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  5. August 2001 


8. Sonntag nach Trinitatis (grün)  - Früchte des Geistes 


Predigttext - in Württemberg: Matthäus 5, 17-20 (V)

- nach dem Evangelischen Gottesdienstbuch (1999): Johannes 9,1-7 (V)

Schriftlesung: Epheser 5, 8b-14


Eröffnung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.  

Tag für Tag müssen wir erfahren, wie so vieles auf uns einstürmt: Wissen und Informationen, Meinungen und Ansichten. Ob wir alles durchschauen? Ob wir es beurteilen können? Ob wir unserer Verantwortung gerecht werden? Wir brauchen Klarheit und einen aufrechten Gang. Wir brauchen einen Sinn für das wahre Leben und einen nüchternen Verstand. Gott befreie uns von allem falschen Denken, Reden und Tun und beschenke uns mit dem Geist seiner Liebe.(a)


Votum und Psalm  

Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Enden. Deine Rechte ist voll Gerechtigkeit. Wahrlich, das ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er ist‘s, der uns führet. Ps 48,11.15

Psalm  92 (EG 737) -  Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken.


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns in dieser Welt nicht allein läßt: - Stille - 

Dein Sohn, Gott, Jesus Christus, unser Bruder und Freund, hat uns Licht der Welt und Salz der Erde genannt. So sei mit deinem Geist unser Verbündeter, daß wir unsren Niederlagen, unserm Zweifel an dir und der Dunkelheit in unsrer Seele sein Licht entgegenhalten können und ihm folgen auf dem Weg ins Leben, jetzt und auf ewig. (b)

oder

Allen, die sich ausstrecken nach dir, Gott, schenkst du dein Licht und dein Wort. Und dein Reich gibst du gerade den Armen und Schwachen. So wirst du auch uns gnädig sein. Schick uns nicht fort mit leeren Händen, sondern erfülle uns ganz mit Christus und seinem Geist, deinem Wort der Treue, deinem lebendigen Licht für diese Welt und alles Leben bis hin zu dir in Ewigkeit. (c)


Bekenntnis / Lobpreis

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. (Phil 4,7) Bekennen wir uns zu seinem Weg:

Hymnus aus dem Philipperbrief  (EG 764) - Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war



Fürbitten

* Vor dir, Gott, kann die Finsternis nicht bestehen. Du überwindest das Dunkel, aus dem die Angst und die Hartherzigkeit und die zögerlichen Schritte kommen. Erhelle unsere umdunkelte Welt mit deiner Botschaft und mach uns zu einem Licht für die Menschen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Laß uns sorgsam denken, vertrauensvoll und in Liebe reden. Laß uns handeln in deinem Geist, daß nicht Kälte sich ausbreite, sondern Leben wachsen kann. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Laß uns dienen, ohne aufdringlich zu werden. Laß uns heilen und zurechtbringen, ohne jemanden zu demütigen. Laß uns Freude machen, ohne das Leid zu übersehen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Vergib den Schuldigen. Stärke die Schwachgewordenen und Mutlosen. Gib Einsicht den Regierenden. Wecke Zuversicht bei den Verzagten. Bringe Hoffnung denen, die an ein Ende kamen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Dein Friede, Gott, durchdringe uns. Dein Licht erleuchte unser Leben. Deine Botschaft schreib in unser Herz. Und wenn du willst, dann sende uns als ein Brief Christi zu den Menschen unserer Tage. Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison.


oder

Laßt uns bitten um den Heiligen Geist, durch den alles neu wird, unser Herz und die Welt. Laßt uns bitten: Komm mit deinem Leben, Heiliger Geist. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Es gibt soviel Angst in der Welt und so viele Menschen, die keinen Mut haben. Darum bitten wir um den Geist der Hoffnung: Komm mit deiner Kraft, Heiliger Geist. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Es gibt soviel Lüge in der Welt und so viele Menschen, die andere verdächtigen und verleumden. Darum bitten wir um den Geist der Wahrheit: Komm mit deinem Licht, Heiliger Geist. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Es gibt soviel Verwirrung in der Welt und so viele Menschen, die sich nicht mehr zurechtfinden. Darum bitten wir um den Geist des Vertrauens: Komm mit deinem Trost, Heiliger Geist. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Es gibt soviel Haß in der Welt und soviele Menschen, die miteinander streiten. Darum bitten wir um den Geist des Friedens: Komm mit deiner Stärke, Heiliger Geist. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Es gibt soviel Sehnsucht in der Welt und so viele Menschen, die nur an sich denken. Darum bitten wir um den Geist der Liebe: Komm mit deiner Freude, Heiliger Geist. Wir rufen:

R: Kyrie eleison. (e)


Sendungswort

+ Lebt als Kinder des Lichts: die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Eph 5,8.9

*


*Eingeständnis und  Zusage

Gott hat uns seinen Geist verheißen: den Geist der Hoffnung und der Geduld, den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Doch - ob wir in diesem Geist auch leben? Wir merken schnell, daß wir diesen Geist oft verleugnen durch falschen Eifer oder Verzagtheit, durch Streit und Unverstand, durch unsere kleinen und großen Schwächen. Bitten wir Gott um seine erneuernde Gnade: (f)

=

So spricht der Herr: Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben, meinen Geist, und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun. Hes 36,26f


* Kyrie-Litanei

Wo Unwissenheit, Selbstliebe und Unverständnis die Gemeinschaft des Lebens gefährden - schenke dein Licht, du Gott der Liebe. Wo Unrecht und Unterdrückung den Lebenswillen von Menschen und Völkern zerbrechen, schenke dein Licht, du Gott der Befreiung. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison 

Wo Hunger und Armut, Krankheit und Tod das Leben zur unerträglichen Last machen - schenke dein Licht, du Gott der Gnade. Wo Mißtrauen, Haß und Krieg die Erwartung an das Leben zugrunderichten - schenke dein Licht, du Gott des Friedens. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison 

Wo Zweifel, Ängste und Sorgen dem Leben die Freude rauben - schenke dein Licht, du Gott der Hoffnung. Wo Mühen und Vergeblichkeit, Schuld und Versagen das Leben hart und bitter werden lassen - schenke dein Licht, du Gott der Treue. Wir rufen dich an: (g)

R: Kyrie eleison 


* Bereitung

Mit den Gaben von Brot und Wein bekennen wir: Wir suchen erfülltes Leben durch Gott. Er lasse uns das Besondere im Alltäglichen finden, hier und immer wieder, wenn wir zusammenstehen, wenn wir miteinander reden und zuhören, wenn wir teilen, arbeiten und feiern, empfangen und weitergeben. Denn das ist unsere Hoffnung zu Gott, daß uns geschenkt wird, was im im Letzten brauchen. (h)


* Präfation 

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du kennst unsere Mühe und unser Fragen /

+  und versteht selbst das, was unaussprechlich bleibt für uns. 

Aber du läßt uns mit unserer menschlichen Kraft nicht allein /

sondern verheißt den Geist, der uns vertritt /

+  und hinausbringt über Zweifel und Bedrängnis.

So singen wir dir mit deiner ganzen Schöpfung. /

So stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

+ So stimmen wir ein in das Lob deiner Engel, das Himmel und Erde verbindet: (i)

Heilig, heilig, heilig ..



* Abendmahlsgebet / -betrachtung 

Wir preisen dich, Gott,wie dein Sohn dich gepriesen hat mit seinem ganzen Leben und so auch dann im Anblick seines Todes:

Einsetzungsworte

So feiern wir, Gott, - verbunden mit der weltweiten Kirche - das Gedächtnis, das dein Sohn uns gestiftet hat. In seinem Namen bitten wir: Sende aus deinen Geist, der lebendig macht, daß wir  diese Gaben empfangen als das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Schau gütig herab auf uns, versammelt um den Tisch deines Sohnes. Laß seine Treue, seine Hingabe, sein Erbarmen mächtig werden über unser Herz. Erlöse uns zu der Freiheit, die wir an ihm erkennen. Mach uns eins in der brüderlich-schwesterlichen Liebe, die er schenkt und erwartet. Und stärke uns durch deinen Geist,  daß er uns fähig macht, als Kinder zu dir zu rufen und voll Vertrauen mit Christus zu beten: (k)


* Dankgebet 

Daß wir dein Wort vernommen haben, Gott; daß wir das Brot gebrochen haben miteinander und den Kelch geteilt, laß es uns das Zeichen sein, daß du uns nahe bist, daß wir deine Menschen sind, von dir geliebt, von dir genährt. Verlaß uns nicht, wir bitten dich, sei wie das Tageslicht um uns, sei unser fester Boden und noch mehr, seine unsre Zukunft, (unser Vater,) jetzt und in Ewigkeit. (l)


Quellen / Vorlagen

a - vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, 1994, S. 83

b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, 1999, S. 365

c - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, S. 28

d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, S. 101

e - vgl. Chr. Zippert, Gottesdienstbuch, 1990, S. 85

f - vgl. Chr. Zippert, Neue Gottesdienstgebete, 1981, S. 34

g - vgl. Evangelisches Tagszeitenbuch, 4. Auflage (1998), S. 382

h - vgl. 

i - neu (R.B.)

k - vgl. H.R. Müller-Schwefe (Hg), Das Wort zum Abendmahl, 1980, S. 130 (G. Fischer)

l - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, 1962, S. 153