19. August 2007
11. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Pharisäer und Zöllner
Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1.Petr 5,5b
Predigttext (Evangelium): Lukas 7,36-50 (V) Das Salböl der Sünderin
Schriftlesung (Epistel): Epheser 2,4-10 (II) Aus Gnade selig
(Alttestamentliche Lesung: 2. Samuel 12,1-10.13-15a (VI) David und Nathan)
Eröffnung
Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich, der nicht loslässt das Werk seiner Hände. Amen.
Wir sind und bleiben angewiesen auf Gott, der sich den Menschen zuwendet in seinem erstaunlichen Erbarmen. Wer könnte darum für sich einen Vorrang vor anderen beanspruchen? „Was hast du, was du nicht empfangen hast?“, fragt der Apostel Paulus (1.Kor 4,7). Ob wir nun voll Freude, Dank und Zuversicht gekommen sind oder mit Fragen, Sorgen und Ängsten - wir möchten möchten still werden vor Gott, hören und vernehmen, was uns zugesagt wird und worin unser Leben der Änderung bedarf, damit wir der Güte Gottes gewiss werden und Mut fassen.(a)
Votum und Psalm
Unsere Seele harrt auf den HERRN; er ist uns Hilfe und Schild. Denn unser Herz freut sich seiner, und wir trauen auf seinen heiligen Namen. Deine Güte, HERR, sei über uns, wie wir auf dich hoffen. Ps 33, 20-22
Psalm 113 - Halleluja. Lobet ihr Knechte des Herrn (EG 745)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, dem wir uns um Christi willen anvertrauen können: - Stille - :
Ewiger, du unser Gott. Was könnten wir dir schon aus eigener Kraft bieten. Bei niemandem von uns Menschen reichte es zum Ruhm. Du aber nimmst uns dennoch an und gibst uns Sündern einen Platz bei dir um Jesu willen. So lass uns im Glauben begreifen und mehr und mehr lernen, wie wir nicht aus Verdiensten leben, sondern nur bestehen können durch das Geschenk deiner Gnade, jetzt und Tag um Tag bis in deine Ewigkeit. (b)
oder
Heiliger Gott. Du bist der Herrscher über Himmel und Erde. Und doch gebrauchst du deine Macht, indem du begnadigst und errettest. Darum räume hinweg, was uns von dir und untereinander trennt. Lass uns spüren, wie gut du es mit uns meinst. So bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir - eins im Heiligen Geist - lebt und Leben schafft in alle Ewigkeit. (c)
Bekenntnis
Lasst uns Gott loben und im Bekenntnis Zeugnis geben von der Hoffnung, die in uns ist:
Apostolisches Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater (EG Wü 686)
oder
Christus spricht (zu seinen Jüngern): Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt. Matth 5,13a.14a
Seligpreisungen - Selig sind, die da arm sind (EGWü 760)
oder
Bekenntnislied: Sollt ich meinem Gott nicht singen (EG 325,1-4)
Fürbitten
Wir danken dir, Gott, dass du uns in Jesus von Nazareth dein Wort und deine Zeichen gibst und wir erfahren dürfen, wie du dich uns Menschen in Liebe zuwendest und willst, dass alle Menschen in deiner Liebe verbunden sind. - Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Ja, alle dürfen zu dir kommen: Die Rechtschaffenen und die Verlorenen, die Gescheiterten und die, denen Erfolg vergönnt ist, die Trauernden und die Fröhlichen. In deiner Gemeinde und durch deine Gnade vereinst du uns. - Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Bewahre uns vor dem Hochmut der Selbstgerechten. Lass uns die Armen und Geringen nicht vergessen, wenn du uns reich machst oder Einfluss gewährst. Nimm uns die Angst vor dem Versagen. Stärke in uns die Gewissheit, immer wieder zu dir zurückkehren zu können. - Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Bleibe bei uns, wenn wir dich aus den Augen verlieren. Lass niemanden von uns los. Hilf uns, dich mit Worten und Taten denen zu bezeugen, die dich nicht kennen. - Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
(Besonders bitten wir für ... Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison. )
Gib uns den Glauben, der niemanden aufgibt. Gib uns die Hoffnung, die sich durch nichts beirren läßt. Gib uns die Liebe, die Grenzen übersteigt. So bitten wir im Vertrauen auf Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (d)
Sendungswort
(Allesamt miteinander haltet fest an der Demut.) Denn Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1.Petr 5,5
*
Eingeständnis und Zusage
Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. (1.Joh 1,8 f) Bitten wir miteinander Gott um seine Gnade.
=
(Darauf dürfen wir vertrauen:) Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. 1.Joh 2,1b
Kyrie-Litanei
Allein durch den Glauben werden wir bereit, auf Gott zu hören. Aber unser Glaube ist schwach und von Zweifeln bedroht. So rufen wir:
Kyrie
Nur die Liebe macht uns fähig, anderen gegenüber gut und vergebungsbereit zu sein. Aber unsere Liebe ist schwach und durch die Sorge um uns selbst gefährdet. So rufen wir:
Kyrie
Erst die Hoffnung gibt uns Mut, Gottes gute Nachricht weiterzusagen. Aber unsere Hoffnung ist schwach und durch schlechte Erfahrungen getrübt. So rufen wir: (e)
Kyrie
Bereitung
An den Tisch Jesu sind wir geladen, so wie er einst mit Armen und Reichen, mit Verachteten und Angesehen zusammen saß. Er war auch bei denen zu Gast, die ihm mit Argwohn und Feindschaft begegneten. Dadurch zeigte er ihnen, dass sie - in all ihrer Unterschiedlichkeit - von Gott angenommen sind. Was in seinem Leben Zeichen und Beispiel war, hat er durch seinen Tod besiegelt. Und Gott hat sich zu ihm bekannt mit der Auferweckung zum Leben.(f)
Präfation
In Wahrheit ist es recht und gut /
und geschieht zu unserer Freude /
+ dass wir dir, ewiger Gott , für deine Liebe danken.
Denn du erwartest uns als der Vater des Erbarmens /
und dein Sohn macht uns Mut, umzukehren zu dir
+ und uns im Glauben deiner Gnade anzuvertrauen.
So preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung./
+ So stehen wir in der Schar derer, die aus deiner Güte leben.
So stimmen wir ein in das Lob, das Himmel und Erde verbindet./
+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (g)
Heilig, heilig, heilig ...
Abendmahlsgebet
Ja, es ist würdig, dir heiliger Gott zu danken, dass dein ewiges Wort in Christus Mensch geworden ist. In ihm schauen wir dein Licht im Dunkel dieser Zeit. In ihm ist deine unverbrüchliche Liebe sichtbar geworden in den Gebrochenheiten unsres Lebens:
Einsetzungsworte
So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung und bringen Lob und Dank mit diesem Brot und Kelch. Wir bitten dich, Gott: Sende deinen Heiligen Geist über diese Gaben, dass sie uns seien Leib und Blut Christi, das Sakrament des Neuen Bundes. Vereine uns mit deinem Sohn, dass wir - in ihm dir angenehm geworden - geheiligt werden. In der Fülle der Zeit versöhne alles in Christus und mache alles neu und bringe uns ein in die Stadt des Lichtes, durch ihn, unsern Bruder und Herrn, den Erstgeborenen der neuen Schöpfung, das Haupt des Leibes, seiner Kirche, den Ursprung aller Rettung, jetzt und auf ewig.(h)
Dankgebet
Du kommst zur Erlösung, Gott, und richtest unser Leben auf. So ermutige uns mit deiner Wahrheit, dass wir ernst machen mit der Versöhnung bei uns selbst und untereinander und wir - immer von neuem - die Zeichen deiner Gnade entdecken und weitergeben durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (i)
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
b - vgl. Beratungsstelle, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, Frankfurt/M, 1982, S. 302
c - vgl. Neue Texte für den Gottesdienst, Heft 1, Hannover 1978, (Gebet 72) S.2
g - neu (R.B.)
h - vgl. Anglican Church of Canada, Alternative Services, Toronto 1987 (4.Auflage), S.199
i - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete der heiligen Messe, Stuttgart 1980, S. 147