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16. Juli 2006


5. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Der rettende Ruf    


Predigttext: 1. Mose 12,1-4 (IV) Der Auszug Abrams

Schriftlesung (Evangelium): Lukas 5,1-11 (I) Der Fischzug des Petrus

(Epistel): Galater 1,11-24 (W) Die Berufung des Paulus



Eröffnung

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich, der nicht losläßt das Werk seiner Hände.Amen.

Zur Feier des Gottesdienstes zusammengeführt dürfen wir Gottes Gegenwart erfahren: Den vielfältigen Ansprüchen, die täglich auf uns einstürmen, müssen wir nicht erliegen. Gerufen in die Gemeinschaft der Heiligen, gebe Gott, dass wir werden, was wir sind: Menschen, die aus der Berührung durch ihn eine feste Lebensgrundlage finden, die aus dem Blick auf Christus anders leben können als es oft üblich ist, die gestärkt durch den Heiligen Geist die Hoffnung nicht verlieren.(a)


Votum und Psalm  

Herr, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen. Du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen. Jer 20,7a

Psalm  73  -  Dennoch bleibe ich stets an dir (EG 733) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns in Christus zum Leben ruft: - Stille - 

Du Gott allen Heiles, durch Christus  sind wir in deinen Dienst gerufen. Dafür danken wir dir und bitten: Gib, dass wir auf ihn hören, deinem Wort alles zutrauen und unverzagt dem Weg Jesu folgen, den er vorangegangen ist.  Du bist ja für uns da als der Vater, der mit dem Sohn in der Einheit des Heiligen Geistes lebt und Leben schafft in alle Ewigkeit. (b)

oder

Barmherziger Gott, in Jesus Christus bist du zu uns gekommen, darum kommen wir zu dir. Du hältst uns bei unserer rechten Hand, darum sind wir geborgen. Du redest mit uns und dein Wort ist Wahrheit und Leben. So öffne uns heute Ohren und Herzen, damit wir froh werden über deinem Evangelium, das Mensch geworden ist in Jesus Christus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. . (c)


Lobpreis / Bekenntnis

Lasst uns bleiben im Glauben, gegründet und fest, und nicht weichen von der Hoffnung des Evangeliums, das wir gehört haben und das gepredigt ist allen Geschöpfen unter dem Himmel. (nach Kol 1,23.) Lasst uns Zeugnis geben von solcher Hoffnung:

Hymnus aus dem Kolosserbrief: Christus ist das Ebenbild (EGWÜ 765)

oder Apostolisches Glaubensbekenntnis : Ich glaube an Gott, den Vater (EHWü 686)

oder Credolied: Wir glauben Gott im höchsten Thron (EG 184) nach der Melodie von „Herr Jesu Christ, dich zu uns wend“ (EG 155)


Fürbitten

Gott, mit deinem mächtigen Wort willst du auf dieser Erde wirken durch Menschen, die auf dich hören. Öffne unsere Ohren für deine Botschaft und bereite unser Herz, dass wir tun, was du vorhast, und gehen, wohin uns die Nachfolge Jesu führt. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Du hast uns gerufen und gesandt zu den Menschen, die wir antreffen auf unseren Wegen. Du hast dein Werk in unsere Hände gelegt und dein Wort in unseren Mund gegeben. Sei unter uns gegenwärtig mit deiner Liebe. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Hilf uns um der Menschen willen, ein Zeugnis deiner Demut zu werden und Zeichen deiner Güte zu setzen. Hilf uns zum Tragen. Hilf uns, zu verzeihen. Hilf uns, zu trösten. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Mach licht die Dunkelheiten dieser Welt. Führe uns zur Klarheit, wo Macht missbraucht wird und Verhältnisse undurchschaubar gehalten werden. Lass unsere Hoffnung glaubwürdig sein. Vergib den Schuldigen. Stärke die Müden und Abgekämpften. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Bestätige und weite unser Vertrauen. Überwinde Angst und Zweifel. Begleite die Bedrohten. Sei nahe den Kranken. Tröste die Sterbenden. Erwecke die Toten. Lass kommen dein Reich. Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison. 


Sendungswort

Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gnade ist es. Eph 2,8.


*

Eingeständnis und  Zusage

Christus Jesus kommt auf uns zu. Er sucht uns Menschen auf.und will uns helfen, seinem Weg zu folgen. Wir aber verbringen unsere Tage eher ohne ihn. Wir sind von so vielem anderen erfüllt: von Unruhe, von Sorge um den Alltag, von Vorbehalten, mit seinem Auftrag ernst zu machen. Bitten wir darum , dass Gott uns darüber hinausbringt. Bitten wir um seine Gnade: (e)

=

Christus spricht: Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er‘s euch gebe.Joh 15,16


Kyrie-Litanei

Ewiger, du unser Gott. Du weißt, wer wir sind: Menschen mit gutem und Menschen mit schlechtem Gewissen, zufriedene und unzufriedene, sichere und unsichere Leute, Christen aus Überzeugung und Gewohnheitschristen, gläubig oder mit Vorbehalten oder voller Zweifel. Wir rufen dich an:

Kyrie 

Und du, Gott, weißt auch, wo wir herkommen: Aus einem weiten Kreis von Verwandten, Bekannten und Freunden oder aus großer Einsamkeit - aus ruhigem Wohlstand oder aus allerhand Verlegenheit und Bedrängnis - aus geordneten Familien oder aus gespannten oder zerstörten Verhältnissen - aus dem engen Kern oder vom Rande der christlichen Gemeinde. Wir rufen dich an:

Kyrie 

Nun aber stehen wir alle vor dir: In aller Ungleichheit darin gleich, dass wir vor dir und untereinander im Unrecht sind - dass wir alle vergänglich sind und sterben müssen - dass wir ohne deine Gnade verloren wären. Wende uns dein Erbarmen zu in deinem Sohn; dass wir offen werden für dein Wort und zuversichtlich dich preisen. Wir rufen dich an: (f)

Kyrie 


Bereitung

Einst wurde Abraham von Melchisedek, dem König in Salem und Priester des Höchsten, im verheißenen Land begrüsst mit Brot und Wein und wurde durch ihn gesegnet von Gott, der Himmel und Erde gemacht hat. Wir bringen Brot und Wein, Gaben der Schöpfung und der menschlichen Arbeit vor Gottes Angesicht und bitten: Er schenke uns die Fülle der Verheißung und gewähre uns Anteil am Brot des ewigen Friedens und am Kelch der Versöhnung durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (g)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+  dass wir dir, ewiger Gott,  und deiner Gnade danken.

Hier und jetzt, zu jeder Zeit und an allen Orten bist du zu preisen /

+  und mit allem, was wir sind und haben, zu ehren. 

Denn du scheust dich nicht, ein Gott der Menschen zu heißen /

+  und zeigst immer von neuem dein Erbarmen. 

Du hast dir ein Volk erwählt auf Erden /

+  und uns herausgerufen zur Gemeinschaft deiner Kirche.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum loben wir dich  mit allen, die von deiner Versöhnung leben, /

+  und bekennen mit der ganzen Schar deiner Engel ohne Ende:(h)

Heilig, heilig, heilig ..


Abendmahlsgebet

Ja, heilig bist du, Gott, mächtig über Himmel und Erde. So sehr hast du die Welt geliebt, dass du deinen eingeborenen Sohn gabst, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Und wie er - Christus - die Seinen geliebt hat, die in der Welt waren, so liebte er auch bis zur Vollendung:

Einsetzungsworte

Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr, verkünden wir ...

So feiern wir das Gedächtnis deines Sohnes und danken dir für die Versöhnung, die du, Gott, durch ihn für uns gestiftet hast. - In seinem Namen bitten wir: Sende deinen Heiligen Geist in unsere Mitte. Lass uns empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils, Freundschaft und Verstehen, Leben in Fülle, dein großes Erbarmen. - Mach uns frei von Angst und Verbitterung, frei für alle, die du uns zu Nächsten machst, dass unsere Hände den Frieden aufbauen und unsere Herzen Raum geben der Versöhnung. Lass anbrechen dein Reich und beschleunige die Zeit deiner Zukunft, die neue Schöpfung, wo du uns das Licht bist und alles in allem durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (i)


Dankgebet

Wir danken dir, Gott, für deine Gaben: Du hast uns an den Tisch Jesu gerufen: Verborgen in Brot und Wein schenkst du uns die Gegenwart deines Sohnes. So öffne uns auch sonst die Augen für dein verborgenes Wirken, dass wir inmitten von Bedrängnis und Not deine Nähe erkennen und  voll Vertrauen Christus folgen, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn.  (k)


Quellen / Vorlagen 

a - vgl. Gottesdienstpraxis IV/2, Gütersloh 2000, S. 63

b - Hg. Lutherische Liturgische Konferenz in Bayern, Liturgische Entwürfe für das Kirchenjahr, 

     Heft 3, Nürnberg (o.J.), S. 28

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 207 Nr. 15

d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 94

f - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 68 (K. Barth)

g - neu (R.B. nach 1. Mose 14, 18ff)

h - neu (R.B. nach Motive bei H. Oosterhuis)

i  - neu (R.B. nach orthodoxen Motiven)