28. Oktober 2007
21. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Die geistliche Waffenrüstung
Predigttext (Evangelium): Johannes 15,9-12(13-17) (V) Das ist mein Gebot
Schriftlesung (Thora): 3. Mose 19,1-3.13-18 (W/M) Du sollst deinen Nächsten lieben
(Epistel: 1. Korinther 12,12-14.26-27 (VI) Viele Glieder - ein Leib)
Eröffnung
Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit aller Freude und Frieden im Glauben durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Amen.
Christsein in einer gebrochenen, vom Bösen bedrohten Welt; Glauben und Leben unter den Bedingungen dieser Zeit; Kämpfen und sich über dessen geistliche Grundlagen klarwerden - das sind Stichworte, die sich mit dem heutigen 21. Sonntag nach Trinitatis verbinden. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem, (Röm 12,21) heißt es im Spruch der Woche. Und im Predigttext heute hören wir die Einladung und das Gebot Jesu: Bleibt in meiner Liebe! (Joh 15,9) Gebe Gott, dass wir im Vertrauen auf ihn, nach dem Vorbild Christi und mit der Hoffnung auf den Beistand des Geistes uns den Aufgaben in dieser Welt stellen. (a)
Votum und Psalm
Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen. Der Herr richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi. 2.Thess 3,3.5
Psalm 19 - Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (EG 708)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der in Christus Versöhnung gestiftet hat: - Stille -
Du bist ein Gott des Friedens und der Liebe. Und bist es so sehr, dass du deinen Sohn dahingegeben hast zur Versöhnung und zum Heil der Welt. Hilf uns - wir bitten dich - aus seiner Versöhnung zu leben, dass wir Frieden stiften unter den Menschen und lernen, selbst unseren Feinden in Liebe zu begegnen durch ihn Jesus Christus, unser aller Bruder und Herr. (b)
oder
Von dir, Gott, kommt unsere Hilfe, auf dich ist Verlass, auch wenn alles ins Wanken gerät. Sei du mit deinem Segen um uns. Schütze uns vor dem Bösen und mache uns stark zum Guten, dass wir dem Frieden dienen nach der Weise deines Sohnes Jesus Christus, unseres Bruders und Herrn. (c)
Bekenntnis / Lobpreis
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinn in Christus Jesus. (nach Phil 4,7) Um seinetwillen vertrauen wir uns und unser Leben Gott an:
Hymnus aus dem Römerbrief: Ist Gott für uns (EG Wü 762)
oder
Credolied: Wir glauben Gott im höchsten Thron (EG 184) ggf. nach der Melodie von „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort“ (EG 193)
oder
Glaubenszeugnis: Luthers Erklärung zum drittel Artikel (EG Wü S.1487)
Fürbitten
Lasst uns beten - dass in uns allen der Geist Christi lebendig sei, dass wir einander achten und mit Liebe die Bosheit überwinden - rufen wir zu Gott:
R: Kyrie eleison.
Lasst uns beten - dass wir demütig und gütig seien, treu selbst denen gegenüber, die uns untreu wurden, und bereit werden zu verzeihen - rufen wir zu Gott:
R: Kyrie eleison.
Lasst uns beten - dass unter uns gesegnet seien, die Gott vertrauen, die andere trösten, die Freude bereiten und Hoffnung geben - rufen wir zu Gott:
R: Kyrie eleison.
Lasst uns beten - dass in aller Welt und bei uns das Werk unseres Meisters Jesu Christi fortgeführt werde: ehrlich und überzeugend, behutsam und voller Zuversicht - rufen wir zu Gott:
R: Kyrie eleison.
Lasst uns beten - dass durch alles, was wir reden und tun, geängstigte, gefährdete, bedrückte, verkannte, müde gewordene und sterbende Menschen zum Glauben finden an den Frieden Gottes und das Kommen seines Reichs - rufen wir zu Gott:
R: Kyrie eleison.
Lasst uns beten für Not, die uns vor allem bewegt; für Menschen, mit denen wir verbunden sind; für Anliegen, die uns besonders aufgetragen sind:
- Stille -
Für das alles rufen wir zu Gott: (d)
R: Kyrie eleison.
Sendungswort
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Röm 12,21
*
Eingeständnis und Zusage
Wie oft sind wir schwach und verzagen und müssen mit Schrecken erkennen, dass unser Tun nur unzulänglich ist. Wie oft fühlen wir uns überfordert vom Leben und vom Glauben und die Welt um uns herum scheint immer bedrohlicher zu werden. Wie oft unterliegen wir im Kampf mit der Macht des Bösen. Gestehen wir es ein vor Gott - zusammen mit unserer Angst und Schuld - und bitten um seine erlösende Gnade: (e)
=
So spricht Gott, der Herr: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 2.Kor 12,9
Kyrie-Litanei
Dass Gott uns befreit durch seine Güte, dass er uns löst aus unser Angst und Mut gibt, dass er unsere Augen öffnet für sein gutes Ziel mit den Menschen, dass er uns verständig macht für den Weg der Liebe - darum rufen wir und bitten:
Kyrie
Dass Gott bei uns Vertrauen schafft durch sein Wort, dass wir Klarheit finden, wo wir unsicher wurden, dass er uns Halt verleiht, wo wir zu schwanken begannen, dass er uns in Schutz nimmt, wo wir in Versuchung geraten - darum rufen wir und bitten:
Kyrie
Dass wir durch Gott die Kraft erfahren zum Kampf des Glaubens, dass Liebe all unser Versagen überwindet, dass Versöhnung all unsere Feindschaft beendet, dass Gerechtigkeit all unsere Not besiegt - darum rufen wir und bitten:(f)
Kyrie
Bereitung
Wir beugen uns vor dem Geheimnis Christi und seiner Nähe in diesem heiligen Mahl. Wir können es nicht ergründen. Doch, was wir begreifen, genügt, um ihn zu loben, solange unsere Tage währen. So bitten wir ihn: Tritt herzu und schenke uns deine Gemeinschaft, Christus. Lass uns zuteil werden, was du verheißen hast: Erbarmen und Rettung, Rat und Kraft. Dir sei Lob und Ehre, jetzt und in Ewigkeit.(g)
Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
unser Dienst und unsere Freude, /
+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:
Denn du hast uns nicht preisgegeben einer Welt, in der Hass und Gewalt regieren, /
+ sondern hast uns in deinem Sohn zur Versöhnung gebracht.
Du rufst uns heraus, schon jetzt seiner Macht zu trauen. /
Du hast gesagt, womit du auf uns wartest: /
+ Gedanken des Frieden sind es und nicht des Streites.
Darum loben wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /
Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /
Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /
+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)
Heilig, heilig, heilig ...
Abendmahlsgebet
Wir danken dir, Gott, dass du uns ins Leben rufst und uns in deinen Händen bewahrst. Du gibst uns dein Wort und nimmst weg unsere Schuld. Dein Wille ist anschaulich geworden im Weg Jesu, der sich hingegeben hat für die Versöhnung der Welt:
Einsetzungsworte
Sooft wir von diesem Brot essen und von diesen Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:
Deinen Tod, o Herr, verkünden wir ...
Wir bitten dich, Gott: Sende deinen guten Geist in unsere Mitte, die Kraft von Liebe und Vertrauen. Segne uns diese Gaben als Brot des Lebens und Kelch des Heils. Stärke uns, dass wir leben können voll Mut und Zuversicht, frei für die Nächsten, ohne Angst und Drohgebärden, dass wir beieinander bleiben und bei dir, Gott, heute, morgen und alle Zeit bis du uns rufst in deine Ewigkeit. (i)
Dankgebet
Gütiger Gott. Du verbindest uns in diesem Mahl mit deiner ganzen Kirche. Wir bitten: Lass uns in solcher Gemeinschaft für dieses irdische Leben gestärkt und bewahrt werden für das Leben der kommenden Welt. Durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir - eins im Heiligen Geist - lebt und Leben schafft für Zeit und Ewigkeit. (k)
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
a - neu (R.B)
b - neu (R.B) nach verschiedenen Vorlagen
c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 209, Nr. 21
d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen, 1988, S. 127
e - vgl. Gottesdienstpraxis II/3, Gütersloh, 1980, S. 95 (P. Neumann)
f - vgl. K. Nitschke, Zum Gottesdienstbeginn, Gütersloh, 1981, S. 127 (R. Leudesdorff)
g - vgl.Württembergisches Kirchenbuch - Teilband Abendmahl, Stuttgart 1977, S. 91 (M.Seitz)
h - neu (R.B.)
k- vgl. reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S. 202