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11. Juni 2011


Pfingstvigil - (rot)  (Ökumenische) Feier am Vorabend zu Pfingsten - Bitte um den Heiligen Geist

Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein. Apg 1,8 



Vorspiel (*Einzug der Liturgen)


Der Osterleuchter mit der brennenden Osterkerze ist zentral (im Chorraum) aufgestellt.


* Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus + Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. R: Amen.

Bei seinen irdischen Abschied als Jesus aufgenommen wurde in Gottes Himmel, hat er den Seinen verheißen: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ (Apg 1,8) So kehrten die Apostel vom Ölberg nach Jerusalem zurück und  waren nalle  "stets beieinander im Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“   (Apg 1,14) Eine erwartungsvolle Gemeinschaft - so sind auch wir an diesem Abend (aus verschiedenen Gemeinden und Kirchen) versammelt und wollen Gott um die Sendung seines Geistes bitten, dass wir unsere Berufung und Sendung als Christinnen und Christen erfüllen können. 


Anrufung

Auf dem Altar sind sieben Kerzen aufgestellt, die - von Osterleuchter her - bei den folgenden Anrufungen entzündet werden.

Wenn wir in Stille dich erwarten,

R: erfülle uns mit deinem Geist.

Wenn wir  auf deine Verheißung hören,

R: erfülle uns mit deinem Geist.

Wenn wir dich anbeten in deiner Größe,

R: erfülle uns mit deinem Geist.

Wenn wir uns nach Erquickung sehnen,

R: erfülle uns mit deinem Geist.

Wenn wir in dich unser Vertrauen setzen,

R: erfülle uns mit deinem Geist.

Wenn wir hoffen, dass du uns erneuern wirst,

R: erfülle uns mit deinem Geist.

Wenn wir dich um Kraft und Stärke bitten,

R: erfülle uns mit deinem Geist. (a)


Hymnus: Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist (EG 126,1-7)

oder ein anderes Bittlied um den Heiligen Geist


Psalm (gesprochen)

Votum: (So spricht Gott, der HERR:) Ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre; ich will meinen Geist auf deine Kinder gießen und meinen Segen auf deine Nachkommen. (Jes 44,3)

Psalm 104: Lobe den Herrn meine Seele (EG 743)


oder

Psalm (gesprochen / gesungen im VIII. Ton)

Kehrvers (1): Komm, Heiliger Geist, erfüll die Herzen deiner Gläubigen und entzünd in ihnen das Feuer deiner göttlichen Liebe. (EG 156)

Lobe den Herrn, meine Seele *

Herr, mein Gott, du bist sehr herrlich.

  Du bist schön und prächtig geschmückt *

  Licht ist dein Kleid, das du anhast.

Du breitest den Himmel aus wie einen Teppich; *

du baust deine Gemächer über den Wassern.

  Du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen *

  und kommst daher auf den Fittichen des Windes,

der du machst Winde zu deinen Boten *

und Feuerflammen zu deinen Dienern,

  der du das Erdreich gegründet hast auf festen Boden, * 

  dass es bleibt immer und ewiglich.

Kehrvers (2): Der du in Mannigfaltigkeit der Zungen die Völker der ganzen Welt versammelt hast in Einigkeit des Glauben. Halleluja. Halleluja. (EG 156)

Es warten alle auf dich, *

dass du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit.

  Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie *

  wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt.

Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie; *

nimmst du weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder zu Staub.

  Du sendest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen *

  und du machst neu die Gestalt der Erde.

Kehrvers (1): Komm, Heiliger Geist, erfüll die Herzen deiner Gläubigen und entzünd in ihnen das Feuer deiner göttlichen Liebe. (EG 156)

Ehre sei dem Vater und dem Sohne *

und dem Heiligen Geiste

wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *

und in Ewigkeit. Amen.

Kehrvers (2): Der du in Mannigfaltigkeit der Zungen die Völker der ganzen Welt versammelt hast in Einigkeit des Glauben. Halleluja. Halleluja. (EG 156)


Hinführung (1)

Q: Warum ist an diesem Abend manches so ähnlich wie in der Feier der Osternacht? Sonst befassen wir uns zumeist mit Fragen der Gegenwart. Warum sollen wir nochmal uralte Geschichten hören, was wir längst schon wissen?  

R:  Weil Pfingsten am Ende der österlichen Tage steht und wir es feiern als Vollendung des Ostergeschehens. Und damit wir nicht vergessen, woher wir  kommen und wozu sein Volk berufen ist.  (b)


1. Lesung: Ex 19,3-6 - Israel, Gottes Eigentum


Responsorium: Gelobt sei der Name des Herren (EG 779.4)


Gebet

Ewiger Gott du hast dir Israel erwählt zum Volk deines Eigentums und es durch die Zeiten geleitet. Sende auch uns deinen Geist, dass wir, die wir einst "nicht ein Volk" waren, nun aber in Gnaden von dir angenommen,  unserem Auftrag folgen und deine Wohltaten verkündigen, der du uns berufen hast von der Finsternis zu deinem wunderbaren Licht durch Jesus Christus unsern Herrn.  (c)


Lied: Nun danket Gott, erhebt und preiset (EG 290 in Auswahl)


Hinführung (2)

Q:  Warum ist an diesem Abend manches so ähnlich wie in der Feier der Osternacht? Sonst erwarten wir  allgemeine Erkenntnisse für uns gewöhnliche Menschen . Warum sollen wir Geschichten hören, die von außerordentlichen Erfahrungen  Einzelner erzählen?  

R:  Weil Pfingsten am Ende der österlichen Tage steht und wir es feiern als Vollendung des Ostergeschehens. Und damit wir nicht vergessen, dass Gottes Geist auch uns ganz unerwartet zu einen ganz eigenen Auftrag herausrufen kann.. (d)


2. Lesung: 1.Samuel  3,1-11 - Berufung des Samuel


Responsorium: Ich suche dich, Herr, von ganzem Herzen (EG 780.5)


Gebet

Gott, mitten ins Herz trifft dich die Selbstherrlichhkeit der Menschen und unsere Gottvergessenheit verletzt dich wie jeman-den, der missachtet wird. Du fällst dein Urteil zu Recht, und dennoch gibst du deine Zuwendung zu uns Menschen nicht auf. Immer wieder beginnst neu mit deinem Volk. Führe uns zum Hören auf dein Wort durch das Wirken deines Geistes, den Christus verheißen hat, dein Sohn, unser Bruder und Herr. (de)


Lied: Gott, wohnt in einem Lichte (EG 379,1.4)


Hinführung (3)

Q:  Warum ist an diesem Abend manches so ähnlich wie in der Feier der Osternacht? Sonst interessiert uns doch vor allem unser persönliches Wohlergehen? Warum hören wir immer wieder von der Gottesferne und -verlassenheit der Menschen?

R:  Weil Pfingsten am Ende der österlichen Tage steht und wir es feiern als Vollendung des Ostergeschehens. Und damit wir nicht vergessen, dass wir Erlösung nötig haben, weil wir in uns verhärtet sind, aber doch Gott dafür danken können, dass er uns verwandeln will. (f)


3. Lesung: Hesekiel 36, 23-28 ( neues Herz) 


Responsorium: Fest wie der Himmel steht dein Wort (EG 780.6)


Gebet

Wenn nicht dein Geist uns bewegt, treuer Gott, bleiben wir in uns selbst verhaftet und es fehlt uns an Mut zum Glauben angesichts von so vielem Unheil in dieser Welt. So komm mit deinem Geist, dass wir davon frei werden, nur an uns selbst zu denken, sondern - beseelt von deiner Liebe - die anderen Menschen erkennen mit dem, was sie nötig haben, und dich dankbar ehren durch Christus, unsern Retter und Herrn. (g)


* Lied: Heilger Geist, du Tröster mein (EG 120 in Auswahl)


* Betrachtung


* Zwischenspiel


Halleluja

V: Halleluja. Halleluja. Halleluja. (EG 181.1/2/3) 

R:  Halleluja. Halleluja. Halleluja.

V: Wenn der Tröster kommen wird, *

den Christus senden wird vom Vater,

R: Halleluja. Halleluja. Halleluja.

der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, *

der wird Zeugnis geben von ihm. (Joh 15,26)

R: Halleluja. Halleluja. Halleluja.


Evangelium: Johannes 16,5-15 - Der verheißene Geist der Wahrheit


Bittgebet

Du willst uns erfüllen, Heiliger Geist Gottes. Wir beten zu dir. Wir sinnen nach, wer du bist für uns. Wir nennen dich mit menschlichen Bildern und Namen, damit wir nicht ganz zu schweigen brauchen - und rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Bist du nicht der Finger Gottes, mit dem er die Welt geordnet hat? Bist du nicht die zärtliche Liebe, mit der wir geschaffen sind? Bist du nicht das Licht der Freude, das Menschen einander begegnen läßt? - Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Bist du nicht wie ein weiter Raum, uns gegeben? Bist du nicht die Wahrheit aller Worte, ihre Kraft und der Trost, den sie schenken können? Bist du nicht der Atem und die Glut, mit der Gott sein Wort zu uns spricht? - Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Ja, du bist der Geist, der lebendig macht und befreit. Du bist die Kraft, die uns Verheißung bringt und zugleich offen hält. Du bist das Feuer, das uns unsere Armut erfahren läßt und mit Gnade erfüllt. - Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

So wirst du doch ausgegossen über diese Welt. So wirst du noch heute gesandt an deine Gemeinde. So möchten auch wir von dir einen neuen Anfang erwarten. - Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten heute besonders für ...

- Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. (h)


Vaterunser


Schlusslesung:  Apostelgeschichte 2,1-4 - Das Pfingstwunder


Schlusslied: Christ fuhr gen Himmel (EG 120) 


Segen

Der gütige Gott hat die Jünger durch die Sendung des Heiligen Geistes erleuchtet; er segne euch und schenke euch den Reichtum seiner Gaben. R: Amen.

Der Heilige Geist, der die vielen Sprachen im Bekenntnis des Glaubens geeint hat, festige euch in der Wahrheit und führe euch vom Glauben zum Schauen. R:Amen.

Jenes Feuer, das in vielen Zungen auf die Jünger herabkam, reinige eure Herzen und entzünde in euch die göttliche Liebe. 

R, Amen. (i)

So segne euch Gott, der Allmächtige und Barmherzige, Vater, + Sohn und Heiliger Geist. R, Amen.


Nachspiel (*Auszug der Liturgen)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* - mit einem Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen

a - vgl. Times and Season,(Church of England), London 2006, S. 492

b - vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), 3. Aufl., Bonn 2006, S. 124

c - R.B.

d - R.B.

f - vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), 3. Aufl., Bonn 2006, S. 131

h - vgl. H. Ooosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 131 ff.

i - vgl. Die Feier der Eucharistie (Altkatholiken), 3. Aufl., Bonn 2006, S. 394