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28 Oktober 2001


20. Sonntag nach Trinatitis  (grün) : Die Ordnungen Gottes


Predigttext: Markus 2,23-28 (V)

Schriftlesung: 2. Korinther 3,(2)3-9 (VI)


Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Ein neuer Morgen ist da. Ein neuer Tag hat angefangen. Eine neue Woche liegt vor uns. Wir spüren: Zeit des Lebens wird uns anvertraut. Mit dem, was wir erlebt und erfahren haben, sind wir zusammengekommen (. Wir sehen wohl auch Brüche, Risse, leere Stellen in unserem Leben. Wir wollen das nicht verdrängen. Was gelungen ist, was unvollendet bleiben mußte, wo wir jemandem etwas schuldig geblieben sind - wir bringen es mit) und vertrauen darauf: Gott ist der Weg, wo unsere Wege enden. Gott befreit zur Wahrheit, wo wir uns verstecken möchten. Gott führt ins Leben, so daß wir auch unsere Begrenztheit annehmen können. Gott ist für uns da, der da ist und der da war und der da kommt. (a)


Votum und Psalm

So spricht der Herr: Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun. Hes 36, 27

oder

+ Es ist dir gesagt, Mensch, was gut, und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Mi 6,8

Psalm 119 (EG 748) - 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott und bitten um seinen Geist für unser Miteinander

Gott. Du zeigst uns deine Wege zu Leben, Gemeinschaft und Gerechtigkeit. Uns bleibt immer neu zu entscheiden, wie wir deinem Willen entsprechen können. So mach uns empfindsam und verständig, liebevoll und gehorsam, daß wir Christus, deinem Sohn folgen,  unserm Bruder und Herrn. (b)

oder

Treuer Gott. An großen Worten herrscht kein Mangel, aber oft sind sie leer und helfen nicht weiter. Wo sind die guten Worten, die uns zu menschlichen Menschen machen, liebevoll, sich selbst und anderen gegenüber, aufrichtig und bescheiden im Umgang miteinander? Woher sollen unsere Worte Kraft erhalten, wenn nicht aus der Wahrheit, deren Hort und Grund allein du bist?  Darum sprich zu uns auch heute, durch deinen Sohn, dein menschgewordene Wort, unser Bruder und Herr. (c) 

oder

Gott, du hast die Menschen so geschaffen, daß sie aufeinander angewiesen sind. Zeige uns, wo andere uns mit unserem Wissen und Können gebrauchen. Gib uns Einsicht in deine Gebote, daß wir einander rücksichtsvoll begegnen und in Achtung und Treue miteinander leben und Christus folgen, unserm Bruder und Herrn. (d)



Bekenntnis / Lobpreis

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. (Kol 1,12) Laßt uns Zeugnis geben von der Hoffnung, die uns durch Christus zuteil wird:

Hymnus aus dem Kolosserbrief (EG 765) -  Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes


Fürbitten

* Gott, was du verheißt und gebietest, will Weisung ins Leben sein. Doch müssen wir erkennen, wie schwach wir sind und wie unfähig oft, uns dein Gebot zu Herzen zu nehmen, ihm Leben zu geben und es unter den Bedingungen unserer Tage zu bewahren. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wie fremd bleibt uns immer wieder der Anspruch der Liebe. Wie schwer kann manchmal das Verzeihen werden. Wie mühsam ist es oft, anderen zu helfen oder nur sie zu verstehen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison..

Überwinde unseren Ungeist. Befreie aus aller Selbstverhaftetheit  Laß in der Welt, zu der wir gehören, das Böse geringer werden und das Gute wachsen. Nimm uns dazu in Dienst. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Laß Friede unter den Menschen wohnen. Schenke Wohlwollen im Miteinander und Einklang in den Herzen. Laß die Möglichkeiten, Versöhnung zu stiften, nicht ungenutzt an Mächtigen und Geringen vorübergehen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Gib, daß Untreue überwunden wird durch Demut. Laß Traurigkeit schwinden zur rechten Zeit. Möge Freude um sich greifen und Enttäuschte erfassen. Mache uns neu, daß wir dich loben, heute und in Ewigkeit. Wir rufen dich an: (e)

R: Kyrie eleison.


oder

Du Gott aller Zuversicht um Jesu willen. Stärke in uns das Vertrauen zu dir und laß uns erfahren, daß du niemanden von deiner Versöhnung ausnimmst. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich: Laß uns dir dankbar sein mit denen, die du begnadet hast. Laß uns aufmerksam werden für die, die sich nach Annahme und Vergebung sehnen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Habe ein Auge auf uns, daß uns nichts trenne von denen, die uns nahe stehen; daß uns Achtung verbinde mit denen, die uns fremd erscheinen; daß niemand verloren gehe auf den Wegen über diese Erde. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Geleite uns alle durch dieses Leben. Sei und bleibe uns nahe. Mach uns sorgsam und barmherzig angesichts menschlicher Not und Last. Schenke uns Kraft in dir. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Und den Fragenden, den Schuldiggewordenen, den Erkrankten, den Sterbenden und allen, die du zu dir gerufen hast, begegne mit deinem Frieden, der selig macht in Ewigkeit. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Gott, du gehst uns Menschen nach bis in die letzten Winkel des Lebens und rufst uns in deine Freiheit. Hilf uns, Christus zu folgen, in dem du deine Güte für der Welt gezeigt hast, daß das Gesetz seines Herzens auch Maßstab für unser Handeln wird, heute und alle Tage bis in deine Ewigkeit. (f)

Sendungswort

Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Ps 119,105


*

* Eingeständnis und Zusage

Vor Gott können wir uns nicht verstecken. Doch wir brauchen es auch nicht. Vor ihm dürfen wir von unserem Versagen ehrlich sprechen; unseren Kleinmut eingestehen und unserer Engherzigkeit gewahrwerden. Denn da ist die Zusage, daß Gott uns annimt um Jesu willen. So bitten wir um Befreiung von allem, was unser Miteinander bisher belastet hat. Und daß Gott neue Menschen aus uns mache, das erhoffen wir von seiner Gnade: (g)

=

So schreibt der Apostel: Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist. Röm 3,23 f 


* Kyrie-Litanei

Allein Gottes Geist kann uns davon befreien, daß wir ständig auf der Suche nach eigener Anerkennung sind, daß wir ständig im Konflikt mit den anderen leben, daß wir unzufrieden, verschlossen und hart werden. So rufen wir und bitten:

Kyrie

Allein Gottes Geist kann uns dazu befreien, daß wir uns selber und die anderen ertragen, daß wir einander die Lasten des Lebens abnehmen und tragen helfen, daß wir versuchen aufzuheben, was uns voneinander trennt oder gegeneinander aufbringt. So rufen wir und bitten:

Kyrie

Gebe Gott seinen Geist, daß er uns ergreift, erfüllt und verwandelt, daß wir uns ganz geborgen wissen in Gottes Treue, daß wir uns im Einklang spüren mit dem, was das Leben trägt, daß wir der Güte Gottes vertrauen, die jedem Menschen seine unverlierbare Bedeutung gibt. So rufen wir und bitten:(h)

Kyrie


* Bereitung

Laßt uns Gott über diesen Gaben danken: für das Brot; für alles, was wir nötig haben wie Brot; für die Luft, die wir atmen; für die Menschen, die unser Leben teilen; für den Frieden; für Gottes Nähe in Worten und Zeichen.

Laßt uns ebenso danken für den Wein; für alles, was wir genießen können wie Wein; für die Sonne und den Nachthimmel; für die Liebe, die uns geschenkt wird; für Zeiten der Stille und der Erholung; für die Hoffnung auf Gottes ewiges Reich. (i)


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ daß wir dir, ewiger Gott, und deiner te danken.

Immer und überall bist du zu preisen /

+ durch unseren Herrn Jesus Christus

In Ihm hast du der Welt deine Liebe offenbart /

+  und uns den Weg zum Leben erschlossen.

Darum loben wir dich mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der  Zeiten. /

+ Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (k)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung

Wir danken dir, Gott, für Jesus Christus, deinen geliebten Sohn, der gesandt ist, uns zu dienen und zu befreien, den Armen das Reich, den Gefangenen Erlösung zu bringen, um für uns alle und für immer der Abglanz und die Gestalt deiner Liebe und Treue zu sein. Er hat sich hingegeben mit Leib und Seele für diese Welt:

Einsetzungsworte

So feiern wir - verbunden mit der weltweiten Kirche - das Gedächtnis unserer Erlösung und bitten wir dich, Gott: Sende deinen Geist und das Gesicht der Erde gestalte neu. Schenke uns in der Gemeinschaft an diesem Tisch Anteil an Leib und Blut deines Sohnes. Nimm fort, was uns voneineinander trennt, und laß uns leben aus der Versöhnung, die Christus gestiftet hat. Führe uns mit allen Erlösten zur Vollendung in deinem Reich. (l)


* Dankgebet

Wir danken dir, Gott, daß du dich uns zugewandt hast in Jesu Mahl, um uns zu stärken für ein Leben, das sich verwandeln läßt von deinem Geist. Hilf, daß wir zueinander stehen, uns gegenseitig Liebe schenken und einander vergeben, wie du uns vergibst. So führe uns durch Christus auf seinen Weg der Güte und des Friedens alle Tage bis in Ewigkeit. (m)


Quellen und Vorlagen

a - 

b - neu (R.B)

c - vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart, 1994, S. 122

d - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal, 1999, S. 598 und 599 

e - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen, 1988, S. 125

f -  vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen, 1988, S. 129

g -

h - vgl. K. Bannach / G. Raff,  Gottesdienstgebete, Gütersloh, 1977, S. 86

i - vgl. Ch. Zippert, Gottesdienstbuch, Gütersloh, 1990, S. 180

k- neu (R.B.)

l - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg, 1967, S. 144f

m -