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13. Mai 2012


Rogate * - 5. Sonntag nach Ostern (weiß)  - Die betende Kirche

 Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet. Ps 66,10 

(* Sonntagsname nach Matth 7,7)


Predigttext   (Epistel): Kolosser 4,2-4(5.6) (IV) Mahnung zur Beharrlichkeit im Gebet

Thora: 2. Mose 32, 7-14 (VI) Moses Fürbitte

Evangelium: Lukas 11, 5-13 (III) Der bittende Freund


Eröffnung

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

G: Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Rogate - betet - dazu fordert der heutige Sonntag uns auf. Es ist der 5.Sonntag nach Ostern.  Das von erwartete Gebet steht im Zeichen der Auferstehung; er, der uns das Beten gelehrt hat, steht für uns ein bei Gott. Was er  den Seinen versprochen hat, ist noch immer gültig:: unser Rufen soll erhört, unser Klagen vennommen, unser Dank angenommen werden, unser Lob und Preis den Himmel füllen. "Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet." (Ps 66,10) (a)

 

Psalmodie (gesungen)

Aufruf: Kommt herzu, lasst uns dem HERRN und jauchzen dem Hort unsres Heils! Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen. Ps 95, 1-2

Leitvers: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst...

Psalm 67:  Gott sei uns gnädig und segne uns (EG Wü 765)


oder

Votum und Psalm 

Kommt herzu, lasst uns dem HERRN  und jauchzen dem Hort unsres Heils! Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen. Ps 95, 1-2

Psalm 67 -  Gott sei uns gnädig und segne uns (EG 730)


Tagesgebet 

Beten wir in der Stille zu Gott, und vertrauen uns seiner Güte an: - Stille - 

Gott. Du willst, dass allen Menschen geholfen wird und siehst viel besser als wir, was uns zum Frieden dient. So kommen wir mit unserem Gebet zu dir: lass unser Leben offen sein für dich, damit dein Geist und deine Gaben uns erfüllen durch ihn, der unser Fürsprecher ist: Jesus Christus, unser Bruder unter den Menschen, unser Herr für Zeit und Ewigkeit. (b)

oder

Herr, heiliger Gott, dich dürfen wir anrufen, dessen Macht unermesslich und dessen Barmherzigkeit unendlich ist. Weil wir es immer wieder vergessen, darum lehre du selbst uns zu beten. Stärke unser Vertrauen zu dir und gibt uns die Zuversicht, dass alles, was du willst, zu einem guten Ende führt. Erfülle uns mit solcher Gewissheit durch Jesus Christus, deinem Sohn, unsern Retter und Herrn.(c)


Bekenntnis / Lobpreis

Mit der Bitte, dass unsere Herzen gestärkt und zusammengefügt werden in der Liebe und (zu allem Reichtum an Gewissheit und Verständnis,) zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.(Kol 2,2.39  So lasst uns (im Hymnus) Zeugnis geben von unserer Hoffnung:

Hymnus aus dem Kolosserbrief  -  Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes  (EG Wü 765)


Fürbitten

Vom Apostel ermahnt zu Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung. bringen wir unsere Welt vor dich, Gott, und rufen dich an um Hilfe:

R: Herr erbarme dich.

Wir bringen vor dich das politische Geschehen dieser Tage, besonders die Sorgen um die Entwicklungen (in...). Wir bitten darum, dass drohende Gefahren gebannt werden, dass es nicht zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt,  dass nicht Angst oder Gier,  sondern Verantwortungsbewusstsein das Handeln bestimmt. Wir bitten um Weisheit für die Politiker in ihren Entscheidungen. Du reicher Gott, wir rufen dich an um Hilfe:

R: Herr erbarme dich..

Wir bringen vor dich die Sorgen um die Gefährdung unserer Umwelt: vergiftetes Wasser, verendete Tiere, bedrohte Artenvielfalt, Angst der Menschen um ihre Lebensmöglichkeiten und ihre Arbeit. Wir bitten darum, dass ein Umdenken beginnt und Rettungsmaßnahmen gelingen, dass Schäden heilbar sein werden, dass der Respekt vor der Schöpfung das Handeln der Menschen bestimmt. Du Gott des Heils, wir rufen dich an um Hilfe:

R: Herr erbarme dich.

Wir bringen vor dich die Sorgen um die Zukunft in unserem Land: die Bildung unserer Kinder, die steigende Armut , die wachsende Gewalt. Wir bitten darum, dass alle Kinder gleiche Bildungschancen bekommen,dass die Gerechtigkeit nicht weiter verachtet wird, dass Frieden einkehrt und der Keim der Gewalt abstirbt. Du Gott der Gerechtigkeit und des Friedens, wir rufen dich an um Hilfe:

R: Herr erbarme dich.

Wir bringen vor dich unsere Dankbarkeit für unser Leben und unsere Gemeinschaft:die aufblühende Natur, gelungene Begegnungen, die vielen, die an Christus glauben, hier und in aller Welt. Wir bitten um Segen für den Kirchentag in Dresden, um einen behüteten Weg für alle, die dorthin reisen. Wir bitten für die Konfirmandinnen und Konfirmanden und alle in dieser Osterzeit Getauften.  Du Gott des Lebens, wir rufen dich  an um Hilfe:

R: Herr erbarme dich.

Als Christinnen und Christen wissen wir uns geborgen in dir,  Gott. Du willst, dass allen Menschen geholfen werde. Dir vertrauen wir diese Welt und uns in der Stille an: - Stille -

Du Gott, unsere Zuflucht, wir rufen dich an um Hilfe: (d)

R: Herr erbarme dich.


Schlussgesang: Christ ist erstanden (EG 99)


Sendungswort

Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Jesus Christus. 1.Thess 5,16

*

Eingeständnis und Zusage

Hin- und hergerissen zwischen dem, was wir wollen und den, was wir zustande bringen, sind wir hier. Wir möchten mit Gott reden und finden nicht die rechten Worte. Wir möchten zu ihm beten und werden von vielem anderen umgetrieben. Wir wollen auf ihn hören, aber bleiben doch mit uns selbst befasst. Gott komme uns nahe in seine Gnade: (e)

= 

Der Geist hilft unser Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich‘s gebührt, sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen. Röm 8,26


Gloria (f)

Christus, unseren Retter - ihn loben wir: Halleluja! Er erlöse uns, befreie uns und eine uns. (g)

G: Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.1 oder 3)


Kyrie-Litanei (f)

Du, Gott des Universums, bist unser Gott, der uns kennt und liebt. Deine Größe ist, die Geringsten zu achten. Deine Macht vermag die härtesten Herzen zu öffnen. Deine Göttlichkeit zeigt sich in deiner Menschlichkeit. Dich rufen wir an:

Kyrie

Wie könnten wir dich immer begreifen, bist du doch so anders, als wir oft denken. Wie könnten wir zu dir reden, wenn du uns nicht das Herz geöffnet hättest. Wie könnten wir recht beten, wenn du uns nicht über so viele unserer Alltagswünsche hinausführst. Dich rufen wir an:

Kyrie

Rufe uns zurück, wenn wir uns in eigne Trugbilder von dir versteigen. Widerstehe uns, wenn wir deinen Namen missbrauchen, um uns über andere zu erheben. Befreie uns aus unserer Verschlossenheit. Stecke uns an mit deiner Liebe. Dich rufen wir an: (h)

Kyrie


Bereitung

Im Abendmahl wird uns Gottes Gnade zugewendet. Wir dürfen Empfangende sein. Brot und Kelch werden uns gereicht als ein Zeichen, das sagt: Vor unserm Denken, Fühlen und Handeln, vor unserem Ungenügen und unserem Können, vor unserer Unschuld und unser Schuld steht immer die Liebe Gottes und sein Erbarmen. Im Abendmahl zeigt sich, wovon wir in Wahrheit abhängig sind: Nichts gibt es, was wir aus uns selber hätten. Nichts ist da, dessen wir uns vor Gott rühmen könnten. Nichts braucht es, das wir als Vorleistung einbringen müssten. Gottes Gnade - sie lässt uns leben und macht uns frei, zu glauben und zu hoffen und zu lieben. (i)


Präfation 

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du bist unser himmlischer Vater /

+  und hast uns geschaffen zu deinem Bild. /

Du hast uns aus aller Knechtschaft erlöst /

+  durch die Hingabe deines Sohnes bis in den Tod. /

Du machst uns Hoffnung durch deinen heiligen Geist, /

+  der uns mit unaussprechlichem Seufzen vertritt.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lob, das Himmel und Erde verbindet, /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (k)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Wir danken dir,  Gott, dass du deinen Sohn in unsere Welt gesandt hast. Er hat die Menschen zu sich gerufen: Gerechte und Sünder, Fromme und Fragende, Reiche und Arme, gelehrte und einfache Leute. Er lädt auch uns an seinen Tisch. Wo er mit seinen Gaben gegenwärtig ist, da ist Leben und Seligkeit.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

Wir bitten dich, Gott: Segne durch deinen Geist das Mahl Jesu Christi. Segne uns dieses Brot, dass wir seine Gemeinschaft erfahren. Segne uns diesen Kelch, dass sein Leben uns erfülle. Segne unser Vorhaben, segne unser Gebet, segne unser Miteinander, um der Verheißung willen, die Christus uns gegeben hat. (Mit seinen Worten beten wir:) (l)      


Dankgebet

Gott, du gibst deinen Kindern keine Steine, wenn sie dich um Brot bitten, und reichst uns nicht den Kelch des Verderbens, sondern schenkst Versöhnung und Heil. Schau auf die Not, die Menschen bedrängt, dass niemand zweifeln muss an deiner Güte, sondern wir in der Nachfolge deines Sohnes wachsam werden, seine Hingabe und Liebe mit Wort und Tat zu verkünden: Jesus Christus, unser Bruder und Herr. (m)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 59

b - R.B. nach verschiedenen Vorlagen

c -  vgl. M. Josuttis, Erleuchte uns mit deinem Licht, Gütersloh 2009, S.129

d - vgl. VELKD, Wochengebet zum Sonntag Rogate 2010

e - vgl.M.Evang, G.KErl, I.Seibt (Hg) Nimm an unser Gebet, Neukirchen-Vlyn 2011, S. 103

f - - nach anglikanischem Vorbild sowie entsprechend der badischen Liturgie 2 wird angeregt, zur Konzentration, Profilierung und "Verschlankung" des Anrufungsteils in der österlichen Festzeit auf ein (entfaltetes) Kyrie an dieser Stelle zu verzichten und nur das Große Gloria (in seiner vollen Form)  zu singen. Der Aufruf zuvor kann entfallen.

g - vgl. VELKD, Passion und Ostern, Hannover 2011, S. 198

h - vgl. S. Bukowski, Laß mich blühen unter deiner Liebe, Wuppertal 2001, S. 77

i- vgl. H. Nitschke, Abendmahl, Gütersloh 1977, S. 20 (P. Beier)

k - R.B.

l - vgl. Württembergische Abendmahlsagende von 1945 (Stuttgart) S. 24

m- vgl.  A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete ..., Stuttgart 1980, S. 151