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6. Januar 2007 - b


Epiphaniasfest (weiß)  Die Herrlichkeit Christi


Predigttext  (Altes Testament): Jesaja 60,1-6 (V) Über dir geht auf der HERR 

 

Der folgende Entwurf nimmt die Anregung im Ergänzungsband des Württembergischen Gottesdienstbuch,es Stuttgart 2005, S.  233 „Epiphanias - Vier Evangelien“ auf und erweitert den Verkündigungsteil, indem aus jedem der Evangelien eine anfängliche Erscheinungsgeschichte an verschiedenen Orten in der Kirche gelesen wird.


Vorspiel


Begrüßung (Eröffnung)

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

Amen.

Mit dem heutigen Epiphaniasfest feiern wir (nocheinmal, doch mit einem anderen Akzent als beim Christfest) die erstaunliche Botschaft vom Kommen Gottes in unsere Welt: sein Erscheinen in Christus, die Offenbarung seiner Herrlichkeit im Leben dieses Menschensohnes. Es war lange Brauch, den Sinn dieses Festes durch mehrere Evangelien zu verkündigen und alte Antiphonen haben versucht, das in einem Bild zu verdichten: „Heute wurde die Kirche dem himmlischen Bräutigam vermählt: Im Jordan wusch Christus sie rein von ihren Sünden. Die Weisen eilen mit Geschenken zur königlichen Hochzeit. Wasser wird in Wein gewandelt und erfreut die Gäste.“ Wir knüpfen an diesen alten Brauch an, entwickeln ihn gleichsam noch weiter, indem wir aus jedem der vier Evangelien eine anfängliche Erscheinungsgeschichte Jesu lesen, die jeweils eine eigene Bedeutung hervorhebt. Und wenn das bewusst an der Krippe, an Kanzel, Taufstein und Altar geschieht, mag deutlich werden, was jene Anfänge Jesu mit der Frohen Botschaft zu tun haben, die wir im Gottesdienst immer neu verkünden und vernehmen. (a)


Lied zum Eingang: (Auf Seele, auf uns säume nicht (EG 73, 1.3.5.6)

 

Votum und Psalm

Gott, gib dein Gericht dem König und deine Gerechtigkeit dem Königssohn, dass er dein Volk richte mit Gerechtigkeit und deine Elenden rette. Alle Könige sollen vor ihm niederfallen und alle Völker ihm dienen. (Ps 72,1.2.11)

Psalm 100 -  Jauchzet dem HERRN alle Welt (EG 740)

oder (gesungen): 

Psalm 100 mit der Antiphon: Siehe, nun kommt der HERR, der Herrscher, und in seiner Hand ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit. (EG Wü 786)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der sich in Christus offenbart hat: - Stille -

Gott, du Quelle aller Einsicht und Erkenntnis. Du bist den Menschen erschienen nicht auf dem Thron der Mächtigen, sondern als Kind auf dem Schoß einer einfachen Frau, als fragender Junge im Tempel, als einer in der Schar der Sünder am Jordan, als Gast bei einer Hochzeit. Gib uns die Gnade, dich dort zu suchen, wo du gefunden werden kannst, so dass die Weisheit dieser Welt demütig wird und wir mit Staunen deine unerwartete Freude entdecken in ihm, Jesus Christus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (b)


Präfamen (Hinführung zur 1. Lesung)

Der Evangelist Matthäus kennt eine eigene Geschichte von der Geburt Jesu mit den Weisen aus dem Morgenland, die den neugeborenen König der Juden suchen. An der Krippe, mit der uns vor Augen gestellt wird, dass Christus hineinkommt in die Wirklichkeit dieser Welt, damit in ihm suchende Menschen aus allen Völkern zu Gott finden, hören wir aus dem Matthäus-Evangelium im 2. Kapitel: (a)


1. Evangelium (bei der Krippe): Matthäus 2,1-12


Antwortgesang: Wie schön leuchtet der Morgenstern - EG 70,1 / EG Wü 544,1

oder: Herbei, o ihr Gläub‘gen - EG 45,1.-3


Präfamen (Hinführung zur 2. Lesung)

Als einziger weiß der Evangelist Lukas aus der Kindheit Jesu zu erzählen, dass der  Zwölfjährige den Jerusalemer Tempel besucht hat. Erstaunlich wie er in diesem Alter Schriftgelehrte befragen kann. Geheimnisvoll wie er seine Eltern an eine andere Herkunft erinnert, dass er nämlich als Sohn „sein muss in dem, was seines Vaters ist.“  An der Kanzel, von der uns die Botschaft und Lehre Christi verkündet wird, hören wir aus dem Evangelium nach Lukas im 2. Kapitel: (a)


2. Evangelium (nahe der Kanzel bzw. am Lesepult): Lukas 2,41-52


Antwortgesang: Ei meine Perl / O Kleinod, dem kein Kleinod gleich - EG 70,2 / EG Wü 544,2

oder:  O Jesu Christe, wahres Licht - EG 72,1.4-6


Präfamen (Hinführung zur 3. Lesung)

Der Evangelist Markus beginnt sein Evangelium mit dem Auftreten des Täufers, der Jesus im Jordan taufen wird, indem auch er inmitten all der Sünder dieses Bußzeichen empfängt. Aber es wird für ihn zur Berufungserfahrung durch die Stimme Gottes: „Du bist mein lieber Sohn.“ Am Taufstein, wo auch uns die Zusage Gottes gegeben wird: „Du bist mein geliebtes Kind!“, hören wir aus dem Evangelium nach Markus im 1. Kapitel: (a)


3. Evangelium (am Taufstein): Markus 1,9-15


Antwortgesang: Gieß sehr tief in das (mein) Herz hinein - EG 70,3 / EG Wü 644,3

oder: Jesus ist kommen - EG 66,1-3


Präfamen (Hinführung zur 4. Lesung)

Der Evangelist Johannes hebt als erstes und damit prägendes Zeichen, das die Herrlichkeit Christi offenbart, ein Wunder auf der Hochzeit zu Kana hervor: Wasser wird zu Wein. Am Altar, an dem wir mit Brot und Wein die Gegenwart Christi feiern, durch die unser Leben verwandelt werden soll, hören wir aus dem Evangelium nach Johannes im 2. Kapitel: (a)


4. Evangelium (am Altar): Johannes 2,1-11


Antwortgesang: Herr Gott, Vater,  mein (du) starker Held - EG 70,5 / EG Wü  544,5

oder: Wie schön leuchtet der Morgenstern - EG 70,1.5.7


Ansprache (zu Jesaja 60,1-6)


Besinnung (Musik)


Lobpreis / Bekenntnis 

Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung.1.Tim 2,4-6

Loben wir Gott für seine menschgewordene  Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:

Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EG Wü 764)

oder 

Apostolisches Glaubensbekenntnis -  Ich glaube an Gott, den Vater (EG 686)

oder

Bekenntnislied: Herr Christ, der einig Gotts Sohn (EG 67,1-3) 


Fürbitten

Entsprechend der Zahl der Fürbitten stehen am Altar vier Kerzen, die nach jeder Gebetsstrophe entzündet werden.

Christus ist gekommen als Kind in der Krippe, angebetet von Hirten und Weisen: Lasst uns ein Licht anzünden und bitten: für die Kinder überall in der Welt, dass ihre kleinen und großen Hoffnungen nicht enttäuscht werden, dass sie in eine freundliche Welt hineinwachsen und darin Wärme und Geborgenheit finden. Lasst uns rufen: 

R: Kyrie eleison       Anzünden einer Kerze

Christus ist gekommen und hat sich mit seiner Weishheit als Sohn des Vaters im Himmel erwiesen:  Lasst uns ein Licht anzünden und bitten: für das Miteinander in den Familien, für Ehepartner und Lebensgefährten, Eltern und Kinder,  dass sie Freundlichkeit und Offenheit ausstrahlen, dass sie ihre Konflikte bewältigen mit Vergebung und Liebe, Wege zueinander und miteinander finden und lernen, Enttäuschungen zu verkraften. Lasst uns rufen:

R: Kyrie eleison      Anzünden einer Kerze

Christus ist gekommen und hat sich taufen lassen inmitten von Sündern. Lasst uns ein Licht anzünden und bitten: für die Bedürftigen und in Schuld Verstrickten, für die Einsamen und Kranken,  für die Vergessenen und Verlassenen, dass sie Menschen finden, die sich ihnen zuwenden, dass sie Annahme und menschliche Nähe spüren können und Hoffnung auf die Geborgenheit in Gott geweckt wird. Lasst uns rufen:

R: Kyrie eleison    Anzünden einer Kerze

Christus ist gekommen als Offenbarer von Gottes Gnade und Wahrheit: Lasst uns ein Licht anzünden und bitten: für alle, die an ihre Grenzen kommen, alle auch, die eine Veränderung zum Guten erhoffen und bewirken wollen, dass sie den Mut nicht verlieren, sondern bestärkt werden und wieder von neuem beginnen, damit der Friede auf der Erde wirksam und den Menschen Gottes Wohlgefallen zuteil werde. Lasst uns rufen:

R: Kyrie eleison    Anzünden einer Kerze

Dein Kommen, Gott, in Jesus, deinem Sohn, bringt der Welt Licht und Hoffnung, Freude und Erfüllung. Nimm uns auf in dein Licht, damit wir selbst licht werden und für andere Licht sein können, leuchtend und ermutigend, wärmend und wegweisend. Das bitten wir durch ihn, unsern Bruder und Herrn (und mit seinen Worten).  ( c)


Vaterunser 


Lied zum Ausgang


Sendungswort 


Segen

*


Ergänzende Texte (zur Feier des Abendmahl) s. Entwurf 07-01-06 EpiF (IV) a


*


Wird der Gottesdienst am Abend gefeiert, so kann er  mit Elementen des Tagzeitengottesdienstes durch ein Luzernar (Vesper) gestaltet und mit einem Luzernar (Lichtentzündung) eröffnet werden. Dazu wird ein Licht in die noch unerleuchtete Kirche getragen und erst nach dem Entzünden der Altarkerzen (das Licht in die Gemeinde gegeben und) alle Lichter in der Kirche eingeschaltet


Eröffnung (Begrüßung)

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

R:  Amen.

In diesem Fest der Epiphanie, der Erscheinung, wird uns und aller Welt der Glanz des Evange-liums verkündet, in welchem wir die göttliche Herrlichkeit des Christus erkennen können, denn er ist das Bild Gottes. Wir werden hingewiesen auf Jesus Christus und sagen selbst: Der ist der Herr! Denn Gott, der sprach: „Licht soll leuchten aus der Finsternis!“ der ließ es in unseren Herzen licht werden, damit die Menschen erkennen: Hier ist die Herrlichkeit Gottes am Werk! Im Angesicht Jesu Christi ist sie zu schauen! (d)


oder

* Eröffnung (Ingressus)

Herr, bleibe bei uns;

R: denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.

Gott gedenke mein nach deiner Gnade.

R: Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,

R: wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja. (e)


* Luzernar

Ausgehend von einer Kerze am Altar werden alle Lichter in der zuvor (sonst) noch unerleuchteten Kirche entzündet.


Lied: Auf Seele, auf uns säume nicht (EG 73, 1.3.5.6)


* Dank über dem Licht

(Der Herr sei mit euch

G:  und mit deinem Geist.

Lasst uns danken, dem Herrn, unserem Gott

G:   Das ist würdig und recht.)

Gepriesen seist Du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ du unsere Zuversicht, du Hoffnung Davids.

Du hast uns erfreut, ja unsere Freude groß gemacht; /

denn du hast die Rettung gesandt: /

+ Christus, das Kind des Friedens aus ewigem Rat.

Geboren von Maria in Davids Stadt, /

verkündet den Armen in der Nacht, /

geglaubt bis an die Enden der Erde /

+ ist er erschienen als unbesiegbare Sonne deiner Gerechtigkeit.

So überwindet und zerstört er unsre Finsternis /

+ und bestärkt uns in der Freiheit deiner Kinder.

Alle Ehre gebührt dir, Gott, in der Höhe /

+ durch ihn, Christus, den Sohn deiner Gnade.

Sei gepriesen in der Liebe seines Geistes /

+ an diesem Abend, wie für immer und ewig. (f)


Votum und Psalm - Tagesgebet (s.o.)


Hymnus /Lied: O König aller Ehren (EG 70 (i.A.)


Canticum (Lobgesang) 

Als die Weisen den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an (und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe): (Matth 2,10.11)

Antiphon: Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn... 

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6)



Quellen und Vorlagen

a -  neu (R.B.)

b -  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 274 

c - vgl. Württembergisches Gottsdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 231, Nr. 10

d - nach 2.Kor 4,4-6 nach Das Neue Testament, übertragen von Jörg Zink, Stuttgart 2000, S.399

e - Ingressus des Abendgebetes - EGWü 781.1

f -  vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 226