,2-4

Psalm 36 -  Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (EG 719) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, zu dem wir kommen dürfen mit allem, was uns bewegt: - Stille - 

Gott, du unsere Hilfe. Du löst uns durch deinen Sohn aus unseren Ängsten und bringst uns mit deiner Güte wieder zurecht. Wir bitten dich um deine belebende Gegenwart, daß sie uns gewiß macht und uns befreit, wenn wir jetzt hören und zu dir beten (und das Brot miteinander brechen). Laß dich vernehmen, gnädiger Gott, durch ihn, Christus, dein ewiges Wort, unser menschge-wordener Bruder und Herr. (b)

oder 

Gott des Lebens. Um Gemeinschaft und Frieden bitten wir dich und du antwortest mit Jesus, deinem Sohn. Er heißt uns willkommen bei dir wie zu einem Fest. Er stiftet Frieden zwischen denen, die sich fremd geworden waren. Wir bitten: Belebe unser Miteinander durch deinen Geist, daß es einladend wird für alle, die auf der Suche sind, und sie zur Freude finden, schon jetzt und auf ewig. (c)


Lobpreis / Bekenntnis

Der Herr läßt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Ps 98,2 -  Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bezeugen wir:

Seligpreisungen  -  Selig sind, die da geistlich arm sind (EG Wü 760)


Fürbitten

Gott in Ewigkeit. Du hast uns alle mit deiner Gnade beschenkt. Mensch geworden in Christus läßt du erkennen, was deine Liebe will. Du gewährst uns Beistand durch die Kraft des Heiligen Geistes. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Kirche in aller Welt: Laß alle, die zur Leitung berufen sind, der Gemeinschaft dienen in Weisheit und Demut. Gib, daß die Arbeit der theologischen Lehrer hilft, den Glauben an Christus zu festigen und den Reichtum der Schrift tiefer zu erschließen. Laß die Christen über alte Grenzen hinweg einander näher kommen und sich verständigen in Wahrheit und Liebe. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Gemeinschaft der Völker: Hilf, daß der Sinn für Frieden und gegenseitige Verantwortung gestärkt wird. Gib, daß Überheblichkeit und Haß unter den politischen Mächten mehr und mehr abgebaut werden. Mach Starke und Reiche bereit, für Schwache und Bedürftige einzutreten. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für alle, die in Not und Bedrängnis sind: Halte deine Hand über denen, die mit ihren Problemen und Sorgen nicht fertig werden. Stehe denen bei, die in Ängsten leben und keinen Ausweg sehen. Tröste die Kranken und Sterbenden und hilf uns allen, deinen Willen zu erkennen. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich auch für uns selbst: Mach uns bereit, unsere Geschicke und Aufgaben aus deiner Hand anzunehmen. Öffne uns den Blick für die Vielfalt deiner Gaben. Nimm uns in deinen Dienst. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. (d)


Sendungswort

Selig sind, die zum Hochzeitmahl des Lammes berufen sind Offb 19,9.

oder  Selig ist, der das Brot ißt im Reich Gottes. Luk 14,15

*

* Eingeständnis und Zusage

Gott lädt uns durch Christus in seine Gemeinschaft und an seinen Tisch. So soll unser Leben die Mitte finden. Wir aber müssen zugeben: Wir haben Gott nicht immer den Platz eingeräumt, der ihm zukommt. Er wollte obenan stehen; doch vieles andere war uns wichtiger. Er hat uns sein Wort als Halt und Wegweisung anvertraut; nur - wie oft war es uns lästig und wir haben es nicht ernstgenommen. Bekennen wir unser Versagen (und unsre Schuld) und bitten Gott um seine Gnade: (e)

=

Christus spricht: Wer zu mir kommt, den wir nicht hungern. Und wer an mich glaubt, den wir nimmermehr dürsten. Und wir zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Joh 6,35b.37


* Kyrie-Litanei

Beten wir zu Gott um sein Erbarmen, daß wir Zuflucht finden in seinem Haus, daß wir satt werden an seinem Tisch. Laßt uns bitten und rufen:

Kyrie 

Wenden wir uns hin zu Gott, weil Christus versprochen hat: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Laßt uns danken und rufen:

Kyrie .

Preisen wir Gott, daß er auf uns wartet mit seiner Wahrheit, mit seiner Gerechtigkeit, mit seiner Güte. Laßt uns lobsingen und rufen: (f)

Kyrie 


* Bereitung 

Gott in seiner Barmherzigkeit lädt uns an seinen Tisch, um uns schmecken und sehen zu lassen, wie freundlich er ist. Wir dürfen kommen, so wie wir sind - manche bedrückt von Sorgen, verstrickt in Schuld, bitter durch das, was nicht geworden ist, wie es sein sollte. Andere voller Glück, voller Dankbarkeit, überschäumend vor Lust am Leben. Gebe Gott, daß wir mit Brot und Kelch auch teilen, was uns belastet und was uns freut. Sein Mahl stärke unsere Gemeinschaft und unser Vertrauen auf Gottes Güte. (g)


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Du bist der Ursprung von Leben und Fülle, /

+  sei gepriesen für alles, was du uns schenkst:

für unser Leben, für alles, was uns nährt /

+  für die Liebe der Menschen, die uns begleiten,

für dein befreiendes Wort, die frohe Botschaft, /

+  für Brot und Wein, die Zeichen der Gegenwart Christi.

Darum: Mit allen, die dir vertrauen und auf dich hoffen, /

mit der ganzen Schöpfung und allen Vollendeten 

+ stimmen wir ein das das Lob, das Himmel und Erde verbindet: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet 

Wir danken dir, Gott, für Jesus Christus, deinen Sohn. Er ist der Bruder, der unsere Not teilt; er ist der Freund, der uns versteht; er ist der Hirte, der uns behütet; er ist der Herr, der uns den Weg zum Leben weist:

Einsetzungsworte

Gütiger Gott, du birgst unser Leben wie eine Mutter und schützt uns wie ein Vater die Seinen. Als Zeichen deiner Liebe gab Jesus uns dieses Mahl. Er lädt uns ein an den Tisch deines Erbarmens. Als deine Töchter und Söhne beten wir in seinem Namen: (i)


* Dankgebet

Wir danken dir, Gott, für dein Wort und die Gemeinschaft an deinem Tisch. Als Gäste in deinem Haus hilf uns, weiterzugeben, was wir empfangen: Freude für Verbitterte und Verzagte, Frieden für Streitende und Leidende, Freiheit für Unterdrückte und Gebundene. Gib Ausdauer in deinem Dienst und laß uns immer neu aus deiner Liebe Leben schöpfen durch Christus, unsern Herrn. (k)



Quellen / Vorlagen

a - neu nach Matth 11,20 ff

b - neu - R.B. 

c - neu R.B.

d - vgl.  Reihe Gottesdienst, Gebete, 8/9, Hamburg 1979, S. 119 (O. Dietz)

e - vgl. H. Nitschke, Konfirmation, Gütersloh 1978, S. 74 (K. V. Mehring)

f - vgl. Ch. Zippert, Gottesdienstbuch, Gütersloh 1990, S. 94

g -  vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 377 (S. Bukowski). 

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 652 

i - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 641