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26. Dezember 2001 (I) 


Christfest (2)(weiß)  - Die Menschwerdung Gottes


Predigttext: 2. Korinther 8,5-6 (VI) 

Schriftlesung: Johannes 1,1-5.9-14 (I)


Eröffnung

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Seien Sie herzlich begrüßt zum Gottesdienst am (zweiten) Weihnachtstag. -  Weil Gottes Güte erschienen ist und die Menschenfreundlichkeit unseres Heilandes, darum finden wir uns als Gemeinde zusammen. In der Geschichte Gottes mit den Menschen suchen auch wir Hilfe wie schon Generationen vor uns.. In seiner Güte möchten wir uns aufgehoben sehen mit all dem, was wir tragen sollen, was uns belastet und bedrängt. Und die Freude Gottes möge zu spüren sein als Licht und Wärme, zur Klarheit des Denkens, zur Gewißheit für unser Tun, zur Hoffnung für diese Welt.  (a)


Votum und Psalm

Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst, auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids.Jes 9.5.6

oder

(Der Engel sprach zu den Hirten:) Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Lk 2,10

Psalm 96  - Singet dem Herrn ein neues Lied (EG 738)

oder Psalm 150 -  Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum (EG 758)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der in Christus zur Welt gekommen ist: - Stille - 

Ewiger, du unser Gott. Die Geburt deines Sohnes dürfen wir feiern als den Anfang unserer Rettung. Er ist das Heil und die Hoffnung der ganzen Welt. Wir bitten dich: Sein Licht möge aufgehen über uns, seine Freude bewege unser Herz, sein Friede breite sich immer weiter aus. Dies Wunder laß geschehen, Gott, an uns und überall auf Erden heute und Tag um Tag bis in Ewigkeit. (b)

oder

Ewiger Gott. Du hast dich ganz auf unsere Welt eingelassen. Alles, was uns fehlt, schenkst du uns durch Jesus, deinen Sohn. In seiner Geburt gibst du dich selbst und stiftest Versöhnung für die Menschen. Laß uns - voll Staunen über dies Wunder der Liebe - Botinnen und Boten deiner Freundlichkeit und Güte werden heute und Tag um Tag bis in alle Ewigkeit. (c)


Bekenntnis

Groß ist das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.1.Tim 3,16 Bekennen wir uns zu Christus, in dem sich uns Gott offenbart:

Nicänisches Glaubenbekenntnis - Wir glauben an den einen Gott... (EG 687)


Fürbitten

Laßt uns an diesem großen Fest beten für alle, die klein sind unter den Menschen:

- Stille - 

Für die Armen um Hilfe und Schutz; für alle in der Fremde um einen Ort, der sie birgt; für die Einsamen, daß sie zu neuer Begegnung finden; für die Verlassenen um Gelassenheit im Augenblick; für die Enttäuschten, daß sie sich nicht weiter täuschen lassen; für die Gefangenen, ob unschuldig oder nicht; für die Traurigen um ein Lächeln; für die Zweifelnden um einen Halt - rufen wir: 

R: Kyrie eleison.

Laßt  uns an diesem Fest des Friedens um wahre Gemeinschaft und wirklichen Frieden beten:

- Stille - 

Christus, du hast zu deinen Jüngern gesagt: Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Und meine Gabe ist anders als was die Welt geben kann. So bitten wir: Sieh nicht auf unsere Schuld und unser Versagen, sondern schau auf die Not der Welt und gib nach deinem Willen Einheit und Frieden in unseren Tagen - wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Laßt uns miteinander beten in der festlichen Freude über das Ereignis der Weihnacht:

- Stille -

Nicht als tosender Orkan, der zerstört, bist du gekommen. Nicht als Flut, die verschlingt. Nicht als Axt an die Wurzel gelegt. Sondern als schimmerndes Licht bist du erschienen. Als grünender Zweig in der Kälte. Als Mensch unter Menschen ohne Macht. Kinder können zu dir kommen; Arme nimmst du in deine Gemeinschaft; Blinde und Taube läßt du sehen und schenkst ihnen Gehör. Du gibst dich gar in unsere Hände. Laß uns einverstanden sein mit dir - wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.


Sendungswort

In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist. Kol 2,3.9.10


*

Einständnis und Zusage

Wir müßten abnehmen, damit Christus in uns zunimmt. Wir müßten loslassen, damit wir uns Gott überlassen. Wir müßten leer werden, damit sein Geist uns erfüllen kann. Doch wir tun uns schwer,  weichen aus, verhärten uns. Gott rühre uns an in Christus durch seinen Geist, daß wir uns öffnen für sein Geschenk der Gnade:(e)

=

Fürchtet euch nicht! (spricht Gott durch seinen Boten.) Siehe, ich verkündige euch große Fruede, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Lk 2,11


Kyrie-Litanei

Allmächtiger Gott, Schöpfer der Welt. Unfaßbar bist du in deiner Größe und begegnest uns in der Gestalt eines Kindes. Erhaben bist du über alles und machst dich angreifbar und verletzlich. Wir können das nicht zusammendenken, was bei dir Gott, zusammengehört. Öffne uns dir, staunend über deine Hinwendung zur Welt. Wir rufen dich an:

Kyrie

Oft wähnen wir dich nur in unendlicher Ferne, selbstgenügsam und unberührt von unserem Leben; dann aber mißbrauchen wir deine Nähe, suchen dich einzuspannen für unsere Ziele und möchten mit dir machen, was wir wollen. Öffne uns dir, staunend vor deiner Erhabenheit. Wir rufen dich an:

Kyrie

Hole uns zuück, Gott, von unseren Irrwegen. Laß uns dein wahres Wesen erkennen, dich lieben und ehren, so wie du bist, als menschlichen Gott, offenbar und geheimnisvoll, mächtig und zart.

Öffne uns dir, staunend geworden durch deinem Sohn Jesus Christus. Wir rufen dich an: (f)

Kyrie


Bereitung

Christus spricht: Mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn Gotts Brot ist das, was vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben. Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Joh 6, 32.33.41


Präfation und Abendmahlsgebet

In Wahrheit ist es würdig und recht /

unser Dienst und unsere Freude /

+ dir, Ewiger, Dank zu sagen um Jesu Christi willen.

In seiner Gottheit ist er herabgekommen in die Zeit, / 

hat unsre Menschlichkeit mit Heil überkleidet, /

+ unsre Niedrigkeit erhöht, unsren Verlust des Paradieses aufgehoben 

Er hat unsrer Sterblichkeit das Leben geschenkt, /

unsre Sünde vergeben, /

+ unsren Verstand erleuchtet. 

Unsre Bedrängnisse hat er überwunden, /

+ unserm Geringsein Ehre erwiesen in seinem Kommen.

Darum preisen wir dich mit deiner ganzen Schöpfung /

darum stehen wir in der Schar aller, die dich seit Anfang bezeugen /

+ und stimmen ein in das Lob deiner Engel, das Himmel und Erde verbindet:

Heilig, heilig, heilig


Dich bekennen wir als unsern Herrn und Gott . Dir vertrauen wir uns an. Überreich ist die Gnade, die du uns erwiesen hast in deinem Sohn Jesus Christus. 

Einsetzungsworte

Deiner Gnade, Gott, wollen wir antworten in Dank und Lob. Dein  Geheimnis ist uns anvertraut. Voll Freude gedenken wir unsrer Erlösung in der Menschwerdung, im Leiden, Sterben und Auferstehen unsres Heilandes. Bewahre uns in der Gemeinschaft von Christi Leib und Blut und erfülle uns mit deinem Heiligen Geist, daß wir dich allezeit preisen in deiner Kirche und uns dir übergeben durch das Bekenntnis und die Anbetung deines lebensstiftenden Namens, jetzt und allezeit und in Ewigkeit. (g)


Dankgebet

Wir danken dir, wunderbarer Gott, daß du dich hineingibst in unsere Welt: nicht mächtig und in Pracht, sondern schwach und verwundbar in einem kleinen Kind, unscheinbar und verborgen in Brot und Wein. So laß uns achtsam werden für alles Geringe und erhalte uns die Freude dieses Festes alle Tage bis in Ewigkeit. (h)


Quellen und Vorlagen

a - vgl. A.u.W. Armbruster, Wir bringen die Welt ins Gespräch ..., Düsseldorf, 1996, S. 76

b - vgl. H. Nitschke (Hg), Weihnachten, Gütersloh, 1974, S. 122 (W. Wessel)

c - vgl. Beratungsstelle, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, Frankfurt, 1982, S. 34  

d - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg, 1967, S. 57, 60, 61

e - 

f - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal, 1999, S. 118 (S. Bukowski)

g - vgl. Eucharistiegebet der Armenisch-apostolischen Kirche

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S.259