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14. Mai 2006


Kantate * - 4. Sonntag nach Ostern (weiß)  - Die singende Gemeinde

* nach  Ps  98,1


Predigttext (Epistel): Apostelgeschichte 16, (23-24)25-34 (IV) Gesang hinter Gittern

Schriftlesung (Evangelium): Matthäus 11,25-30 (I) Der Heilandsruf

(Alttestamentl. Lesung: Jesaja 12, 1-6 (V) - Danklied der Erlösten)


Eröffnung

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

G: Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

„Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder,“ so heißt es am heutigen Sonntag: Kantate.

Mirjam hat einst den Lobgesang angestimmt, das Lied der Befreiung, das Lied vom Wunder der Rettung am Schilfmeer, das neue Lied von der neuen Zeit. - David sang das neue Lied in vielen Psalmen, er sang auch um Saul zu besänftigen, er sang vor allem, um Gott zu loben, der sein Volk so groß gemacht hat. - Die ersten Christen haben das neue Lied angestimmt, um das Wunder des wahrhaft Neuen zu bezeugen die Rettung aus dem Tod, die Auferweckung des Gekreuzigten, den Auferstandenen zu preisen, in dessen Licht unser Leben neu erstrahlt. - „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder, “ so wurde auch das Lied in der Reformation neu entdeckt und vermag bis heute, den Glauben zu stärken, weil es Raum gibt für unser Rufen und Klagen, für unser Lob und unsern Dank, für unser beständiges Bekenntnis: Ja, „singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“  (a)


Votum und Psalm 

Freut euch des Herrn, ihr Gerechten; die Frommen sollen ihn recht preisen. Dankt dem Herrn mit Harfen, lobsinget ihm zum Psalter von zehn Saiten: Singet ihm ein neues Lied; spielt schön auf den Saiten mit fröhlichem Schall. Ps 33,1-3

Psalm 98 -  Danket dem Herrn, denn er ist freundlich (EG 739)


Tagesgebet 

Beten wir in der Stille zu Gott, der unser Klagen verwandelt in einen Reigen: - Stille - 

Ewiger Gott. Durch das Kommen Jesu zu uns Menschen und mit seiner Auferweckung aus dem Tod hast du aller Welt Grund genug zum Lob gegeben. Doch weil noch immer das alte Lied des Jammers so leicht gesungen wird, darum mach uns im Glauben frei, daß wir mit unserem ganzen Leben dein Lob und deine Ehre verkünden können. So bitten wir durch Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (b)  

oder

Schöpfer des Himmels und der Erden, dich preisen alle deine Werke. Du schufst für uns diesen neuen Tag: neu, uns uns dir zuzuweden, neu, um uns von deinem Evangelium verändern zu lassen, neu, um unsere Sorgen auf dich zu werfen, statt uns von ihnen beherrschen zu lassen. Wir danken dir für diesen neuen Tag und bitten: Erneuere uns mit deinem Wort durch Jesus Christus, unsern Herrn. (c)      


Bekenntnis / Lobpreis

In Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig und an dieser Fülle haben wir teil in ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist.Kol 2,9.10

Laßt uns (im Hymnus) Zeugnis geben von solcher Hoffnung:

Hymnus aus dem Kolosserbrief  -  Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (EG 765)


Fürbitten

Gott, Liebhaber des Lebens, Ursprung von Hoffnung und Trost. Begegne unserer Welt mit dem Wunder deines Erbarmens, damit wir nicht stumm bleiben, sondern einstimmen können in das Lob deiner Gnade. Wir rufen zu dir:

G: Kyrie eleison

Gib deiner Gemeinde - an diesem Ort und überall auf Erden - deinen Geist, dass wir nicht Ursache werden für Klage oder Haßgesang, dass unsere Worte das Leben nicht verletzen, dass unsere Gedanken nichts Böses gebären und unser Tun niemandem schadet. Wir rufen zu dir:

G: Kyrie eleison

Gib vielmehr, dass wir aufgehoben werden aus unseren Tiefen in deine Freude hinein, und wir anderen Freude machen können. Lehre uns zuzuhören und zu reden zur rechten Zeit. Wir rufen zu dir:

G: Kyrie eleison

Lass das Misstrauen voreinander weichen. Lass die Einsamkeit der Herzen abnehmen. Lass die Furchtsamen unter uns geborgen sein. Wir rufen zu dir:

G: Kyrie eleison.

Komm mit deiner Liebe in unsere Dunkelheiten. Leuchte mit deinem Licht in unsere Träume. Gerate mit deiner Hoffnung in unsere Pläne. Wirke mit deiner Freude in alles, was wir tun. Wir rufen zu dir:

G: Kyrie eleison

Lass - so bitten wir - die Kranken gesunden. Lass die Gefangenen Freiheit finden. Lass die Unheilbaren dir trauen. Lass die Suchenden zum Frieden kommen. Lass uns alle Heimat haben bei dir. Stimme du selbst das Lob in uns an. Wir rufen zu dir:

G: Kyrie eleison  (d)


Sendungswort

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. (Der Herr lässt sein Heil kund werden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.)Ps 98, 1a.2

*


Eingeständnis und Zusage

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,

G:  der Himmel und Erde gemacht hat.

Gottes große Geduld und Güte lässt uns erkennen, wie sehr wir uns aufreiben im Geschäft unserer Tage. Und unser Herz drohen wir darüber zu verlieren. Ruhelos, unbarmherzig, getrieben und andere treibend finden wir nicht mehr das menschliche Maß. Fragend und ratlos, demütig und suchend kommen wir zu Gott und bitten um Gnade: (e)  

Vergebungsbitte

So spricht der Gesalbte Gottes: Der Herr hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; zu verkündigen ein gnädiges Jahr des Herrn.Jes 61,1.2

Vergebungszusage


Kyrie-Litanei

Wir sind hier, um an Gott und seine Taten erinnert zu werden. Wir möchten uns tragen lassen über die Abgründe unserer Sorgen, möchten Halt finden im Strudel unserer trüben Gedanken, möchten davor bewahrt werden, im Selbstmitleid zu versinken. So rufen wir zu Gott

Kyrie

Wir sind hier, weil wir davon gehört haben, dass Gott schon früher die tiefen Kerker der Trauer geöffnet hat, dass er die Meere der Angst geteilt und die Menschen in die Weite einer neuen Freiheit geführt hat. So rufen wir zu Gott: 

Kyrie

Wir sind hier in der Hoffnung und mit der Bitte, dass Gott, was er früher getan hat, auch an uns tut, damit das Jubellied von einst auch zu unserem Jubellied wird. So rufen wir zu Gott:(f)

Kyrie


Bereitung

Brot und Wein bringen vor Gott: Zeichen unserer Dankbarkeit und Freude. Wir bitten: Lass dir wohlgefallen unser Lob und gib, dass wir in dieser österlichen Feier Anteil gewinnen an dem Leben, das allen Tod überwindet durch Christus, unsern Herrn. (g)


Präfation und Abendmahlsgebet

Der Herr sei mit euch

G: und mit deinem Geiste.

Erhebet eure Herzen

G:  wir erheben sie zum Herrn.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

G:  das ist würdig und recht.

Die Himmel erzählen von deiner Herrlichkeit, Gott, /

und die Erde verkündigt deiner Hände Werk. /

+ Ein Tag sagt‘s dem andern und eine Nacht tut‘s kund der andern.

Du hast Israel aus dem Sklavenhaus befreit /

+  sein Schreien erhört,  seine Klage verwandet. /

Du hast dein Volk wie eine Mutter getragen, /

gabst ihm Manna und Wasser in der Wüste /

+ und hast es in das verheißene Land hineingeführt. 

Uns - inmitten aller Völker der Welt - hast du Jesus Christus gesandt, /

+ damit auch wir Befreiung erfahren. /

Dich loben wir und preisen dich mit deiner ganzen Schöpfung /

+  und stimmen ein in den Chor der Engel, die ohn Ende singen: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


Gott, du bist die Quelle des Lebens und in deinem Licht sehen wir das Licht. Du bist unsere Zuversicht, du befreist uns und führst uns in die Weite; denn du hast Gefallen an uns. Gib uns Anteil an der Fülle des Lebens, wenn wir an diesem Tisch Brot und Kelch empfangen. Sende deinen Geist, wenn wir tun, was Jesus geboten hat:

Einsetzungsworte

(Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir bis du kommst in Herrlichkeit. )

So gedenken wir des Leidens und Sterbens Jesu Christi und preisen seine Auferstehung von den Toten. Wie wir das Brot des Lebens und den Kelch des Heils miteinander teilen und ein Leib sind in Christus, so bringe deine Menschen zusammen von den Enden der Erde, damit wir mit allen, die dir vertrauen, das Mahl der Freude feiern in deinem Reich. (Gieße deinen Geist aus, dass unter uns Söhne und Töchter weissagen, dass unsere Alten Träume haben und die Jungen Gesichte sehen.) Dein Reich komme! Durch Christus sei dir, Gott, Lob und Preis in Ewigkeit. (h)


Dankgebet

Wir danken dir, gütiger Gott, für deine ermutigende Nähe im Mahl deines Sohnes und bitten dich: Lass von seiner österlichen Freude unser Herz erfüllt und durch deinen Frieden unser Reden und Tun geformt werden, dass die Gestalt unsers ganzen Lebens dir dankt und im Lob dich verherrlicht durch Christus, unsern Herrn. (i)



Quellen und Vorlagen

a -  vgl. W.Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 58 

b -  neu (R.B.) 

c -  vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 187, Nr. 38

d - vgl. M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 

e - vgl. Gottesdienstpraxis I/2,  Gütersloh 1978, S. 68 (H.+G.Ade)

f - vgl. S. Bukowski, Laß mich blühen unter deiner Liebe, Wuppertal 2001, S. 73

g - neu (R.B.)

h -  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 654