28. Januar 2007
Letzter Sonntag nach Epiphanias (weiß) Verklärung (Christi)
Predigttext (Evangelium): Johannes 12,34-36 (V) Glaubt an das Licht
Schriftlesung (Epistel): 2.Korinther 4,6-10 (II) Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi
(Alttestamentliche Lesung: 1. Mose 3, 1-10 (III) Der brennende Dornbusch)
Eröffnung (Begrüßung)
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.
Mit diesem letzten Sonntag nach dem Erscheinungsfest geht die von Weihnachten und Epiphanias geprägte Zeit zu Ende, die Zeit der Erinnerung an die Erscheinung von Gottes Herrlichkeit im Leben Jesu von Nazareth. Im heutigen Evangelium und Predigttext leuchtet dieses Licht noch einmal auf, aber es deutet sich schon an, dass es dann - wie im Kirchenjahr - auf die Passion zugeht. Auch wenn wir dem "Licht" in Christus zugewandt sind, leben wir "dazwischen", zwischen der Leuchtkraft Christi in unserer Welt und all den Dunkelheiten um uns her. Doch es gilt die Verheißung, die uns im Wochenspruch zugesagt wird: "Über dir geht auf der HERR und seine Herrlichkeit erscheint über dir." Jes 60,2) (a)
Votum und Psalm
Der Herr ist König; des freue sich das Erdreich und seien fröhlich die Inseln, soviel ihrer sind. Wolken und Dunkel sind um ihn her, Gerechtigkeit und Gericht sind seines Thrones Stütze. Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit, und seine Herrlichkeit sehen alle Völker.Ps 97,1.2.6
Psalm 27: Der Herr ist mein Licht und mein Heil (EG 714)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, überwältigt von seiner Herrlichkeit: - Stille -
Gott, du alles umfassende Weisheit, lehre uns verstehen, wohin unser Weg führen soll. Du schaffst Freude in den Traurigen, Trost in den Schwermütigen, Klarheit in den Verwirrten, Lebenskraft in den Schwachen. Schaffe Licht auch in uns in der Frühe dieses Tages und alle Tage bis hin zu deiner Ewigkeit. (b)
oder
Christus, du bist Mensch und unser Bruder geworden und hast so Gott in unser Leben gebracht. In unsere Menschlichkeit soll deine göttliche Liebe aufleuchten. Hier sind wir vor dir mit unserem ganzen Leben, manchmal strahlend im Vertrauen zu dir, manchmal düster und kalt wie ein erloschenes Feuer. Aber deine Liebe hat Bestand, jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. (c)
Lobpreis / Bekenntnis
Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung.1.Tim 2,4-6
Loben wir Gott für seine menschgewordene Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:
Hymnus aus dem Johannes-Evangelium - Im Anfang war das Wort (EGWü 764)
oder Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater... (EGWü 686)
oder Bekenntnislied: Wir glauben Gott im höchsten Thron (EG 184,1-5)
oder Glaubenszeugnis:
Wir glauben an Gott, den Ursprung von allem, was geschaffen ist, die Quelle des Lebens, aus der alles fließt, das Ziel der Schöpfung, die auf Erlösung hofft.
Wir glauben an Jesus Christus, den Gesandten der Liebe Gottes, von Maria geboren; ein Mensch, der Kinder segnete, Frauen und Männer bewegte, Leben heilte und Grenzen überwand; er wurde gekreuzigt; in seinem Tod hat Gott die Macht des Bösen gebrochen und uns zur Liebe befreit; er ist in unserer Mitte und ruft uns auf seinen Weg.
Wir glauben an Gottes Geist, Weisheit von Gott, die wirkt, wo sie will; sie gibt Kraft zur Versöhnung und schenkt Hoffnung, die auch der Tod nicht zerstört; in der Gemeinschaft der Glaubenden werden wir zu Schwestern und Brüdern, die nach Gerechtigkeit suchen.
Wir erwarten Gottes Reich. (d)
Fürbitten
Du Gott der Klarheit. Unsere Welt zeigt sich oft verwirrend und selbst sind wir immer wieder verwirrt. Du aber willst das Heil. So führe uns an dein Ziel. Bewahre uns vor falschen Hoffnungen und wecke in uns Zuversicht. Wir rufen dich an
R: Kyrie eleison..
Du Gott der Nähe. Halte die Ängstlichen. Löse die Verbitterten. Bewahre die Fröhlichen. Ermutige die Tüchtigen. Segne die Liebenden. Vergib den Schuldigen. - Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison..
Du Gott der Gnade. Den Ohnmächtigen offenbare deine Demut. Den Mächtigen zeige deine Macht. Den Zweifelnden öffne die Augen für deine Wunder. Die Trauernden führe ins Leben zurück. Alle Friedlosen berge bei dir. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
(Du Gott der ...
Besonders bitten wir heute für ...
Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison..)
Und so - Gott in Licht und Gnade und Kraft (und ...) - baue deine Gemeinde in dieser verwirrten Welt. Lass uns - angerührt und überwältigt von Christus - seinem Weg folgen durch diese Zeit hin in dein Reich. Wir rufen dich an: (e)
R: Kyrie eleison.
Sendungswort
Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.2.Kor 4,6
*
Eingeständnis und Zusage
Wem können wir trauen? Wo findet sich Wahrheit? Was gibt uns Hoffnung? So viele Mächtige haben in die Irre geführt. So viele Versprechungen haben sich als falsch erwiesen. So viele eigene Gedanken verwirren uns. So viel Dunkelheit auf Erden macht uns Angst. Bitten wir um Erlösung und einen klaren Blick im Licht des Glaubens. Bitten wir Gott um seine Gnade: (f)
=
Gott hat uns selig gemacht und berufen (mit einem heiligen Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem Ratschluss und) nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilandes Christus Jesus. 2.Tim 1,9.10a
Kyrie-Litanei
Wir nennen Christus den Meister, aber wir fragen selten nach seiner Wahrheit.
Wir nennen Christus das Licht, aber wir haben uns an unsere Dunkelheiten gewöhnt.
Wir möchten den Glauben überzeugender leben. - Wir rufen:
Kyrie
Wir nennen Christus den Weg, aber oft streben wir eigenen Zielen zu.
Wir nennen Christus das Leben, aber in Wirklichkeit suchen wir woanders Erfüllung.
Wir möchten den Glauben überzeugender leben. - Wir rufen:
Kyrie
Wir nennen Christus das Brot, aber wir lassen uns leicht mit Vordergründigem abspeisen.
Wir nennen Christus den Herrn, aber so vieles ist uns wichtiger als seine Nähe.
Wir möchten den Glauben überzeugender leben. - Wir rufen: (g)
Kyrie
Bereitung
Gepriesen seist du, Ewiger, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit: Lass es zum Brot des Lebens werden.
R. Gepriesen sei Gott in Ewigkeit.
Gepriesen seist du, Ewiger, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns den Wein, die Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit: Lass ihn zum Wein des ewigen Reiches werden.
R. Gepriesen sei Gott in Ewigkeit.
(Wie die Körner, einst verstreut in den Feldern, und die Beeren, einst zerstreut auf den Bergen, jetzt auf diesem Tisch vereint sind in Brot und Wein, so lass deine ganze Kirchen versammelt werden von den Enden der Erde in deinem Reich. - Maranatha. Unser Herr kommt.
R. Amen, ja komm, Herr Jesu.) (h)
Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
dass wir dich, ewiger Gott, immer und überall loben /
+ und dir danken durch deinen geliebten Sohn Jesus Christus.
Denn in ihm ist der Retter der Welt erschienen, /
dessen Wahrheit unsere Torheit durchbricht, /
dessen Heiligkeit unser Elend überstrahlt, /
+ dessen Kraft unserer Schwachheit aufhilft.
Darum preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung.
+ Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anfang der Welt
Darum singen wir dir mit allen Propheten, Heiligen und Vollendeten /
+ und stimmen in das Lob, das Himmel und Erde verbindet. (i)
Heilig, heilig, heilig ...
Abendmahlsgebet
Mit allen guten Mächten preisen wir dich, Gott, heilig und ewig. Also hast du die Welt geliebt, dass du deinen eingeborenen Sohn gabst, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Er - Jesus Christus - hat die ganze Ordnung des Heils erfüllt und sich selbst überliefert für das Leben der Welt.
Einsetzungsworte
Zu seinem Gedächtnis versammelt bitten wir dich, Gott: Sende deinen Geist, der lebendig macht. Erfülle uns mit ihm und heilige diese Gaben, dass wir empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils, zur Vergebung der Sünde, zur Gemeinschaft im Geist der Wahrheit und der Liebe, zur Fülle des Himmelreiches, zum Unterpfand des Vertrauens. Für dein ganzes Volk - schon vollendet bei dir oder noch verstreut auf Erden - bitten wir: Gedenke eines jeden und einer jeden. Uns allen gelte dein Erbarmen. Und lass uns mit einem Mund und aus einem Herzen dich preisen und besingen bis du uns zusammenbringst in deinem Reich, wo alles dich lobt und dir die Ehre gibt von Ewigkeit zu Ewigkeit. (k)
Dankgebet
Gott, du hast deinen Sohn vor seinem Weg ins Leiden verklärt und mit seinen Jüngern auch uns gezeigt, was wir als deine Kinder erhoffen dürfen. Hilf uns durch dein Wort und das Mahl seiner Gemeinschaft, dass wir deinem Sohn folgen und Anteil erhalten an der ewigen Vollendung durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (l)
Quellen und Vorlagen
a - vgl. Gottesdienst Praxis V/1 (2000), Gütersloh, S. 153 (W. Herrmann)
b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S.195, Nr.2
c - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Stuttgart 2000, S. 285
d - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 541 (Kurhessen-Waldeck 1996) - Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 166
e - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete - Neue Fassung - Göttingen 1996, S. 73
f - Quelle unbekannt
g - neu (R.B.) nach einer Inschrift im Lübecker Dom
h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000 S. 553 (und sog. Lima-Liturgie)
i - vgl. Liturgie III, (Evangelisch-reformierte Kirchen der Schweiz), Bern 1983, S. 153
k- vgl. orthodoxe Chrysostomos-Liturgie (Anaphora)