26. November 2006 (a)
Letzter Sonntag im Kirchenjahr - Ewigkeitssonntag (weiß) - Die ewige Stadt
Predigttext: Jesaja 65,17-19(20-22)23-25 (IV) Neuer Himmel - neue Erde
Schriftlesung (Epistel): 2. Petrus 3,8-13 (VI) Bleiben in Erwartung
(Evangelium: Lukas 12,42-48 (III) Mit Gottes Kommen immer rechnen)
Eröffnung (Begrüßung)
Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.
Amen.
Ein letztes Mal in dem zuende gehenden Kirchenjahr sind wir zusammengekommen, um angesichts der Vergänglichkeit aller Dinge, um angesichts der Vergänglichkeit aller Menschen, um
angesichts unserer eigenen Vergänglichkeit auf das Wort des Ewigen zu hören. Wir suchen ihn, weil wir das Leben suchen, jetzt und zu jeder Zeit.(a)
Eingangswort und Psalm
Der Herr bleibt ewiglich. Er hat seinen Thron bereitet zum Gericht. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker regieren, wie es recht ist. (Der Herr ist des Armen Schutz, ein Schutz in Zeiten der Not.) Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen, denn du verlässest nicht, die dich, Herr suchen.Ps 9,8-11
Psalm 126 - Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird (EG 750)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der unserem Leben sein Ziel gesetzt hat: - Stille -
Ewiger, du großer Gott. Deine Schöpfung ist noch nicht am Ende. Du willst uns alle mit einer neuen Welt beschenken. Zeige uns durch deine Botschaft den Weg dorthin. Mache uns geduldig und gespannt auf die Vollendung deines Reiches, das du begonnen hast in Jesus Christus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (b)
oder
Ewiger Gott. Du willst unser Blick aus unserem vergänglichen Leben hinlenken auf deine Ewigkeit. Lass uns den Trost deines Evangeliums vernehmen. Nichts kann uns scheiden von deiner Liebe, und wir werden bei dir sein allezeit. (Stärke uns durch dein Mahl in der Hoffnung, dass wir es neu feiern werden mit dir in deinem ewigen Reich.) Das bitten wir im Vertrauen auf Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben schafft in Ewigkeit. (c)
Bekenntnis
Durch Christus haben wir den Zugang im Glauben zur Gnade Gottes, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird.RRöm 5,2
So bekennen wir voll Zuversicht:
Nicänisches Glaubensbekenntnis - Wir glauben an den einen Gott, ... (EG 687)
Fürbitten
Quelle des Lebens, du unser Gott. Erbarme dich und vollende dein Bild von uns und von dieser Erde: Verdüstert ist es durch Angst, entstellt durch Schuld, unkenntlich geworden durch den Tod. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Quelle des Lebens, du unser Gott. Hilf uns zu tun, was not ist, wenn wir Menschen begegnen, die nicht dein Antlitz aufleuchten lassen, sondern unsere längst gewohnten Gesichter tragen voller Angst, voller Schuld, voller Tod. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Quelle des Lebens, du unser Gott. Wir beten für jene, die verbittert wurden, deren Liebe erkaltet, deren Kraft vergangen ist. Wehre allem, was unter uns den Glauben verdirbt. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Quelle des Lebens, du unser Gott. Für die Geängstigten dieser Erde beten wir: Überwinde in ihnen, was dem Leben zuwider ist. Für die Schuldiggewordenen unter uns beten wir: Nimm ihnen die Last, die ihr Leben lähmt und ihre Zukunft verdunkelt. Für die Sterbenden beten wir: Begegne ihnen auf ihrem Weg von dieser Erde und geleite sie an dein ewiges Ziel. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Quelle des Lebens, du unser Gott. Ja, für alle Welt beten wir: Erneuere deine ganze Schöpfung, gewähre uns gnädig dein Leben und leuchte uns entgegen mit dem Angesicht deiner Freude und Freundlichkeit in Jesus Christus. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison. (d)
Sendungswort
Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen (und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten.) Lk 12,35 f
*
Eingeständnis und Zusage
Leiden und Schmerz, Verzicht und Tränen, Vergeblichkeit, Krankheit und Tod begleiten uns durch dieses Leben. Und wir werden selbst nicht fertig damit. Wir lehnen uns dagegen auf. Wir fragen endlos nach dem Warum. Und versuchen wir tapfer zu sein, so werden wir oft müde und lassen uns gehen. Bitten wir Gott um seinen Beistand. Bitten wir um seine ermutigende Gnade: (e)
=
So spricht der Herr: Fürchte dich nicht. Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.Offb 1,17+18
Kyrie-Litanei
Christus Jesus, der Sohn Gottes, hat dem Tode die Macht genommen und neues Lebens ans Licht gebracht. Wir warten auf den Tag, an dem wir schauen werden, was wir jetzt glauben. Aber die Zeit wird uns lang und die Welt macht uns müde. Wir rufen:
Kyrie
Unserer Herz ist bedrückt von Schuld und dem Leiden der Menschen. Wir wissen oft keine Antwort, wenn man uns fragt nach dem Grund unserer Hoffnung. Wir sind schwach, wenn es gilt der Gewalt des Todes standzuhalten. Wir rufen:
Kyrie
Wir kommen zu Gott und bitten um Hilfe: dass wir bei allem Vergehen Halt finden an seinem Wort; dass wir bei aller Anfechtung Hoffnung finden, die sich durch nichts beirren lässt; dass wir bei aller Ängstlichkeit Liebe finden, die stärker ist als der Tod. Wir rufen: (f)
Kyrie
Bereitung
In Brot und Wein fassen wir zusammen, was uns bewegt: unsere Fragen, auf die wir Antwort suchen; unsern Hunger und Durst nach Frieden und Liebe; unsere Sorgen und unsere Sehnsucht angesichts von Unrecht und Hass; alles Bemühen um Versöhnung; die ganze Geschichte der Menschheit; unsern Schmerz und unseren Wunsch nach Freude. Und wir hoffen, dass der Geist Christi unter uns wirke und wir einander zu Leben und Frieden helfen, wenn wir Brot und Kelch uns alles, was uns geschenkt ist, teilen nach dem Beispiel Jesu. (g)
Präfation
Wahrhaft, es ist recht und gut und voller Freude, /
immer und überall dir zu danken /
+ Allmächtiger, du Ursprung von allem, was lebt.
In dir leben, weben und sind wir, /
+ jeden Tag erfahren wir auf‘s Neue das Wirken deiner Güte.
Schon in diesem Leben schenkst du uns den Heiligen Geist, /
+ das Unterpfand ewiger Herrlichkeit.
Du hast Christus, deinen Sohn, auferweckt von den Toten /
und hast uns die Hoffnung geschenkt, /
+ dass auch wir erweckt werden zu unvergänglichem Leben.
Mit deinem ganzen Volk auf Erden /
und der Schar deiner Engel und Vollendeten im Himmel /
+ preisen wir deinen Namen und vereinen uns im Lobgesang: (h)
Heilig, heilig, heilig ...
Abendmahlsgebet
Ja, es ist würdig, dir heiliger Gott zu danken, dass dein ewiges Wort in Christus Mensch geworden ist. In ihm schauen wir dein Licht im Dunkel dieser Zeit. In ihm ist deine unverbrüchliche Liebe sichtbar geworden in den Gebrochenheiten unsres Lebens:
Einsetzungsworte
Geheimnis des Glaubens:
G: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir ...
So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung und bringen dir Lob und Dank. Wir bitten dich, Gott: Sende deinen Heiligen Geist über uns und dieses Brot und diesen Kelch, dass sie uns seien Leib und Blut Christi, das Sakrament des Neuen Bundes. Vereine uns mit deinem Sohn, dass wir - in ihm dir angenehm geworden - geheiligt werden. In der Fülle der Zeit versöhne alles in Christus und mache alles neu und bringe uns ein in die Stadt des Lichtes, durch ihn, unsern Bruder und Herrn, den Erstgeborenen der neuen Schöpfung, das Haupt des Leibes, seiner Kirche, den Ursprung aller Rettung, jetzt und auf ewig. (i)
Dankgebet
Wir danken dir für deine Gaben: Schon jetzt gibst du uns Anteil am Kommenden, Gott. So haben wir ein Ziel. So spüren wir deine Zukunft und wagen zu singen: Alles ist gut, was du gemacht hast. Mühselig, langsam wirken wir aus deiner Verheißung. In Hoffnung und Furcht leben wir auf dich zu. Gib uns in deinem Mahl die Kraft auszuharren. Bring uns an ein glückliches Ende. Bring uns in deine Ewigkeit.(k)
Quellen und Vorlagen
a - neu (R.B.)
b - vgl. Klaus Steinweg, Beten mit der Gemeinde, Neuffen 1979, S. 50.
c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S.167, Nr. 98
d - vgl. M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 137
f - vgl. Ch. Zippert, Neue Gottesdienstgebete, Gütersloh 1981, S. 84
g - nach einer Materialsammlung aus der Badischen Kirche
i - vgl. Book of Common Prayer (Episcopal - USA), New York 1979, S. 369
k - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Wien 1967, S. 167