23. September 2001
15. Sonntag nach Trinitatis (grün) : Irdische Güter
Predigttext: Lukas 17, 5-6 (V)
Schriftlesung: 1. Petrus 5, 5c-11 (II)
Eröffnung
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.
Wir sind zu Gott gekommen mit dem, was uns freut, und mit dem, was uns Angst macht. Wir sind gekommen mit unserem Dank, mit unseren Sorgen und auch mit dem Dunkel, das in uns ist. Wir bitten Gott: Sprich zu uns in deinem helfenden Wort, erleuchte unsere Herzen, damit dieser Gottesdienst hineinwirkt in unser Leben, in unseren Alltag, in unsere Familien, in unsere ganze Gemeinde. (a)
Votum und Psalm
Preise Jerusalem, den Herrn, lobe Zion deinen Gott. Denn er macht fest die Riegel deiner Tore und segnet deine Kinder in deiner Mitte. Er schafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit bestem Weizen.Ps 147,12-14
oder
Christus spricht: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.Mt 7,7
Psalm 4 (EG 703) - Erhöre mich, wenn ich rufe
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, denn wer auf ihn hofft, wird nicht enttäuscht: - Stille -
Gott, du Treue auf ewig. Dein Sohn hat uns verkündet und vorgelebt, daß wir nicht sorgen müssen um unser Leben, sondern auf dich schauen und dir vertrauen dürfen. Gib, daß wir dir all unser Sorgen übergeben und uns ganz auf dein Sorgen zu verlassen wagen. So bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)
oder
Sei du unser Schatz, du Gott der Fülle, und zieh unsre Herzen ganz zu dir, daß wir freikommen von der Sorge um unser Leben, sondern Raum geben der Liebe zu dir und zu uns selbst und zu jedem Menschen, der uns braucht. Das bitten wir durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (c)
oder
Mütterlicher Gott. Du umfängst unser Leben in dir. Wir bitten dich: Nähre uns an deinem Herzen und richtet auf unseren Gang, daß wir uns - durch deine Liebe befreit - hinauswagen auch ins Ungeschützte und vertrauensvoll leben ohne Furcht durch Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (d)
Bekenntnis / Lobpreis
Christus spricht: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.(Lk 12,32) Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bekennenwir:
Seligpreisungen (EG 760)
Fürbitten
* Gott, du belebst diese Erde durch die Fülle deiner Gaben. Wir danken dir für alles, was du uns gewährst, und bitten um deine Kraft, wenn wir in unseren Sorgen zu verzagen drohen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Gib uns den Heiligen Geist, daß wir die Zeichen der Zeit erkennen, daß wir spüren, wann und wo wir gefordert sind, daß wir zuversichtlich bleiben in unserer Liebe zum Leben. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Hilf denen, die in den Staaten Verantwortung tragen, diese Erde bewohnbar zu halten. Nimm den Menschen die Angst vor der Zukunft. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir beten für alle in unserer Nähe und in der Weite der Völker, die niemanden kennen, der sie birgt, die keinen haben, der sie umsorgt oder heilt. Hilf uns, sie zu sehen und barmherzig zu werden. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Für die Verlassenen und die Entmutigten bitten wir, daß du ihnen mit deinem Trost entgegengehst, für die Sterbenden und die Trauernden bitten wir um Bewahrung in deiner guten Hand. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Mache uns, Gott, bereit für alles, was von dir kommt, daß wir geborgen bleiben unter deinem Segen, heute und Tag um Tag, alle unsere Wege bis in Ewigkeit. (e)
oder
Ewiger, du unser Gott. Wir danken dir: Deine Liebe trägt unser aller Leben. In Jesus ist deine Liebe unter uns auf Erden Mensch geworden. Durch deinen Geist öffnest du uns das Herz und die Augen für die Möglichkeiten, in deiner Liebe neu zur Gemeinschaft zu finden. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für unser Miteinander in den Gemeinden: Um Treue im Glauben, um hilfsbereite Nächstenliebe, um Ermutigung und Zuversicht aus der Hoffnung auf dein kommendes Reich. Schenke den Christen überall die innere Freiheit, deiner Liebe, Gott, mit ihrer Liebe zu den Menschen zu antworten. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten um den Frieden in aller Welt: Um gegenseitiges Vertrauen unter den Völkern; um die Bereitschaft zum Miteinander zwischen unterschiedlichen Gruppen; um Maß und Vernunft in der Politik unseres Landes.Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten um Gerechtigkeit und Barmherzigkeit unter uns; um Achtung und Rücksicht für die Fremden; um Zuneigung und Verstehen in den Familien; um Aufmerksamkeit für verborgene Not; um Beistand und Trost für die Kranken; um deine Nähe für die Trauernden; um ewigen Frieden für unsere Verstorbenen. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Segne uns, Gott, daß wir ein Segen werden für andere. Sei du uns treu auf unsren Wegen über diese Erde. Öffne uns, wo wir uns in uns selbst verschließen. Führe uns in deiner Vergebung über alte Grenzen hinaus. Vollende unsere Schwachheit mit deiner Gnade. Dich rufen wir an (f):
R: Kyrie eleison.
Sendungswort
(Der Herr wird dir geben, was dein Herz wünscht.) Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird‘s wohl machen. Sei stille dem Herrn und warte auf ihn. Ps 37,4.5.7
*
* Eingeständnis und Zusage
Wer sind wir, daß wir nicht untergehen in den Bedrängnissen dieser Welt? - Wer sind wir, daß Gott nie nachläßt uns mit seiner Zuwendung zu umfangen? - Er ist da für uns; zu ihm können wir kommen, so wie wir sind. Vor ihm können wir ehrlich von unserem Versagen und unserer Not sprechen. Vertrauen wir uns Gott an und bitten um seine Gnade: (g)
=
So spricht der Herr, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs; der dem Volk auf ihr den Odem gibt und den Geist denen, die auf ihr gehen: Ich, der Herr, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand und behüte dich.Jes 42,5.6a
* Kyrie-Litanei
Gott, Schöpfer der Welt: Du hast uns den Reichtum der Erde anvertraut; aber wir haben sie gierig ausgeplündert; du hast uns Werkzeuge in die Hand gegeben; aber wir haben sie ängstlich zu Waffen gemacht; du hast uns deine Weisung zugesprochen, aber wir haben sie selbstherrlich in den Wind geschlagen. Wir rufen dich an:
Kyrie
Christus Jesus, Sohn Gottes und Bruder aller Menschen: Du hast uns ein neues Leben vorgelebt; aber wir sind stur beim alten geblieben; du hast das Brot mit uns geteilt, aber wir haben es nicht weitergeben; du bist zu allen Menschen gegangen; aber uns erschien das als zu großzügig. Wir rufen dich an:
Kyrie
Heiliger Geist, tröstend wie eine Mutter: Du öffnest verkrampfte Hände, wo wir nicht abgeben mögen. Du befreist das beschwerte Herz, wo wir uns sorgen. Du hältst den wankenden Glauben, wo wir uns versagen. Du stiftest Frieden, wo wir uns fürchten. Wir rufen dich an: (h)
Kyrie
* Bereitung
Geladen an den Tisch Jesu beten wir mit dem Psalm:
Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen. Ps 145,15.16
* Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
unser Dienst und unsere Freude, /
+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:
Denn Freude und Leid, die wir Menschen tragen, sind dir nicht gleichgültig, Gott /
unser Leben und Glück sind deiner Sorge wert /
+ dein Heil gilt uns ganz mit Seele und Leib.
Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung /
Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /
Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /
+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende:(i)
Heilig, heilig, heilig ...
* Abendmahlsgebet / -betrachtung
Wir preisen dich, Gott, und singen dir unser Lob. Du hast nicht der Sünde und dem Tod überlassen, was du in Güte geschaffen hast. Durch Christus, dein Wort, ruft du uns alle zum Leben. Er ist gekommen, hat unser Leben auf Erden geteilt, unsere Schuld auf sich genommen und Frieden gemacht zwischen dir und den Menschen.
Einsetzungsworte
Darum danken wir dir, Gott, für das Leben und das Leiden deines Sohnes, für sein Opfer am Kreuz. Wir preisen seine Auferstehung, den Sieg über Unheil und Tod. Schenke uns den Heiligen Geist und erneure durch ihn unser Leben. Durch ihn segne diese Gaben, daß wir empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Verbinde alle, die teilhaben an Christi Leib und Blut, in der Einheit des
Glaubens, in der Gemeinschaft der Liebe, in der Hoffnung auf dein Reich durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (k)
* Dankgebet
Wunderbarer, gütiger Gott, du sättigst alles Leben mit deinen Gaben und hast uns in diesem Mahl die Freude deiner Gemeinschaft geschenkt. Hilf uns, dein Maß zu erkennen und laß uns mit den Gütern dieser Welt so umgehen, daß wir das ewige Heil nicht verlieren, sondern Zeugen einer Barmherzigkeit werden durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (l)
oder
Gott, du erfreust unser Herz mit dem Brot und Kelch deines Festes, auch wenn andere viel mehr Wein und Korn von dieser Erde haben mögen. Laß über unserem Leben - ob in Fülle oder im Mangel - das Antlitz deines Gesalbten leuchten, daß wir in Angst getröstet werden und Frieden finden durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (m)
Quellen / Vorlagen
a - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 534
b - vgl. Neue Texte für den Gottesdienst, Heft 1, S. 22
c - neu (R.B.)
d -
e - M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen, 1988, S. 115
f -
g - vgl. H. Nitschke (Hg), Gottesdienst ‘76, Gütersloh, 1976, S. 19 (C. Marcus)
h - vgl. A.u.W. Armbrüster, Wir bringen die Welt ins Gespräch ..., Düsseldorf, 1996, S. 106
i -
k - vgl. Die Feier der Eucharistie (Alt-Katholiken), München, 1995, S. 190
l - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 672
m - neu