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21. Oktober 2012 (a) 


20. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Die Ordnungen Gottes

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Micha 6,8    


An diesem dritten Sonntag im Oktober kann in manchen Landeskirchen auch das Gedenken der Kirchweihe begangen werden (s. Entwurf b)


Predigttext (Epistel): 1. Korinther 7,29-31 (IV) Haben, als hätten wir nicht

Tora: 1. Mose 8, (15-17)18-22 (III) Gottes Bund mit Noah

Evangelium: Markus 2, 23-28 (V) Herr über den Sabbat




Begrüßung 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. 

Amen.

Ein neuer Morgen ist da. Ein neuer Tag hat angefangen. Eine neue Woche liegt vor uns. Wir spüren: Zeit des Lebens wird uns anvertraut. Mit dem, was wir erlebt und erfahren haben, sind wir zusammengekommen. Wir sehen wohl auch Brüche, Risse, leere Stellen in unserem Leben. Wir wollen das nicht verdrängen. Was gelungen ist, was unvollendet bleiben mußte, wo wir jemandem etwas schuldig geblieben sind - wir bringen es mit und vertrauen darauf: Gott ist der Weg, wo unsere Wege enden. Gott befreit zur Wahrheit, wo wir uns verstecken möchten. Gott führt ins Leben, so daß wir auch unsere Begrenztheit annehmen können. Gott ist für uns da, der da ist und der da war und der da kommt. (a) 


Eingangswort und Psalm

(HERR, ich lobe dich des Tages siebenmal, um deiner gerechten Ordnungen willen.) Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben; sie werden nicht straucheln. HERR, ich warte auf dein Heil und tue nach deinen Geboten. (Ps 119,164-166)

Psalm 119  -  Wohl denen, die ohne Tadel leben  (EG 748) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott und bitten um seinen Geist für unser Miteinander: - Stille - 

Vater im Himmel, wir danken dir für die Gaben, die du uns vertraut hast: Zeit und Leben, Familien, Freundinnen und Freunde, Kinder und Träume. Lass uns in allem das Staunen nicht verlernen und das Geheimnis deiner Größe stets neu erahnen. Sende deinen Heiligen Geist, damit wir mit erwartungsvoller Offenheit leben können, heute und alle Tage bis zu dir in Ewigkeit. (b)

oder

Gott der Klarheit, du zeigst uns den Weg, den wir gehen sollen. Hilf uns, zu entscheiden und zu handeln, wie es deiner Weisung entspricht, und stärke uns, dass wir mutige Schritte wagen. Dies bitten wir durch Jesus Christus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, unsern Bruder und Herrn. (c) 

oder

Gott, du Freund der Ordnung, die das Leben schützt und bewahrt. In deinen Händen sind die Herzen der Menschen und das Recht der Völker. Du rufst uns in deinen Dienst und zur Verantwortung für deine Welt. Lass uns nicht müde werden in unserer Sorge um Gerechtigkeit und suchen, was dem Frieden dient. So bitten wir durch Jesus Christus, der uns Mut macht und unsere Kraft erneuert, heute und alle Tage bis in deine Ewigkeit. (d)


Bekenntnis / Lobpreis

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem  Erbteil der Heiligen im Licht. (Kol 1,12) Lasst uns Zeugnis geben von der Hoffnung, die uns durch Christus zuteil wird:

Hymnus aus dem Kolosserbrief  -  Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (EGWü 765) 

oder

Setzen wir unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott, welcher ist der Heiland aller Menschen, besonders der Gläubigen. (vgl. 1.Tim 4,10). Bezeugen und bekennen wir, worauf wir vertrauen:

Apostolisches Glaubensbekenntnis -  Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWü 686)

oder 

Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1.Joh 4,16)  So vertrauen wir uns zuversichtlich Gott an:

Bekenntnislied: Liebe, die du mich zum Bilde... (EG 401,1-4(7)


Fürbitten

Lasst uns beten zu Gott, der in Christus seine Liebe für alle Welt offenbart hat. Lasst uns rufen:

R: Kyrie eleison.
Wir beten für alle, die die Erwartung aufgegeben und sich auf einen unabänderlichen Alltag eingestellt haben, - dass sie sich neu auf den Weg machen, in ihrem Leben deine Spuren zu suchen. Für sie rufen wir zu dir:
R: Kyrie eleison.
Wir beten für alle, die müde geworden sind über ihren Erfahrungen: für Mütter und Väter, die sich aufgezehrt haben in Mühe und Arbeit für ihre Familien; für Menschen, die unter schwierigen und gescheiterten Beziehungen leiden; für Menschen, die Zeit und Kraft opfern für andere und manchmal ohne Dank bleiben - dass sie deine Nähe spüren und neuen Mut gewinnen. Für sie rufen wir zu dir:
R: Kyrie eleison.
Wir beten für alle, die enttäuscht und resigniert sind, weil ihr Eintreten für eine gerechtere Welt scheinbar wirkungslos bleibt; für die Menschen, die beharrlich für die Bewahrung deiner Schöpfung kämpfen; für alle, die sich für den Frieden einsetzen (besonders angesichts der Konflikte in ...)  dass sie den Glauben an deine Friedensverheißung nicht verlieren. Für sie rufen wir zu dir:
R: Kyrie eleison.

Wir beten für uns selbst, weil wir oft ohne Hoffnung, müde und enttäuscht sind. Stärke uns und mache uns bereit, zu erwarten, was du verheißen hast, und zu hoffen auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, eine unvergängliche Zukunft für die ganze Schöpfung. Tröste und ermutige uns gegen alle Angst vor dem Scheitern und dem Tod. Schenke uns deinen Geist, dass auch durch uns Zeichen deiner Nähe sichtbar werden in der Welt. So rufen wir für uns zu dir:
R: Kyrie eleison. (e)


Schlussstrophe: Unsern Ausgang segne Gott (EG 163)


Sendungswort

HERR, dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Ps 119,105


*

Eingeständnis und Zusage

Wie oft sind wir schwach und unfähig, Gottes Gebote zu achten und nach ihnen unser Leben zu richten. Schwer ist es zu lieben, schwer ist es zu verzeihen, schwer ist es zu helfen. Doch Gott ist bereit, zu vergeben, so dass uns nicht länger belasten muss, was nicht gelungen ist. Gott erneuere uns durch seine Gnade: (f)

=

So schreibt der Apostel: Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist. Röm 3,23 f 

oder

Wir nehmen oft hin, dass wir lieblos miteinander umgehen. Wir beklagen kaum, wie kraftlos unsere Gemeinden sind. Wir merken nur selten, wenn andere ratlos, verzweifelt und einsam werden. Doch Gott ist größer als unsere Schuld, deswegen bitten wir um seine Gnade: (g)

=

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater und dem Herrn Jesus Christus, der sich selbst für unsre Sünden dahingegeben hat, dass er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt nach dem Willen Gottes, unsres Vaters. Gal 1,3.4


Kyrie-Litanei

Allein Gottes Geist kann uns davon befreien, dass wir ständig auf der Suche nach eigener Anerkennung sind, dass wir ständig im Konflikt mit den anderen leben, dass wir unzufrieden, verschlossen und hart werden. So rufen wir und bitten:

Kyrie

Allein Gottes Geist kann uns dazu befreien, dass wir uns selber und die anderen ertragen, dass wir einander die Lasten des Lebens abnehmen und tragen helfen, dass wir versuchen aufzuheben, was uns voneinander trennt oder gegeneinander aufbringt. So rufen wir und bitten:

Kyrie

Gebe Gott seinen Geist, dass er uns ergreift, erfüllt und verwandelt, dass wir uns ganz geborgen wissen in Gottes Treue, dass wir uns im Einklang spüren mit dem, was das Leben trägt, dass wir der Güte Gottes vertrauen, die jedem Menschen seine unverlierbare Bedeutung gibt. So rufen wir und bitten: (h)

Kyrie


Bereitung

Aus der Fülle von Gottes Gaben bringen wir Brot und Wein, das Gedächtnis Christi zu feiern und den Anbruch der neuen Schöpfung zu preisen. Gott hat alles geschaffen und hat uns Menschen Speise und Trank gegeben, ihn zu loben. So legen wir die Gaben seiner Güte nieder auf seinen Altar und bekennen, dass sein ist alles, was wir sind und haben. Wir bitten: Gott schaue nicht auf unsere Sünde, sondern auf das eine Opfer seines Sohnes und nehme uns gnädig auf, dass wir ihn loben und ihm dienen; denn sein ist die Herrlichkeit und Kraft durch Jesus Christus in Ewigkeit. (i)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dass wir dir, ewiger Gott, und deiner te danken.

Immer und überall bist du zu preisen /

+ durch unseren Herrn Jesus Christus.

In ihm hast du der Welt deine Liebe offenbart /

+  und uns den Weg zum Leben erschlossen.

Darum loben wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der  Zeiten. /

+ Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (k)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Wir danken dir, Gott, für den Reichtum unsres Lebens, für Nahrung und Licht, Gemeinschaft und Liebe, für alles Gute, das du austeilst, und dass du dich uns mitteilst in deinem Wort. Du hast deinen Sohn gesandt, in ihm dich eingelassen auf unser Leben und hingegeben bis in Leiden und Tod. 

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr ...

Wir bitten dich,  Gott: Du hast durch Christus in diesem Mahl deinen neuen Bund gestiftet. Teile deine Liebe mit uns, mach sie sichtbar unter uns. Segne durch deinen Geist diese Gaben, dass wir empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Führe uns auf dem Weg Jesu und mache uns Hoffnung durch seine Überwindung von Scheitern und Tod. Vollende dein Reich in Ewigkeit. (l)


Dankgebet

Gott, uns freundlich zugewandt. Indem du das Mahl mit uns geteilt hast, sind wir dir nahe gekommen und deine Kraft ist unter uns lebendig geworden. Lass uns alle Zeit dich erwarten, auch wenn uns Trostlosigkeit oder Glück, Not oder Erfolge fesseln wollen. Mach uns aufmerksam für das, was zu tun ist, im Vertrauen auf die Kraft deines Sohnes Jesus Christus, unseres Bruders und Herrn. (m)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - 

b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 186, Nr. 36

c - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 391

d - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 397

e - vgl.    Gottesdienstpraxis, Bd.IV73 Gütersloh 1994, S. 86 (G. Geisthardt)

f - vgl. Hessische Agende I, Darmstadt 2001, (20. So. n. Trin.), S. 431 

g - vgl. Hessische Agende I, Darmstadt 2001, (1. So. n. Trin.), S. 291 

h - vgl. K. Bannach / G. Raff,  Gottesdienstgebete, Gütersloh 1977, S. 86

i - vgl. Gregorius/Schwarz, Die Feier der Evangelischen Messe, Göttingen 2009, S. 236

k - R.B.

m - vgl. Ev. OKR Stuttgart, So seid ihr nicht mehr Gäste und Fremdlinge,  2002, S. 53 (nach Julia Strecker, Der Sehnsucht Sprache geben)