29. Januar 2012
Letzter Sonntag nach Epiphanias (weiß) Verklärung (Christi)
Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Jes 60,2
Predigttext (Epistel): Offenbarung 1,9-18 (IV) Der Erste und der Letzte und der Lebendige
Tora: 1. Mose 3, 1-10 (III) Der brennende Dornbusch
Evangelium: Matthäus 17,1-9 (I) Auf dem Berg der Verklärung
Eröffnung (Begrüßung)
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. R: Amen.
Es soll nicht dunkel bleiben in unserer Welt. Das Vergangene soll uns nicht länger quälen. Keine Last soll uns mehr bedrücken. Alles, was ängstigt und bedrängt, muss weichen. Denn wenn Gott erscheint, erstrahlt die Welt in seinem Licht, wie der Prophet verheißen hat: Über dir geht auf der HERR und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jes 60,2 Gottes Stern ist aufgegangen, unserem Leben das Ziel zu zeigen; sein Wort ist unser Leitstern, in seinem Licht können wir unseren Weg gehen.) (a)
Votum und Psalm
Der HERR ist König; des freue sich das Erdreich und seien fröhlich die Inseln, soviel ihrer sind. Wolken und Dunkel sind um ihn her, Gerechtigkeit und Gericht sind seines Thrones Stütze. Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit, und seine Herrlichkeit sehen alle Völker. Ps 97,1.2.6
Psalm 27: Der Herr ist mein Licht und mein Heil (EG 714)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, überwältigt von seiner Herrlichkeit: - Stille -
Gott, du alles umfassende Weisheit, lehre uns verstehen, wohin unser Weg führen soll. Du schaffst Freude in den Traurigen, Trost in den Schwermütigen, Klarheit in den Verwirrten, Lebenskraft in den Schwachen, Freiheit in den Bedrängten. Schaffe Licht auch in uns in der Frühe dieses Tages und alle Tage bis hin zu deiner Ewigkeit. (b)
oder
Gott, du hast durch die Verklärung vor seinen Jüngern und das Zeugnis von Mose und den Propheten Jesus als deinen Sohn bestätigt und rufst uns auf, ihm zu folgen in die Freiheit deiner Kinder. Mache auch uns zu Erben deiner Verheißung und führe uns in die Fülle deines Reiches durch ihn, den Christus, unsern Retter und Herrn . (c)
Bekenntnis
Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung. (1.Tim 2,4-6) wir Gott für seine menschgewordene Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:
Hymnus aus dem Johannes-Evangelium - Im Anfang war das Wort (EGWü 764)
oder Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater... (EGWü 686)
oder Bekenntnislied: Wir glauben Gott im höchsten Thron (EG 184,1-5)
oder Glaubenszeugnis:
Wir glauben an Gott, den Ursprung von allem, was geschaffen ist, die Quelle des Lebens, aus der alles fließt, das Ziel der Schöpfung, die auf Erlösung hofft.
Wir glauben an Jesus Christus, den Gesandten der Liebe Gottes, von Maria geboren; ein Mensch, der Kinder segnete, Frauen und Männer bewegte, Leben heilte und Grenzen überwand; er wurde gekreuzigt; in seinem Tod hat Gott die Macht des Bösen gebrochen und uns zur Liebe befreit; er ist in unserer Mitte und ruft uns auf seinen Weg.
Wir glauben an Gottes Geist, Weisheit von Gott, die wirkt, wo sie will; sie gibt Kraft zur Versöhnung und schenkt Hoffnung, die auch der Tod nicht zerstört; in der Gemeinschaft der Glaubenden werden wir zu Schwestern und Brüdern, die nach Gerechtigkeit suchen.
Wir erwarten Gottes Reich. (d)
Fürbitten
Du Gott der Klarheit. Unsere Welt zeigt sich oft verwirrend und selbst sind wir immer wieder verwirrt. Du aber willst das Heil. So führe uns an dein Ziel. Bewahre uns vor falschen Hoffnungen und wecke in uns Zuversicht. Wir rufen dich an
R: Kyrie eleison.
Du Gott der Nähe. Halte die Ängstlichen. Löse die Verbitterten. Bewahre die Fröhlichen. Ermutige die Tüchtigen. Segne die Liebenden. Vergib den Schuldigen. - Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Du Gott der Gnade. Den Ohnmächtigen offenbare deine Demut. Den Mächtigen zeige deine Macht. Den Zweifelnden öffne die Augen für deine Wunder. Die Trauernden führe ins Lebens zurück. Alle Friedlosen berge bei dir. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
(Du Gott der ... Besonders bitten wir heute für ... Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.)
Und so - Gott in Licht und Gnade und Kraft (und ...) - baue deine Gemeinde in dieser verwirrten Welt. Lass uns - angerührt und überwältigt von Christus - seinem Weg folgen durch diese Zeit hin in dein Reich. Wir rufen dich an: (e)
R: Kyrie eleison.
Schlussgesang: Gott Vater, dir sei Dank gesagt und Ehre (EG 160)
Sendungswort
Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. 2.Kor 4,6
*
Eingeständnis und Zusage
Wir spüren es oft, dass wir erst unterwegs sind: Nicht ein für allemal sind wir unseres Glaubens gewiss. Immer wieder lassen wir uns durch Bedrängnisse unsicher machen. Immer wieder werfen wir unser Vertrauen weg. Immer wieder verschließen wir uns dem Anspruch Gottes, statt uns für ihn zu öffnen. Darum brauchen wir Gottes Erbarmen und seine Befreiung immer wieder. Wir bekennen unsere Schuld und bitten miteinander um Gottes Gnade: (f)
=
Gott hat uns selig gemacht und berufen (mit einem heiligen Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem Ratschluss und) nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilandes Christus Jesus. 2.Tim 1,9.10a
Gloria (g)
In die göttliche Verklärung hineingenommen leuchtet (heute) in strahlendem Licht die ganze sterbliche Natur und ruft mit Freuden: Christus, der Verklärte, errettet alle. (h)
oder
Gott, der in Christus Mensch geworden ist, damit in unserem irdischen Leben seine göttliche Liebe aufleuchtet - kommt wir beten ihn an: (i)
oder
Gelobt seist du, Herr, du Gott unserer Väter, und sollst gepriesen und hoch gerühmt werden ewiglich... Gelobt seist du, der du sitzt über den Cherubim und siehst in die Tiefen, und sollst gepriesen und hoch gerühmt werden ewiglich... Gelobt seist in der Feste des Himmels und sonsllst gepriesen und hoch gerühmt werden ewiglich. (k)
Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.1 oder 180.3)
Kyrie-Litanei (g)
Wir nennen Christus den Meister, aber wir fragen selten nach seiner Wahrheit.
Wir nennen Christus das Licht, aber wir haben uns an unsere Dunkelheiten gewöhnt.
Wir möchten den Glauben überzeugender leben. - Wir rufen:
Kyrie
Wir nennen Christus den Weg, aber oft streben wir eigenen Zielen zu.
Wir nennen Christus das Leben, aber in Wirklichkeit suchen wir woanders Erfüllung.
Wir möchten den Glauben überzeugender leben. - Wir rufen:
Kyrie
Wir nennen Christus das Brot, aber wir lassen uns leicht mit Vordergründigem abspeisen.
Wir nennen Christus den Herrn, aber so vieles ist uns wichtiger als seine Nähe.
Wir möchten den Glauben überzeugender leben. - Wir rufen: (l)
Kyrie
Bereitung
Gepriesen seist du, Ewiger, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit: Lass es zum Brot des Lebens werden.
R. Gepriesen sei Gott in Ewigkeit.
Gepriesen seist du, Ewiger, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns den Wein, die Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit: Lass ihn zum Wein des ewigen Reiches werden.
R. Gepriesen sei Gott in Ewigkeit.
(Wie die Körner, einst verstreut in den Feldern, und die Beeren, einst zerstreut auf den Bergen, jetzt auf diesem Tisch vereint sind in Brot und Wein, so lass deine ganze Kirchen versammelt werden von den Enden der Erde in deinem Reich. - Maranatha. Unser Herr kommt.
R. Amen, ja komm, Herr Jesu.) (m)
Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
dass wir dich, ewiger Gott, immer und überall loben /
+ und dir danken durch deinen geliebten Sohn Jesus Christus.
Denn in ihm ist der Retter der Welt erschienen, /
dessen Wahrheit unsere Torheit durchbricht, /
dessen Heiligkeit unser Elend überstrahlt, /
+ dessen Kraft unserer Schwachheit aufhilft.
Darum preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung.
+ Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anfang der Welt
Darum singen wir dir mit allen Propheten, Heiligen und Vollendeten /
+ und stimmen in das Lob, das Himmel und Erde verbindet. (n)
Heilig, heilig, heilig ...
Abendmahlsgebet
Mit allen guten Mächten preisen wir dich, Gott, heilig und ewig. Also hast du die Welt geliebt, dass du deinen eingeborenen Sohn gabst, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Er - Jesus Christus - hat die ganze Ordnung des Heils erfüllt und sich selbst überliefert für das Leben der Welt.
Einsetzungsworte
Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:
G: Deinen Tod, o Herr...
Zu seinem Gedächtnis versammelt bitten wir dich, Gott: Sende deinen Geist, der lebendig macht. Erfülle uns mit ihm und heilige diese Gaben, dass wir empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils, zur Vergebung der Sünde, zur Gemeinschaft im Geist der Wahrheit und der Liebe, zur Fülle des Himmelreiches, zum Unterpfand des Vertrauens. Für dein ganzes Volk - schon vollendet bei dir oder noch verstreut auf Erden - bitten wir: Gedenke eines jeden und einer jeden. Uns allen gelte dein Erbarmen. Und lass uns mit einem Mund und aus einem Herzen dich preisen und besingen bis du uns zusammenbringst in deinem Reich, wo alles dich lobt und dir die Ehre gibt von Ewigkeit zu Ewigkeit. (o)
Dankgebet
Gott, dein Wort ist Fleisch geworden in Christus und hat unter uns gewohnt, dass wir seine Herrlichkeit sehen können. Wir bitten dich als Gäste an seinem Tisch: Was wir aus seiner Fülle empfangen haben, erweise sich als Kraft, dass wir hier auf Erden ihm folgen können und dereinst verklärt werden in sein Bild, Christus, dein Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit. (p)
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
a - vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 34
b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S.195, Nr.2
c - vgl. Evangelical Lutheran Worship (ELCA), Minneapolis 2006, S. 25 (Transfiguration)
d - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 541 (Kurhessen-Waldeck 1996) - Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 166
e - vgl. M. Meyer, Nachenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 41
f - R.B.
g - n- nach anglikanischem Vorbild wird angeregt, zur "Verschlankung" des Anrufungsteils in der Epiphaniaszeit sich auf ein liturgisches Element zu konzentrieren, das den Charakter der Kirchenjahres betont. Dann sollte dem Gloria der Vorzug gegeben und auf ein (entfaltetes) Kyrie an dieser Stelle verzichtet werden. Der Aufruf zuvor kann entfallen
h - vgl. Kondakion zum Fest der Verklärung Christi in orthodoxer Tradition
i - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000 S. 285
k - Stücke zum Buch Daniel 3,28,31,33 (aus dem Gesang der drei Männer im Feuerofen)
l - R.B. (nach einer Inschrift im Lübecker Dom)
m - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000 S. 553 (und sog. Lima-Liturgie)
n - vgl. Liturgie III, (Evangelisch-reformierte Kirchen der Schweiz), Bern 1983, S. 153
o- vgl. orthodoxe Chrysostomos-Liturgie (Anaphora)
p - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete der heiligen Messe, Stuttgart 1980, S. 105