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24. Juni 2001 (I)

2. Sonntag nach Trinitatis - Die Einladung            


Predigttext: Jesaja 55,1-5 - V

Schriftlesung Lukas 14,15-24 - I


Eröffnung

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich, der nicht lösläßt das Werk seiner Hände. Amen.

Nach den Mühen der vergangenen Woche ist uns von Gott heute der Tag der Freude und der Erholung gegeben. Wir bitten für den Gottesdienst, den wir jetzt miteinander feiern: Gott erhebe unseren Blick aus dem, was uns Kummer macht. Er schenke uns Trost in seinem Wort. Er öffne uns Augen und Ohren für alles, was er uns von seiner Herrlichkeit offenbaren will, und öffne uns Herz und Mund zu dankbarem Lob seines Namens. (a) 


Votum und Psalm

Gott, mein Herz ist bereit, ich will singen und spielen. Wach auf meine Seele! Wach auf, Psalter und Harfenspiel! Ich will das Morgenrot wecken. Ich will dir danken, Herr, unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den den Leuten. Ps 108,2-4

- oder

Christus spricht: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.Mt 11,20


Psalm 36 (EG 719) -  Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns in Christus zu sich ruft:

Gott des Lebens. Um Gemeinschaft und Frieden bitten wir dich und du antwortest mit Jesus, deinem Sohn. Er heißt uns willkommen bei dir wie zu einem Fest. Er stiftet Frieden zwischen denen, die sich fremd geworden waren. Wir bitten: Belebe unser Miteinander durch deinen Geist, daß es einladend wird für alle, die auf der Suche sind, und sie zur Freude finden, schon jetzt und auf ewig. - oder

Dein Ruf, Gott, erreicht uns auf den Straßen, die wir gehen. Er findet uns auch an den Hecken und Zäunen, denn niemand ist unwürdig, deine Einladung zu vernehmen. Wo unser Leben ein neues Gewand braucht, da gewähre es uns. Wandle und erneure, was verdorben ist. Stärke und verbinde uns mit dem Brot des Lebens durch Jesus Christus, deinen Sohn. (c)


Lobpreis / Bekenntnis

Der Herr läßt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Ps 98,2

Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bezeugen wir:

Seligpreisungen (EG 760)


Fürbitten

Gott in Ewigkeit. Du hast uns alle mit deiner Gnade beschenkt. Mensch geworden in Christus läßt du erkennen, was deine Liebe will. Du gewährst uns Beistand durch die Kraft des Heiligen Geistes. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Kirche in aller Welt: Laß alle, die zur Leitung berufen sind, der Gemeinschaft dienen in Weisheit und Demut. Gib, daß die Arbeit der theologischen Lehrer hilft, den Glauben an Christus zu festigen und den Reichtum der Schrift tiefer zu erschließen. Laß die Christen über alte Grenzen hinweg einander näher kommen und sich verständigen in Wahrheit und Liebe. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Gemeinschaft der Völker: Hilf, daß der Sinn für Frieden und gegenseitige Verantwortung gestärkt wird. Gib, daß Überheblichkeit und Haß unter den politischen Mächten mehr und mehr abgebaut werden. Mach Starke und Reiche bereit, für Schwache und Bedürftige einzutreten. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für alle, die in Not und Bedrängnis sind: Halte deine Hand über denen, die mit ihren Problemen und Sorgen nicht fertig werden. Stehe denen bei, die in Ängsten leben und keinen Ausweg sehen. Tröste die Kranken und Sterbenden und hilf uns allen, deinen Willen zu erkennen. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich auch für uns selbst: Mach uns bereit, unsere Geschicke und Aufgaben aus deiner Hand anzunehmen. Öffne uns den Blick für die Vielfalt deiner Gaben. Nimm uns in deinen Dienst. - Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison. (d)


- oder

*  Gott, wie du es getan hast die Zeiten hindurch, so rufe auch weiter  uns Menschen an den Tisch der Brüder und Schwestern zu Christi Mahl. Nimm uns hinein in die Feier der Versöhnung, die er gestiftet hat. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison..

Heile so die Gemeinschaft, die gestört ist zwischen den Menschen unserer Tage, daß sie sich finden am Tisch ihres Herrn und Bruders: Habende und Arme, Gesunde und Kranke, Fröhliche und Bedrückte, Wissende und Zweifler, Fromme und die voller Fragen sind. Besonders bitten wir für die vielen, die nichts sind und nichts gelten. Suche sie durch deine Boten. Lade sie ein in deinen Frieden. Gib ihnen einen Platz bei deinem Fest. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wecke die Müden auf, daß sie sich wieder freuen. Gib den Verbitterten einen getrösteten Blick auf die Tage die kommen. Laß die Rastlosen Ruhe finden bei dir. Nähre die Hungernden aus deiner Liebe. Kleide die Unansehnlichen mit deiner Freude. Nimm die Stummen hinein in deinen Lobgesang. Umfange die Einsamen durch deine Nähe. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Baue deine Kirche aus uns allen, woher wir auch kommen, und durchdringe unser verkümmertes Leben mit dem Ruf hin zu dir, durch Leben und Sterben, hin zur Ewigkeit. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. (e)


Sendungswort

Selig sind, die zum Hochzeitmahl des Lammes berufen sind Offb 19,9.

oder  Selig ist, der das Brot ißt im Reich Gottes. Luk 14,15

*

* Eingeständnis und Zusage

Gott lädt uns durch Christus in seine Gemeinschaft (und an seinen Tisch). So soll unser Leben die Mitte finden. Wir aber müssen zugeben: Wir haben Gott nicht immer den Platz eingeräumt, der ihm zukommt. Er wollte obenan stehen; doch vieles andere war uns wichtiger. Er hat uns sein Wort als Halt und Wegweisung anvertraut; nur - wie oft war es uns lästig und wir haben es nicht ernstgenommen. Bekennen wir unser Versagen (und unsre Schuld) und bitten Gott um seine Gnade: (f)

=

Christus spricht: Wer zu mir kommt, den wir nicht hungern. Und wer an mich glaubt, den wir nimmermehr dürsten. Und wir zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Joh 6,35b.37


* Kyrie-Litanei

Beten wir zu Gott um sein Erbarmen, daß wir Zuflucht finden in seinem Haus, daß wir satt werden an seinem Tisch. Laßt uns bitten und rufen:

R: Kyrie eleison.

Wenden wir uns hin zu Gott, weil Christus versprochen hat: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Laßt uns danken und rufen:

R: Kyrie eleison.

Preisen wir Gott, daß er auf uns wartet mit seiner Wahrheit, mit seiner Gerechtigkeit, mit seiner Güte. Laßt uns lobsingen und rufen: (g)

R: Kyrie eleison.


* Bereitung (wie am 1. Sonntag nach Trinitatis)

LIED EG 363, 1.2.7:„Kommt her zu mir“, spricht Gottes Sohn

oder EG 225, 1-3: Komm, sag es allen weiter 

Über Brot und Wein bekennen wir: Gott, unser Schöpfer, du hast und Leib und Leben gegeben; du gibst uns Speise und Trank. Du willst unsere Freude. Hilf, daß auch wir dir unser Herz schenken. Nimm an, was wir dir bringen: unser Bekenntnis und unseren Lobpreis, die Not unsres Herzens und unser Verlangen nach dir. Nimm uns ganz, mit allem, was wir sind und haben, als dein Eigentum. Laß uns an diesem Tisch deine Gegenwart erfahren und preisen. (h)

* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du überläßt uns nicht der Not und dem Hunger der Welt /

+  sondern hast deinen Sohn uns als Brot des Lebens gegeben. 

So erfahren wir deine Gegenwart und Nähe /

+  so können wir miteinander aus deiner Fülle feiern und teilen.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (i)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung (wie am 1. Sonntag nach Trinitatis)

Wir preisen dich, Gott, du Ursprung allen Lebens: Aus dem Nichts rufst du die Welt ins Dasein, aus dem Dunkel der Nacht ruft du uns ins Licht, aus der Ferne in deine Nähe, aus der Schuld in die Freiheit, aus allem, was dem Tod verfällt, in Christi Zukunft. Wir danken dir für ihn, der uns sein Leben schenkt:

Einsetzungsworte

So halten wir das Gedächtnis Jesu Christi, der für uns starb und für uns lebt. Wir bitten dich, Gott: Laß deinen Geist unter uns wirken, wenn wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken. Gib uns ein neues, lebendiges Herz, daß wir in jedem Menschen die Schwester, den Bruder erkennen und deine Liebe unter uns teilen. Führe deine neue Welt herauf und vollende uns in deinem Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit.(k)


* Dankgebet

Gott. Durch Christus lädst du die Sünder an deinen Tisch und rufst die Armen und Bedürftigen in dein Reich. Wir bitten dich für uns und deine ganze Kirche: Zeige jeder und jedem von uns den eigenen Platz und laß uns erfahren, daß niemand zu jung oder alt, zu klein oder gering ist, dir in der Liebe zu den Nächsten zu dienen durch deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn.(l)


Liturgische Farbe: grün


Quellen / Vorlagen

a - vgl. Württembergisches Kirchenbuch, 1988,  I. Predigtgottesdienst, S. 140

b - neu - R.B. 

c - vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, 1994, S. 74

d - vgl.  Reihe Gottesdienst, Gebete, 8/9, 1979, S. 119 (O. Dietz)

e - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, 1988, S. 89

f - vgl. H. Nitschke, Konfirmation, 1978, S. 74 (K. V. Mehring)

g - vgl. Ch. Zippert, Gottesdienstbuch, 1990, S. 94

h -  vgl. Reformierte Liturgie, 1999, S. 359 (Liturgie III, Bern 1983).

i - neu - R.B. 

k - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, 1999, S. 642 (H.D. Kastner)

l - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete der heiligen Messen, 1980, S. 154 



24. Juni 2001 (II)

Nach dem württembergischen Perikopengesetz (§ 2, Abs. 3) wie auch dem Evangelischen Gottesdienstbuch S. 426 kann der 24. Juni als Tag der Geburt Johannes des Täufers begangen werden.


Johannistag - Über sich hinaus


Predigttext: Matthäus 11,11-15 (V)

Schriftlesung: Jesaja 40,1-8 (VI) (oder Maleachi 3, 19.20.22.23)


Eröffnung

Gnade sei mit uns und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, unserm Herrn und Heiland Jesus Christus. Amen.

Mit dem Johannis-Fest, das die Kirche zur Sommersonnenwende feiert, wird wiederum die Lichtsymbolik aufgenommen, nach der auch zu Weihnachten, an Ostern und mit Michaelis das Natur-Jahr zum Hinweis auf das Christus-Jahr wird. Sechs Monate vor dem Christfest, auf der Höhe der sommerlichen Zeit, wenn von nun an die Tage wieder kürzer werden,  gedenken wir - in Übereinstimmung mit den Zeitangaben des Lukas-Evangeliums - der Geburt des Vorläufers des Herrn, Johannes, des Täufers, der von sich gesagt hat: „Er - der Messias - muß wachsen, ich aber muß abnehmen.“ (a)


Votum und Psalm

So steht geschrieben beim Propheten (Jesaja): Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bereiten soll. Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben. Mt 1, 2.3

Psalm 1 (EG 702)  - Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns für sein Kommen bereiten will:

Du, ewiger Gott. In der herben Gestalt Johannes des Täufers rufst du uns Menschen heraus aus allzu gewohnten Bahnen. Mit seiner ernsten Stimme in der Wüste willst du uns zur Buße führen; daß wir uns dem Kommen deines Reiches zuwenden. Wir bitten dich: Laß uns auch heute durch die Mahnung des Johannes hinfinden zur Freude in Christus, deinem Sohn, dem wahren Licht für Zeit und Ewigkeit. (b)

- oder

Ewiger Gott. Auf der Höhe des Jahres preisen wir deine bewahrende Kraft in aller Vergänglichkeit. Aus uns sterblichen Menschen willst du deine Kinder machen für Zeit und Ewigkeit. so laß uns dem Ruf des Johannes folgen, daß wir umkehren zum wahren Leben und den Erlöser der Welt finden, Jeus, den Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (c)


Lobpreis / Bekenntnis

Johannes, ein Mensch von Gott gesandt, kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.Joh 1,6-8

Bekennen wir uns mit unseren Glauben zu Christus, dem wahren Licht, das alle Menschen erleuchtet:


Hymnus aus dem Johannes-Evangelium (EG 763)


Fürbitten

Ewiger Gott, immer wieder beten wir um das Kommen deines Reiches und die Verwirklichung deines Willen. Deine Zukunft hast du durch all die Propheten verkünden lassen (bis hin zum Täufer Johannes) und mit Jesus ist dein Reich nahe herbeigekommen: hörbar im Gleichnis, vernehmbar in seinen Zeichen, erfahrbar auf seinem Weg über diese Erde.Wir merken, wie es noch dunkel ist in uns und um uns; wie wenig wir bereit sind für sein Kommen, wie fern uns dein Reich ist. So rufen wir miteinander:

R: Kyrie eleison.

Gott, du willlst uns dennoch mitnehmen auf dem Weg zu deinem großen Ziel. Du gibst uns nicht auf und läßt uns nicht zurück in unseren Verstrickungen der Angst, des Sorgens und der Schuld. Für deine Zusage, daß du uns einbringen willst in dein ewiges Reich und daß du geduldig bist mit uns fraglichen Menschen - dafür danken wir und bitten zugleich und rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Kirche, wie sie über die Erde verstreut ist. Laß sie wachsen im Verständnis des Evangeliums. Laß sie wachsam sein gegenüber allem Unrecht. Laß sie zunehmen im Dienst der Liebe. Laß sie ohne Scheu deine Botschaft verkünden. - Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Mächtigen, daß sie nach deinem Willen fragen und ihre Macht nicht mißbrauchen. Wir bitten für Jung und Alt und alle Bereiche des öffentlichen Lebens um Verständnisbereitschaft und guten Erwartungen aneinander. - Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten um Mut und Zuversicht für Einsame, Kranke und alle, die unter der Last ihres Lebens leiden. Wir bitten um Hoffnung und Trost für Verzweifelte, Sterbende und Trauernde. - Wir rufen:

R: Kyrie eleison. (d)


- oder

* Jesus Christus, einst gekommen, um die Verheißungen der Propheten zu erfüllen, du wirst kommen, um herrlich zu vollenden, was du im Verborgenen begonnen hast. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Für deine Kirche: Daß sie (- wie Johannes der Täufer -) dir den Weg bereitet, das Unrecht beim Namen nennt und Vergebung schenkt denen, die innehalten auf ihrem Weg - rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Für alle, die zu bestimmen haben im wirtschaftlichen Leben: Daß sie ihre Verantwortung für die Güter der Erde und das Wohl aller Menschen nicht versäumen und bewahrt werden vor der Versuchung, ihre Macht zu mißbrauchen - rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Für alle, die von Rastlosigkeit und Überforderung geplagt werden: Daß ihnen Raum bleibt zur Besinnung, zur Erquickung für Leib und Seele, Zeit, das Wort des Lebens wahrzunehmen - rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Für alle, die allein gelassen wurden, alle, die ihre Einsamkeit schmerzlich spüren, die gebeugt sind von Trauer und Verzweiflung: Daß sie Freundlichkeit erfahren und darin Zeichen deiner Nähe erkennen - rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Und für uns alle: Gib uns wache Sinne und bereite Herzen für die Zeichen deines Kommens und für die Menschen, in denen du uns begegnest. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. (e)


Sendungswort

Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Mal 3,20

*

* Eingeständnis und Zusage

Auf dem Weg des Glaubens können wir nur weiterkommen, wenn wir immer neu zur Umkehr bereit sind. Wir werden uns in vielem überwinden müssen und spüren, wie wenig uns das gelingt. Wir brauchen das Entgegenkommen Gottes, seine Ermutigung und seinen verwandelnden Geist. Bitten wir ihn um solche Gnade: (f)

=

So spricht der Herr: Die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen. Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene. Das alles will ich tun und nicht davon lassen.Jes 42,16


* Kyrie-Litanei

Noch umgeben uns die Zeichen einer dunklen Welt: Blindheit und Lahmsein, Krankheit und Ausgrenzung, Armut, Hunger, Verschlossenheit,  Angst, Irrtum und Zweifel, Tod und Vergehen. So rufen wir klagend und bittend:

R: Kyrie eleison.

In Finsternis und Schatten des Todes warten wir auf Licht aus der Ewigkeit; im grauen Alltag sehnen wir uns nach dem Glanz festlicher Tage; in der Nacht irdischen Elends hoffen wir auf den Aufgang der Sonne der Gerechtigkeit. So rufen wir erwartungsvoll:

R: Kyrie eleison.

Wie ermutigend, daß Christus sagt: „Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.“ So rufen wir zuversichtlich:

R: Kyrie eleison. (g)


* Bereitung

LIED: EG 10,1-3 - Mit Ernst, o Menschenkinder

oder EG 503,1.9.14 - Geh aus mein Herz und suche Freud

Gott hat uns in Christus, seinem Sohn, den Zugang zum ewigen Leben geschenkt. Durch ihn hat er der Welt seine Liebe verkündet, alle Menschen in seine Gemeinschaft gerufen und an seinen Tisch eingeladen. Er ruft uns heraus aus Einsamkeit und allem Unfrieden. Über Unterschiede und Grenzen hinweg verbindet er uns zu seiner weltweiten Gemeinde und gibt uns Hoffnung auf die die große Gemeinschaft seiner Erlösten. So können wir voll Dank und Freude sein Mahl feiern. (h)


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Wir preisen dich um Jesu willen, des lang erwarteten Messsias. /

+  Ihm hat Johannes den Weg bereitet in der Wüste.

Er hat ihn bezeugt als das Gotteslamm, /

das hinwegnimmt die Sünde der Welt /

+  und uns dein Erbarmen und deinen Frieden gewährt.

So singen wir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

So stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

So stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (i)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung (wie am 1. Sonntag nach Trinitatis)

Wir preisen dich, Gott, den Ursprung allen Lebens: Aus dem Nichts rufst du die Welt ins Dasein, aus dem Dunkel der Nacht ruft du uns ins Licht, aus der Ferne in deine Nähe, aus der Schuld in die Freiheit, aus allem, was dem Tod verfällt, in Christi Zukunft. Wir danken dir für ihn, der uns sein Leben schenkt:

Einsetzungsworte

So halten wir das Gedächtnis Jesu Christi, der für uns starb und für uns lebt. Wir bitten dich, Gott: Laß deinen Geist unter uns wirken, wenn wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken. Gib uns ein neues, lebendiges Herz, daß wir in jedem Menschen die Schwester, den Bruder erkennen und deine Liebe unter uns teilen. Führe deine neue Welt herauf und vollende uns in deinem Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit.(k)


* Dankgebet

Gott. Wir haben das Mahl des Lammes gefeiert, als den der Täufer deinen Sohn bezeugt hat. Laß deine Kirche froh werden beim Gedächtnis der Geburt des heiligen Johannes, weil er das Kommen dessen verkünden konnte, dem wir Leben und Seligkeit verdanken: Jesus Christus, dein Sohn, unser Bruder und Herr. (l)


Liturgische Farbe: weiß


Quellen / Vorlagen

a - neu - R.B.

b - neu - R.B. 

c - vgl. H,.Ch. Knuth, Höre uns, Herr, 1982, S. 156 (H.J. Quest)

d - ?

e - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 4. Auflage, 1998, S. 201 (j.F. Moes)

f - ?

g - neu R.B. (vgl. Ch. Zippert, Gottesdienstbuch, 1990, S. 152)

h - vgl. Reihe Gottesdienst, 8/9, Gebete, 1979, S. 178 (Kurhessen-Waldeck, 1969)

i - neu nach verschiedenen Vorlagen - R.B.

k - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, 1999, S. 642

l - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete der heiligen Messe, 1980, S. 102