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15. Januar 20112


2. Sonntag nach Epiphanias (grün)  Der Freudenmeister (Der Stifter der Freude)

Das Gesetz ist durch Mose gegeben, die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Joh 1,17

oder: Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade . (Joh 1,16) 



Predigttext (Epistel): 1. Korinther 2,1-10 (IV) Die Weisheit des Kreuzes

Prophetie:  Jesaja 35,1-10 (¶) Das zukünftige Heil

Evangelium:  Markus 2,10-20(21.229 (V) - das Fest der Gegenwart Jesu



Eröffnung (Begrüßung)

Alles, was wir tun und empfangen, alles, was wir hören und bitten, alles geschehe in Namen Gottes , des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes: Seine Gegenwart feiern wir, denn seine schöpferische Wahrheit füllt unsere menschlichen Worte. Sein Kommen in Jesus Christus loben wir, denn seine Liebe trägt unser ganzes Tun. Sein Wirken im Geist preisen wir, denn seine Weisheit stärkt unsere begrenzten Sinne.  R: Amen. (a)


Votum und Psalm

Danket dem HERRN und rufet an seinen Namen; verkündigt sein Tun unter den Völkern! Singet und spielet ihm, redet von allen seinen Wundern! Rühmet seinen heiligen Namen; es freue sich das Herz derer, die den  HERRN  suchen. Ps 105,1-3

Psalm 36 -  Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist  (EG 719)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott in Vertrauen auf die Kraft Christi: - Stille - 

Gott der Güte, Vater von uns allen. Du beschenkst uns reicher als wir zu träumen wagen. Tue beiseite, was uns Sorge macht oder belastet. Fülle unsere leeren Hände mit deinen Gaben, mit deiner Freude richte unser Leben auf durch Jesus Christus, unsern Herrn, der mit dir - eins im Heiligen Geist - lebt in alle Ewigkeit. (b)

oder

Gott des Erbarmens, deine Liebe ist die Kraft, die verwandeln kann. So lass uns erfahren, dass du neue Freude wachsen lässt aus der Trauer, Frieden schaffst im Streit, Vergebung gewährst in der Schuld, Vertrauen eröffnest in der Hoffnungslosigkeit. Schenke uns die Zuversicht, dass unser Leben gelingt. So bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (c)


Lobpreis / Bekenntnis  

Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung. (1.Tim 2,4-6  )(Loben wir Gott für seine Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:)

Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EGWü 764)

oder Apostolisches Glaubensbekenntnis -  Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWü 686)

oder Bekenntnislied: Gott liebt diese Welt (EG 409,1-6)

oder Glaubenszeugnis:

Wir glauben an Gott, den Ursprung von allem, was geschaffen ist, die Quelle des Lebens, aus der alles fließt, das Ziel der Schöpfung, die auf Erlösung hofft.

Wir glauben an Jesus Christus, den Gesandten der Liebe Gottes, von Maria geboren; ein Mensch, der Kinder segnete, Frauen und Männer bewegte, Leben heilte und Grenzen überwand; er wurde gekreuzigt; in seinem Tod hat Gott die Macht des Bösen gebrochen und uns zur Liebe befreit; er ist in unserer Mitte und ruft uns auf seinen Weg.

Wir glauben an Gottes Geist, Weisheit von Gott, die wirkt, wo sie will; sie gibt Kraft zur Versöhnung und schenkt Hoffnung, die auch der Tod nicht zerstört; in der Gemeinschaft der Glaubenden werden wir zu Schwestern und Brüdern, die nach Gerechtigkeit suchen. 

Wir erwarten Gottes Reich. (d)


Fürbitten

Wir danken dir, Gott: Du bist uns nachgegangen bis in die Winkel und die Abwege des Lebens. Wir danken dir für die Zeichen Deiner Nähe,  deretwegen wir aufatmen können in unserer Geschichte. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich: Erbarme dich auch künftig über uns Menschen auf dieser gefährdeten Erde. Hilf uns, gerufen von deinem Sohn, mit Leib und Seele deine Barmherzigkeit und Güte zu bezeugen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Hilf uns, hilf allen, die die Zukunft fürchten, daß sie vertrauen. Hilf uns, hilf allen, die gescheitert sind, daß sie neu beginnen. Hilf uns, hilf allen, die zweifeln, daß sie nicht verzweifeln. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Hilf uns, hilf allen, die sich verloren fühlen, daß sie ein Zuhause finden. Hilf uns, hilf allen, die hungern, daß sie auf Menschen treffen, die ihre Hände öffnen. Hilf uns, hilf allen, die keinen Sinn mehr sehen, daß sie bewahrt werden vor Resignation. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Gott, an hellen und an dunklen Tagen laß niemanden von ihnen und von uns aus deiner Hand fallen. Führe alles Leben heim zu dir. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. (e)


Schlussgesang: Gott, Vater, dir sei Dank gesagt und Ehre (EG 160)


Sendungswort

Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Römer 12,11-13a

*


Eingeständnis und Zusage

Uns gilt die Verheißung der Freude. Aber da ist so vieles, was sie bei uns einschränkt: Begegnungen, doch wie sie in Trägheit und Gewöhnung verflachen. Liebe, der das beständige Glück nicht gelingen will. Hoffnung, die im Alltäglichen untergeht. Und wir haben aus uns heraus nicht die Kraft, das zu überwinden. Bitten wir Gott, dass er uns befreit aus Begrenzung, Versagen und Schuld. Bitten wir um seine Gnade: (f)

=

Christus spricht: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er‘s euch geben. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei. Joh 16,23b.24b


Gloria (g)

Gott, der unsern Mangel in Fülle und unsere Klage in Lobgesang über seine Hilfe wandelt - kommt wir beten ihn an: (h)Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.1 oder 180.3)


Kyrie-Litanei (g)

Da sind wir - vor Gott - miteinander versammelt: gekommen aus einer Woche voller Unruhe und Hast, voller Ablenkungen und Langeweile, voller Ärger und Stumpfsinn und Frustration. Aber wir sind auch gekommen, weil wir spüren: Wir brauchen mehr als das Alltägliche. - Wir rufen zu Gott:

Kyrie

Da sind wir - vor Gott - miteinander versammelt: gekommen, weil wir eingeladen sind. Nur haben wir unsere Vorbehalte und Fragen: Was soll eine Begegnung mit Gott schon bringen? Was trägt der Glaube wirklich zum Leben aus? Und doch sind wir gekommen, weil wir spüren: Wir brauchen tieferes Verstehen und größere Hoffnung. - Wir rufen zu Gott:

Kyrie

Da sind wir - vor Gott - miteinander versammelt: gekommen mit all dem, was uns belastet, was uns beschwert und voneinander trennt: eigenes Versagen und viele Unzulänglichkeiten, Unverständnis füreinander, Ängste voreinander, Erfahrungen, die wir lieber vergessen möchten, Schuld und Enttäuschungen. So sind wir auch gekommen, weil wir spüren: Wir brauchen Befreiung, Vergebung, einen neuen Anfang. Wir rufen zu Gott: (i)

Kyrie


Bereitung

Wenn wir Brot und Wein zum Tisch Jesu bringen, müssen wir gestehen, wie fruchtlos und festlos wir oft sind. In der Gebrochenheit unseres Leben, mit den Bruchstücken unseres Daseins kommen wir und bitten um Heil. Gott verwandle in Frucht des Lebens, was wir sind und haben, wenn wir das Mahl feiern, wie es uns Jesus aufgetragen hat. (k)

Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Du bist der Ursprung von Leben und Fülle, /

+  sei gepriesen für alles, was du in der deiner Gnade uns schenkst.

Denn was wären wir ohne dein großes Herz /

+  und wie dunkel wäre unsere Erde ohne dein Erbarmen in Christus. 

Darum preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /

und mit der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt, /

+ stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (l)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet 

Über allem danken wir dir, Gott, für Christus und sein Kommen. Gerufen in die Zeit, gesandt, uns zu erleuchten, Abglanz und Gestalt deiner Freundlichkeit und Treue, Gott, unvergesslich unter uns Menschen, der alles vollbracht hat, unser Leben, unsern Tod, der uns dies Zeichen seiner Liebe gab:

Einsetzungsworte 

Sooft wir von diesen Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

Zu Jesu Gedächtnis versammelt, bitten wir dich, Gott, sende aus deinen Geist und deine Kraft:

schöpferische Weisheit - Tiefe des Lebens - Gerechtigkeit und Licht - Quelle der Freude - Trost der Betrübten und Beistand in der Not - Hoffnung der Armen - Kraft der Müden -

... (spontane Erweiterungen)

Verwandle und erhelle unser Miteinander durch deine Kraft. Lass uns im Geist verbunden sein, wenn wir diese Gaben empfangen: das Brot des Lebens und den Kelch der Versöhnung. Stärke uns mit dem Mut zur Befreiung und führe uns mit allen, die von deiner Gnade gelebt haben seit Anbeginn der Welt zu deinem Reich durch Christus, unsern Bruder und Herrn auf immer und ewig. (m)


Dankgebet

Wir danken dir, Gott, für Brot und Wein, für Begegnung untereinander und deine Nähe. An deinem Tisch ist Platz für alle, die kommen in ihrer Bedürftigkeit. Lass uns offen sein für die Menschen um uns her, dass auch jene, die nicht satt werden von Brot und denen der Wein das Herz nicht erfreut, Hilfe erfahren in dem, was wir mit unseren Gaben beitragen können zum Leben durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (n)

oder

Guter Gott. Wir danken dir für dein lebenspendendes Wort und die Tischgemeinschaft mit deinem Sohn. lass durch deine Gnade unser Leben verwandelt werden und führe uns - gestärkt durch diese Speise - zum Hochzeitsmahl des ewigen Lebens durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (o)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

¶ - Vorschläge zur Perikopenrevision wurden berücksichtigt

a - vgl. Gottesdienstpraxis A, IV/1, Gütersloh 1999, S. 136 (V.S. Winkler)

b - vgl. Gottesdienst ‘78, S. 64 (v. Mehring)

c -  vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 177, Nr. 12 

d -  vgl.  Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 166,6

e - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 33 

f - R.B.

g -  nach anglikanischem Vorbild wird angeregt, zur "Verschlankung" des Anrufungsteils in der Epiphaniaszeit sich auf ein  liturgisches Element zu konzentrieren, das den Charakter der Kirchenjahres betont. Dann sollte dem Gloria der Vorzug gegeben und auf ein (entfaltetes) Kyrie an dieser Stelle  verzichtet werden. Der Aufruf zuvor kann entfallen 

h  - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 277

k- vgl. B.Enzer-Probst u. A.Felsenstein-Roßberg, Wenn Himmel und Erde sich berühren, Gütersloh 1993, S. 128

l - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete im Gottesdienst (Neue Fassung), Göttingen 1996, S. 58

m- vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 144  

n - vgl. ... nicht mehr Gäste und Fremdlinge ... Stuttgart 2003, S. 56 (Dangelmaier-Vincon)

o - vgl. Die Feier der Eucharistie (Alt-Katholiken), 3. Aufl., Bonn 2006, S. 34