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22. Juli 2012


7. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Am Tisch des Herrn    

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Eph 2,19


Predigttext (Epistel): Philipper 2,1-4 (IV) Eines Sinnes

Thora: 2. Mose 16,2-3.11-18 (VI) - Wachteln und Manna   

Evangelium: Lukas 10,10-17 (V) Die Speisung der Fünftausend

    



Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. R: Amen.

Nicht als Fremde kommen wir hier her - dies ist auch ein Haus für uns. Nicht als Gäste sind wir da, Gott macht uns hier heimisch. Wir haben gleichsam Wohnrecht und können bleiben im "Hause des Herrn" unser Leben lang. Das wird  bekräftig im Epheserbrief: "So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sonder Mitürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. (Eph 2,19)t Als Hausgenossen Gottes,sollen wir mit ihm  mehr und mehr vertraut werden. Er ist in unserer Mitte gegenwärtig. Ihm gehört unser Lob und unser Dank. (a) 


Votum und Psalm  

Die (irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Wege, die) hungrig und durstig waren und deren Seele verschmachtete, die dann zum Herrn riefen in ihrer Not, und er rettete sie aus ihren Ängsten, die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut. Ps 107,4ff

Psalm  111 -  Halleluja! Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen (EG 744) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns einlädt an seinen Tisch: - Stille - 

Gütiger Gott, du hast in die Herzen deiner Menschenkinder eine Sehnsucht nach deinem Wort und den Hunger nach deiner Wahrheit gelegt. Lass uns deinen Sohn als das wahre Brot vom Himmel erkennen und mache uns bereit, dies Brot mit der Welt zu teilen durch ihn, Jesus Christus, unsern Retter und Herrn. (b)

oder

Du uns erwartender Gott: Wir kommen zu dir aus der Mühe unsrer Tage. Wir suchen, was uns Halt gibt und möchten dir begegnen. Oft wissen wir nicht mehr weiter und brauchen deine Nähe. Gib unserem Leben deine Geborgenheit. Zeige und schenke und brich uns das lebendige Brot: Jesus Christus, deinen Sohn, in Ewigkeit.  (c)

Bekenntnis 

Lasst uns bleiben im Glauben, gegründet und fest, und nicht weichen von der Hoffnung des Evangeliums, das wir gehört haben und das gepredigt ist allen Geschöpfen unter dem Himmel. (nach Kol 1,23.) 

Apostolisches Glaubensbekenntnis : Ich glaube an Gott, den Vater (EGWü 686)


oder Credolied: Wir glauben Gott im höchsten Thron (EG 184) 

mit der Melodie von „Herr Jesu Christi, dich zu uns wend“ (EG 155)


oder Glaubenszeugnis:

Mitten in Hunger und Krieg

(G:) feiern wir, was verheißen ist: Fülle und Frieden.

Mittten in Drangsal und Tyrannei

(G:) feiern wir, was verheißen ist: Hilfe und Freiheit.

Mitten in Zweifel und Verzweiflung

(G:) feiern wir, was verheißen ist: Glauben und Hoffnung.

Mitten in Furcht und Verrat

(G:) feiern wir, was verheißen ist: Freude und Treue.

Mitten in Hass und Tod

(G:) feiern wir, was verheißen ist: Liebe und Leben.

Mitten in Sünde und Hinfälligkeit

(G:)  feiern wir, was verheißen ist: Rettung und Neubeginn.

Mitten im Tod, der uns von allen Seiten umgibt,

(G:) feiern wir, was verheißen ist durch den lebendigen Christus. (EG Wü S. 1181)


Fürbitten

Christus, Bruder und Herr. Du öffnest die Tür - und wir spüren deine Nähe. Du teilst dich uns aus - und wir empfangen. Du nährst uns mit deinem Leben - und wir werden satt. Du kommst in unser Dunkel - und es wird hell. Wir danken dir, dass wir als Gäste an deinem Tisch willkommen sind. Wir bitten dich: Höre unser Rufen:

R: Kyrie eleison

Wir bitten dich für alle, die zögerlich sind, weil sie Angst vor der Zukunft haben. Schenke ihnen Hoffnung auf dich, den kommenden Herrn. Höre unser Rufen:

R: Kyrie eleison

Wir bitten dich für alle, die sich nichts zutrauen, weil sie Angst vor dem Leben haben. Schenke ihnen Vertrauen zu dir, dem Begleiter auf unseren Wegen. Höre unser Rufen:

R: Kyrie eleison

Wir bitten dich für alle, die sich verschließen, weil sie Angst vor den Menschen haben. Schenke ihnen Liebe aus dir, der menschgewordenen Liebe Gottes. Höre unser Rufen:

R: Kyrie eleison

Wir bitten heute besonders für alle, die bedroht sind durch Hunger, durch Einsamkeit, durch Verachtung, durch Ausgrenzung, durch ein belastetes Gewissen. Schenke ihnen Schutz und Bewahrung durch dich, den Anwalt des Lebens. Höre unser Rufen:

R: Kyrie eleison

Christus, Bruder und Herr,  Du öffnest die Tür - und wir spüren deine Nähe. Du teilst dich uns aus - und wir empfangen. Du nährst uns mit deinem Leben - und wir werden satt. Du kommst in unser Dunkel - und es wird hell. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit.       

R: Kyrie eleison (d)


Schlussstrophe: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort

Christus spricht: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. Joh 6,35

*

Eingeständnis und  Zusage

Wir hungern nach Liebe, Zuwendung und Vertrauen. Wir haben Durst nach Vergebung, Mitleid und Menschlichkeit. Und dennoch suchen wir uns das Leben zu sichern mit Macht, Reichtum und Eigensucht. Aber wir spüren auch: Das erfüllt uns nicht, davon werden wir nicht satt. Wir bitten Gott um seine Gnade: (e)

=

Selig sind, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden. Mt 5,6


Kyrie-Litanei

Zu Gott, dem Allmächtigen, der uns alles gibt, was wir zum Leben brauchen, der ewigen Güte, von der uns alles Gute zukommt, den Schöpfer und Erhalter, zu ihm rufen wir: 

Kyrie 

Zu Christus Jesus, der das Brot des Lebens ist, der sich hingibt und sich selber austeilt, unseren Heiland,, den Erlöser der Welt, zu ihm rufen wir:

Kyrie

Zum Heiligen Geist, dem Band der Liebe und Vollkommenheit, der uns verbindet mit dem Gott des Lebens, dem schöpferischen Odem und Spender des Lebens, zu ihm rufen wir: (f)

Kyrie 


Bereitung

Im Mahl Jesu mit Brot und Wein empfangen wir Wegzehrung für unseren Weg durch die Zeit. So wie das Manna einst in der Wüste - lebensnotwendig und immer neu zu erwarten - so macht dies Brot nicht trägesatt, sondern lebendig, ja lässt uns hungrig werden nach dem Wort des Lebens. So wie der Wein beim Fest - lebensbereichernd und uns öffnend - so macht dieser Kelch nicht trunken, sondern zuversichtlich und heiter, ja lässt uns dürsten nach wahrer Gerechtigkeit. (g)


Präfation 

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du überlässt uns nicht der Not und dem Hunger der Welt, /

+  sondern hast deinen Sohn uns als Brot des Lebens gegeben. 

So erfahren wir deine Gegenwart und Nähe, /

+  so können wir miteinander aus deiner Fülle feiern und teilen.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig.


Abendmahlsgebet 

Wir danken dir,  Gott, dass wir willkommen sind bei Jesu Mahl der Gnade. Er hat uns deine Vergebung zugesagt. Ihn dürfen wir empfangen, der mit seiner Hingabe das Heil für die Welt erworben hat.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

R: Deinen Tod, o Herr...

So bitten wir dich,  Gott, um deinen Geist. Richte unsere Herzen ganz auf Jesus Christus. Tröste und erfreue uns durch seine Gegenwart. Gib allen, die zu seinem Tische kommen, die Gemeinschaft mit Christus und verbinde uns in diesem Brot und diesem Kelch als Glieder seines Leibes. Herr, wir preisen deinen Namen. (i)


Dankgebet 

Treuer Gott. Du rettest aus Mangel und Not. Von dir kommt das Brot der Erde und du schenkst uns das lebendige Brot vom Himmel. Dankbar für deine Gaben bitten wir: Lass uns alles aus deiner Hand empfangen und in Freude teilen mit denen, die Hilfe brauchen für Seele und Leib. So bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn.(k)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 

a - vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 76

b - vgl. Evangelical-Lutheran Church in America,  Tagesgebet zum 8. Sonntag nach Pfingsten (B) 

d -- vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 578

e - vgl. E.Fellechner / H.Miethe, Praxishilfe Gottesdienstliturgie, Nidderau, Bd. 2, S. 96

f - vgl. Lutherische Liturgische Konferenz in Bayern, Liturgische Entwürfe für das Kirchenjahr, Nürnberg 1999, Heft 3, S. 37

h- R.B.

i - vgl. Württembergisches Kirchenbuch - Abendmahl - Stuttgart 1977 - S. 94

k - R.B.