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10. Dezember 2006


2. Sonntag im Advent  (violett)  Der kommende Erlöser


Predigttext (AT): Jesaja 35,3-10 (V) Rückkehr der Erlösten  

Schriftlesung (Epistel): Offenbarung 3,7-13 (VI) Halte, was du hast!

(Evangelium: Lukas 21,25-33 (I) Erlösung am Ende der Zeit )


Eröffnung

(Soweit möglich brennt zwar die erste Kerze am Adventkranz, die zweite aber wird erst am Ende der Eröffnung entzündet)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da  kommt (, unserm Herrn und Heiland Jesus Christus). Amen. 

Heute feiern wir den „zweiten“ Advent.  Von der Wiederkunft (, dem „zweiten“ Kommen) Jesu Christi und von unserer Erlösung wird die Rede sein. Als kleines Zeichen dafür, wie sich der kommende Glanz Gottes unter uns ausbreitet, entzünden wir die zweite Kerze am Adventskranz : 

(Entzündung der zweiten Kerze) 

„Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ Lk 21, 28


(Lied zum Eingang: Die Nacht ist vorgedrungen  (EG 16, 1.4.5)


Votum und Psalm

Siehe, da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig und sein Arm wird herrschen. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit. nach Jes 30,27-30.

Psalm 126  - Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird (EG 750) 


Tagesgebet

Beten wir still zu Gott in Erwartung des Erlösers: - Stille - 

Ewiger Gott. Du willst die Welt zu deinem Ziel bringen und dein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit vollenden. Richte unsern Blick in die Zukunft deines Sohnes, damit wir schon jetzt herausfinden aus den Ausweglosigkeiten eigener Gedanken und Wünsche und er der Herr wird über unser Leben und Tun: Jesus Christus, der gekommen ist in die Zeit und kommen wird für alle Ewigkeit. (b)

oder

Jesus Christus, wir leiden an dieser Welt. Wir sehnen uns nach Gerechtigkeit und Frieden. Wann wirst du kommen und alles neu machen? Richte uns auf durch deinen Heiligen Geist. Gib unserer Hoffnung neue Kraft, dass wir dein Lob singen können, auch wenn die Nacht noch dunkel ist. Dir sei  Ehre, jetzt und zu jeder Zeit und in Ewigkeit.(c)


Lobpreis / Bekenntnis 

Der Engel hat Josef verkündet: Maria wird einen Sohn gebären, des Name sollst du Jesus heißen, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.Mt 1,21 

Voll Zuversicht stimmen wir ein in den Lobgesang der Maria:

Magnificat  -  Meine Seele erhebt den Herrn  (EG 761 / 781.6) 


oder

(Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat: Hebr 10,23)

Wir glauben an den einen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und uns Menschen zu seinem Bild. Er hat Israel erwählt, ihm die Gebote gegeben und sienen Bund geschlossen zum Segen für die Völker.

Wir glauben an Jesus von Nazareth, den Nachkommen Davids, den Sohn der Maria, den Christus Gottes. Mit ihm kam Gottes Liebe zu allen Menschen, heilsam, tröstlich und herausfordernd. Er wurde gekreuzigt unter Pontius Pilatus, aber Gott hat ihn auferweckt nach seiner Verheißung, uns zur Rettung und zum Heil.

Wir glauben an den Heiligen Geist, der in Worten und Zeichen an uns wirkt. Er führt uns zusammen aus der Vielfalt des Glaubens, damit Gottes Volk werde aus allen Völkern, befreit von Schuld und Sünde, berufen zum Leben in Gerechtigkeit und Frieden. Mit der ganzen Schöpfung hoffen wir auf das Kommen des Reiches Gottes. (d)


Fürbitten

Lasst uns miteinander beten zu Gott, der kommen wird, seine Welt zu vollenden; der uns hilft, ohne Angst seiner Zukunft entgegenzugehen; der gegenwärtig sein will mit seinem Frieden; dem wir voll Vertrauen unsere Anliegen sagen dürfen - wir rufen: 

R: Kyrie eleison. 

Lasst uns beten für alle Verantwortlichen in Kirche, Staat und Gesellschaft: dass sie die Vollmachten, die ihnen übertragen wurden, einsetzen zum Wohl der Menschen; dass sie ihren Einfluss geltend machen, um das Reich Gottes, das Reich des Friedens und der Gerechtigkeit, mit bauen zu helfen - wir rufen:

R: Kyrie eleison. 

Lasst uns beten für alle Menschen in dieser Zeit: dass sie sich nicht zufriedengeben mit Oberflächlichem; dass sie im Angebot dieser Tage nicht ersticken; dass sie nicht übersättigt oder träge werden; sondern in ihnen der Hunger bleibe nach dem Mehr, nach dem Größeren, nach dem Gott der Vollkommenheit - wir rufen:

R: Kyrie eleison. 

Lasst uns beten für uns selbst, die wir uns vorbereiten, das Gedächtnis der Menschwerdung Christi zu feiern: dass wir Zeit zur Stille suchen und finden; dass wir lernen, uns einschränken zugunsten derer, die nichts haben, die Hunger leiden, die gepeinigt werden; dass wir uns ausstrecken nach ihm, der das Heil für die Armen und Geringen ist - wir rufen:

R: Kyrie eleison. 

Lassr uns beten für unsere Familien und unsere Freundschaften: dass aller Unfriede, alle Hetze, aller Grund zu Streit oder Anstoß von uns gesehen und guten Willens überwunden wird; dass niemand geschädigt wird durch falschen Eifer oder Gedankenlosigkeit; dass jeder und jedem in Güte begegnet werden kann - wir rufen:(e)

R: Kyrie eleison. 


Sendungswort

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Lk 21,28

*


Eingeständnis und Zusage

Das Warten auf Gott haben wir verlernt: Ungeduldig oder lässig geworden haben wir Gottes Zeichen übersehen. Wir sind nach eigenem Gutdünken vorgegangen, statt auf Gottes Zeit zu achten. Wir haben eher auf menschliche Kräfte gesetzt als auf Gottes Kraft zu vertrauen. Dass wir hinauskommen über unsre Vermessenheit - das erbitten wir von Gottes Gnade:(f)

=

Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. 1.Thess 5,9.10


Kyrie-Litanei

Dich dürfen wir rufen, Gott: „Ich werde da sein,“ lautet dein Name. / Aus der Tiefe rufen wir, aus unser Knechtschaft, unserer Erniedrigung. / Reiß doch die Wolken weg und komm - hier, jetzt, sei da, Gott - wer sonst! / Niemand hat uns ein Land versprochen von Licht und Quellen, wo Gerechtigkeit wohnt - du aber wohl. / Du versprichst doch nicht, was nicht sein kann. / Du lässt doch nicht sehen, was nicht werden wird. (Wir rufen:)

Kyrie  

Nichts ist unmöglich bei dir. / Deine Zukunft komme, dein Reich breche an. / Hol die Tyrannen nieder von ihren Thronen. / Heb die Erniedrigten hoch. / Zu dir steigt unsere Seele empor. / Richte uns auf. (Wir rufen:)

Kyrie  

Gesegnet seist du, Gott, unser Fels. / Gesegnet seist du, Gott, Quelle des Lebens, / Du, wie eine Quelle, die aufspringt im Menschen. / Nichts ist unmöglich bei dir. / Uns geschehe nach deinem Wort. (Wir rufen:) (g)

Kyrie  


Bereitung

Lasst uns in diesem Mahl, zu dem wir geladen sind, die Gemeinschaft des Glaubens bekräftigen: zusammenstehen, essen und trinken mit denen, die gleich uns zu Christus gehören, dass wir einander verzeihen, was auch geschieht, einander verstehen, gerade wenn es schwierig wird, einander helfen, wo es nötig ist. Dazu bereite uns Gott. (h)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn dein Weg mit uns Menschen, führt er auch manchmal durchs Dunkel /

und scheint uns sein Ziel so oft verborgen, /

+ du wirst ihn nicht im Elend enden lassen.

Jesus, deinen Sohn, den wir unter uns empfangen, /

+ ihn hast du gesandt als Künder deines Reiches.

Und mit allen, die unterwegs sind hin zu dir, /

mit den Hoffenden seit Anbeginn der Zeiten, /

mit den Propheten und der großen Schar deiner Engel, /

+ mit ihnen lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: (i)

G: Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir danken dir,  Gott, in der Freude über das Kommen deines Sohnes. Er hat uns berufen zu Kindern deines Reiches. Er vergibt uns unsere Schuld. Er verbindet uns zu einer Gemeinde. Er nimmt uns auf in den Frieden, den er zwischen dir und uns gestiftet hat:

Einsetzungsworte

(Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir ...)

So bitten wir dich, Gott: Segne uns durch deinen Heiligen Geist dies Mahl. Erfülle an uns die Verheißungen Christi und führe uns zur Vollendung in deiner Gegenwart. Darum bitten wir durch ihn, Christus ,und mit seinen Worten: (k)


Dankgebet

Gott, Hüter des Lebens. Wir erfahren auch beim Mahl deines Sohnes, dass wir nur Gast auf Erden sind. Wir bitten dich: Mach uns deiner guten Zukunft gewiss, dass wir nicht nur dem Augenblick leben, sondern allezeit erwartungsvoll unterwegs bleiben zu dir, der du - Vater, Sohn und Heiliger Geist - lebst und wirkt in Ewigkeit. (l)



Quellen und Vorlagen

a - vgl. Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 218

b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch, Stuttgart 2004, S. 129, Nr. 2

c - vgl. K. Steinweg, Beten mit der Gemeinde, Neuffen, 1979, S. 54

d - vgl. Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 165, Nr. 5

g - vgl. H. Oosterhuis, Um Recht und Frieden, Düsseldorf 1989, S. 26 

i - neu (R.B.)

l  - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete ..., Luzern / Stuttgart 1980, S. 15