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25. November 2012 (a)


Letzter Sonntag im Kirchenjahr - Ewigkeitssonntag (weiß) - Die ewige Stadt  

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. Lk 12,35


An diesem Sonntag kann auch das Gedenken der Entschlafenen (s. Entwurf b) begangen werden. 


Predigttext (Prophetie): Jesaja 65,17-19(20-22)23-25 (IV) Neuer Himmel - neue Erde 

Epistel:  Offenbarung 21, 1-7 (II) Siehe da die Hütte Gottes

Evangelium: Lukas 12,42-48 (III) Mit dem Kommen Gottes immer rechnen
oder: Matthäus 25,1-13 (I) Die klugen und die törichten Jungfrauen





Eröffnung (Begrüßung)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. R: Amen.

Am Ende eines Kirchenjahres sind wir versammelt vor Gott, dem Ursprung und Ziel aller Schöpfung. Von ihm haben wir unser irdisches Leben bekommen, wir, die wir noch unterwegs sind in diesem Dasein und alle, derer wir heute - vielleicht wehmütig - gedenken. - Jesus Christus, Gottes- und Menschensohn, ist den irdischen Lebensweg gegangen und hat so mit uns Kommen und Gehen geteilt, Freude und Leid, Angst und Hoffnung. In ihm begegnen wir dem Zeugen der Liebe Gottes. Der Heilige Geist, verheißen als Tröster in Not und in den Beschwernissen des Lebens, sei die Stimme Gottes, die uns Mut und Trost zuspricht, wenn es uns schwer ums Herz ist oder unser Weg zu mühsam erscheint.  Der eine, ewige Gott, führe uns in seinen Frieden und lasse uns erwartungsvoll ausschauen in seine Zukunft. (a)


Votum und Psalm

Der HERR  bleibt ewiglich. Er hat seinen Thron bereitet zum Gericht. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker regieren, wie es recht ist. (Der HERR ist des Armen Schutz, ein Schutz in Zeiten der Not.) Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen, denn du verlässest nicht, die dich, HERR, suchen. Ps 9,8-11

Psalm 126  -  Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird (EG 750)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der unserem Leben sein Ziel gesetzt hat: - Stille - 

Ewiger Gott, unsere Zeit liegt in deiner Hand. Du hast uns die Zeit zum Leben geschenkt. Hilf uns jedem Tag und jeder Stunde ihr eigenes Recht zu geben. Lass uns das Schöne und das Schwere bewusst durchleben. Unsere Zeit hat ihre Grenzen, aber bei dir ist die Ewigkeit. Dir sei alle Ehre.  (b)

oder

Ewiger Gott. Du willst unser Blick aus unserem vergänglichen Leben hinlenken auf deine Ewigkeit. Lass uns den Trost deines Evangeliums vernehmen. Nichts kann uns scheiden von deiner Liebe, und wir werden bei dir sein allezeit. (Stärke uns durch dein Mahl in der Hoffnung, dass wir es neu feiern werden mit dir in deinem ewigen Reich.) Das bitten wir im Vertrauen auf Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben schafft in Ewigkeit. (c)


Bekenntnis 

Durch Christus haben wir den Zugang im Glauben zur Gnade Gottes, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird. (Röm 5,2) So bekennen wir voll Zuversicht:

Nicänisches Glaubensbekenntnis - Wir glauben an den einen Gott, ... (EG Wü 687) 

oder 

Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater ... (EG Wü 686)


Fürbitten

Wir kommen zu dir Gott mit dem, was wir hören und sehen: Menschen gehen traurig ihren Weg. Tränen trocknen nicht immer. Schmerzen zehren an den Kräften. Geliebte Menschen, Angehörige und Freunde sind gestorben. Beziehungen sind zerbrochen. Mancheiner verzweifelt am Leben. Sinnlosigkeit gähnt uns an.  Wir rufen zu dir:

R: Kyrie eleison.

Lass uns entdecken, Gott, wie Menschen neue Wege wagen, wie sie nicht ihren Vorteil suchen, wie sie ihre Zeit und ihr Brot teilen, wie sie Frieden stiften und Hoffnung bestärken, wie sie ein Licht anzünden in der Dunkelheit dieser Tage, wie sie bereit sind, sich dem Missverständnis und der Anfeindung auszusetzen. Stärke auch bei uns den Mut zum Leben. Wir rufen zu dir:

R: Kyrie eleison.

Wir hören, Gott: Du brauchst einen jeden, eine jede von uns. Du willst mit uns deine neue Welt bauen. Niemanden gibst du preis. Wir alle sind dir wichtig. Vor dir müssen wir uns nicht verstecken Du berufst uns zum Leben und vertraust uns dieses Welt an wie einen Garten des Lebens. Wir rufen zu dir:

R: Kyrie eleison.

Mache uns zu Menschen, die anderen Freude bereiten, wo die Angst herrscht; die anderen zur Freiheit helfen, wo Zwang und Unterdrückung regieren; die anderen Mut machen, wo Verzweiflung alles niederdrückt; die  anderen Zuversicht schenken, wo die Unruhe haust; die anderen Frieden bringen, wo der Zank sein Unwesen treibt; die andere Vertrauen ermöglichen, wo die Einsamkeit bitter macht; die mit anderen Gemeinschaft wagen, wo die Zerrissenheit quält. Wir rufen zu dir:

R: Kyrie eleison.

Wo du Herr, uns zum Leben befreist und unsere n Mut zum Leben stärkst, da leuchten der neue Himmel und die neue Erde auf, da werden wir frei, auch wenn wir noch gebunden sind; da können wir lachen, auch wenn uns zum Weinen zumute ist, da beginnen wir zu leben, auch wenn wir sterben müssen. Wir rufen zu dir:          

R: Kyrie eleison. (d) 


Sendungswort

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen (und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten.) Lk 12,35 f

oder

Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach der Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt. 2. Petr 3,13


Schlussgesang: Lass mich dein sein und bleiben (EG 157)

oder:  Gloria sei dir gesungen (EG 535)


*

Eingeständnis und Zusage

Es gibt so viel ungestillte Sehnsucht - nach Beachtung, nach Anerkennung, nach Liebe, Sehnsucht nach Gott. Es gibt so viele unbeantwortete Fragen - nach dem Sinn des Lebens und nach dem Sinn unbegreiflichen Sterbens, nach unserer Zukunft, Fragen nach Gott. Es gibt so viel Schuld, - Schuld, die wir wissen oder die wir verdrängen, Schuld, die uns verzweifeln lässt, weil sie uns trennt von anderen Menschen und von Gott. Wir bitten, Gott sehe uns an mit unserer Sehnsucht, unserem Fragen, unserer Schuld und trenne sich nicht von uns, sondern erzeige uns seine Gnade. (e)

=

So spricht der Herr: Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Offb 1,17.18


Kyrie-Litanei

Christus Jesus, der Sohn Gottes, hat dem Tode die Macht genommen und neues Lebens ans Licht gebracht. Wir warten auf den Tag, an dem wir schauen werden, was wir jetzt glauben. Aber die Zeit wird uns lang und die Welt macht uns müde. Wir rufen:

Kyrie

Unserer Herz ist bedrückt von Schuld und dem Leiden der Menschen. Wir wissen oft keine Antwort, wenn man uns fragt nach dem Grund unserer Hoffnung. Wir sind schwach, wenn es gilt der Gewalt des Todes standzuhalten. Wir rufen:

Kyrie

Wir kommen zu Gott und bitten um Hilfe: dass wir bei allem Vergehen Halt finden an seinem Wort; dass wir bei aller Anfechtung Hoffnung finden, die sich durch nichts beirren lässt; dass wir bei aller Ängstlichkeit Liebe finden, die stärker ist als der Tod. Wir rufen: (f)

Kyrie


Bereitung

In Brot und Wein fassen wir zusammen, was uns bewegt: unsere Fragen, auf die wir Antwort suchen; unsern Hunger und Durst nach Frieden und Liebe; unsere Sorgen und unsere Sehnsucht angesichts von Unrecht und Hass; alles Bemühen um Versöhnung; die ganze Geschichte der Menschheit; unsern Schmerz und unseren Wunsch nach Freude. Und wir hoffen, dass der Geist Christi unter uns wirke und wir einander zu Leben und Frieden helfen, wenn wir Brot und Kelch uns alles, was uns geschenkt ist, teilen nach dem Beispiel Jesu. (g)


Präfation

Wahrhaft, es ist recht und gut und voller Freude, /

immer und überall dir zu danken /

+ Allmächtiger, du Ursprung von allem, was lebt.

In dir leben, weben und sind wir, /

+  jeden Tag erfahren wir auf‘s Neue das Wirken deiner Güte.

Schon in diesem Leben schenkst du uns den Heiligen Geist, /

+  das Unterpfand ewiger Herrlichkeit.

Du hast Christus, deinen Sohn, auferweckt von den Toten /

und hast uns die Hoffnung geschenkt, /

+  dass auch wir erweckt werden zu unvergänglichem Leben.

Mit deinem ganzen Volk auf Erden /

und der Schar deiner Engel und Vollendeten im Himmel /

+ preisen wir deinen Namen und vereinen uns im Lobgesang: (h)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Ja, es ist würdig, dir heiliger Gott zu danken, dass dein ewiges Wort in Christus Mensch geworden ist. In ihm schauen wir dein Licht im Dunkel dieser Zeit. In ihm ist deine unverbrüchliche Liebe sichtbar geworden in den Gebrochenheiten unsres Lebens:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr...

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung und bringen dir Lob und Dank. Wir bitten dich, Gott: Sende deinen Heiligen Geist, dass dieses Brot und dieser Kelch uns seien Leib und Blut Christi, das Sakrament des Neuen Bundes. Vereine uns mit deinem Sohn, dass wir - in ihm dir angenehm geworden - geheiligt werden. In der Fülle der Zeit versöhne alles in Christus und mache alles neu und bringe uns ein in die Stadt des Lichtes, durch ihn, unsern Bruder und Herrn, den Erstgeborenen der neuen Schöpfung, das Haupt des Leibes, seiner Kirche, den Ursprung aller Rettung, jetzt und auf ewig. (i)


Dankgebet

Wir danken dir Herr Jesus Christus. In Brot und Wein hast du selbst dich uns geschenkt .

Du bist unsere Kraft, unser Weg und unser Ziel. Was immer kommen mag, bleibe bei uns und geleite uns in Ewigkeit. (k)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. H.Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart 1994, S. 143

b - vgl.Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S 467.  

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S.167, Nr. 98

d - vgl.  Gottesdienstpraxis Bd. IV/3'82, Gütersloh 1982,  S. 135 (C. Markus)

e – vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 104  

f - vgl. Ch. Zippert, Neue Gottesdienstgebete, Gütersloh 1981, S. 84

g - aus einer Materialsammlung der Badischen Kirche 

i - vgl. Book of Common Prayer (Episcopal - USA), New York 1979, S. 369

k - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 409