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3. Dezember 2006


1. Sonntag im Advent  (violett)  Der kommende Herr 


Predigttext (Evangelium): Lukas 1, 67-79 (V ) Der Lobgesang des Zacharias

Schriftlesung (Prophetie): Jeremias 23,5-8 (III) Verheißung des gerechten Königs

(Epistel: Hebräer 10,19-25 (VI) Bekenntnis der Hoffnung)


Eröffnung

(Soweit möglich wird die erste Kerze am Adventkranz erst am Ende der Eröffnung entzündet)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da  kommt (, unserm Herrn und Heiland Jesus Christus). 

G: Amen. 

Heute feiern wir den „ersten“ Advent. Ein neues Kirchenjahr beginnt. Wir halten Gottesdienst - jetzt und immer wieder - in der Erwartung der Ankunft Christus und gedenken zugleich seines „ersten“ Kommens vor langer Zeit. Wir freuen uns seiner Nähe, wann immer wir in seinem Namen zusammen sind. Als Vorzeichen des auf uns zukommenden Glanzes Gottes entzünden wir die erste Kerze am Adventskranz.(a)

(Entzünden der ersten Kerze) 

„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“ Sach 9,9


Lied zum Eingang: Nun jauchzet all ihr Frommen (EG 9,1.3.5.6)


Votum und Psalm

Hosianna, dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosianna in der Höhe! Mt 21,9

Psalm 24 -  Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch (EG 712) 


Tagesgebet

Beten wir still zu Gott, in der Gewissheit, nicht vergeblich zu warten: - Stille - 

Du, Gott, der du zum Frieden führst, du kommst uns entgegen - sanftmütig - in Jesus, deinem Sohn. Wir bitten: Suche uns auf, wo wir verschlossen sind. Suche uns heim mit deiner Hilfe, dass dein Geist unsern Geist erfülle und wir auf den Weg des Frieden geführt werden durch ihn, den Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)

oder

Wir danken dir, Herr Jesus Christus, dass du in diese Welt gekommen bist. Hilf uns aufs neue, Advent so zu feiern, dass wir froh werden, weil wir dich finden können. Erfülle uns mit Trost und Zuversicht, damit wir bei dir bleiben bis du deinen letzten Advent halten und dein Reich errichten wirst, das währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. (c)


Lobpreis / Bekenntnis 

Der Engel hat Maria verkündet: Dein Sohn wird groß sein und ein Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.Lk 2,32

Voll Vertrauen stimmen wir ein in den Lobgesang der Maria:

Magnificat -  Meine Seele erhebt den Herrn (EG 761 / 781.6) 


oder

(Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat: Hebr 10,23)

Wir glauben an den einen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und uns Menschen zu seinem Bild. Er hat Israel erwählt, ihm die Gebote gegeben und sienen Bund geschlossen zum Segen für die Völker.

Wir glauben an Jesus von Nazareth, den Nachkommen Davids, den Sohn der Maria, den Christus Gottes. Mit ihm kam Gottes Liebe zu allen Menschen, heilsam, tröstlich und herausfordernd. Er wurde gekreuzigt unter Pontius Pilatus, aber Gott hat ihn auferweckt nach seiner Verheißung, uns zur Rettung und zum Heil.

Wir glauben an den Heiligen Geist, der in Worten und Zeichen an uns wirkt. Er führt uns zusammen aus der Vielfalt des Glaubens, damit Gottes Volk werde aus allen Völkern, befreit von Schuld und Sünde, berufen zum Leben in Gerechtigkeit und Frieden. Mit der ganzen Schöpfung hoffen wir auf das Kommen des Reiches Gottes. (d)


Fürbitten

Wohin du kommst, Jesus Christus, da kehrt Frieden ein, da werden Menschen verwandelt, zu hoffen und zu lieben, sich zu freuen und sich geborgen zu fühlen.

kurze Stille

Komm zu allen, die erschöpft sind und abgestumpft, die nicht mehr an deine Liebe glauben können.

kurze Stille

Komm zu allen, die einsam sind, die sich nicht mehr freuen können, die keinen Menschen haben, der ihre Fragen teilt, die sich ausgestoßen fühlen und nach Gemeinschaft sehnen.

kurze Stille

Komm zu allen, die ratlos sind und verzweifelt, die leiden und keine Hoffnung mehr haben.

kurze Stille

Komm zu den vielen alten und jungen Menschen, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen, die nichts mehr mit sich und der Welt anzufangen wissen, denen alle Lebenschancen genommen sind.

kurze Stille

Komm zu allen, die in Streit und Unfrieden leben, die grausamen Kriegen ausgeliefert sind, die hungern und frieren und obdachlos sind.

kurze Stille

Komm zu uns, die wir uns danach sehnen, dein Lob mit einem Munde zu singen. Lass deine Liebe in uns Gestalt gewinnen.

kurze Stille

Komm zu uns und erfülle uns mit deinem Frieden. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (e)


Sendungswort

Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes. Unser Gott kommt und schweiget nicht.Ps 50,2


*

Eingeständnis und Zusage

Gott ruft uns in sein Reich. Etwas Neues soll beginnen. Gott ist auf dem Weg zu den Menschen. Doch sind wir zu seinem Empfang bereit? Lassen wir uns nicht zu leicht durch eigene Erwartungen irremachen, durch mühsame Erfahrungen enttäuschen und von der Hoffnung abbringen? - Dass wir offen werden für Gottes Ankunft, das erbitten wir von seiner Gnade: (f)

=

Die Güte des Herrn ist‘s, dass wir nicht gar aus sind. Seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu und seine Treue ist groß.Klgl 3,22+23


Kyrie-Litanei

Was hätten unsere Tage für einen Inhalt, wenn wir nichts mehr erwarten dürften? / Welchen Sinn machte unser Tun, wenn es nicht von Hoffnung getragen wäre? / Warum sollten wir uns immer wieder der Gefahr von Enttäuschungen und Fehlschlägen aussetzten, wenn niemand uns ermutigt zum Neubeginn? - „Wir warten auf dich, Gott,“ und rufen:

Kyrie .

Täglich merken wir, wie verschlossen wir sind in uns selbst, / wie unfähig wir sind, den Mitmenschen vorbehaltlos zu begegnen, / wie festgelegt wir sind durch bisherige Entscheidungen, / wie wenig wir uns vorstellen, es könnte auch ganz anders sein. -„Wir warten auf dich, Gott,“ und rufen:

Kyrie

Gott möge kommen und unsere Tage erfüllen. / Gott möge kommen und unser Tun vollenden. /

Gott möge kommen und alles zurechtbringen. / Gott möge kommen und uns öffnen für sein Reich. - „Wir warten auf dich, Gott“ - und rufen: (g)

Kyrie  


Bereitung

Gott, der Ewige, gibt uns Brot und und Wein. Und er gibt uns seinen Sohn. Er schenkt uns Anteil an seinem Leben. Er öffnet uns für seine Zukunft. So bitten wir um seinen Geist. Der Geist Jesu mache uns aufgeschlossen füreinander, damit wir - so wie hier Brot und Wein - auch unser Leben teilen. Er helfe uns, dass wir einander - trotz unserer Verschiedenheit - mit Jesu Augen sehen lernen. Das hoffen wir: einen gemeinsamen Weg zu finden in eine Zukunft, die gut ist für alle. (h) 


Lobgebet (Präfation)

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Durch Christus preisen wir deine große Treue /

Ihn hast du gesandt als Sohn deines Volkes Israel, den Völkern das Heil zu verkünden. /

+ Durch ihn erfüllst du alle Verheißungen der Propheten. 

Darum soll allein dir die Ehre gelten /

+ aus aller Schöpfung und von deinem ganzem Volke.

Und mit allen, die unterwegs sind hin zu dir, /

mit den Hoffenden seit Anbeginn der Zeiten, /

mit den Propheten und der großen Schar deiner Engel, /

+ mit ihnen lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: (i)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Ewiger Gott. Wir danken dir für Jesus Christus, deinen Sohn. Er hat deinen Namen verherrlicht, deinen Willen vollbracht, dein Reich begonnen und hat sich selbst dahingegeben, damit wir leben. Einsetzungsworte

Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir ...

So halten wir das Gedächtnis Christi und feiern sein vollkommenes Opfer am Kreuz und seine ruhmreiche Auferstehung und Himmelfahrt. Wir bekennen, dass er der Herr aller Dinge ist und richten uns aus auf seine Ankunft in seinem Reich. Gib uns dieses Brot und diesen Wein zu empfangen als Christi Leib und Blut. Lass uns eins werden durch deinen Geist als ein Leib in Christus und stärke uns, ihm in der Welt zu dienen. Nimm an unsern Lobpreis. Dir, dem einzig heiligen und ewigen Gott - Vater, Sohn und Heiligem Geist - sei alle Ehre, jetzt und immerdar und in Ewigkeit. (k)


Dankgebet

Deine Gabe, Gott, für die wir danken, mache uns wachsam und bewahre uns im Glauben, dass wir 

das Kommen deines Sohnes erwarten und - wenn er erscheint - er uns nicht schlafend finde, sondern bereit für seinen Dienst und voll Freude, ihn zu loben: Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (l)


Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

b - Beratungsstelle, Heft 36: Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, Frankfurt/M., 1982, S. 11

c -  vgl. Württembergisches Kirchenbuch I (Gebete), 1988, S. 78 Nr. 5 (Moller, Thesaurus 1603)

d - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch, Ergänzungsband, Stuttgart 2005, S. 165, Nr. 5

 / Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 541 (aus Agende Kurhessen-Waldeck)

e - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 223, Nr. 1

d - neu (R.B.)

g - vgl. K.Bannach / G.Raff, Gottesdienstgebete, Gütersloh, 1977, S. 10 u. 16

h - vgl. Gottesdienstpraxis II/1(79),  Gütersloh, 1979, S. 58 (Koeppen)

i - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 616

k - vgl. United Reformed Church (England und Wales),  Book of Service, Edingburgh, 1980, S. 33  

l - vgl. Church of England, Common Worship, London, 2000, S. 376