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16. Dezember 2001 


3. Sonntag im Advent (violett) -  Der Vorläufer des Herrn

 

Predigttext: Offenbarung 3,1-6 (VI)

Schriftlesung: Lukas 3, 1-6(7-14) (III)


Eröffnung

(Soweit möglich brennen zwar die ersten beiden Kerzen am Adventskranz, die dritte aber wird erst am Ende der Eröffnung entzündet.)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da  kommt (, unserm Herrn und Heiland Jesus Christus). Amen. 

Heute feiern wir den 3. Advent.  Es ist die Zeit der Bereitung auf das Kommen Christi. Wir alle sind gefragt, ob unser Leben dem Anspruch Gottes gerecht wird und werden so zur Umkehr gerufen: „Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe der Herr kommt gewaltig.“Jes 40,3.10

Wir entzünden die dritte Kerze am Adventskranz als Zeichen der Liebe und verkünden damit: Christus kommt als Licht in unser Dunkel. Seine Ankunft im gegenwärtigen Leben will uns Liebe erfahren lassen und immer neu dazu befähigen. (a) (Entzünden der dritten Kerze)


Lied zum Eingang: O Heiland reiß die Himmel auf  (EG 7 (i.A.)


Votum und Psalm

Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Mal 3,20

Psalm 19   - Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (EG 708) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott,  daß wir auf seinen Weg finden: - Stille -

Ewiger, wachsamer Gott. Immer wieder weckst du dein müde gewordenes Volk auf und rufst uns mit deiner Nähe zurecht. Heilsam willst du uns in Christus begegnen. Laß uns die Spuren deines Kommens erkennen und die Zeichen deiner Nähe nicht übersehen, daß wir zu leben wagen, was du in deinem Sohn ermöglicht hast: Glaube zu dir und Liebe untereinander und Hoffnung auf dein Reich, schon jetzt und auf immer und ewig. (b)

oder

Gott, unser Heiland. Deine Gnade ist wie läuterndes Feuer und dein Wort rüttelt auf. Rühre uns an mit deiner Gerechtigkeit und begegne uns mit deiner zärtlichen Liebe, daß wir uns, von dir getröstet, einer bedrängten und verwirrten Welt zuwenden durch Jesus Christus, die Erfüllung deiner Verheißung in Zeit und Ewigkeit (c)


Lobpreis / Bekenntnis 

Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste und wir die Kindschaft empfingen.Gal 4,4

Voll Hoffnung stimmen wir ein in den Lobgesang (Mariens):

Magnificat  -  Meine Seele erhebt den Herrn (EG 761 / 781.6)


Fürbitten

Ewiger Gott, wieder bereiten wir uns, im Fest zu feiern, daß dein lebendiges Wort Mensch geworden ist. Wir bitten: Bewahre uns vor gedankenloser Geschäftigkeit; bewahre uns auch vor pflichtschuldiger Wiederholung von Altgewohntem nur; sondern eröffne uns das Überraschende deiner Botschaft. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Räume hinweg, was uns von dir und deinem Reiche trennt. Vergib uns Christen unsere Selbstsucht angesichts von Armut, unsere Furcht angesichts von Ungerechtigkit, unsere Feigheit angesichts von Unterdrückung, unsere Unfähigkeit angesichts von soviel Not. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Heile du unseren Mangel an Vertrauen in dich; unseren Mangel an Hoffnung auf dein Reich, unsern Mangel im Glauben an deine Gegenwart, unsern Mangel an Liebe zu deiner Güte. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Füge uns von neuem ein in deinen Bund mit deinem Volk. Führe uns zu echter Umkehr. Wende du selbst uns dir zu. Hilf uns, die Niedrigkeit und Hingabe Christi anzunehmen. Stärke uns durch den Trost deines Geistes. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wo wir stark sind, Gott, da überwältige uns. Wo wir schwach sind,  da kräftige uns. Wo wir auf uns selbst vertrauen, da stell uns bloß. Wo wir uns verloren haben, da ruf uns beim Namen zu dir ins Leben zurück. Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison.

(Besondere Fürbitten)


Sendungswort

So spricht der Herr: Hört mir zu (ihr trotzigen Herzen), die ihr ferne seid von der Gerechtigkeit. Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht, sie ist nicht ferne und mein Heil säumt nicht. Ich will zu Zion Heil geben und in Israel meine HerrlichkeitJes 46,12.13


*

* Eingeständnis und Zusage

Gott will in unser Leben kommen und aufdecken, wie es um uns steht. Gott will uns helfen und zur Freude führen. Doch wir haben sein Kommen vergessen. Wir haben über seinen Ruf hinweggehört. Wir haben uns nicht für ihn bereitet. Bekennen wir unser Versagen und unsere Schuld und bitten miteinander Gott um Gnade: (e)

=

Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, daß ihre Schuld vergeben ist. Jes 40,1.2a


* Kyrie-Litanei

Du willst kommen, Gott, uns zu erlösen. So komm! Noch warten Verzagte auf deine Freude. Noch spüren Rastlose den Frieden nicht. Noch haben Verbitterte keine Hoffnung. Junge mißtrauen dem Leben und Alte sehen dem Tod entgegen. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an:

Kyrie

Du willst kommen, Gott, uns zu befreien. So komm! Hilf uns aufmerksam zu warten und selber Zeichen deines Kommens zu geben. Erbarme dich aller, die zittern und verzagen, die klein werden und zugrundegehen. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an:

Kyrie

Du willst kommen, Gott, uns aufzurichten. So komm! Brich an mit deinem Frieden und belebe deine Gemeinde. Laß in diesem Hause die Nachricht von deinem Kommen nicht verstummen. Laß die Tür der Versöhnung sich (hier) auftun und Hoffnung geweckt werden. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an: (f)

Kyrie


* Bereitung

Jesus Christus lädt uns ein an seinen Tisch. Er ruft uns zurück in die Gemeinschaft mit Gott. Das will unser Leben prägen, sich auswirken auf unser Zusammenleben als Frauen und Männer, als Alte und Junge, als Zufriedene und Verzweifelte, als Schwache und Starke. Was wir hier erfahren, was uns hier gesagt wird - es weist uns hin auf den einen, der sein Leben gegeben hat, damit wir leben können. (g)


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn was wir als das wahre Leben ersehen /

+ das holst du ein in der Ankunft deines Sohnes.

Geschieht es auch mancher Erwartung entgegen /

Du bist und bleibst der Barmherzige /

+ für Arme und Hungrige und Geringe. 

Darum -  mit allen, die unterwegs sind hin zu dir /

mit den Hoffenden seit Anbeginn der Zeiten /

mit den Propheten und der großen Schar deiner Engel /

+ mit ihnen laß auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung

Ja, heilig bist du, Gott, mächtig über Himmel und Erde. So sehr hast du die Welt geliebt, daß du deinen eingeborenen Sohn gabst, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Und wie er - Christus - die Seinen geliebt hat, die in der Welt waren, so liebte er auch bis zur Vollendung:

Einsetzungsworte

So feiern wir das Gedächtnis deines Sohnes und danken dir für die Versöhnung, die du, Gott, durch ihn für uns gestiftet hast. - In seinem Namen bitten wir: Sende deinen Heiligen Geist in unsere Mitte. Laß uns empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils, Freundschaft und Verstehen, Leben in Fülle, dein großes Erbarmen. - Mach uns frei von Angst und Verbitterung, frei für alle, die du uns zu Nächsten machst, daß unsere Hände den Frieden aufbauen und unsere Herzen Raum geben der Versöhnung. Laß anbrechen dein Reich und beschleunige die Zeit deiner Zukunft, die

neue Schöpfung, wo du uns das Licht bist und alles in allem durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn.(i)


* Dankgebet

Gott der Barmherzigkeit. Wir haben in diesem heiligen Mahl erfahren, wie gütig du bist. Du befreist uns aus aller Schuld. So laß uns mit großer Erwartung und Freude deinem Sohn entgegengehen, der kommt als der Retter der Welt: Christus Jesus, unser Bruder und Herr. (k)



Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

b - vgl. H. Nitschke (Hg), Zum Gottesdienstbeginn, Gütersloh, 1981, S. 9 (G. Bauer) 

c - vgl. J. Morley, Preisen will ich Gott, meine Geliebte, Freiburg, 1989, S. 24

d - vgl. Risk, Fünfte Vollversammlung des ÖRK (Nairobi), S. 68

e - vgl. K.B. Ritter, Gebete für das Jahr der Kirche, Kassel 1933, S. 106 

f - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen, 1988, S15

g - vgl. H. Nitschke (Hg), Abendmahl , Gütersloh, 1977, S. 27 (H. R. Preuß)

h - neu (R.B.)

i - vgl. H. Oosterhuis, Im Vorübergehn, Freiburg, 1969, S. 247

k - vgl. Feier der Eucharistie (Altkatholiken), München,1995, S. 6