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31. März 2002  (II)


Osternacht (weiß) - Die Auferweckung des Gekreuzigten (2. Form - ohne Abendmahl)


Der Ablauf bis zum Einzug des Osterlichts entspricht der Form 1. Dabei können auch andere Texte Antwortgesänge verwendet werden.


Einzug des Osterlichts

D.(singt oder spricht)  Christ, unser Licht.

G.(antwortet)  Gelobt sei Gott.

D. trägt die Osterkerze in die dunkle Kerze. In der Mitte des Weges macht man Halt. D. singt (im höheren Ton)  oder spricht wiederum das „Lumen Christi.“ Die Liturgen entzünden ihre Kerzen am Osterlicht. Der Osterleuchter steht im  Zentrum des Altarraums (oder nahe dem Taufstein). Die Osterkerze wird auf den Leuchter gesetzt.  D. singt (wiederum einen Ton höher) oder spricht  zum dritten Mal das „Lumen Christi“.  Die Helfer entzünden die Kerzen auf dem Altar. Danach wird das Licht in die Gemeinde gegeben. Sind alle Lichter entzündet, folgt der gesungene


Osterpsalm mit Antiphon (gesungen)

Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Der Herr ist meines Lebens Kraft.

Psalm 118 -  Danket dem Herr, denn er ist freundlich (EG 747)


Osterevangelium


Ostergruß und Surrexit

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja.

Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja. (ggf. mehrfach wiederholt)

Christ ist erstanden ...(EG 99 ) dazu setzt die Orgel ein


Ansprache (zu  2. Tim, 8a.(8b-13)


Zwischenspiel der Orgel


(Taufe nach eigener Ordnung ) Taufgedächtnis 

(Am Taufstein:) Wasser wird sichtbar und hörbar in die Taufschale gegossen

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesus Christi von den Toten. (1.Petr 1,3) Wißt ihr nicht, daß alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeitdes Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. (Röm 6, 3-4) - So laßt uns unserer Taufe gedenken und uns dem stellen, was diese Gabe als Ruf und Aufgabe für ein erneuertes Leben bedeutet. 

Abgesagt der Macht des Bösen und der Finsternis -  hoffen wir, als Kinder des Lichtes zu leben und rufen so miteinander zu Gott:

A:  Dir vertrauen wir uns an.

Abgesagt der zerstörerischen Verlockung durch Selbstsucht, Besitzgier und Gewaltnahme über andere - hoffen wir, in der Freiheit des Glaubens zu leben und rufen so zu Gott:

A: Dir vertrauen wir uns an.

Abgesagt dem todbringenden Wahn, über diese Welt eigenmächtig verfügen zu können - hoffen wir, nach Gottes Weisung zu leben und rufen so zu Gott:

A: Dir vertrauen wir uns an.

Glaubt ihr und vertraut auf Gott, die ewige Güte, den Ursprung alles Lebens, daß er durch die Zeiten hindurch uns Menschen Wege der Hoffnung gezeigt hat und zeigt? 

Glaubt ihr und bekennt, daß wir im Weg Jesu Christi unter uns Menschen, durch seinen Tod und seine Auferweckung, den Weg zum Leben finden?

Glaubt ihr und habt die Gewißheit, daß ihr berufen seid, in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes das Heil in Christus für alle Welt zu bezeugen?

Dann laßt uns gemeinsam diesen Glauben bekennen mit den Worten, die Christen seit den Tagen der Alten Kirche über Grenzen und Zeiten hinweg verbinden:

A:  Ich glaube an Gott, den Vater...

Wollt ihr auch festhalten an der Lehre der Apostel, die Christus gefolgt sind, und an der Gemeinschaft des Volkes Gottes und am Brotbrechen am Tisch unseres Herrn und am Gebet für alle Welt? -Dann bittet dazu um Gottes Hilfe und Kraft. Wir rufen:

A:   Dir vertrauen wir uns an.

Wollt ihr in Liebe zu Gott und euren Nächsten danach trachten, was Frieden auf Erden schafft, und suchen, was der Gerechtigkeit unter den Menschen dient, und wählen, was das Leben in Gottes ganzer Schöpfung fördert und bewahrt? - Dann bittet dazu um Gottes Hilfe und Kraft. Wir rufen:

A:   Dir vertrauen wir uns an.

Sind wir mit Christus verbunden durch die Taufe in seinen Tod, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden. Haltet dafür, daß ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus.  Amen. (a)


oder folgende Form

(Wasser wird hörbar in die Taufschale gegossen) 

Über diesem Wasser gedenken wir der Gabe unserer Taufe: Wasser ist ein Element des Lebens und des Todes zugleich. Wasserströme verwandeln wüstes Land in einen Garten. Aber in der Sintflut fand das Leben sein Ende. Im Wasser der Taufe  sind wir mit dem Leben und dem Tod Jesu Christi verbunden worden. Dafür loben wir Gott. (oder: Darum bitten wir:)

G: Gloria - EGWü 572   (oder: Veni Creator Spiritus - Taize)

Wasser reinigt uns., so wie der Hauptmann Naeman in den Fluten des Jordan von seiner Krankheit gereinigt und geheilt wurde. In der Taufe wurde alles weggewaschen, was uns jemals von Gott trennen könnte. Dafür loben wir Gott. (oder: Darum bitten wir:)

G: Gloria - EGWü 572   (oder: Veni Creator Spiritus - Taize)

Ohne Wasser gibt es kein Leben auf der Erde, so wie im Anfang Gottes lebenschaffender Geist über den Wassern schwebte. Im Wasser der Taufe schenkt uns Gott seinen lebendigmachenden Geist. Er macht uns neu, läßt uns aufleben zur Gerechtigkeit und zu einem bewußten Leben in Gottes Nähe. Dafür loben wir Gott. (oder: Darum bitten wir:)

G: Gloria - EGWü 572   (oder: Veni Creator Spiritus - Taize) 

Beim Begießen mit dem Wasser wird der Name des dreieinigen Gottes auf den Täufling gelegt, so wie die Stimme bei der Taufe Jesu rife: „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Mit der Taufe ist unser Leben hineingenommen in die Gemeinschaft mit Gott uns seinem weltweiten Volk. Dafür loben wir Gott. (oder: Darum bitten wir:)

G: Gloria - EGWü 572   (oder: Veni Creator Spiritus - Taize)

Das Wasser, das in der Taufe verwendet wird, weist voraus auf den Strom lebendigen Wassers in Gottes kommender Welt, im neuen Jerusalem, dem wir entgegengehen. Durch die Taufe werden wir schon heute in das Leben des anbrechendes Reiches Gottes einbezogen. Dafür loben wir Gott. (oder: Darum bitten wir:)

G: Gloria - EGWü 572   (oder: Veni Creator Spiritus - Taize)

Schwestern und Brüder. In der heiligen Taufe hat Gott uns angenommen und zu Gliedern seiner Kirche gemacht. In der Gemeinschaft mit Gottes weltweitem Volk erfahren wir durch sein Wort von seinem liebevolle Ziel für uns. Wir sind eingeladen, uns zu nähren an seinem (heiligen) Tisch. Wir sind berufen, das Evangelium von Jesus Christus in der heutigen Welt zu bezeugen.

Sagen wir uns darum los von der Macht des Bösen und wenden uns der Gnade Jesu Christi zu, vertrauen wir uns der Liebe Gottes, des Vaters, an und bitten um die Gemeinschaft des Heiligen Geistes. - Erneuern wir unser Bekenntnis zu Gott:

G: Ich glaube an Gott den Vater ...  

Der allmächtige Gott, auf (in) dessen Namen wir getauft sind - Vater, Sohn und Heiliger Geist - spreche zu unserem menschlichen Ja sein göttliches Amen. Er stärke uns den Glauben, bewahre uns in der Hoffnung, vertiefe in uns die Liebe und schenke unserem Wollen das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen. Amen. (b)


oder folgende Form

(Wasser wird hörbar in die Taufschale gegossen) 

Laßt uns das Zeichen der Taufe anschaun im Licht dieser Osternacht. Dieses Licht lädt ein, zurückzudenken an den Weg Christi, an seine Taufe, an seinen Abstieg in den Jordan, in das Taufbad zur Erneuerung der Sünder und Gottlosen. „Dies ist mein lieber Sohn“ so lautet Gottes Wort über dem Menschen in der Tiefe. Und nun hat selbst der Tod diesen Einen nicht festzuhalten vermocht. Doch Gottes Wort über ihm heißt immer noch: „Dies ist mein geliebter Sohn.“ Leben und Sterben und allezeit von Gott geliebt. Im Zeichen der Taufe läßt uns Christus an seiner Erfahrung mit Gott teilnehmen. Schätzen wir das Zeichen der Taufe, das uns mit Gottes Liebe verbindet. Danken wir Gott:

G: Gloria (EGWü 572)  

So lesen wir im Brief an die Römer: Wir sind auf Christus getauft. Als man uns ins Wasser tauchte, geschah an uns derselbe Tod, wie an Jesus Christus. (Denn das Wasser bedeutet den Tod.) Alles, was wir vorher waren, alles auch, was uns getrennt hat von Gott, das ist nun, da wir getauft sind, tot und begraben, wie Christus begraben war. Und wie Christus durch die Macht des Vaters neues Leben empfangen hat aus dem Tode, so haben auch wir ein neues Wesen erhalten und können fröhlich in einen neuen Tag gehen. Danken wir Gott: (c)

G: Gloria (EGWü 572)  

Wenden wir uns neu Christus als unserm Retter zu, vertrauen wir uns der Liebe Gottes, des Vaters, an, hoffen auf die Gemeinschaft des Heiligen Geistes und bekennen so den Glauben, der seit den Tagen der Apostel  Christen in aller Welt verbindet:

G: Ich glaube an Gott, den Vater ...


In jeder der Formen kann  sich ein Gang zum Taufstein anschließen. Es wird das „Laudate omnes gentes“ (EG 181.6) angestimmt. Die Gemeinde kommt  - mit ihren brennenden Kerzen in der Hand -zur Taufschale vor und die Einzelnen vollziehen ein ihnen entsprechendes Zeichen des Taufgedächtnisses mit Wasser (z.B. Eintrauchen einer Hand, Benetzen, Kreuzeszeichen ...) Danach kehrt jedes auf seinen Platz zürck. 


Fürbitten

Uns, Schwestern und Brüder, die wir durch unsere Taufe berufen sind zu einem neuen Leben in Christus, laßt uns darum bitten, daß uns Gott seinen Geist - den Geist der Hoffnung und der Geduld, den Geist der Liebe und der Besonnenheit - aufs neue schenke und in uns bewahre - rufen wir miteinander ihn an:

R: Kyrie eleison.n.

Laßt uns beten für alle, die in diesen Tagen (in dieser Nacht) getauft wurden: Gott helfe ihnen, Menschen zu werden nach seinem Bilde: Menschen, die seiner Liebe gewiß geworden, andere lieben können wie sich selbst - rufen wir ihn an:

R: Kyrie eleison.

Laßt uns darum beten, daß wir unsere Aufgabe an all denen erkennen,  die uns besonders anvertraut sind: Gott schenke uns offene Ohren für ihre Fragen und ein offenes Herz für ihre Probleme - rufen wir ihn an:

R: Kyrie eleison.

Laßt uns beten für die Leidenden und Alleingelassenen; für die von Unrecht, Gewalt und Krieg bedrohten Menschen in aller Welt: Gott bewahre uns davor, daß wir so leben, als gäbe es sie in ihrem Elend nicht - rufen wir ihn an:

R: Kyrie eleison.

(aktuelle Fürbitten)

Gedenken wir auch der Menschen, die der Tod uns genommen hat. Vertauen wir sie Gott an, dankbar für alles, was sie uns gewesen sind und was sie uns bleiben. In der Hoffnung des ewigen Lebens rufen wir: (

R: Kyrie eleison..

Du hast dich unser erbarmt, ewiger Gott. Dein Sohn ist unser Licht im Dunkel der Welt, ein Licht der Hoffnung für alle Menschen. An ihn halten wir uns, auf ihn verlassen wir uns, jetzt und in Zukunft. Amen. (d)


Wird Abendmahl gefeiert, so folgt  es hier wie in der Form I, ansonsten  folgen


Vaterunser


Lied zum Ausgang


Sendungswort - Segen



Quellen und Vorlagen

a - R.B. nach Motiven in J. Thiele, Fantasie für die Schöpfung, Freiburg 1990, S.101

b - vgl. Sinfonia Oecumenica, Gütersloh 1998, S. 220 ff

c - vgl. H. Nitschke (Hg), Ostern, Gütersloh 1986, S. 122

d- vgl. H. Nitschke (Hg), Ostern, Gütersloh 1978, S. 43